Reparatur/Austausch der Hauptplatine bei einem A77 MKlll
#1
Hallo A77 Spezialisten,

ich habe ein guterhaltenes A77 MK lll aus der Bucht gekauft. Trotz 25 Euro Versandgebühr kam es kaputt an - zu wenig Polsterung. Mit dem Verkäufer konnte ich mich einigen, nun folgt die Bastelei....

Auf den ersten Blick sehe ich folgende Schäden:
  • bei beiden Bandtellern sind die Zapfen verbogen, also, der Zapfenstumpf am Bandteller, nicht der Dreizack mit der Schraube
  • der ganz linke Umschalter dreht sich ohne Rasten und seine Funktion ist eingeschränt
  • die zwei Potis links funktionieren nur bedingt, aber das kann eine Folge des kaputten Kanal/mono/stereo Umschalters sein
  • Aufnahme habe ich erst gar nicht probiert, d.h. ob die Bedienelemente rechts auch kaputt sind, kann ich noch nicht sagen
In jedem Fall komme ich wohl nicht drumrum, die Hauptplatine auszubauen. Ich weiß jetzt noch nicht, was alles kaputt ist, wenn ich sie ausgebaut habe, aber vorweg würde mich interessieren:
  • inwieweit sind die Hauptplatinen unter den Verschiedenen MKl bis lV untereinander austauschbar?
  • hat jemand Spulenteller abzugeben (nicht umsonst, aber mittlerweile brauche ich 4 Stück.... )
Weil das Gerät ansonsten wirklich in einem guten Zustand ist, würde ich auch mal die große Renovierung wagen, d.h. Hauptplatine samt Schaltern/Kontakten, und die üblichen Verdächtigen: Trimmpotis und Kondensatoren.

Und zum Schluss die Frage: gibt es eigentlich auch technische Unterschiede zwischen einem MKlll und MKlV - oder nur die andere Optik?

Gruß
Stefan
REVOX A77 und B77
GRUNDIG TS 1000 in 2 Varianten und TS 945, TK 847, TK 850FM, TK 248 und TK 600, TK 2400FM und TK 2200, Telefunken M 204
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Sansui SD 3030 (...was ganz seltenes), SABA TG 564 und 664, AKAI X-201
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#2
Moin Stefan, hast PN ;3
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#3
Hallo Stefan,

Unterschiede zwischen den Schalterprints zumindest zwischen A77 Mark II bis IV gibt es nach meiner Kenntnis nicht. Eine Mk nix (I) hatte ich noch nie auf dem Tisch.

Zwischen der Mk III und IV gibt es technisch nur einen Unterschied (wahrscheinlich wird mich gleich wieder einer korrigieren Wink !), und das ist die anders aufgebaute Drehzahlregelung bei den letzten "Vierern". Irgendwann ist auch die mattierte Capstanwelle eingeführt worden, aber das war wohl schon bei der Mk III.

Die Drehschalter haben im Gehäuse eine Druckfeder und eine Stahlkugel, die für die Rastung verantwortlich ist. Wahrscheinlich wirst du diese Teile im Schalter finden. Den Rotor kann man einfach nach unten aus dem Gehäuse ziehen (Klickrastung).

LG
Holgi
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#4
Hallo Holgi, 

danke für deine qualifizierte Antwort. Der Drehschalter ist wohl gebrochen, ich habe es schonmal kurz aus dem Holzgehäuse gezogen und sah, dass an einem weißen Gehäuse ein Riss aufgeht, wenn man von vorn nur ein bisschen drückt.

Es ist immer ein Elend, wenn die Sachen 50 Jahre in einem guten Zustand überdauern, und dann  sind sie nach dem Transport kaputt.

Das habe ich nicht verstanden: "Den Rotor kann man einfach nach unten aus dem Gehäuse ziehen (Klickrastung)."

Ich schicke heute Abend Bilder.

