Tonbandforum

Normale Version: Dekontamination und Überholung - Telefunken M15 A "Smokers Edition"
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Guten Abend zusammen,

nachdem ich seit kurzem Besitzer einer Telefunken M15 A "Smokers Edition" bin, möchte ich hier den Dekontaminations- und Überholungsprozess dokumentieren.
Die Maschine kostete schlappe 1.999 € und wurde als in gutem Zustand mit neuem Service angeboten. Gut, die Maschine hat nur ca. 3.3000 Stunden und läuft technisch super.

Leider handelt es sich um ein extremes Rauchergerät, was auf den ersten Blick nicht aufgefallen ist. Service kann ich auch keinen erkennen, evtl. neu eingemessen?
Ansonsten nur 1x Elko auf der Zählwerksplatine neu und ggf. ein neues Lager. Die anderen Lager sehen alt aus bzw. verharztes Fett hält die Umlenkrollen fest.

Der ursprüngliche Plan war es, die Abdeckungen abzunehmen, zu reinigen und wieder aufzuschrauben. Nachdem im Betrieb der Raum aber nach Raucherkneipe riecht, ist mehr fällig.
Also im ersten Schritt mal alle Teile abgenommen und nass gereinigt, zumindest die welche leicht abzubauen und auch wieder anzubauen sind. Resultate im Anhang.

Insgesamt habe ich das Chassis wie zu sehen "nakig" gemacht. Es waren 4 Durchläufe mit neuem Wasser, immer sah das Wasser wie im Bild aus...
Ich werde wohl noch die Trafoabdeckung, die Schwungmasse, den restlichen Kartenkäfig und die Abschirmungen ausbauen und den Prozess wiederholen.

Komplett zerlegen werde ich die Maschine aber definitiv nicht, da muss ich mir etwas anderes für die Reinigung einfallen lassen...
Evtl. hat ja jemand eine Idee, wie man zumindest den Geruch loswerden kann, komplett sauber wird das Chassis wohl nie wieder.

Wenn die Reinigung durch ist, möchte ich ggf. noch die Elektronik überholen (neue Elkos, Motorkondensatoren, einmessen...).
Aber erst mal schauen wie der restliche Prozess verläuft und ob ich alles auch wieder zusammengebaut bekomme Big Grin

Weitere Beiträge und ggf. Fragen werden folgen.
Viel Spaß beim Lesen.

Gruß Micha
Ich weiß ja nicht, wo Du die Maschine gekauft hast. Eine gewisse Menge Staub, Bandabrieb und auch ein leichter Geruch nach Lager ist für ein 40 Jahre altes Gerät ok. Meine Maschine war quasi direkt vom Sender und hatte auch so eine leichte Korrosionspur vorne rechts.

Aber spätestens beim Rauchgestank und den verharzten Lagern hätte ich die Maschine dem Verkäufer an den Kopf geschmissen (oder auf den Fuß gestellt, das geht leichter). Der Service ist im Handbuch dokumentiert, und den hat Deine Maschine mit Sicherheit nicht gesehen.
Und die 3300 Stunden... Die Aussagekraft hängt davon ab, wie die Laufwerkslogik gebrückt ist, wann also der Zähler mitläuft. Bei meiner läuft er überhaupt nicht.

Btw: Die Tasten gibts als Ganzes, also mit dem Unterteil, bei Hilpert für einen Zehner plus Meerschweinsteuer. Ich würde aber vorher mal schauen, warum die Kappen so verformt sind. Hat da einer Bremslichtbirnen vom LKW eingebaut?
Hast Du mal die Möglichkeit des Trockeneisstrahlens in Betracht gezogen?

