Wie soll ich hier reagieren?
#1
Hallo in die Runde!

Meine Frau hat einen älteren Rechner mit Win XP laufen, und ich wollte ihn etwas aufpimpen. Also hab ich das Maximum, was an Arbeisspeicher draufgeht, installiert, und als Krönung sollte die AMD Geode NX2001 durch eine leistungsfähigere CPU ersetzt werden. Das Motherboard ist ein ASRock K7S41GX. Bei meinen Recherchen bin ich aber beim K7S41 gelandet und habe dummerweise eine CPU gekauft, die für das K7S41GX eine Nummer "zu groß" ist. Ich habe meinen Irrtum bemerkt, bevor die CPU bei mir ankam. Nun kam sie an, ich öffnete den luftgepolsterten Umschlag und mir purzelte die CPU auf ein Stück Styropor gesteckt und festgeklebt mit Tesafilm entgegen, eingeschlagen in die Rechnung. Die zugesagte Wärmeleitpaste fehlte auch noch. Sieht so eine ordentliche, ESD-konforme Verpackung aus? Aber es kam noch besser:

   
   
   
   

Klar, ich schicke die CPU zurück, so wie ich sie bekommen habe, aber ich traue diesem "Quereinsteiger aus der Bahnhofsgastronomie" nicht über den Weg. Wie hättet Ihr euch in meiner Situation verhalten? Wie würdet Ihr mit diesem Menschen umgehen?

Grüsse
Jochen
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#2
Hallo Jochen,

da dies offensichtlich ein gewerblicher Verkäufer ist, würde ich, so wie er es geschrieben hat, vom Rückgaberecht gebrauch machen. Dafür dass Du den falschen Prozessor bestellt hast, kann er nichts, die unvollständige Lieferung ist allerdings ärgerlich. Und ich würde mich auch nach seiner Aussage "...nie wieder bei uns kaufen" richten, denn wer sowas nicht ESD-gerecht verpackt, hat offensichtlich keine Ahnung von der Materie - da würde ich auch nichts mehr kaufen.

Die Rücksendekosten wirst Du leider selbst zahlen müssen. Einfach zurückschicken, mit einer schlechten Bewertung "abwatschen" (denn Du als Käufer kannst nicht mehr schlecht bewertet werden, glaube ich), auf's Geld warten und vergessen - dass man sich wegen dem rüden Umgangston aufregt ist es nicht Wert.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#3
Ich habe ein gewisses Grundverständnis dafür, daß bei solchen Reklamationen seitens der Anbieter erst mal Skepsis vorherrscht. Ein Freund von mir war lange Verkäufer und Schrauber in einem PC-Laden, und er hätte über die Mischung aus Inkompetenz, Selbstüberschätzung und Dreistigkeit bei vielen Kunden abendfüllende Vorträge halten können. Reklamation von PC-Komponenten mit Beschädigungen, die zweifelsfrei aus falschem Einbau herrührten, waren praktisch an der Tagesordnung. Bei Einwänden wurde gerne mit dem Anwalt gedroht. Oder die Kunden brachten gleich vorsorglich Teile ihrer Verwandtschaft mit und versuchten unverhohlen, das Ladenpersonal einzuschüchtern.

Hier finde ich das Verhalten des Anbieters aber selbst vor diesem Hintergrund unangemessen.

- Pauschalbehauptung, es sei Wärmeleitpaste im Umschlag gewesen: Sehr gewagt. Gerade bei gewerblichen Händlern, die wahrscheinlich sehr viele Artikel verschicken, kann es immer mal passieren, daß beim Packen Fehler passieren. Ein guter Anbieter handelt hier nach dem Grundsatz "Im Zweifel für den Kunden" und schickt die Paste als Warensendung nach. Oder überweist 1,50 bis 2 € zurück, dafür kriegt man normalerweise ein Tütchen einfache Wärmeleitpaste beim PC- oder Elektronik-Laden.

- Ungeeignete Verpackung: Hier sollte der Käufer doch bitte gleich in der Auktion vor die Wahl gestellt werden, ob er lieber auf eigene Gefahr die unsichere und billige Variante will, oder ob er ein paar Euro Mehrkosten für einen Versand im ESD-Karton akzeptiert. Nachträglich auf die letzte Möglichkeit hinzuweisen, ergibt wenig Sinn.

- Umgangston und Beleidigungen ("Für Ihre Dummheit können wir nichts", "Paypal-Betrug können Sie sich sparen"): Unprofessionell, um es freundlich zu sagen.

Wayne sagte es schon: Zurückschicken und die Kosten als Lehrgeld betrachten.

Ich hätte übrigens nicht gedacht, daß so ein oller Athlon XP im Jahr 2014 noch zweistellige Euro-Beträge bringt. Meine eigenen (2200, 2400, 2500) habe ich schon vor Jahren samt Board und RAM verschenkt.
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#4
Hallo Jochen,

das Beispiel zeigt mal wieder, wie wenig aussagekräftig die Angaben im Benutzerprofil des Verkäufers sind (Benutzer mit Top Bewertung, 99,4% positiv).

  • geprüfte Serviceleistung des Verkäufers
  • Exzellente Käuferbewertungen
  • Schnelle Lieferung und professionelle Kommunikation
Insbesondere der letzte Punkt wird durch die Reaktion des Verkäufers auf Negativkommentare anderer Kunden (=> lesen, sehr interessant 8) ) ad absurdum geführt.

=> Nicht ärgern, sondern Ware zurückgeben und nicht mehr dort kaufen.

Gruß
Jürgen
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#5
Herzlichen Dank für eure Reaktionen.

Man ist einfach nur fassungslos, wie manche Leute drauf sind. Es ist aber auch das erste Mal, dass ich bei ebay so einem Choleriker aufgesessen bin. Ob er sich das getraut hätte, wenn er mir gegenüber gestanden wäre...? Big Grin

Dass ich die Rücksendung selbst bezahlen muß, war ja nicht mal die Frage für mich. Ich hake es auch ab, sich über so einen Aushilfskellner zu echauffieren ist sinnlos, oder, wie ein ukrainisches Sprichwort besagte, "Erbsen an die Wand geworfen".

Tja, das mit dem Durchlesen der Bewertungen sollte ich gewissenhafter handhaben, bis jetzt hatte ich meistens Glück...

@Timo: ich habe mal ein vierwöchiges Praktikum in einer "Medimax"-Filiale absolviert, was ich da erlebt habe, war auch erschütternd. Da waren Kunden nicht mal in der Lage, Batterien in eine Fernbedienung korrekt einzulegen... :pinch:

Liebe Grüsse
Jochen
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