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Cassetten-Schätze, Teil 7 - Druckversion

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- Kirunavaara - 31.05.2017

Timo, genau an die Magna Ferrochrom von Dir mußte ich auch denken, als ich die neuen Bilder gesehen habe.

@ Max: Wow! Either you have some serious skills using image software - especially the third picture would be very hard to fake as realistic as it looks - or this cassette is for real. Since I've stumbled over a Polimer Ferrochrom cassette, I have been thinking it would not be impossible if there was a Magna version, too.

Example (not my pictures):
Cassetten-Schätze, Teil 3

Cheers
Martin


- timo - 31.05.2017

Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=205848#post205848 schrieb:@ Max: Wow! Either you have some serious skills using image software - especially the third picture would be very hard to fake as realistic as it looks - or this cassette is for real.

I'm sure of the latter. The scratches on the box and the slight bend of the inlay on the third picture look perfectly real. Maybe there are ways of faking this, but presumably noone would spend such an unreasonable effort in a fun project like this.


- Diabolik - 31.05.2017

I do assure you this is a real thing. I got it from a man who bought it in Oppeln in early 1980s, in a shop selling privetly-imported goods from abroad.
Maybe they were never offered in Germany?


- Kirunavaara - 01.06.2017

At least, I have not seen them in Germany, and not this Super Ferro XD either which found on the web a while ago:
http://m.cdn.blog.hu/ha/hamster/image/kazetta/SuperFerroXD60.jpg

But it is not impossible that Magna delivered them to German customers if they ordered them. I have never seen the Magna Metal in the wild either before I received one from Hungary, but they were at least tested in German Stereo magazine in 1984 or 85, and listed in a German Neckemann or Quelle mail order catalogue. Plus, I am still occasionally discovering German cassettes which I didn't even know that they existed... Magna, Permaton, Agfa, BASF - all of them.

Cheers
Martin


- rawavlad - 02.06.2017

Pioneer M1a-46 1982-83
[attachment=15761]

Pioneer N1z-60 1983-84 SOUTH AMERICA
[attachment=15762]

Pioneer N1T-60S 1985-86 SOUTH AMERICA
[attachment=15763]

AIWA LN60 1976

[attachment=15764] [attachment=15765]


Eurex Stereoferro I mit nicht gelochten Wickelkernen - ser - 05.06.2017

In einer alten Auktion habe ich eine Eurex Stereoferro entdeckt, die ein bisschen anders aussieht als in einem alten Beitrag (Post 788 ) in den Cassetten-Schätzen:
[attachment=15850]
Das Foto habe ich von der Auktion ausgeborgt.Die Wickelkerne sind nicht gelocht wie sonst bei den Turbo-Gehäusen üblich. Die Gehäuse-Halbschalen scheinen aber die Turbo-typische "Brille" zu besitzen.
Hier der Link zum alten Beitrag bzgl. Eurex Stereoferro


- Diabolik - 08.06.2017

Hello,

I would like to buy a Technics M263 in nice condition. If you know anything, please let me know.


- rawavlad - 12.06.2017

????????
AIWA SX60?????
[attachment=16019]


- rawavlad - 14.06.2017

Sony Super Metal Master 90 1992-94
[attachment=16069]

MAXELL XLI-S90 1980-82 US
[attachment=16070]

TDK D-C180 1979
[attachment=16071]


- tk141 - 14.06.2017

Da die Suche nach "Polaris" nichts ergeben hat, poste ich jetzt die hier mal.

[attachment=16072]

Ich hatte sie um 1990 herum in der Grabbelkiste des örtlichen Landkaufhauses als Angebot gefunden, war, wenn ich mich erinnere, sehr billig (nur eine Mark oder sogar 99 Pfennige), das Band ist dunkel und glatt, die Aufnahme von damals klingt recht baßlastig, aber dabei gleichmäßig und sauber (müßte jemand aus der Schule aufgenommen haben, der ein vernünftiges Tapedeck hatte - meine unfaßbar schlechte Kompaktanlage machte dünnere Aufnahmen, wobei die Lieder "dank" automatischer Aussteuerung immer leiser wurden). Das Grundrauschen ist über Kopfhörer vernehmlich und die Aussteuerung bis +3 war wohl etwas viel des Guten. Auf dem Onkyo-Tapedeck klingt sie sauberer als auf dem Walkman.

