Bandabrieb
#1
Hallo Leute

Ich bin Amateur-Musiker und habe noch einige alte Aufnahmen auf Tonband
(20-30 Jahre alt), die ich gerne retten möchte. Das Problem ist, dass
die Bänder beim Abspielen (auf Revox B77) so starken Abrieb haben, dass
über diesen Weg kein Abspielen bzw. Überspielung zur Digitalisierung
mehr möglich ist. Die Maschine bzw. die Köpfe sind in Ordnung. Ich
erhoffe mir, dass mir hier jemand helfen kann.

Ach ja, und dann hätte ich noch gerne gewusst, warum ich nur hier in der Testabteilung ein Thema erstellen kann?

Danke für die Hilfe und Gruß
Hartmut
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#2
Hallo Hartmut,

wenn sonst nichts hilft, hilft womöglich Backen. Such' mal hier im Forum nach dem Stichwort. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurde eine halbe Stunde im Backofen bei 50°C empfohlen.

Sollte es geholfen haben, dann solltest Du das Band schnell umkopieren, stabil ist der Zustand wohl nicht.

Gruß,
Timo
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#3
Hallo Hartmut,
bitte überprüfe auch alle Bandführungen, die Aussage "die Köpfe sind in Ordnung" reicht nicht.
Die Bandführungen werden meist bei der Reinigung vernachlässigt. In den Kanten der Bandführungen dürfen keine Ablagerungen zu sehen sein, sie müssen absolut blank und sauber sein. Zur Reinigung, Spiritus nehmen und Wattestäben damit tränken. Bei hartnäckigen Verschmuzungen kannst Du mit Zahnstochern die größten Ablagerungen lösen.

[Bild: 12881496ls.jpg]

So darf es nicht aussehen.

[Bild: 12881498hd.jpg]

Hier ist der Abrieb vorprogramiert.

[Bild: 12881499ih.jpg]

Bandführung nach einer intensivieren Reinigung.

Grüße Falk
1 x REVOX B77
2 x AKAI GX 635D schwarz
1 x AKAI GX 266D
1 x Tesla Uran
1 x Tesla B 4
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#4
Eine ausführliche Beschreibung zum Thema "Backen":

Bänder restaurieren

Gruß Bernd

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#5
Hallo zusammen,

vielleicht sollte man noch etwas unterscheiden:

Schmierende Bänder:
Erkennbar an einem klebrigen Belag, der sich insbesondere an den stehenden Teilen der Bandführung ablagert. Die Bänder quietschen beim Abspulen, tlw. führt das dann auch bis zum Bandstillstand.
=> Temporäre Abhilfe: Bänder backen wie oben angesprochen.

Erhöhter Bandabrieb:
Erkennbar an feinem Staub bis bröseligem Abrieb beim Abspielen.
=> Band mehrfach durch ein sauberes Tuch laufen lassen. Hift aber nicht immer. Gelegentlich wird auch empfohlen, das Tuch mit Isopropanol anzufeuchten.

Klebende Bänder:
Die Schichten des Bandes kleben beim Abspielen zusammen. Ganze Teile der Magnetschicht lösen sich (geräuschvoll) ab.
=> Hier ist mir zumindest kein Verfahren zur Rettung bekannt. Ein Fall für die Tonne.

Gruß und viel Glück bei der Restauration!
Jürgen
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#6
Hallo Hartmut,



Jürgen hat die wesentlichen Merkmale unterschiedlichen Bandabriebs ja schon geschildert - nun müsstest Du klären, in welche Kategorie dein Problem fällt, danach könnte man Massnahmen ergreifen (oder auch nicht).

Hast Du ggf. eine andere Maschine zur Verfügung (evtl. leihweise), die etwas schonender mit dem Band umgeht? Nicht dass ich die Revox in dieser Disziplin für rüpelhaft halte, aber eine leichte Dejustage hier und da, schon stimmt der Bandzug nicht mehr und das Band (das alterungsmässig schon an der Schwelle zum Nirwana steht) wird stärker in die Mangel genommen, als ihm lieb ist.

Was die Frage zum eingeschränkten posten angeht: ich vermute, du bist frisch registriert hier im BMF. Da die Forensoftware zur Zeit erneuert wird, könnte es gut sein, dass deine Anmeldung noch nicht 100% vollzogen ist. Das wird schon noch...

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#7
passenger,'index.php?page=Thread&postID=153767#post153767 schrieb:Erhöhter Bandabrieb:
Erkennbar an feinem Staub bis bröseligem Abrieb beim Abspielen.
=> Band mehrfach durch ein sauberes Tuch laufen lassen. Hift aber nicht immer. Gelegentlich wird auch empfohlen, das Tuch mit Isopropanol anzufeuchten.
Dazu habe ich eine Empfehlung von AGFA (d.h. als Beilage bei meinen Bändern) gefunden:

[Bild: agfa-2afljfu.jpg]

NUR:
das mit dem Benzin habe ich doch NIE gemacht, auch vor 40 Jahren nicht Big Grin
lG Walter

SUCHE:

Kofferradio LOEWE Opta LORD 92 368, 92 369 (Vorgänger vom T70)
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#8
Doch ich schon, und zwar mit Isoprop. Allerdings konnte ich Lappen und Band wegschmeißen.
  • [Bild: emotion_unhappy.png]
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