Gruß
Stefan
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#5
So, hier kommen ein paar Bilder der jüngsten Katastrophe.
Insgesamt sieht das A77 sehr gut aus, keine Korrosion (außer auf den Kontakten der Trimmpotis...), und überall noch der Schraubenlack drauf, so habe ich das gern.
       

Hier sieht man einen der verbogenen Zapfen. Ich habe schonmal erfolgreich die Schraube unter dem Dreizack "gerichtet", sprich geradegeklopft, aber diesmal ist der Zapfen am Bandteller krumm. Da wird mit Biegen nicht viel gehen, fürchte ich.
   

Das hier sieht so aus, als ob da eine Schraube an dem Lautstärkepoti vergessen worden wäre.... im Gehäuse liegt nichts, und ich bin wahrscheinlich der erste, der das A77 aufschraubt.
   

Und hier sieht man hinter dem roten Kabel das gebrochene Gehäuse des Umschalters, jedenfalls ist der Umschalter ohne Rastung.
   

Die Trimmpotis sind noch die originalen. Ich habe an einem mal mit dem Finger ein wenig rumgefummelt, die Schleifer sind nur noch hauchdünn. Wo kauft man am besten diese Trimmpotis? Beim reichelt oder besser für ein paar Euros mehr einen kompletten Satz bei ebay?

Jedenfalls freue ich mich auf die Reparatur. Es ist immer schön, etwas ordentliches zu reparieren, anstatt nur Schrott wieder irgendwie ans Laufen zu bringen.

Gruß
Stefan
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#6
Hallo,
die mir bewußten Unterschiede zwischen MkIII und MkIV sind die schon von Holger genannte Drehzahl-Regelung. Da wurde der klassische Frequenz-Diskriminator mit Spule/Resonanzkreis durch einen als Frequenz->Spannungswandler  geschalteten Timer Baustein NE555 ersetzt. Die Schaltung entspricht weitgehend der in der B77.
Die Beschaltung des Wiedergabe-Kopfes wurde auch modifiziert. Ob das aber mit MkIII & IV zusammenhängt,  ist nicht so klar.
Diese Beschaltung befindet sich auf der Grundplatte unter den Steckplatinen.

MfG Kai
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#7
Wenn du so einen Umschalter brauchst: einfach melden - da sollte ich welche da haben
Viele Grüße
Jörg
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#8
Hallo Jörg, vielen Dank. Darauf komme ich vielleicht zurück.

Hallo Kai, auch danke für deine Antwort.

Meine Frage hatte folgenden Hintergrund: es scheint viel leichter zu sein eine MKlV Frontplatte mit neuen Knöpfen und Schaltern zu bekommen, als nur eine MKlll Frontplatte. Daher erwog ich die optische Umrüstung auf MKlV, und wollte wissen, ob das technisch - außer der Seriennummer - noch ein stimmiges Gerät wäre.

Gruß
Stefan
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#9
In dem Zusammenhang hätte ich einen Anregung für die Besitzer von 3D Druckern, die nach Einsatz-Möglichkeiten suchen.
Meine A77 MkIV Frontplatte ist recht krumm - wölbt sich an der Oberkante unübersehbar nach vorn. Das mag einerseits an unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Plastik und Metallplatte liegen, andererseits scheint sie mir aber auch etwas zu breit zu sein.
Von Holger habe ich erfahren, daß das keine seltene Erscheinung ist.
Insofern wäre es hilfreich, wenn es zu erträglichem Preis Ersatz aus 3D-Drucker Produktion gäbe.

MfG Kai
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#10
Hallo, Kai,
also, wenn Du den Kunststoffteil der Frontplatte meinst, der ist mit wenig Aufwand kaum halbwegs exakt zu entwerfen (nachzubauen).
Und wenn sich jemand diese Arbeit tatsächlich macht, braucht es schon einen sehr großen Arbeitsraum im 3D Drucker.
Ich denke, es ist einfacher, sich eine mehr oder weniger verhunzte Front in der Bucht zu suchen, dann die Alublende zu entfernen, reinigen, und die eigene Alublende zu verkleben.

LG
Mike
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