Insgesamt aber für den lächerlichen Neupreis ein faires Produkt, quietscht nicht, klappert nicht, schmiert nicht.

War Polaris eine Handelsmarke? Was steckt da wohl drin?

Viele Grüße
Nils


- Ragnar_AT - 15.06.2017

Ich bilde mir ein wir hatten vor vielen Jahren so eine Verstärker-Zimmerantenne von Polaris, aber ich mag mich täuschen. Die wäre dann entweder von einer österreichischen Supermarkt- oder einer Elektronikkette, also vielleicht nicht unbedingt eine Eigenmarke einer Kette, sondern vielleicht eines Importeurs.

Das Gehäuse deines Exemplars ist mir völlig fremd, das Design ist auch mit Verlaub gesagt bescheuert mit den Rillen im oberen Bereich - beschriften sollte man das gute Stück laut Herstellervorstellungen offensichtlich nicht... oder sind die Rillen nur an der Innenseite?


- timo - 15.06.2017

Sucht mal im Forum nach "Polaris". Es gab auf jeden Fall eine Eigenmarke der Kaufhauskette Horten dieses Namens, die ihre Kassetten wohl zumindest teilweise von ACME bezog. Allerdings tauchten hier auch schon ältere Polaris-Kassetten mit anderem Logo (und eventuell anderen Ursprungs) auf, die von Magna stammten.

Könnte also sein, daß es unabhängig voneinander mehrere "Polarisse" gab.


- Kirunavaara - 15.06.2017

Die hier gezeigte Polaris kommt nicht von Acme, dafür wäre sie deutlich zu gut. Das Gehäuse gab es Anfang der 90er unter mehreren Namen: Perfekt, Unica, Bestar, Bush, Kamichi, auch die alte Neckermann-Hausmarke Palladium wurde damit nochmal kurzzeitig wiederbelebt. Bei manchen davon war Made in China angegeben.

Ja, die Rillen sind auf der Innenseite. Für das äußere Beschriftungsfeld lagen Aufkleber bei. Besonderheit bei diesen Cassetten war, daß auch die unteren Aufkleber mit der Typenbezeichnung zum selbst Aufkleben beigepackt waren. Die wenigsten Nutzer haben sich jedoch diese Mühe gemacht - und so findet man heute viele dieser Cassetten "nackig" oder nur mit dem Beschriftungsetikett versehen. Die Variante von Nils, also nur mit den Polaris-Etiketten, dürfte eher selten anzutreffen sein.

Ob Polaris wirklich eine Eigenmarke von Horten war, weiß ich nicht sicher. jedenfalls kenne ich die Polaris-Cassetten nur von Horten, und später auch von Kaufhof, nachdem dieser Horten übernommen hatte. Dagegen spräche, daß Horten zumindest bis Ende der 70er Cassetten unter eigenem Namen verkaufte, und es auch da schon Polaris-Cassetten gab, wie ich erst später feststellte (die Exemplare von Magna). Auch Kaufhof hatte ja sehr lange Cassetten unter der Eigenmarke Elite.

Viele Grüße,
Martin


- tk141 - 15.06.2017

@Ragnar_AT: Die Rillen sind innen, von außen ist sie glatt, daher eigentlich sogar eine recht nette Design-Idee.

@timo: Bei mir hat die Suche nach Polaris hier im Forum nichts ergeben. Horten, das hatten wir hier gar nicht, das war ein inhabergeführtes Kaufhaus (bzw.-häuschen), aber wer weiß, wo die ihre Ware bezogen haben? Das wird aber auch eher ein "Posten" gewesen sein, regulär hatten sie da die gängigen Marken.

Das Gehäuse ist gar nicht mal schlecht, das Band aber klar Billigklasse, wegen des hohen Grundrauschens und der mäßigen Aussteuerbarkeit. ACME und Magna sagen mir jetzt nichts, wahrscheinlich Zulieferer/Konfektionierer für Handelsmarken, denke ich mal, so wie SK (aber wohl eher eine Klasse darunter angesiedelt?). Die SK-Kassetten hingegen waren echt gut, wir hatten in den 90ern mal den wahrscheinlich kleinsten Woolworth der Welt im Dorf, da gab es Tucan von SK - die klangen für den Preis hervorragend gut und spielen bis heute ohne Fehl und Tadel, Walkman- und Autoradioeinsatz zum Trotz.