Grüße, TSD
Ich nehme immer eine Blumensprühflasche voller Isopropanol in die eine Hand und die Pressluftdüse in die andere. Dann das ganze im Freien aufgestellt, kräftig eingesprüht und gleich wieder ausgeblasen. Damit wird so ziemlich alles sauber. Die abbaubaren Teile natürlich waschen, am besten vorher mit Kaminglasreiniger einsprühen (Mellerud, METRO), da hat Teer und Nikotin auch im ersten Anlauf keine Chance. Dann nur noch abspülen und ebenfalls gut trocknen. Ein Kompressor ist natürlich Pflicht.
Sehr gut für extreme Verschmutzungen eignet sich auch der Sprüschaumreiniger von TopCraft
https://www.reinigungsberater.de/glasrei...d_source=1
Das ist meine "Geheimwaffe"
Wenn die üblichen Mitttelchen versagen, einmal einsprühen, kurz warten und abwischen. Habe z.B. damit auch noch richtig Dreck aus den Polstern meines
Oldies herausgeholt, obwohl wir vorher bereits div. Durchgänge mit Polstersauger und entsprechenden Reinigern gemacht hatten.
Mein Rezept vor 8 Jahren gegen Rauch war, in schönen Abständen frisch gemahlenen Kaffee unter die Maschine zu stellen, das Ganze abzudecken und zu warten. Der Tipp war nicht von mir, hat aber prima funktioniert. Einziger Nachteil: Es dauert ...
Ich habs zwar schon einige Male hier geschrieben, aber die Wunderwaffe gegen Nikotin lautet Bref Power gegen Fett & Eingebranntes.

https://www.henkel-reiniger.de/produkte/...7D%7D.html

Mit Spüli kannste total vergessen.
(25.01.2024, 14:13)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]Mein Rezept vor 8 Jahren gegen Rauch war, in schönen Abständen frisch gemahlenen Kaffee unter die Maschine zu stellen, das Ganze abzudecken und zu warten.
Einziger Nachteil: Es dauert ...

Peter, und wieviele Pfund Kaffee hast Du investiert???

Bernd
(26.01.2024, 10:04)capstan schrieb: [ -> ]Peter, und wieviele Pfund Kaffee hast Du investiert???

Das weiß ich nicht mehr. Vielleicht habe ich sogar Kaffeesatz verwendet, jedenfalls nicht mehr als 1 EL pro Woche.
Guten Abend zusammen,

heute habe ich mir den Samstag um die Ohren geschlagen und mit der Maschine weitergemacht. Und es ist noch einiges zu tun.
Im Laufe meiner heutigen Arbeiten habe ich festgestellt, dass ich nicht um eine Komplettzerlegung samt vollem Service komme.

Für die Bandführungselemente habe ich bereits 626 ZZ Kugellager von SKF bestellt, die alten waren merklich verharzt und hatten Ihr Fett auch schon herausgedrückt.
Die Demontage gestaltete sich aufgrund der Korrosion auf den Achsen als sehr schwierig. Es musste ein Gummihammer zum Einsatz kommen um die Lager herauszutreiben...

Um die Höhe der Führungselemente zu behalten habe ich mir genau notiert wo wie viele Unterlegscheiben drunter gehören.
Vor dem Einbau der neuen Lager werde ich noch deren Höhe mit den alten Vergleichen. Man weiß ja nie...

Der Capstan samt Schwungrad lies sich nur widerwillig ausbauen, die Oberseite ist von Korrosion überzogen, eine Schraube musste ich gar aufbohren.
Nun muss ich noch herausfinden wie ich die Welle herausbekomme. Zu allem Überfluss ist eine der Madenschrauben am Hallgeber rund gedreht.

Nun zum positiven. Die Verstärkerkäfige samt Elektronik konnte ich bereits unter der Woche komplett reinigen und trocknen lassen.
Nun ging es an den Zusammenbau der vielen einzelnen Bleche, gut dass ich Fotos gemacht hatte. So ging es leicht von der Hand.

Wieder ein paar Eindrücke im Anhang.

