Uher Z111 Asbest im Netzteil als Wärmeschutz?
#1
Hallo,

auf dem Flohmarkt, konnte für "nix" ein Z111 ergattern (Kabel ist abgeschnitten).
(Es ist das Netzteik mit dem Stift der rausspringt, wenn der Akku voll ist)

Eine Suche nach einer Serviceanleitung damit ich die Kondensatoren besorgen kann, brachte nix.
Also nach dem vorgänger gesucht (Z880) und den hinweis gefunden, dass eine Asbestplatte eingebaut sein soll 8| .

Jetzt frage ich mich, ist im Z111 eine Asbestplatte eingebaut?
Zitieren
#2
Aufschrauben, reinschauen, wenn du ganz vorsichtig sein willst im Freien und mit einer Filtermaske FFP3. Solange du an der Asbestpappe nicht herumkratzt oder -biegst werden normalerweise keine Fasern freigesetzt, es könnten allerdings von der Herstellung kleine Mengen lose Fasern im Gerät liegen.

Asbestpappe ist normalerweise hellgrau und wirkt optisch leicht faserig.
Zitieren
#3
Ich kann mir einen wohl nicht hilfreichen aber trotzdem gutgemeinten Kommentar nicht verkneifen:
Ein Netzteil, das irgendwo so heiß wird, daß Asbestpappe zur Wärme-Isolation erforderlich ist, ist falsch dimensioniert.
Sowas sollte man nicht benutzen.
6V-Netzteile gibt es fast wie "Sand am Meer", auch preiswert, und den nötigen Adapter auf DIN-Buchse kann man sich auch noch basteln. Es besteht wirklich keine Not, unbedingt das Originalteil zu benutzen.

In den 60er Jahren wurde Asbest noch "überall" als Wundermaterial im Bau eingesetzt.
In Häusern aus dieser Zeit bestehen zum Beispiel Fensterbänke gern aus "Eternit" oder Balkonumrandungen aus Asbestplatten in gewellter Form. Wenn da ein unbedarfter oder un-infomierter Maler alte Farbe abschleift, verseucht er das ganze Umfeld mit Asbeststaub.

Mein Vater ist an Asbestkrebs gestorben, allerdings mehr als 40 Jahre nach dem er mit der Verarbeitung von Asbest in U-Booten zu tun hatte, wo es auch als Wunder-Hitze-Isolationsmaterial Verwendung fand und ohne jedes Wissen um die Problematik mit Flex, Bohrmaschine, etc. bearbeitet wurde und die Luft deshalb sicher voll von den Nadel war.

MfG Kai
Zitieren
#4
Ich hab mein Netzteil Draußen mit Filtermaske (danke für den hinweis), jetzt mal geöffnet...
Es ist zwischen Trafo und Platine eine weiße Platte, die irgendwie an, ja eine Fasrige Pappplatte
erinnert (ich hab das Netzteil gleich wieder zu gemacht)

Also ist im meinem Z111 höchstwahrscheinlich Asbest.

Ich glaube eine Reparatur ist aufgrund der existenz und der Gesundheitsgefahr von Asbest unmöglich.


Zumindest ist nachgewiesen, dass Z880 und Z111 Asbest enthalten (können).


@Kai:
Ich hab ein Z124A1 und auch ein 6V schaltnetzteil (letzteres brummt fürchterlich bei aufnahmen).
Mir gings einfach darum, ein nutzbares Original Report S NT zu haben.
Zitieren
#5
Mein Vorschlag wäre, die Platte aus dem Netzteil rauszunehmen, in Folie einzuschweißen bzw. in Folientüten zu stecken und dicht zu schließen/kleben und über die Schadstoffentsorgung zu beseitigen. Aus dem Netzteil müßte der Staub so entfernt werden, daß er keinen Schaden anrichten kann, falls du doch noch eine Anwendung dafür hast, andernfalls gehört es auch (bzw. gleich komplett) in die Schadstoffsammlung.
Asbest wurde wegen seiner sehr geringen Wärmeleitung geschätzt (und vermeintlich "ewiger" Haltbarkeit-> "Eternit"). Die Verwendung im Netzteil führt also garnicht dazu, daß das heiße Teil weniger heiß wird, sondern nur dazu, daß die Hitze nicht per Wärmeleitung direkt auf andere Teile übergeht. Danach breitet sie sich aber über die heiße Luft überall hin aus. Die bessere Lösung wäre immer, durch einen Kühlkörper für bessere Wärmeabfuhr zu sorgen. Dann passiert zwar das gleiche, aber der Trafo wird wenigstens weniger heiß. Der Nachteil ist natürlich, daß es größer wird und nicht mehr ins Gerät reinpaßt. Das ist aber bei Netzbetrieb zu Hause eigentlich kein Problem.

Beim Schaltnetzteil könnte helfen, es in ein Blechgehäuse zu stecken, falls die Störungen induktiv in die Köpfe einstreuen. Falls die Ausgangsspannung einfach nur ungenügend gesiebt ist, könnten weitere Elkos das Brummen verringern. Es könnte auch helfen, ein Netzteil für eine etwas höhere Spannung zu verwenden, z.B. 9V, und noch einen Spannungsregler für 6V dazwischen zu setzen. Der bringt dann aufgrund seiner Regelwirkung eine Brumm-Unterdrückung wie ein recht großer Elko.

MfG Kai
Zitieren
#6
Eine Möglichkeit bestünde darin, das Netzteil mit destilliertem Wasser auszuwaschen - dann stellt sich allerdings die Frage, wie mit dem kontaminierten Wasser korrekt umzugehen ist. Zu bedenken gebe ich hierbei, dass noch bis vor wenigen Jahrzehnten Bremsbeläge von Autos asbesthaltig waren, sprich ein erheblicher Faserlevel in der Luft an Straßen völlig normal war.

Will man die Asbestpappe 1:1 ersetzen, böte sich vor allem eine Glimmerplatte an. Die ist hitzebständig und elektrisch isolierend in einem Ausmaß, dass diese Platten die Heizwendeln von Toastern tragen, also in ständigem Kontakt mit glühenden, stromdurchflossenen Drähten stehen. Allerdings stellt sich die Frage, ob hier nicht eigentlich eine flammwidrige Kunststoffplatte ausreicht, da müsste man die zu erwartende Oberflächentemperatur kennen.
Zitieren
#7
@Kai, deinen Tipp werde ich gleich Morgen in die Tat umsetzen, zwar nicht fürs Report, aber für mein Blaupunkt Derby Radio.

@Ragnar AT, ich werde das NT nicht Reparieren, ich hab zu viel respekt vor Asbest.

Danke für eure Tipps.
Zitieren
#8
Hallo!

Es eignen sich auch Trennplatten aus Pertinax oder Epoxy,
um das Asbestteil zu ersetzen.
Auch Teflon-Plattenmaterial wäre denkbar. Ist für den Bastler
weniger gut zu bekommen.

Gruß
Wolfgang
Zitieren
#9
Angeblich gibt es sogar einen optisch identischen Ersatz für Asbestpappe, aber da ist mir leider keine Bezeichnung bekannt.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste