Technische Dokus auf elektronischen Medien
#1
Neben dem klassichen Service-Manual auf Papier zum in die Hand nehmen findet man den Inhalt dieser begehrten Werke immer mehr auf CDs, oder in den Download-Bereichen einschlägiger Homepages. Auf Verdacht besorgt, erlebt man, wenn man es tatsächlich braucht, oft Schiffbruch. Viele Details, besonders die wichtigen Bauteilebezeichnungen, sind nicht eindeutig zu identifizieren. Oft wurde schief auf den Scanner gelegt und gerade Linien haben Treppen. Größere Formate liegen in mehrern Teilen vor, ohne Überlappung, so daß wichtig Infos fehlen.

Die Qualität des Angebots ist dabei sehr unterschiedlich. So habe ich erst kürzlich ein Manual auf CD bekommen, dessen Qualtiät ich as "Gut" bezeichnen würde. Es gibt da wesentlich schlechtere, und das wurde hier am Beispiel A77 auch schon mal angesprochen.

Selber kopiere ich öfters für andere, und kann so am Kopierer relativ gut die Qualität kontrollieren. Aber sinnvoller wäre es, wenn man sich schon die Arbeit macht, zu Scannen, um per CD oder per Mail helfen zu können. Das ist letztlich billiger und geht schneller. Dies sollte mit möglichst wenig Aufwand zu möglichst guter Qualität führen.

Deswegen meine Fragen:
- In was für Formaten soll gescannt werden. Stichworte: jpg, pdf, ...??
- was ist zu beachten beim scannen (Auflösung, etc)
- mit welchen Geräten geht das besonders schnell?
- bietet sowas jemand im Lohn als Dienstleistung an? Ungefähre Preise?
- Hat jemand schon was, was er zur Verfügung stellen würde, zur Vermeidung von Doppelarbeit?
- Was für Erfahrungen gibt es mit bestimmen Quellen hinsichtlich der Qualität?

Letzlich geht es darum, uns gegenseitig mit dem Austausch von Infos schnell und problemlos helfen zu können. Any Ideas?
Michael(F)
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#2
Ich halte PDF für das geeignete Format für solche Anwendungen.
Es ist Systemunabhängig und liefert recht gute Bilder. JPG ist verlustbehafteter und wird schnell grobkörnig.

MfG Matthias
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#3
PDF zählt zu den unehrlichen Formaten, d.h. man bekommt nicht ein Format, sondern viele. Es ist auch nicht ohne weiteres möglich, einzelner oder alle Bilder zu extrahieren - hierzu bedarf es Extrasoftware, die nicht immer einwandfrei arbeitet, auch ist dabei Text und Bild nicht optimal trennbar. Vorteil des PDFs ist seine Skalierbarkeit.

Die Herstellung von PDF kann mittlerweile durch trickreiche Programme kostenlos erfolgen und war früher recht teuer, da der spezielle Acrobat-Writer benötigt wird.

Das JPG-Format reicht für techn. Zeichnung wie sie in Manuals zu finden sind, völlig aus, die Körnung ist dabei nicht das Problem. Um die Genauigkeit wiederherzustellen, muß das Bild etwas größer abgelegt werden, auch können Scharfzeichnen-Filter helfen, zu einer optimalen Lösung zu gelangen. Ein solches JPG-Sammelsurium ist schnell in eine HTML-Seite eingebaut und da die JPGs einzelnd vorliegen, können sie auch vom Benutzer oder durch andere Software weiterverarbeitet werden, auch zu PDF-Dateien.

Grundsätzlich sollte beim Scannen folgendes gelten:

► Scanner sollte nicht zu alt sein, die Röhre altert, das Ergebnis verliert an Schärfe
► 150 dpi reichen völlig aus
► Speichern als BMP (Experten speichern als TIFF)

Dieses BMP bzw. TIFF ist kaum oder gar nicht verlustbehaftet, d.h. man kann die Datei ändern und speichern ohne großartige Verluste. JPGs hingegen verändern sich bei jedem Speichern und verlieren mehr und mehr Informationen.

Letztlich ist JPG wohl neben GIF das verbreiteste Format im Internet, jeder Browser sollte das wiedergeben können, PDF hingegen erfordert zumindest die Installation eines Readers.

Mir ist bekannt, daß ich der einzige Lemming auf der Welt bin, der sich weigert in das PDF-Wasser zu springen :lachen:
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#4
.
die Auflösung sollte nicht unter 150 dpi liegen, ich nehme meist sogar 300dpi.

Wie Matze würde ich auch *.pdf empfehlen, da es plattformübergreifend funktioniert.

Schneller lässt sich scannen, wenn Strich gewählt wird, aber dann können Graustufen schnell absaufen. Sind die Dokumente eingescannt, läst sich bei der Umwandlung im Destiller bzw. PDF- Maker die Auflösung einstellen. Je größer die Auflösung, um so mehr laäst sich später das Dokument vergrößern, wenn in Sonderfällen ein Auschnitt betrachtet oder gedruckt werden soll.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
PDF hat mir eigentlich bis vor kurzem sehr zugesagt. Gefallen hat mir, daß ein 157seitiges Dokument als eine einzige Datei vorliegt, innerhalb der ich blättern und navigieren kann. Den Nachteil, daß ein DIN-A-4 nicht auf den Monitor passt, habe ich grundsätzlich. Gescrollt und ggf. gezoomt werden muss also immer. Einzel-Bilder, egal welchen Formates, sind einfach schwer zu archivieren und zu überblicken. Sie können verloren gehen, ohne das man das merkt. Als Alternative kannte ich die Lösung von Andreas, der seine CDs in HTML speichert, und man sich vorkommt wie im Internet. Nicht ganz der übliche Weg, aber ich habe noch keinen Nachteil festgestellt.

Nun hat die Wertschätzung, die ich PDF entgegenbrachte heute einen emfpfindlichen Dämpfer erhalten. Eine Mini-Winz-Schrift auf einem Schaltplan, schon auf dem Original mit Mühe lesbar, wurde durch das PDF-Format natürlich auch nicht besser erkennbar. Immerhin, wenn man stark vergrößerte war die Zahl eindeutig zu identifizieren. Nun wollte ich ein oder 2 Seiten extrahieren, um nicht ein ganzes Manual mit 60MB als Anhang verschicken zu müssen. Leider ist im Reader so eine Funktion nicht vorgesehen. Also Drucken und Scannen, dachte ich mir. Drucken erschien mir sowieso nötig, denn wer an einer Maschine schraubt, hat nicht unbedingt einen Lap-Top zum danebenstellen. Nun war bereits der Ausdruck so schlecht lesbar, daß an ein erneutes Einscannen nicht mehr zu denken war. Bei einem Text wäre es nicht so schlimm gewesen - da erschließt sich vieles aus dem Sinn und aus dem Zusammenhang. Aber bei einzelnen Zahlen die zur Identifizierung von Bauteilen dienen steht man wie der Ochs vorm Berg vor einer 5 die vielleicht auch eine 6 sein könnte.

Möglich, daß man diese Klippen tricky umschiffen kann, aber mit der 08/15-Standardaustattung, die man so auf seinem PC vorfindet, kommt man schnell ans Ende. Für normalen Text sehe ich keine Probleme, für Zeichnungen und Bezeichnungen in Kleinstschrift schon. Wohlgemerkt: Es reicht nicht das man FAST alle Zahlen gut lesen kann. Man muss ALLE gut lesen können!

Wenn ich nun scanne, erhalte ich automatisch eine riesengroße TIF-Datei. Das finde ich nicht schlecht. Das ist die maximale Qualität, und davon kann man nach Bedarf runterleben. Ein grobkörniges JPG, wenn es um eine grobe Info geht, ein hochauflösendes TIF, wenn ich z. B. ein Prospektblatt darstellen will. Kann man die hochauslösenden TIF-Dateien auch mit einem Browser öffen? Das wäre gut, denn dann könnte man alles nach Bedarf mischen. Oder wäre hier ein Bildbetrachtungsprogramm wie z. B. ACDsee angebrachter?


Die Frage ist allerdings:
Wenn ich nun 150 Scans beieinander habe, wie bekomme ich die so auf CD, daß ich da vernünftig drin "browsen" kann? Es soll ja nicht in Sucherei ausarten, wenn ich eine bestimmte Seite eines Manuals "aufschlagen" will. In der Simulation eines Buches ist das PDF wiederum unschlagbar.
Michael(F)
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#6
Entweder ich bin blöd oder wir leben noch in der Steinzeit:
Ich wollte lächerliche 14 Seiten einscannen, die BDA für ein TFK HighCom, das wird immer wieder erfragt.

Also
- Das "Microsoft Office Document Scannig Program" gestartet
- Für jeden Scan muss ich mehrmals klicken
- kann man das nicht per Knofpdruck am Scanner machen? Ergonomie wie Kopierer?
- Immerhin: Alle 14 Scans sind PDF-Like in einer Seitenleiste präsentiert, können direkt angewählt, und sofern nicht geschehen, in die richtige Lage gedreht werden
- in der irrigen Annahme, es handele sich um eine einzige Datei, wähle ich speichern unter, wähle tif, bin fertig und schliesse das Programm
- stelle fest, daß nur der aktive, zuletzt betrachtete Scan gesichert wurde, alle anderen sind WÄCH!

Wenn ich mir so die Papierberge vorstelle, die Andreas durch den Scanner gezogen hat, so frage ich mich: Meine Methode kann nicht die richtige sein. Gibt es da was Automatisches? Irgendwas, was die entstehenden Dateien einer vorher festgelegten Logik folgend ,durchnummeriert und automatisch speichert?

Was ist der rationellste Weg, Infos in größeren Mengen vom Papier in den Rechner zu kriegen und dabei die Übersicht zu behalten? WEnn man bedenkt, wie komfortabel manchmal kopieren sein kann....
Michael(F)
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#7
Zitat:Michael Franz postete
- Für jeden Scan muss ich mehrmals klicken
- kann man das nicht per Knofpdruck am Scanner machen? Ergonomie wie Kopierer?
Scanner und Scansoftware sind künstlich verlangsamt. Das ist die Voraussetzung dafür, daß auf (Amateur-)Scanner keine Urheberrechtsabgabe erhoben wird (was bei Fotokopierern der Fall ist).

Ergonomie und damit die Möglichkeit des schnellen Arbeitens sind bewußt nicht gewollt.

Meine Scannersoftware ist besonders albern: Vor jedem Scan wird eine Kunstpause eingelegt, kommentiert mit dem Hinweis "Lampe wird aufgewärmt"...

Gruß, Wolfgang
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#8
@frank

300 dpi, wow, damit sollte man Fehler im Papier noch entdecken können oder der Scanner ist nicht mehr so prall Wink Natürlich hast du recht, aber in der Praxis wird eh irgendwann, spätestens bei der Drucker- oder Bildschirmausgabe gnadenlos runterskaliert. Ich gebe zu, daß auf meinen CDs einige nicht so tolle Schemata sind - mit dem falschen Scanner zur falschen Zeit falsch aufbereitet. Heute läuft das anders und die Scans sind mit 100 bis 150 dpi völlig ausreichend - man erkennt jeden Futzel.

Ich scanne grundsätzlich mit den max. Farben ein, Graustriche kann ich hinterher immer noch in der Grafiksoftware erzeugen.

@Michael

Zum Extrahieren von PDFs mußte man bis vor kurzem noch den teuren Acrobat Writer kaufen. Irgendwann stellte aber jemand fest, daß Acrobat einen bösen Fehler gemacht hat: die Druckfunktion innerhalb des Readers ließ die Umleitung des Outputs zu und der war einheitlich codiert. Daran hängen sich m.E. die vielen Tools auf, die jetzt das Schreiben von PDFs aus Word heraus ermöglichen oder auch das Extrahieren von Bildern aus einem PDF - zumeist als Freeware. Googled mal nach pdf +export / +convert / + extract o.ä.

Das 'Massenscannen' scheint irgendwie abgeschafft worden zu sein. Auch die Software zum HP, dessen Genialität (HP invents...oder war es 'HP infects'?) ich an anderer Stelle bereits lobend erwähnt habe :grins: , initialisiert nach jedem Scannen oder denkt sich selbst Formate aus, meistens welche, die überhaupt nicht stimmen, rückt gerade Scans autom. noch gerader :grins: usw. GRAUENVOLL. Ich benutze die twain2file, einer Software, die die allgemeine Scanner-Schnittstelle (twain) verwendet und eine alternative Druckersoftware darstellt. Ein Massenscannen ist damit problemlos möglich.

Die Scannersoftware scheint bei Tests keine Rolle mehr zu spielen. Es geht nur darum ein Bild einzuscannen. Das muß perfekt aussehen und es muß höllisch viele Grafikprogramme dazugeben, mit denen man die Bilder weiterverarbeiten kann...

@Wolfgang
Tatsächlich muß die Lampe aufgewärmt werden. Es ist eine Leuchtstoffröhre. Sie braucht etwas, bis sie hell genug ist und mit dem Flackern aufhört. Allerdings scheinen manche Hersteller den Zeitraum für das Aufwärmen reichlich zu überziehen.
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#9
Zitat:wz1950 postete

Meine Scannersoftware ist besonders albern: Vor jedem Scan wird eine Kunstpause eingelegt, kommentiert mit dem Hinweis "Lampe wird aufgewärmt"...
Haha, HP ... Smile

Ich habe mir die teure Software "Elektronischer Leitz-Ordner (ELO)" gekauft. Das Programm ist nicht schlecht, aber diese elend langsame Scannerei raubt mir den Nerv. Ich arbeite wieder mit herkömmlichen Leitz-Ordnern, bloß geht mir der Platz dafür aus.