Gruß Micha

P.S.: Da auf einen der Elektronikkarten ein Tonstudiotechnik Hilpert Logo zu sehen ist. Die Maschine stammt NICHT von Ihm.
Sondern vom gleichen Händler wie diese M5: https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=17489
Also mit Tipps, wie Kaffepulver, Schalen mit Essig usw. hatte ich nie Erfolg. Wie auch? Damit geht die Nikotonschicht nicht ab... Es hilft nur der Badetag. Mit Backofenspray einsprühen oder besser noch mit ARSATEC Reiniger. Letzteres löst alles ab. Dass kann man sogar auf Lautsprecherbespannstoff sprühen. Das Zeug kommt direkt aus irgend einer Chemie Hölle. Absoluter Wahnsinn... Achtung bei Backofenspray: Dieses löst gerne Farben ab. Bei dem Hammerschlaglack der M15 passiert aber nix. Außerdem macht das Spray Alu Matt..... Ich putze damit gerne Jukeboxen, die ja förmlich in Nikotin getaucht wurden. Tut wunderbar. Am besten gleich nen ganzen Karton kaufen.

Was bei Elektronik kritisch ist, sind Trafos, Tonköpfe Spulen usw.....

Ich habe hier auch eine Ex-Raucherin. Die stand schon beim Vorbesitzer Jahrelang im Wäschekeller und konnte dort ausmüffeln. Ich hatte sie komplett zerlegt und gereinigt. Wenn die Netztrafos warm werden, dann riecht sie selbst nach einem Jahrzehnt noch leicht nach Zigaretten. Nikotin ist einfach eine bleibende Schädigung und somit auch eine Wertminderung der Machine.... :-(

So wie du das angehst, wird das auf jeden Fall wieder ne super Maschine.
Guten Abend zusammen,

erst einmal danke für die rege Beteiligung, auch heute ging es wieder an der Maschine weiter. Leider klappt es nicht so gut wie geplant, die Maschine musste Federn lassen.

Der linke Wickelmotor war durch Korrosion (Rost) so sehr mit dem Wickelteller verbacken, dass ich diesen ausbohren musste. Ergebnis Motor und Wickelteller hinüber.
Aber der Motor musste so oder so raus, da sich beim schnellen Spulen ein kreischendes Geräusch einstellte. Zu allem übel musste ich dann noch die Motorbefestigung ausbohren.

Nun muss also noch ein Schlachtgerät her. Teurer Spaß, aber Ersatzteile auf Lager könne nie Schaden und so kann ich aus zwei Maschinen die besten Teile verwerten.
Mein Budget und die Arbeitszeit ist schon bei weitem überschritten, aber hier hilft nur noch in den sauren Apfel beißen, den Lerneffekt mitnehmen und das beste draus machen.

Im Laufe der Arbeiten habe ich heute noch den Kabelbaum samt Netzteileinheit ausgebaut, die Becherkondensatoren geprüft (alle noch Top) und den Trafo abgelötet.
Des weiteren die Capstaneinheit zerlegt, was besser ging als gedacht. Gerade an der Netzteileinheit und am Capstan lässt sich die enorme Verschmutzung erkennen.

Unter der Woche kann ich leider nicht so viel machen, werde aber mit dem Waschen der Einzelteile weiter machen. Ganz schön kleinteilig und aufwendig der Prozess.
Als Reiniger für die Teile verwende ich "Meister Proper Küche", den hatte ich noch im Schrank, da läuft das Nikotin nur so herunter, riecht zudem schön nach Orange.


Ich bin froh, wenn das Projekt durch ist. Die restlichen Einzelteile stehen 2m neben mir und erfüllen den Raum mit Nikotingeruch.
Besonders nervig, wenn man wie ich "Küchentischreparateuer" ist und der Raum noch für 3 andere Zwecke (Büro, Wohnküche, Musikzimmer) genutzt wird

Gruß Micha
(29.01.2024, 02:26)Micha94 schrieb: [ -> ]Zu allem übel musste ich dann noch die Motorbefestigung ausbohren.
Dazu ein Hinweis: Die Schrauben der Wickelmotoren und Schrauben des Hauptlagerbocks der Capstanwelle sind mit Loctite eingeklebt und lassen sich extrem schwer lockern.
Daher eine qualitativ hochwertige Sechskant-Nuss auf den Schraubenkopf stecken und mit einem gezielten Hammerschlag auf die Nuss die Gewinde anlösen.
Erst danach lassen sich die Schrauben herausdrehen, ohne dass man irgendwelche IKEA-Inbus-Attrappen zur Schnecke verwandelt. Zusätzlich hilfreich: Heißluftbläser bei 300°C.

(29.01.2024, 02:26)Micha94 schrieb: [ -> ]Des weiteren die Capstaneinheit zerlegt, was besser ging als gedacht.
Noch ein Hinweis: Auf keinen Fall den Capstanmotor demontieren, das würde seine Stromaufnahme vergrößern. Außerdem die versiegelte Mutter unter dem Capstanmotor nicht verstellen, da hier die optimale Läuferhöhe zur niedrigsten Stromaufnahme eingestellt wird, plus auf der TRxx-Karte die Justierung auf 0,6V.
(29.01.2024, 02:26)Micha94 schrieb: [ -> ]Nun muss also noch ein Schlachtgerät her. Teurer Spaß,

Gruß Micha

Ich möchte Dich nur freundlich darauf hinweisen, daß Dein Schlachtgerät eine der selteren Maschinen mit internationaler Schichtlage ist. Viell. wäre ein Neuaufbau dieser Maschine sinnvoll(er).
(25.01.2024, 00:36)Micha94 schrieb: [ -> ]...Komplett zerlegen werde ich die Maschine aber definitiv nicht, da muss ich mir etwas anderes für die Reinigung einfallen lassen...

Respekt; irgendwie sieht es nun doch nach Mikado auf deinem Küchentisch aus.
Ich wünsche dir daß du alles wieder ordnungsgemäß zusammen gebaut bekommst.

Gruß Jan

PS.: Ist die Achse vom rechten Wickelmotor jetzt verbogen, oder täuscht das Bild?
Achtung. Beim Netzteil versteckt sich bei den Gleichrichtern mindestens noch ein kleiner Elko. Tausch den gleich mit.
Guten Abend zusammen,



es ist soweit vollbracht, das Gerät wurde einmal zerlegt, gewaschen und wieder zusammengebaut

Die Maschine nimmt auf, spielt ab und spult. Soweit so gut, jetzt geht es an die Überholung.



Ich lasse mal die Bilder für sich sprechen...



Folgende Punkte sind noch offen:



- Erneuerung Bremsbänder

- Erneuerung linke Umlenkrolle (neben Kopfträger)

- Einstellung Bandzüge

- Prüfung Betriebsparameter Elektronik

- ggf. neue Elkos für die Steckkarten

- ggf. neue Einmessung



Nun noch eine Frage:

Ist es normal dass der linke Wickelmotor während der Wiedergabe oder dem Spulen elektrisch keinen Gegenzug erzeugt?

Es erscheint mir sehr ungewöhnlich, dass die Bremsung nur durch die Bremsbänder erfolgt. Laut Programmablaufplan soll es ok sein.




Anbei möchte ich noch auf eure Anmerkungen eingehen:




(29.01.2024, 16:22)bb_magnetophon schrieb: [ -> ]Achtung. Beim Netzteil versteckt sich bei den Gleichrichtern mindestens noch ein kleiner Elko. Tausch den gleich mit.


Danke für den Hinweis, ich habe den Elko einseitig ausgelötet und geprüft.

Er ist ebenso wie die Becherelkos noch voll werthaltig und darf daher bleiben.





(29.01.2024, 14:25)MatthiasB. schrieb: [ -> ]
(29.01.2024, 02:26)Micha94 schrieb: [ -> ]Nun muss also noch ein Schlachtgerät her. Teurer Spaß,

Gruß Micha

Ich möchte Dich nur freundlich darauf hinweisen, daß Dein Schlachtgerät eine der selteren Maschinen mit internationaler Schichtlage ist. Viell. wäre ein Neuaufbau dieser Maschine sinnvoll(er).


Danke für den Hinweis, ich habe nur die Wickelmotoren ausgebaut und das Chassis auf die Seite gestellt.

Ob ich es irgendwann wiederaufbaue oder weiterverkaufe weiß ich aber noch nicht.





(29.01.2024, 15:47)Ferrograph schrieb: [ -> ]
(25.01.2024, 00:36)Micha94 schrieb: [ -> ]...Komplett zerlegen werde ich die Maschine aber definitiv nicht, da muss ich mir etwas anderes für die Reinigung einfallen lassen...

Respekt; irgendwie sieht es nun doch nach Mikado auf deinem Küchentisch aus.
Ich wünsche dir daß du alles wieder ordnungsgemäß zusammen gebaut bekommst.

Gruß Jan

PS.: Ist die Achse vom rechten Wickelmotor jetzt verbogen, oder täuscht das Bild?


Im Endeffekt nun einmal komplett zerlegt, gewaschen und wieder zusammengebaut...

Die Achse vom Wickelmotor ist recht weich und durch die Kraft verbogen.





(29.01.2024, 13:52)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]
(29.01.2024, 02:26)Micha94 schrieb: [ -> ]Zu allem übel musste ich dann noch die Motorbefestigung ausbohren.
Dazu ein Hinweis: Die Schrauben der Wickelmotoren und Schrauben des Hauptlagerbocks der Capstanwelle sind mit Loctite eingeklebt und lassen sich extrem schwer lockern.
Daher eine qualitativ hochwertige Sechskant-Nuss auf den Schraubenkopf stecken und mit einem gezielten Hammerschlag auf die Nuss die Gewinde anlösen.
Erst danach lassen sich die Schrauben herausdrehen, ohne dass man irgendwelche IKEA-Inbus-Attrappen zur Schnecke verwandelt. Zusätzlich hilfreich: Heißluftbläser bei 300°C.

(29.01.2024, 02:26)Micha94 schrieb: [ -> ]Des weiteren die Capstaneinheit zerlegt, was besser ging als gedacht.
Noch ein Hinweis: Auf keinen Fall den Capstanmotor demontieren, das würde seine Stromaufnahme vergrößern. Außerdem die versiegelte Mutter unter dem Capstanmotor nicht verstellen, da hier die optimale Läuferhöhe zur niedrigsten Stromaufnahme eingestellt wird, plus auf der TRxx-Karte die Justierung auf 0,6V.


Mit dem richtigen Werkzeug hat die restliche Demontage einwandfrei geklappt, beim zweiten Gerät war der Ausbau der Motoren dann ein leichtes.

Anlässlich des Hinweises zum Capstanmotor habe ich diesen nur abgelötet und äußerlich mit Isopropanol gereinigt.



Gruß Micha
Hallo Micha,

das hast Du ja ganz großartig hinbekommen.

Dazu möchte ich Dir gratulieren.

Wie Klempner Röhrig schon sagte: "Da kann nich jeden mit ... !"

Nun kennst Du jedes Teil deines Laufwerks mit Vornamen.

Viel Grüße
Manfred

Ich wünsche Dir viel Spaß damit
Fantastisch, meinen Respekt!

Grüße
Erhard
Respekt, das ist ein sehr ordentliches Ergebnis. Dann noch viel Spaß mit den Restarbeiten

Grüße

Arndt
Glückwunsch. Wieder eine Maschine, die der Teer- und Bitumeindustrie entzogen wurde.

PS: Der linke Wickelmotor ist bei Play und Vorspulen tatsächlich stromlos. Die Maschine regelt rein mechanisch. Deshalb ist sie auch so gutmütig.

PS PS: Elkos messen bringt nichts. Hab Auf Arbeit erst ein Prüfgerät auf dem Tisch gehabt. Fehlerbild: Ständige Neustarts des Microcontrollers. Netzteil ausgebaut: Kein Elko ausgelaufen, aufgebläht oder ähnliches. Elektrische Messwerte der Elkso ALLE gut. Aber........Elkos können ihre Spannungsfestigkeit verlieren und das muss nicht im Kurzschluß enden. Die können auch nur zündeln und dann wieder gut sein. Deshalb bei sowas immer raus mit dem Kleinvieh:-) Nach dem Elkotausch hat das Prüfgerät wieder fehlerfrei funktioniert.

NACHTRAG:

Auf der BG-WS12 sind RC Glieder. Da gibts ne gute und ne bösartige Ausführung. Letzere sieht aus wie die RiFa Miniprint Rauchbomben. Wenn es die sind, dann raus damit. Sonst raucht es sicher bald.... :-(
Guten Abend zusammen,

danke für die Blumen und Informationen.

Auf der BG-WS12 sind tatsächlich RIFA Miniprints verbaut, diese werden noch getauscht.
Erst mal geht es aber an die vollständige mechanische Einstellung.

Heute habe ich neue Bremsbänder montiert und grob eingestellt.
Leider finde ich im Service Manual keine Angabe zur Bremseneinstellung.

Hat hier jemand die entsprechende Anleitung oder kann die Grundeinstellung der Bremsen erklären?
Super wäre natürlich noch eine Angabe welche Kräfte gemessen werden müssen.

Gruß Micha

P.S.: Mein Service Manual hat 507 Seiten und hört bei Teil 2 - 2-101 (Wartungsarbeit nach 10.000 Stunden) auf.
Der Interessante Teil 3 & 4 "Prüfung und Instandsetzung" sowie Teil 5 "Teileliste" fehlt.

Nachtrag: Bin im Downloadbereich hier fündig geworden: https://download.tonbandforum.de/index.p...eraete&
Falls du noch suchst, hier wirst du auf S. 174 fündig:
https://we.tl/t-RuGBP4nTX1
Guten Abend,

es ging wieder weiter mit der Maschine. Erstmal Danke an Peter für das Dokument.

Die Bandzüge konnten erfolgreich auf 115p (rechter Wickelteller) und 120p (linker Wickelteller) eingestellt werden.
Die Umspulzeit für eine volle 1000m Spule beträgt nun 130 Sekunden, die Schnellstopbremse stoppt in 1,5 Sekunden.

Die Andruckkraft der Andruckrolle beträgt 1400p bei Abziehen mit Band und 1600p beim Abziehen ohne Band.
Geringere Einstellung nicht möglich, da das Band bei Bandanfang sonst "schlackert" bzw. gar nach oben wegläuft.

Die Messung erfolgte mit Band ab dem Punkt an dem das Band deutlich schneller lief bzw. ab wann die Andruckrolle nicht mehr angetrieben wurde.
Ich habe schon die Schrägstellung der Andruckrolle geprüft, diese ist normal. Ggf. ist die Rolle auch etwas verhärtet, werde das Phänomen evtl. als normal verbuchen.

Eine Justage der Laufhöhe des Capstanriemens war ebenfalls erforderlich, recht fummelige Angelegenheit bis der Riemen genau läuft.
Die Lager der Bandberuhigungsrollen habe ich bereits im Vorfeld getauscht. Abschließend noch die Laufhöhe des Bandes korrigiert.

Zwischenzeitlich habe ich auch die Elektronik überarbeitet und somit sämtliche Platinen mit neuen Kondensatoren ausgestattet (ganz schön viele).
Natürlich die ausgebauten Interessehalber noch mal gemessen. Alle 2,2µF hatten gemessen über 5µF. Die 100µF halbwegs stabil. Der Rest durchwachsen.

Eigentlich bin ich ja kein Freund spontaner Tauschaktionen, aber hier erschien es als sinnvoll. Größter Ausreißer war ein 10µF Elko mit 35 µF gemessen.
Die großen Werte der orangenen Roedersteiner waren noch halbwegs Ok, die kleinen komplett daneben. Ebenso bei den braunen Roedersteinern.

Nun ist im nächsten Schritt eine komplette Kalibrierung samt Einmessung der Elektronik notwendig, da sich die Eigenschaften merklich verändert haben.
Offensichtlich wurde auf die defekten Werte eingemessen. Genauso ärgerlich, wie dass die Andruckkraft auf 2300p ohne Band erhöht wurde.