Viele Grüße
Nils


- timo - 15.06.2017

tk141,'index.php?page=Thread&postID=206654#post206654 schrieb:@timo: Bei mir hat die Suche nach Polaris hier im Forum nichts ergeben.

Nanu? Ich krieg' da mehrere Treffer!

Polaris High Energy C60 (zwei Ausführungen)

Polaris High Energy C60

Polaris Compact Cassette

In den Beiträgen nach dem zweiten und dritten Link steht auch was zur Herkunft.

Zitat:ACME und Magna sagen mir jetzt nichts, wahrscheinlich Zulieferer/Konfektionierer für Handelsmarken

Magna ja, die haben (wie auch Permaton) bis in die frühen 1990er Jahre viele deutsche Handelsmarken beliefert. SK kam chronologisch später.

ACME war ein Hersteller aus Hong Kong, m.W. sogar mit eigener Bandproduktion, aber überwiegend schlechter Qualität.


- tk141 - 15.06.2017

@Kirunavaara: Oh, da hatte ich wohl noch getippt, als Du schon abgeschickt hattest.

@timo: Seltsam, bei mir kam gestern und heute früh bei der Suche nach Polaris nichts - jetzt schon. ?(

Da hatte wohl die Datenbank einen Schluckauf.

Viele Grüße
Nils


- Ragnar_AT - 15.06.2017

ACME hat in der Tat in ganz großem Stil beeindruckenden Müll fabriziert, die Homepage listet bis heute Audiobänder für Konfektionierer. Die Chrombänder sollen laut Berichten hier im Forum OK gewesen sein, alle meine bisherigen Ferrobänder waren Müll hoch drei - starker Abfall bei ca. 3 kHz (das zeigte sogar die ehrliche Frequenzganggrafik am Einleger Big Grin) und meistens ab Werk quer geknittert. Einerseits gab es die Produkte unter hundert Phantasienamen wie SUN, Combo, Olympia, Jeckson, Recoton, Mark II, Concept und wie sie alle hießen, andererseits unter Plagiatsnamen wie "KDK" (KDK und SUN waren optisch Kopien einer sehr alten TDK, bei denen nur das TDK-Logo durch das ACME-Logo ersetzt wurde). Die bekanntesten Gehäuseformen waren das hellgraue TDK-Plagiat und das meistens schwarze Gehäuse mit dem Punktemuster, ähnlich bestimmten Sony und Memorex. Beide zeichnen sich durch schaurige Spritzgussqualität und meistens schiefe, sich an den Ecken ablösende Aufkleber aus. Das sah so aus und es gab es auch in transparent:

http://www.c-90.org/catalogue/tapes/Acme/Acme%20MS%20400/0

http://www.c-90.org/catalogue/tapes/Acme/Acme%20MS%20800/0

Hier gibt es einen ganzen Haufen amüsante Plagiate, darunter auch die SUN, die KDK und eine Sekai:
http://ns-page.com/tape/tape11.html
Letztere sieht allerdings nicht nach ACME aus.

Und hier haben wir ACME selbst:
http://acmehk.com/products4.htm

Die rühmen sich, zeitweise der weltgrößte Bandproduzent gewesen zu sein.


- Kirunavaara - 15.06.2017

Acme könnte sogar einer der letzten verbliebenen Hersteller von Cassettenbändern sein. Auf der Website sind sie jedenfalls noch aufgeführt:

http://www.acmehk.com/web_pancake.htm
Hinter den Links mit den verschiedenen Bandsorten verbergen sich sogar deren technische (Prospekt-)Daten. Ob diese in der Realität je erreicht wurden, ist mir ein Rätsel. Die Qualität der Acme-Cassetten war nämlich meist unterirdisch.

Acme verkaufte auch unter eigenem Namen, der Großteil dürfte allerdings mit Handels- und Phantasiemarken verkauft worden sein. Eine Spezialität von Acme war das Kopieren von Etiketten- und Einlegerdesigns anderer Hersteller, mit Vorliebe TDK.

Viele Grüße,
Martin


- Kirunavaara - 15.06.2017

Oh, da haben wir jetzt auch gleichzeitig geschrieben.

