Hat noch jemand einen Grundig CF 5500......?
#1
.....und gleichzeitig die Möglichkeit den Wiedergabefrequenzgang zu messen?

Ich habe 2 davon und wollte jetzt die Einmessung überprüfen bzw. einstellen. Dabei ist mir aufgefallen, daß beide CF's gnadenlos im Wiedergabefrequenzgang einbrechen.
Ich hatte am Cinch Ausgang das RTW angeschlossen und die Grundig Testcassette 448 ohne Dolby und mit 70µs abgespielt. Auf der ist zum einen ein 315Hz - 200nWb Ton als 0db drauf, als auch 40, 250, 6300, 12500, 14000, 16000 und 18000Hz mit 20dB unter 200nWb mit 3180/70µs.

Bei der Wiedergabe werden 40 und 250 Hz mit -20dB Pegel wiedergegeben. Der 6,3kHz Ton fällt gegenüber dem 250Hz Ton um ca.5db ab (abgelesen am RTW). Verschiedene Maßnahmen und Messungen haben mich bisher an den Punkt geführt daß das Signal am Dolby IC Eingang - PIN5 noch einigermaßen linear ist, am Dolby IC Ausgang -PIN 7 aber einbricht.

Die paar C's auf der Wiedergabeverstärkerplatine habe ich schon mal kpl. ausgetauscht, ohne Erfolg.

Beim ersten CF kann die 120µs Taste den Frequenzgang fast glatt bügeln, beim zweiten reicht aber selbst die 120µs Taste nicht aus.

Jetzt wäre vielleicht hilfreich wenn irgendjemand das mal gegenprüfen könnte und einen halbwegs linearen Wiedergabefrequenzgang am Geräteausgang bestätigen könnte.

Mein Sony 870 spielt die o.g.Cassette zumindest auf einem Kanal linear ab, der andere Kanal liegt etwas daneben, aber das ist eine andere geschichte.

Vielleicht kann mir jemand eine Frequenzgang Cassette mit einem großen Nakamichi o.ä. erstellen? Es könnte ja auch nur die Testcassette defekt sein?
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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#2
Das hilft dir zwar nicht weiter, aber bei den Grundigcassetten 448 (A) und 449 entspricht der Bezugzpegel 315 Hz 250nWb/m. Der Begleittext ist da ein wenig verwirrend, es heißt nur das der 315 Hz Pegel zur Einstellung des Dolbypegels 200nWb/m verwendet werden kann, man muss halt rechnen bzw. es ist schon in der Serviceanleitung berücksichtigt.

Gruß Ulrich
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#3
Danke für den Tip,

aber wie bereits erwähnt ist der Unterschied zwischen dem 315Hz Bezugpegel und den 40 und 250Hz Tönen ja erstmal 20dB. Danach kommt dann der Absturz.

Leider ist im SM auch ein Frequenztoleranzfeld vo bis zu 7dB angegeben. So groß ist aber meine Toleranz nicht......
Gruß
Manfred

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#4
Du hattest geschrieben, das das Signal vor dem Dolby IC noch so einigermaßen linear ist, dahinter aber nicht mehr.
Wird Dolby denn korrekt abgeschaltet? Das geschieht ja durch Deaktivierung des Nebenkanals, das sollte man an Punkt 14 des NE645 messen können.

Gruß Ulrich
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#5
Hallo Mampfi,

zum Grundig kann ich aus eigener Erfahrung leider nichts beitragen. Ich gehe aber davon aus, dass du die üblichen Maßnahmen, wie Köpfe gereingt und justiert, alle schon durch hast. Zu klären wäre zunächst, ob der Höhenverlust in beiden Kanälen oder nur einseitig auftritt. Wenn er beidseitig zu beobachten ist, dann ist ein elektrischer Defekt eher unwahrscheinlich.
Wenn ich es recht in Erinnerung habe, dann hat dieses Deck Alps Ferrit Köpfe, denen sieht man eine Abnutzung nicht so ohne weiteres an. Ein ähnliches Problem hatte ich mit meinem Alpage Al-300, auch hier brach der Wiedergabefrequenzgang schon ab ca 3 - 4 kHz ein und ich habe jahrelang nach elektrischen Defekten gesucht (ok, ich gebe zu nicht sonderlich intensiv, das Deck war damals schon praktisch in Rente). Das Deck hatte ich '81 gekauft und dann zwei Jahre regelmäßig in Gebrauch, danach eher sporadisch, also insgesamt nicht übermäßig beansprucht. Schon Anfang der 90er Jahre war der Höhenverelust nicht mehr zu überhören, er war aber bestimmt schon lange vorher da, aber da das Deck über einen Bias Regler verfügt, war der Über-Alles Frequenzgang vermutlich noch einigermaßen in Ordnung.