Gruß,

Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#10
Beim scannen sind 24Bit Farbtiefe und 300 Dpi meine Mindestauflösung, weniger zu nehmen käme nur bei reiner Grafik und Text in Frage.
Zuweilen scanne ich auch in noch größerer Auflösung - wenn es sich um alte Papiere handelt. Bei starken Vergilbungen, besser gesagt Verbräunungen geht kein mir bekannter Scanner mehr. Da hilft nur die gute alte fotografische Kopie mit entsprechender Ausrüstung und S/W-Negativfilm - aber nicht jeder geht dazuWink
Ganz besonders anspruchsvoll sind Platinenlayouts welche von ordentlichen Herstellern immer mehrfarbig ausgeführt vorliegen. Lange z.B. liefert da leider Schrott für viel Geld!
Und aus diesem Grunde ist der Nutzen solcher Serviceunterlagen sehr zweifelhaft.
Abgespeichert hab ich auch immer als bmp - schon wegen der einfachen, allerdings sehr bescheidenen Nachbearbeitungsmöglichkeit. Die Dateien sind allerdings riesig!
Wenn ich gebundene Hefte vorliegen habe, werden diese fast immer zerlegt! Nur so kann man die einzelnen Blätter korrekt ausrichten. Es ist allerdings ätzend, wenn man die Feststellung machen muß, daß die Originale schon schief gedruckt oder beschnitten wurden. Meist haben BDA´s einfache Klammerbindung und diese ollen Drähte sind oft schon +/- rostig. Also raus damit. Nach getaner Arbeit kann das ganze Werk mit Zwirn wieder problemlos gebunden werden.
Mit pdf hab ich nichts am Hut - hab es selber aber noch nicht ausprobiert. Mich nervt diese Blätterei halt und zudem liebe ich die Einfachheit! Mit IrfanView kann eigentlich alles betrachtet werden und dieses Tool ist wunderbar fix bedienbar.
Wenn ich einen Ordner MTG habe, da sind dort in diversen Unterordnern u.a. die BDA´s der verschiedenen Typen abgelegt. Teilweise auch mit beschädigten oder zugekritzelten Seiten. Es ist an Einfachheit nicht zu überbieten, eine x-beliebige Seite auszutauschen wenn man z.B. ein besseres Original erhält.
Die Seitennummer des Originals entspricht auch immer der laufenden Nummer des Scans. Umschlagseiten, Deckblätter oder Einleger werden auch so benannt. Einen Haken hat das System natürlich auch: Die Namen der einzelnen Dateien sind in allen Ordnern gleich! Aber das ist nur meiner Bequemlichkeit geschuldet Big Grin
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#11
Hallo zusammen!
PDF ist ein Vektorformat, das heißt Text und Abbildungen werden in Linien und nicht pixelweise gespeichert. Für technische Dokumentationen ist es daher ideal geeignet, solange man Strichzeichnungen in einem Vektorformat (PS, PDF, SVG) vorliegen hat. JPEG Kompression beruht auf dem Prinzip von Fourier Transformationen: Ganz grob vereinfachend gesagt werden die niedrigen Frequenzen vom Bild nicht berücksichtigt, dadurch werden die Bilder tendenziell weicher. Für Fotos hervorragend geeignet, aber für Strichzeichnungen bzw. technische Dokumentation in der Regel nicht so gut. Besser nimmt man dafür PNG (das ist nicht exotisch, sondern wird von fast allen Browsern wie IE, Mozilla, Opera, u.s.w unterstützt). Die Kompression ist bei besserer Qualität wesentlich besser. In der Regel nicht so gut ist es, JPEG in PDF zu drucken, weil dabei mit den einfachen Werkzeugen jeder Pixel einzeln gespeichert wird (was bei JPEG normalerweise nicht der Fall ist!). Dadurch werden die PDF Dateien schnell riesig. Der richtige Weg ist es JPEG Dateien in PDF einzubinden. Der einfachste Weg geht über das Satzsystem LaTeX, aber einfacher ist es wirklich de rohen JPEG Dateien zu verschicken. PNG ist zwar gut für Strichzeichnungen geeignet aber kein Vektorformat, deswegen auch schlecht in PDF einzubinden. Es gibt Programme, die Strichzeichnungen "vektorisieren", aber als ich das vor vielen Jahren getestet habe taugten die noch nicht viel.
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#12
:genau:
Das ist ein sehr guter Vergleich zwischen PDF und JPG/PNG!!! Schöner Einstand, willkommen im Forum!!!
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