Die Sekai ist kein Plagiat - das war ein argentinisches Lizenzprodukt mit echtem TDK-Band. Und die BAVT gefällt mir :-)

Viele Grüße,
Martin


- tk141 - 15.06.2017

Scheint mir ein unterhaltsamer Hersteller zu sein. 8)

Andererseits, die späten echten TDK SA waren auch übelster Schrott, der letzte 5er-Pack davon, den ich gekauft hatte (2006?), hatte über das ganze Band Längsriefen und klang kratzig. Nicht, daß da ACME das Band zugeliefert hatte, was ja ein Treppenwitz wäre... Seitdem kommen mir nur noch alte TDK SA ins Haus.

Viele Grüße
Nils


- Ragnar_AT - 19.06.2017

Oh ja, ACME war höchst unterhaltsam, einerseits die vielen verschiedenen Namen und andererseits der legendäre Frequenzgangschrieb, auf den mich wenn mich nicht alles täuscht Martin gebracht hat - der ist gnadenlos ehrlich wenn man genau hinschaut Big Grin

Ich versuche gerade auf Tapeheads, einem Neueinsteiger aus den Niederlanden, der in das Kopiergeschäft einsteigen möchte, ACME auszureden. Ein kleines Teufelchen auf meiner Schulter hofft allerdings, dass er gegen jede Vernunft DOCH zehn Pancakes bestellt und wir endlich einen Erfahrungsbericht bekommen Big Grin
Selber möchte ich nach dem Spaß mit den Silver Crown (die mich wenigstens nur vier SKC GX 120 und Porto gekostet haben) lieber keine 45 Dollar plus etwaigen Versand investieren, außerdem kann ich nicht sinnvoll Leergehäuse befüllen. Die bisherigen Erfahrungen mit den Segnungen aus dem Hause ACME sind jedenfalls unterirdisch - die Empfindlichkeit kann mein Pio noch ausgleichen, die Vormagnetisierung biegt es auch noch irgendwie passend hin, aber die Aussetzer durch die Querknicke im Band (schön rechtwinklig, aber in unregelmäßigen Abständen) sind hoffnungslos. Die hatte ich bis jetzt noch bei jeder ACME, auch wenn ich sie eigenhändig aus der Folie befreit und nur mit einem Bleistift kurz vorgespult habe. Sonst wären die so aufgenommenen Bänder für Hintergrundberieselung sogar durchaus passabel, aber so traue ich mich nicht einmal, Hörspiele drauf raubzukopieren. Dass allerdings "Whackme" die Bänder für die letzten SA geliefert haben soll bezweifle ich - ich nehme an du hattest noch nie ein Produkt dieser hongkongesischen Scherzkekse in der Hand bzw. im Kassettenfach! Die Neigung zum "railroading" ist bei der SA angeblich seit Ende der 80er ein Thema, ob es den Klang beeinflusst scheiden sich die Geister.

Martin, du meintest doch irgendwann, ACME hätte vor langer Zeit auch ein Chromband im Angebot gehabt und das sei erträglicher gewesen?

Und wenn wir schon dabei sind, hast du eine Ahnung was es mit den von mir kürzlich getesteten Silver Crown auf sich hat? Die Gehäuse haben ein paar einschlägige Stil-Elemente aber sind nicht typisch ACME und die richtige Bandsorte war bei ACME eigentlich auch meistens drin.


- Kirunavaara - 19.06.2017

Chrombänder in Acme-Cassetten gab es in verschiedenen Ausführungen. Die ältere Variante hatte noch echtes Chromdioxid und war eigentlich vom Band her ganz passabel, nur die Gehäuse waren unpräzise:
http://c-90.org/catalogue/tapes/Acme/Acme%20Chromium%20Dioxide/0

Hier vermute ich, daß das Band zugekauft und von Acme nur eingespult wurde. Es ist ungefähr vergleichbar mit den Chrombändern von BASF und Philips aus den 70er Jahren.

In den 80ern gab es dann diese Acme Chrome:
http://c-90.org/catalogue/tapes/Acme/Acme%20Chrome/0

Hier war das Gehäuse deutlich besser, und das Band war irgendein FeCo-Produkt unbekannter Herkunft. Es ließ sich auch ganz passabel bespielen - damals ausprobiert mit einer baugleichen "Travellers Sound" von Tchibo, das Original von Acme lernte ich erst viel später kennen. Es gibt aber auch Berichte, nach denen dieses Band zum Quietschen neigen soll.

Deine Silver Crown SC 60 sind sozusagen ein Fake vom Fake. Die rechne ich auch nicht Acme zu, sondern einer anderen chinesischen Rumpelfabrik. Verwandtschaft sehe ich eher zu einigen Cassetten namens Sipote, Fujikawa und Casin. Das Vorbild aus den 80er Jahren sah so aus:
Cassetten-Schätze, Teil 5

Und dieses wiederum war kräftig "inspiriert" von den beiden TDK A auf dieser Seite:
http://www.agfabasf.com/catalog/tdk/tdk-1984-86/

Silver war eine Marke, unter der es Radiorecorder gab. Auch Cassetten tauchen hin und wieder auf, die meisten davon in Japan hergestellt, aber keinem der großen Hersteller zuzuordnen.

Viele Grüße,
Martin


- timo - 19.06.2017

Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=206890#post206890 schrieb:Silver war eine Marke, unter der es Radiorecorder gab.

Dahinter steckte eine Firma "Shin-Shirasuna Electric Corp.", die u.A. in den 1980ern als OEM für harman/kardon tätig war.


- Kirunavaara - 19.06.2017

Danke! Meine kurze Suche nach Silver (Crown) (Electronics) hatte nur ein paar diffuse Spuren nach Dubai und Indien geliefert...

Viele Grüße,
Martin


- Ragnar_AT - 20.06.2017

Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=206890#post206890 schrieb:Deine Silver Crown SC 60 sind sozusagen ein Fake vom Fake. Die rechne ich auch nicht Acme zu, sondern einer anderen chinesischen Rumpelfabrik. Verwandtschaft sehe ich eher zu einigen Cassetten namens Sipote, Fujikawa und Casin.
Ja, die Ähnlichkeit mit Sipote ist unübersehbar, diese Gehäuse sind eindeutig aus der selben Spritzgussform gefallen! Allerdings sind die Gehäuse nicht einmal so schlecht, besser als ACME. Der winzige Haken ist, dass ungeachtet der Gehäusekennung und jeglicher Aufschriften ein grottiges Typ-II-Band eingespult ist, dem Geruch nach würde ich sagen Echtchrom. Im Originalgehäuse misst mein Pio (komisch aber auch) das Band nicht ein und bricht mit einer Fehlermeldung ab. In einem korrekten Gehäuse läuft die Einmessung durch, aber die Empfindlichkeit ist unterirdisch und die Verzerrungen sind beeindruckend, ebenso wie die mechanischen Probleme des Bandes. Die meisten Exemplare quietschen übrigens.


- rawavlad - 25.06.2017

Fake or original REVOX AV C60?
[attachment=16177] [attachment=16178] [attachment=16179]


- Kirunavaara - 25.06.2017

Probably original- I have two versions of them, one like yours, it looks like made by Ampex. The other one is an ICM cassette with 3M tape.

Revox had also part of their reel to reel tapes made by 3M and Ampex, so it does not seem unlikely that they ordered some cassettes/cassette tapes frm the same companies.

Cheers
Martin


- rawavlad - 25.06.2017

Thanks!)


- timo - 25.06.2017

Aber nur der Name "REVOX "in einer Standardschriftart und nirgendwo das bekannte Logo mit dem großen V? Ich kann mich nicht erinnern, das mal bei einem echten Revox-Produkt gesehen zu haben.


- ser - 25.06.2017

Hallo
Ich hab solche Revox AV C60 auch schon einmal im Schweizer Auktionshaus ricardo.ch gesehen, von daher denek ich nicht, dass es ein Fake ist. Allerdings finde ich die Aufmachung in der Tat nicht besonders edel und eher unpassend zu dem Revox-Anspruch.
Wobei andere Fabrikate von Rang und Namen "damals" auch nicht anders aussahen.


- Kirunavaara - 25.06.2017

Ich kann mir vorstellen, daß die Bezeichnung "AV" auf eine Verwendung für Sprachlabore hindeutet. Hat Revox eventuell mit Cassettengeräten bestückte Sprachlaborausrüstungen geliefert?

Diese Cassetten schätze ich jedenfalls älter ein als das erste Revox-Cassettendeck B710. Dieses wurde bereits zusammen mit wesentlich schickeren ICM-Cassetten beworben:
http://wegavision.pytalhost.com/Revox/1981/revox81-09.jpg

... von denen ich noch immer ein Exemplar suche...

