Uhrenfrage
#1
Mahlzeit,

ich pack das mal hier rein. Sollte das der Falsche Bereich sein, bitte verschieben.

wir entrümpeln derzeit die Wohnung unseres verstorbenen Nachbarn. Bei der gestrigen ersten Durchsicht der Wohnung sind mir ein Paar Uhren Aufgefallen. Hersteller: Rolex, Breitling, Omega und Glashütte.

Kann mir hier jemand jemanden empfehlen, der mir über folgendes Auskunft geben kann:

- Echt oder nicht
- Sind die Uhren evtl. als gestohlen gemeldet (Stichwort: Hehlerei)
- Wert der Uhren

?

Eventuell jemand der die Uhren auch direkt kaufen möchte! Nach Möglichkeit im Großraum Düsseldorf.

Danke & Gruß
Tommy
Zitieren
#2
Zitat:TNC postete
- Echt oder nicht
- Wert der Uhren
Einerseits gibt es Anbieter, die sich darauf spezialisiert haben, wie z.B. http://www.wertgutachten.org. Ob die Uhren echt und wie viel sie ungefähr wert sind, sollte Dir aber auch ein guter Uhrmacher beantworten können.

Die typischen Flohmarkt-Plagiate kann man im Regelfall schon selbst an Gewicht und Qualität erkennen. Eine Rolex mit hakeliger Krone und klapprigem Metallarmband ist mit Sicherheit nicht echt.

Zitat:Sind die Uhren evtl. als gestohlen gemeldet
Ich denke, das sollte am ehesten die Polizei beantworten können.
Zitieren
#3
Als Jemand der auch so einige Ticktacks hat und auch selber wartet und repariert, kann ich nur sagen, daß man meine mal aus Spaß zugelegte Tschechen-Omega und -Rolex selbst als Laie augenblicklich als das erkennt was sie sind.
Das Aussehen aus der Ferne ist wie echt, aber eben nur WIE, sprich mies gefinisht, viel zu leicht, billiges Material in passender Farbe. Sogar Gold haben sie einigermaßen hingekriegt und man merkt es trotzdem sofort, sobald man es aus der Nähe betrachtet und mal in der Hand wiegt.

Rennen tun die Dinger wie noch was, billigste China-Böller-Kaliber bei denen die Silberoxyd-Batterie noch das teuerste verbaute Bauteil ist, selbst nach 20 Jahren laufen beide noch ganggenau und alle Komplikationen funktionieren noch. Die Gehäuse hingegen... fernab jeglichen diskutablen Zustands. Angelaufen, Farbe abgeblättert, Uhrglas rausgefallen, Zifferblatt angelaufen und verfärbt usw.

Von einem Glashütte-Fake habe ich übrigens noch nie was gehört, muß aber nichts heißen.

Imho haben bessere Uhrengeschäfte Listen von Hehlerware oder kommen an eine diesbezügliche Datenbank ran. Das wissen manche nicht und sind überrascht, wenn sie eine Uhr aus windiger Quelle warten lassen wollen und dann plötzlich unerwarteten Besuch bekommen, der die Uhr einzieht und ein Verfahren einleitet.
Zitieren
#4
´
Ich würde mal sagen, wenn die Uhren bei einem Normalverdiener aufgetaucht sind, dürften es Blender sein, Originale kosten leicht mehrere Tausend Euro. In vielen Urlaubsländer wie z. B. der Türkei hat man wenig Probleme mit Urheberrechten, da werden massenhaft Imitate angeboten.

An einer echten, definitiv nicht gestohlen Omega hätte ich Interesse, besonders an der Speedmaster professional.

Soweit mit bekannt, kann man die Seriennummer nur im Inneren einer Uhr erkennen, also nur ein Fachmann, der das passende Werkzeug und Kenntnisse hat.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#5
Zitat:Frank postete
Ich würde mal sagen, wenn die Uhren bei einem Normalverdiener aufgetaucht sind, dürften es Blender sein, Originale kosten leicht mehrere Tausend Euro.
Man weiß es nicht. Es gibt normalverdienende Uhrenfans, die sich sonst nichts gönnen, um ihrer Sammelleidenschaft frönen zu können. Zudem steht ja auch die Frage im Raum, ob die Uhren eventuell auf unerlaubtem Wege zu dem Besitzer gelangt sein könnten.

Zudem hatte ich beim Lesen den gleichen Gedanken wie Jogi: Repliken von Glashütte-Uhren wären ziemlich ungewöhnlich. Wenn es sowas überhaupt gibt, wird man das vermutlich nicht auf dem Touristenmarkt in der Türkei kriegen, dafür ist die Marke unter Nicht-Uhrenkennern einfach zu wenig bekannt.

Zitat:Soweit mit bekannt, kann man die Seriennummer nur im Inneren einer Uhr erkennen, also nur ein Fachmann, der das passende Werkzeug und Kenntnisse hat.
Das von Uhr zu Uhr unterschiedlich. Es gibt auch Uhren (vor allem limitierte Auflagen), bei denen die Seriennummer von außen sichtbar auf dem Rückendeckel eingeprägt ist.
Zitieren
#6
Zitat:Ich würde mal sagen, wenn die Uhren bei einem Normalverdiener aufgetaucht sind, dürften es Blender sein, Originale kosten leicht mehrere Tausend Euro.
Das sag mal nicht, selber so einen Fall erlebt.
Ein ziemlich armes Würstchen das ich mal kennen lernte zeigte mir mal eine aus seinen besseren Zeiten über gebliebene Schatulle in der sich eine Breitling befand. Ich hielt sie auch zuerst für einen Blender, aber bei näherer Betrachtung und Betastung stellte sie sich als echt heraus.
Langer Rede abgekürztes Ergebnis, die Uhr war echt, nicht geklaut, Zertifikat und Urkunde dabei, er hatte sie schlicht und einfach als Anerkennung für jahrzehntelange treue Dienste von seinem Dienstherrn erhalten.
Zitieren
#7
Mechanische Uhren sind auch ein Nebenhobby von mir. (Aber auch nur Otto Normalverbraucher) Ich wollte eigendlich die Omega "Mond" Speedmaster haben (aber Handaufzug) , habe dann aber die Speedmaster Automatic gekauft. (wollte das "lästige" aufziehen vermeiden Big Grin ) Sie hat aber als Besonderheit einen Seamaster-Boden. Die hat damals 1350 DM gekostet, war ne Menge Geld für mich. Die nächste war dann eine Automatic von Sinn in Frankfurt (als Herr Sinn noch Besitzer war). Die habe ich dann im Laufe der Zeit mit einem stabileren Armband und einem Boden mit Saphirglas veredelt. Zwischendurch fanden sich auch noch ein paar Preiswertere Uhren ein. Die letzte größere Anschaffung vor ein paar Jahren war ein Chronosport Regulator von der "neuen" Firma von Herrn Sinn die jetzt Guinand heißt. Das war eine Kleinserie mit letzten Unitas -Werken die bis ca 1967 hergestellt wurden. Die Besonderheit dieser Werke sind 3 Rubine ,die nicht direkt eingepresst sind, sondern in Fassungen die dann mit einer Schraube befestigt wurden. Beidseitig Saphirglas und Streifenschliff auf den Werkteilen. Dazu ein Lederarmband mit Faltschließe. Preis ca 900€

Viele Grüße
Friedhelm

(bitte Chronosport nicht mit Chronoswiss verwechseln, das ist eine höhere Liga für mich!)
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
Zitieren
#8
Eine Bitte am Rande, damit die Threads einigermaßen konsistent bleiben und TNCs Anfrage nicht untergeht: Uhren-Beiträge, die keinen Bezug zu letzter haben, bitte in den allgemeinen Uhren-Thread.

Danke!
Zitieren
#9
Mahlzeit!

Ich bin mit den Uhren mal zum Uhrmacher "um die Ecke" gegangen. Leider sind es alles Originale! Made in Thailand...

Sad

Naja. Ein Versuch wars wert!

Danke nochmal für Eure Tipps!
Zitieren
#10
´
... ich hab´s befürchtet.

Darf man solche Imitate überhaupt besitzen? Wenn man vom Zoll erwischt wird, werden die meiner Kenntnis nach von Amts wegen eingezogen. Stichwort Markenpiraterie.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#11
Schade, doch bloß Blechbüchsen.

Frank, für den persönlichen Bedarf darfst du solche Uhren haben, auch an der Grenze beim Zoll wird es keine Probleme geben. Fällt unter die Freimenge für Reisemitbringsel.
Probleme gibt es dann, wenn der Privatbedarf nicht angenommen werden kann. Das ist regelmäßig der Fall, wenn die Menge zu hoch oder die Deklaration unglaubwürdig ist.

Teure Markenuhren hingegen müssen verzollt werden, weil sie in der Regel jegliche Freimenge sprengen.
Natürlich darf man die eigene (Nobel-)Uhr für den persönlichen Bedarf mit in den Urlaub und wieder zurück aus und wieder einführen, wenn man das bei Kontrollen glaubhaft darlegt oder vorsorglich bereits bei der Ausreise mit Papieren deklariert hat.
Zitieren
#12
Zitat:Frank postete
Darf man solche Imitate überhaupt besitzen?
Das ist genau so wie mit unerlaubt kopierten Datenträgern: Man darf sie nicht besitzen und riskiert, daß sie beschlagnahmt werden. Aber man macht sich durch den Erwerb oder Besitz (auch dann, wenn man wusste, daß man Plagiate erwirbt) trotzdem nicht strafbar. Vertrieb in jeglicher Form ist natürlich verboten.

In Frankreich und Italien ist übrigens bereits der Erwerb strafbar. Die italienische Polizei macht vor allem in Touristengebieten seit einigen Jahren Jagd auf Plagiat-Kundschaft bei Straßenhändlern und verteilt saftige Geldbußen.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste