Banddicke von BASF Cassetten-Tonbändern C 100

[Olllafff]

Hallo,

in dem sehr informativen Buch von Friedrich Engel "Compact-Cassetten - Handbuch für die Praxis" (An dieser Stelle noch einmal ein herzlicher Dank für die Ermöglichung eines Downloads für private Zwecke) wird auf Seite 75 die Dicke des Tonbandes in der Compact-Cassette beschrieben:

C 60: 17 µm
C 90: 12 µm
C 120: 09 µm

Meine Suche im Forum war erfolglos, deshalb jetzt meine Frage:

Welche Banddicke haben C 100 Cassetten? Für diese Cassetten wird man ja wohl kein spezielles Band angefertigt haben - oder?

Grüsse

Olaf

[timo]

Hallo Olaf,

ich weiß es nicht, aber eine Vermutung: Kirunavaara hat hier mal geschrieben, daß einige BASF-120er ein optimiertes Gehäuse hatten, das es möglich machte, etwas dickeres Band als 9 µm zu verwenden. Für mich liegt der Verdacht nahe, daß die 100er ebenfalls so ein Gehäuse und 12 µm-Band hatten.

Gruß,
Timo

[Olllafff]

Hallo Timo,

ich hege auch die Vermutung, dass es sich um ein Band mit 12 µm handelt. Wenn ich allerdings Kassetten des Typs BASF Chrome Super II von 1993 in der 90er- und 100er-Ausführng übereinanderlege, scheinen beide Bandwickel gleich groß zu sein. Wenn unsere Vermutung stimmen würde, müßte die 100 Minuten-Cassette einen größeren Wickel haben ... oder der Wickeldorn ist kleiner ...

Grüsse

Olaf

[TK 240]

Wenn unsere Vermutung stimmen würde, müßte die 100 Minuten-Cassette einen größeren Wickel haben ... oder der Wickeldorn ist kleiner ...

Hallo,

was mittels Schieblehre und zwei nachzumessenden Exemplaren leicht nachprüfbar wäre.

Gruß
Thomas

[Friedrich Engel]

Wenn ich die Sache noch richtig zusammenbekomme, hat ein 45-min-Wickel (auf 22 mm-Kern) bei 12 µm Banddicke einen Durchmesser von 49,4 mm; bei 50 min wären es 51,6 mm. Einzelheiten habe ich nicht mehr parat, meine aber, der Hinweis auf das "wickeldurchmesser-optimierte" Gehäuse sei richtig. Es gab auch noch die Möglichkeit, eine minimal dünnere Folie zu verwenden, und mit 11 µm Gesamtdicke wäre der C-100-Bandwickel "nur" noch 49,8 µm dick. BASF hatte ja einige Erfahrung mit der C-120-Produktion, also besonders dünner Bänder, siehe auch die "einmalige" VHS E 300 mit fünf Stunden Spieldauer.

F.E.

[Olllafff]

Danke für eure Antworten. Jetzt würde ich wohl tatsächlich einmal nachmessen müssen. Allerdings: Meine mir zur Verfügung stehenden BASF-Cassetten von 1993 sind leider alle schon verklebt.

Deshalb mußten für den Vergleich TDK SA - Cassetten von ca. 1988 herhalten. An beiden Gehäusen wurde scheinbar nichts Wickeldurchmesser-optimiert.
Übrigens: Beide Cassetten mit einem festen Play-Wickel.

Hier meine mittels Schieblehre ermittelten Maße:

TDK SA 090: Kerndurchmesser: 21,9 mm, Wickeldurchmesser: 50,8 mm
TDK SA 100: Kerndurchmesser: 21,7 mm, Wickeldurchmesser: 51,2 mm

Wahrscheinlich liegen meine gemessenen Differenzen im Bereich üblicher Toleranzen. Deshalb würde ich mutmaßen, daß, wie es Friedrich als Möglichkeit andeutet, eine minimal dünnere Folie in den Cassetten mit einer Spielzeit von 100 Minuten verwendet wurde.

Olaf

Nachtrag:

In meinem Bandarchiv entdeckte ich nun doch noch die passenden Cassetten und wiederholte meine Messungen:

BASF Chrome Maxima II 090 (von 6/1990): Kerndurchmesser: 21,6 mm, Wickeldurchmesser: 52,2 mm
BASF Chrome Maxima II 100 (von 5/1992): Kerndurchmesser: 21,6 mm, Wickeldurchmesser: 51,4 mm

Was sagt mir das jetzt? Die 90er hat den dickeren Wickel.
Also wird für die 100er ein dünneres Band verwendet worden sein?
Viellecht sogar das der 120er?
Hätte es dann durch die dünnere Magnetschicht eine schlechtere Qualität?

Olaf

[besoe]

Hallo Olaf,

bei Deinen Wickel-Maßen hätte theo. das 90er Band = 45 min Spielzeit pro Seite eine Banddicke von ca. 14 µm
und das 100er Band = 50 min Spielzeit pro Seite eine Banddicke von ca. 12 µm.

Da "leider" keine BASF-Kassette mit 100 min Spielzeit in meinem Fundus auftaucht, habe ich die Banddicke einiger Fremdmarken nachgemessen
und folgende Meßwerte erhalten [Meßmittel Meßuhr |-| 0,001)]:

TDK MA 100 = 9 µm
TDK MA 110 = 9 µm
MAXELL MX 100 = 9 µm
MAXELL XLII-S 90 = 15 µm

Ein 120er Band von BASF o. ä. müsste noch in irgend einer "Rumpelkiste" liegen, habe aber keine Lust danach zu graben.

Gruß Bernd

[Friedrich Engel]

Aha, da hat mir mein Gedächtnis doch einen Streich gespielt: der Kerndurchmesser der CC ist laut IEC 94-7 21 mm (nicht 22 mm). Da wäre also alles noch einmal nachzurechnen.

Das Problem ist nur: zutreffende Antworten auf die hier aufgeworfenen Fragen wären nur von Ehemaligen zu erwarten, die unmittelbar in der Produktion gearbeitet haben und daher die Einzelheiten gekannt haben, aber heutzutage nicht unbedingt in allen Details erinnern können. Insofern wäre ich, relativ weit von der Produktion entfernt (gewesen), auf Spekulationen angewiesen, die nicht hierher gehören.

Kleine Anmerkung: die 3 µm dünne Magnetschicht der C 120 erlaubt lediglich eine geringere Tiefenaussteuerbarkeit gegenüber den 5 ... 6 µm der C 90 / 60 etc. - das ist der unvermeidliche Preis der langen Spielzeit -; von generell verringerter Aufzeichnungsqualität sollte man nicht sprechen.

F.E.

[besoe]

Schnell nochmal:

C90 mit angenommener Banddicke von 14 µm gerechnet, ergibt bei Wickeldurchmesser 21,9/52,2 mm eine Spielzeit von 44 min 5 s
C100 mit angenommener Banddicke von 12 µm gerechnet, ergibt bei einem Wickeldurchmesser 21,7/51,4 mm eine Spielzeit von 49 min 44 s

bei einem Kerndurchmesser 21,00 mm und Bandgeschwindigkeit 4,7625 cm/s erhält man nun bei der

C90 mit angenommener Banddicke von 14 µm gerechnet, ergibt bei Wickeldurchmesser 21/52,2 mm eine Spielzeit von 44 min 50 s

C100 mit angenommener Banddicke von 12 µm gerechnet, ergibt bei einem Wickeldurchmesser 21/51,4 mm eine Spielzeit von 50 min 25 s

Das kurze Vorspannband mit einer gemessenen Dicke von 30 µm wurde in der Rechnung nicht berücksichtigt

Gruß Bernd