Viele Grüße,
Martin


- ser - 26.06.2017

Ja, Sprachlabor ist ein guter Hinweis.
Hierzulande tauchen sog. D88 von Revox gelegentlich in den Auktionen auf. Die will aber meist niemand haben.


- TK 240 - 26.06.2017

D88 ist der Treffer, genau dafür wurden diese Cassetten hergestellt. Nachzulesen in der Studer-Hauszeitung "Studer Revox Print", Ausgabe Nr. 30 vom März 79.
Es gab sie als C60 und C90.

Thomas


- Kirunavaara - 26.06.2017

Ihr seid spitze, das Gerät war mir noch völlig unbekannt. Eine Bildersuche fördert sogar verschiedene Gehäusefarben zutage:

http://68.media.tumblr.com/8d6ea0a18c23ad852f076f9ae9316fc6/tumblr_o0ta8olaGS1s848r4o1_1280.jpg

http://www.and-up.net/stock/friends/ph/revox-D88.jpg

Viele Grüße,
Martin


- rawavlad - 27.06.2017

@TK 240
Thank you very much for confirming my assumption about the originality of the cassette. )


- ser - 27.06.2017

Häufig wurden die Revox D88 "nackig" verkauft zum Verkauf angeboten, da sie in den Sprachlboren in spezielle Tische eingebaut wurden. Die Tische wollte auch meist keiner haben Rolleyes


- Kirunavaara - 01.07.2017

Irgendwas stimmt doch hier nicht:

[attachment=16283]

Viele Grüße,
Martin


- niels - 01.07.2017

Beeindruckend! Und die ist nicht von Hand gefhälscht?

niels


- Kirunavaara - 01.07.2017

Jedenfalls nicht von meiner Hahand :-)

Neben dem falschen Namen fällt auch das von TDK entlehnte Etikettendesign auf:

https://tonbandforum.de/bildupload/TDK_C-60_rot.jpg

Welches allerdings unter verschiedenen Namen wie Sun, Wita und KDK viel häufiger anzutreffen ist als das Original von TDK:

https://tonbandforum.de/bildupload/sunheadcleaner.jpg

Die meisten dieser Fälschungen kamen von Acme aus Hong Kong. Und hier schließt sich auch der Kreis zur Agfha: Sie ist von gewohnter Acme-Qualität...

Viele Grüße,
Martin


- timo - 01.07.2017

Kirunavaara,index.php?page=Thread&postID=207313#post207313 schrieb:Irgendwas stimmt doch hier nicht:

"H, H" said the clown. Smile

Was versprechen sich die "Fälscher" davon, daß sie in den Originalnamen und das Originallogo einen zusätzlichen Buchstaben einfügen? Reicht das in anderen Ländern tatsächlich aus, damit das keine Verletzung der Wort- und Bildmarke mehr ist? In Deutschland jedenfalls definitiv nicht.

Selbst die Verpackungs- und Inlay-Gestaltungen von Kassetten sind teilweise geschützte Geschmacksmuster, siehe z.B. hier.


- Ragnar_AT - 03.07.2017

Wow, eine ACME(?) in Pseudo-AGFA-Design hatte ich noch nicht! Meine Mutter hat dafür kistenweise SUN in diesem Design. Leider.


- rawavlad - 04.07.2017

All Pioneer, including the fake )
[attachment=16331] [attachment=16332]


- rawavlad - 04.07.2017

Grundig EQ60 (version "Hello, Germany!")
[attachment=16333] [attachment=16334] [attachment=16335] [attachment=16336]


- rawavlad - 04.07.2017

Sony EF60 Argentina

[attachment=16337] [attachment=16338]


- rawavlad - 04.07.2017

NAKAMICHI EX C-60

[attachment=16339]


- niels - 04.07.2017

Es ist eine super Idee, die Kassetten nur innerhalb der eigenen Marke zu vergleichen. Bei Sony erfahren wir eigenlich nichts über die Qualitäten der beiden Kassetten, außer, dass sie sich voneinander unterscheiden.
So einen schlechten Eindruck habe ich von der CHF eigentlich nicht.

niels


- Captn Difool - 04.07.2017

Hi Niels,

ich blicke bei den Sony nicht ganz durch, was die Modellhierarchie angeht. Ich habe verschiedene AHF, BHF, CHF, HF. Letztere klingt durchaus gut, aber rauscht wie der Niagarafall. Erst mit Dolby C ist Ruhe, was ich sonst gar nicht benutze. Da rauschen die alten BASF LH deutlich weniger.