Nun noch einige Fragen, da sich dazu das Service Manual ausschweigt:
- Welcher Ausgangspegel ergibt sich bei einem Pegelmessband mit einem Bandfluss von 320nWb/m?
- Wo finde ich Ersatz für die speziellen RIFA-Entstörglieder mit integriertem Widerstand (100n + 100R X2 für 250V ~)?
- Würdet Ihr das Verhalten der Andruckrolle als normal bezeichnen oder sollte ich hier noch einmal genauer hinschauen?
- Bei welcher Frequenz werden die Regler Tiefen, Höhen 1 und Höhen 2 eingestellt? Gibt es Unterschiede bei 19 und 38cm/s?

Anbei noch ein paar Fotos zum aktuellen Eindruck.

Gruß Micha
(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Die Umspulzeit für eine volle 1000m Spule beträgt nun 130 Sekunden, die Schnellstopbremse stoppt in 1,5 Sekunden.

Du meinst vermutlich die Bandauslaufbemse?

(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Eine Justage der Laufhöhe des Capstanriemens war ebenfalls erforderlich, recht fummelige Angelegenheit bis der Riemen genau läuft.

Das kannst du zweimal sagen. Mitunter steht der Capstanmotor schief, dann wird es praktisch unmöglich, den Riemen so zu justieren, dass er bei unterschiedlichen Betriebszuständen nicht ständig irgendwohin läuft.

(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Welcher Ausgangspegel ergibt sich bei einem Pegelmessband mit einem Bandfluss von 320nWb/m?

Das kannst du einstellen, wie du willst, in den Grenzen, die der 5 kOhm Trimmer vorgibt.

(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Wo finde ich Ersatz für die speziellen RIFA-Entstörglieder mit integriertem Widerstand (100n + 100R X2 für 250V ~)?

X2 muss es nicht sein, die Dinger hängen ja nicht am Netz. Ich habe mir das selber gebastelt, funktioniert seit Jahren ebenso gut:
[attachment=70342]

Später habe ich welche gefunden, weiß leider nicht mehr wo:
[attachment=70343]

Und so habe ich sie eingebaut, damit das Theater mit der Kühlkörperbefestigung wegfallen kann:
[attachment=70344]

(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Würdet Ihr das Verhalten der Andruckrolle als normal bezeichnen oder sollte ich hier noch einmal genauer hinschauen?

Würde ich machen, aus der Entfernung kann ich allerdings keine konkreten Hinweise geben. Der Lackmustest ist Vor- und Rückspulen mit "eingeschaltetem" Edit-Hebel. Hier darf das Band nicht mehr als 1 mm aus seiner Solllage herauswandern. Alternativtest: Wiedergabe mit linkem Bandfühlhebel auf Rechtsanschlag.

(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Bei welcher Frequenz werden die Regler Tiefen, Höhen 1 und Höhen 2 eingestellt?

Etwa 4...6 und 14...16 kHz. Du kannst das Verhalten der Trimmer aber auch selber ausprobieren, indem du sie einzeln auf Links- bzw. Rechtsanschlag drehst und jeweils den Frequenzgang misst.

(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Gibt es Unterschiede bei 19 und 38cm/s?

Nein.
Hallo Micha,

hier gibt es die RC-Glieder:

https://adko.eu/Kondensator-Entstoerkond...hm-250V-AC

Sie passen unter die Kühlbleche. Nimm dir Zeit für die Montage. Die ist sehr sehr fummelig - wie Peter schon schrieb.


Gruss

Willy
(28.03.2024, 01:03)willy schrieb: [ -> ]hier gibt es die RC-Glieder:

Leider steht darunter: "Momentan nicht verfügbar" Sad
(28.03.2024, 00:47)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]
(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Die Umspulzeit für eine volle 1000m Spule beträgt nun 130 Sekunden, die Schnellstopbremse stoppt in 1,5 Sekunden.

Du meinst vermutlich die Bandauslaufbemse?

(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Welcher Ausgangspegel ergibt sich bei einem Pegelmessband mit einem Bandfluss von 320nWb/m?

Das kannst du einstellen, wie du willst, in den Grenzen, die der 5 kOhm Trimmer vorgibt.


(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Bei welcher Frequenz werden die Regler Tiefen, Höhen 1 und Höhen 2 eingestellt?