Hier mal der Frequenzgang des Decks bei Eigenaufnahme. Bias Steller war schon auf Minimum, dennoch praktisch ohne Höhen:


Die Köpfe sahen makroskopisch betrachtet aus wie neu, daher auch meine Annahme, dass der Höhenverlust elektrische Ursachen haben müsse. Erst unter dem Mikroskop kamen dann die ausgebrochenen Spaltkanten zum Vorschein. Wenn das Grundig CF-5500 tatsächlich die gleichen Köpfe hat, dann wäre mein erster Verdacht Spaltverschleiß, hier hilft nur mit einem Mikroskop mal den Spalt in Augenschein nehmen. Entgegen immer wiederkehrender Behauptungen lassen sich Ferritköpfe durchaus läppen.

Die untere Linie im Diagramm ist übrigens der Vorband Frequenzgang und die Aufnahme wurde ohne Dolby gemacht (die Angaben im Diagram sind leider Quatsch, sorry) und das Einbinden der Abbildung in den Text schaff ich heute auch nicht mehr und die Absatztrennzeichen sind auch verschwunden


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Viele Grüße
Lukas
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#6
uk64,'index.php?page=Thread&postID=196564#post196564 schrieb:Du hattest geschrieben, das das Signal vor dem Dolby IC noch so einigermaßen linear ist, dahinter aber nicht mehr.
Wird Dolby denn korrekt abgeschaltet? Das geschieht ja durch Deaktivierung des Nebenkanals, das sollte man an Punkt 14 des NE645 messen können.

Gruß Ulrich

Hallo Ulrich,
ja das Signal ist am PIN5 des Dolby IC "so einigermaßen" linear. Will heißen, bei 315Hz 0dB kann ich die im SM geforderten 30mV ~ mit gemessenen 32mV erreichen. Leider liegt man dieser Stelle bei -20dB Signal dann entsprechend bei 3mV~ und das zu messen ist nicht mehr ganz trivial (Da muß ich auf jeden Fall die Vergrößerungslampe mit Leuchtstoffröhre ausschalten).

Ich habe da ein "Grundgeräusch" von 3mV zu dem sich dann das Signal dazugesellt, so daß ich ca. 6mV messe. diese 6mV ziehen sich +/- durch durch die ganze Wiedergabe von 40Hz bis 18kHz durch.

Das mit PIN 14 werde ich probieren. Was hat Grundig da eigentlich für eine Gegenkopplung von PIN7 nach PIN4 eingebaut? Im Datenblatt des NE 645 ist am PIN7 nur ein Koppelkondensator von 10uF vorgesehen.

@Lukas

Danke für Dein Statement,
nachdem ich am Dolby IC Eingang noch einen linearen Frequenzgang habe, schließe ich vorerst einen Verschleiß des Tonkopfes "noch" aus.
Gruß
Manfred

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#7
Moin,

ich kann jetzt nicht ganz nachvollziehen wie Du da am Cinch-Ausgang gemessen hast, aber der Cinch-Ausgang ist sehr hochohmig (Ri ca. 18kOhm).
Wenn der Ausgang kapazitiv belastet wird (längere / schlechte Kabel) geht der Höhenbereich massiv in den Keller.

Mir ist das auch mal bei einer Frequenzgang-Messung aufgefallen. Ich habe dem CF einen Impedanzwandler vor dem Cinch-Ausgang spendiert,
dann ist das mit dem "Kabelklang" erledigt.

Grüße,
Dieter
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#8
Ich habe mit einem Standard Cinch Kabel 1,5m direkt vom CF an das RTW angeschlossen. Abgehört wird mit Kopfhörer.

Die eigentlichen Messungen fanden natürlich im Gerät statt.
Gruß
Manfred

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#9
So, das Dolby wird/ist ausgeschaltet.
Schalte ich das Dolby ein fällt der Pegel der hohen Frequenzen um weitere 5dB.

Auch mit einem 120µs Bezugband ist der Pegelverlust feststellbar.

Ich werde heute Abend mal Pegel vom Oszi abphotografieren (leider kein Speicher Oszi).......

und zwar 250/18000 Hz vom Kopf kommend an Pin5 (Eingang) des Dolby IC und vom Dolby IC gehend an PIN7 (Ausgang).