- Kirunavaara - 05.07.2017

Die Hierarchie bei Sony sah in der Zeit von ca. 1979-1984 so aus:

Typ I:
CHF: Einstiegsmodell, Nachfolger der alten "Low Noise". In USA bis ca. 1982 als LNX bezeichnet.
BHF: Mittelklasse, Nachfolger der alten HF. In USA bis ca. 1982 als HFX bezeichnet.
AHF: Topmodell, ohne Vorgänger. In USA bis ca. 1982 als SHF bezeichnet.

Typ II:
CD-alpha, später UCX: FeCo-Einschichtband. In USA bis ca. 1982 als EHF bezeichnet. In Japan bis ca. 1982 als JHF bezeichnet.
UCX-S: später hinzugekommenes Topmodell, FeCo, ob Ein- oder Zweischichtband weiß ich nicht.

Typ III:
FeCr, in Japan als DUAD bezeichnet.

Typ IV:
Metallic


Ab ca. 1984/85 sah die Hierarchie so aus:

Typ I:
HF: Einstiegsmodell, Nachfolger der CHF
HF-S: Mittelklasse, Nachfolger der BHF
HF-ES: Topmodell, Nachfolger der AHF
HF-Pro: Nur in Japan, gleiches Band wie HF-ES im Gehäuse mit Keramik-Bandführung

Typ II:
UCX
UCX-S

Typ IV:
Metal-ES, Nachfolger der Metallic
(In Japan gab es noch eine einfachere Metal-S. Wie sich die beiden technisch unterscheiden, weiß ich nicht)


Die EF war unterhalb der aufgelisteten Hierarchie angeordnet und nicht in den offiziellen Katalogen vertreten. Sie kam auch erst kurz nach Einstellung der CHF. Sony hatte allerlei solcher Billigmodelle außerhalb der regulären Hierarchie, mit verschiedenen Namen je nach Verkaufsregion:

EF, Super-EF und EF-X gab es z.B. in Osteuropa, Südamerika und dem arabischen Raum,
FN mindestens in Frankreich und kurzzeitig auch Deutschland,
FX mindestens in Deutschland
HD-F in Großbritannien
GF-X in sonstwo, die konnte ich noch nicht verorten
ZX mindestens in Australien und Asien

Die Vergleiche der technischen Daten mit anderen Modellen der gleichen Marke würde ich gerade bei Sony mit Vorsicht genießen. Mir fiel mal auf, daß die Bezugssysteme der Frequenzgangschriebe immer so gewählt sind, daß das Modell, welches man gerade in der Hand hält, eine zumindest relativ glatte Linie beschreibt, ab der HF-S aufwärts gerne auch mit einem freundlichen Knick nach oben in den hohen Frequenzen, während das jeweilige Vergleichsmodell eher eine möglichst "traurige" Kurve beschreibt. Das sollte wohl das Halbwissen der interessierten Käufer ansprechen: "Aha, muß ein gutes Band sein, die Kurve sagt mir zumindest, es klingt nicht dumpf..."

Viele Grüße,
Martin


- niels - 05.07.2017

Als Jugendlicher habe ich versucht, die Aussteuerbarkeit von Sony-Kassetten durch Addition herauszufinden. Ungefähr UX+UCX+UCXS+UCXES= +9dB
Möglicherweise hießen die Typen auch anders, aber ich bin auch auf eine wirklich imposante Höhenanhebung bei der letzten Type der Reihe gekommen.

niels


- Ragnar_AT - 06.07.2017

Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=207469#post207469 schrieb:FX mindestens in Deutschland
FX I und FX II gab es in Österreich auch im Handel, wobei ich von letzterer nur ein Gebrauchtexemplar kenne (von meinem Onkel bespielt). Erstere gab es bei der Bürokette Libro im Zehnerpack. Die war so ziemlich meine unübersehbares Indiz, dass das Medium am Ende ist - weiße Zehnerkartons, schwarz-weiß bedruckte Einleger und keinerlei Etiketten mehr.

Libro hatte übrigens auch TDK Super CDing.