Erstaunlich bei der ganzen Geschichte ist:

1. so habe ich den CF 5500 noch nie nachgemessen und deshalb dieses Problem noch nie ekannt. Erst seit ich mich mit Tönbändern beschäftige weiß ich daß man mit der/dem Tonkopfposition / Wiedergabefrequenzgang beginnt und so habe ich es hier auch gemacht. Jetzt habe ich den Salat....... :cursing:

2. Zeigt das VU Meter bei den Tönen mit 20dB unter Bezugpegel immer brav -20dB an, obwohl die auch vom IC Ausgang PIN7 gespeißt werden. (Sind hallt Schätzeisen)


....to be continued.........
Gruß
Manfred

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#10
Nicht doch Fehlmessungen?
Messe doch mal am Kopfhörerausgang, der ist recht niederohmig. Dort sollten Probleme mit Anschlusskapazitäten nicht auftreten.

Gruß Ulrich
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#11
Hatte ich schon gemacht,
werde es aber wiederholen und das Ergebnis festhalten.
Gruß
Manfred

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#12
Hallo Mampfi,


bevor Du aus Unzufriedenheit über die Performance des Grundig Decks alle möglichen Verrenkungen machst, lies Dir bitte folgenden Beitrag genau durch.
Hydra aus Fürth – Der Grundig CF 5500


Im Verlaufe des Threads wird auf die etwas "verschrobene" Einstellprozedur des Gerätes eingegangen. Man mag darüber denken, wie man will aber es wirkt. Ich habe es selbst ausprobiert und die Ergebnisse waren gut. Vielleicht hat Dein CF also gar keinen Defekt sondern Du bist bisher nur mit klassischen Methoden oder gemäss Anleitung an das CF heran gegangen und das haut in der Tat, wie Matthias schreibt, nicht hin bzw. führt nicht zum Optimum.

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#13
Nein das war es auch nicht. Ich habe mich immer im reinen Wiedergabemodus aufgehaltren. Kein Einmessen des Bandes etc.

Seit dem Tonbandeln gehe ich folgendermaßen vor:

Kontrolle bzw. Justage des Wiedergabekopfes. Also Höhe, Azimuth
...dann Kontrolle des Wiedergabefrequenzganges mittels Bezugband/Testband/Testcassette, sofern möglich und nötig Korrektur des Wiedergabrequenzganges

(genau hier blieb ich hängen)

...dann Justage der Einmessparameter
....Gegencheck mit Azimuth Aufahmekopf
....ggf. Nachjustage der Einmessparameter

....etc. pp

Aber ich weiß jetzt was es war. Obwohl ich mich etwas blöd anstellte hier das Ergbebnis für die Nachwelt in stark komprimierter Form.

UK64 und lukas hatten recht.

Beim Messen des reinen Tonkopfsignals im einstelligen mV - Bereich handelte ich mir Störsignale meiner Lampen (Leuchtstoffröhren) ein, die einen höheren Pegel vorgaukelten als tatsächlich vorhanden.
Irgendwann fiel mir auf, daß der Sinus doch eigentich arg unuschön aussah, was ih bisher dem Bendlauf zuschrieb.

Kurz und gut...........nach abschalten der "Störfaktoren" konnte ich den Signalabfall direkt vom Tonkopf erkennen.

Als echter Grundigfan hat man natürlich einen Tonkopf von 1983 (100,51 DM) in der Schublade thumbsup . Den habe ich eingebaut eingestellt und der Frequenzgang war wieder da.

Bei Deck 2 kann ich noch Tonköpfe aus 2 Ersatzlaufwerken testen ob da mit Glück einer dabei ist der noch einigermaßen den Wiedergabfrequenzgang hergibt.

Trotzdem bedanke ich mich für die fruchtbare Diskussion.
Gruß
Manfred

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#14
Diese glänzenden Ferritköpfe sind schon gemein.
Man kann aber als ersten Hinweis oft leicht matt erscheinende Stellen erkennen.
Kannst du mal versuchen ein Foto der Kopfoberfläche zu zeigen?

Gruß Ulrich
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#15
Ich mache morgen eine Mikroskop Aufnahme in der Firma.........
Gruß
Manfred

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#16
Sodele jetz ist es doch übermorgen geworden.

Hier die Detailbilder des Tonkopfes:

Es sind eindeutig Ausbrüche zu sehen. Schaut aus wie Korrosion.

   

   

   
Gruß
Manfred

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#17
Neugierde: Warum wurde der eine Beitrag Mampfis (11:38 Uhr) von Dir gelöscht, Michael?

Gruß von Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#18
...war'n Doppelpost
Gruß
Manfred

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#19
Schöne Fotos thumbup Die Schadstellen sind ja regelrechte Mondlandschaften.
Gruß André
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#20
Hallo,

Das ist keine Korrosion sondern eine Beschädigung der Obefläche warscheinlich mit einem Schraubendreher.

mfg 8)
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