Etwa 4...6 und 14...16 kHz. Du kannst das Verhalten der Trimmer aber auch selber ausprobieren, indem du sie einzeln auf Links- bzw. Rechtsanschlag drehst und jeweils den Frequenzgang misst.

1. Genau, diese Bremse für den linken Wickelteller meine ich. Im Service Manual als Schnellstopbremse angegeben.
2. Meine Frage war darauf bezogen wenn 514nWb/s = 1,55V sind. Wüsste nicht spontan wie man das herunterrechnet.
3. Deine Angabe bezieht sich auf Höhen 1 und Höhen 2? Wie schaut es für den Tiefenregler aus? 100 Hz? 250 Hz? 500 Hz?

Die Andruckrolle schaue ich mir am Wochenende mal genauer an.


Zu den Entstörkondensatoren:

Ich habe nun einmal die Google Bilder Rückwärtssuche bemüht und einen einzigen Händler gefunden, der die Bauteile noch hat.

https://www.luedeke-elektronic.de/Entsto...5V-AC.html
https://www.ebay.de/itm/152758354215

Direkt mal 10 Stück bestellt, wer weiß ob es die in Kürze überhaupt noch gibt.


Und noch ein Nachtrag zu den anderen Kondensatoren:
Das Austauschen der Tantalkondensatoren kann man sich getrost schenken.
Waren alle noch mit geringer Toleranz werthaltig. Ebenso die Becherelkos.

Gruß Micha
(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]- Wo finde ich Ersatz für die speziellen RIFA-Entstörglieder mit integriertem Widerstand (100n + 100R X2 für 250V ~)?

Such mal bei mouser.de bei Folienkondensatoren nach 0.1µF und 100 Ohm ESR (ja komisch, aber isso).
Da findest Du sogar die original-RIFAs (Serie PMR2...).

Evtl. müßte man eine Sammelbestellung machen, weil die glaub ich 50EUR Mindestbestellwert haben. Ich wär mit einem Satz dabei, aber muß erstmal schauen, was für eine WS... ich habe.
(28.03.2024, 01:07)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]
(28.03.2024, 01:03)willy schrieb: [ -> ]hier gibt es die RC-Glieder:

Leider steht darunter: "Momentan nicht verfügbar"  Sad

... ich sollte mal ne Runde schlafen ...
(28.03.2024, 01:18)Micha94 schrieb: [ -> ]2. Meine Frage war darauf bezogen wenn 514nWb/s = 1,55V sind. Wüsste nicht spontan wie man das herunterrechnet.

Ach so. Wenn 514 nWb/m 1,55 V entsprechen sollen, dann sind 320 nWb/m auf etwa 1 V einzustellen (genau 0,986 V). Einfacher Dreisatz.

(28.03.2024, 01:18)Micha94 schrieb: [ -> ]3. Deine Angabe bezieht sich auf Höhen 1 und Höhen 2? Wie schaut es für den Tiefenregler aus? 100 Hz? 250 Hz? 500 Hz?

Da bin ich überfragt. Die Tiefen werden sowieso bei Eigenaufnahme justiert.

(28.03.2024, 01:18)Micha94 schrieb: [ -> ]Direkt mal 10 Stück bestellt, wer weiß ob es die in Kürze überhaupt noch gibt.

Schaut doch gut aus.

(28.03.2024, 01:18)Micha94 schrieb: [ -> ]Und noch ein Nachtrag zu den anderen Kondensatoren:
Das Austauschen der Tantalkondensatoren kann man sich getrost schenken.

Nicht ganz, manche können durchaus unerwartet ihren Geist aufgeben. Aber auch hier würde ich nicht voreilig im Rundumschlag tauschen, sondern die Übeltäter erst bei Bedarf entfernen.
Tantalkondensatoren verlieren keine Kapazität. Tantals machen von jetzt auf gleich nen Kurzschluß, wenn sie keine Lust mehr haben. Das ist der häufigste Fehler bei der M15A: 12V Spannung fehlt. Ursache: Der Tantal auf dem Zählwerk hat nen kurzen gemacht und abei geht dann meistens der LM 7812 mit kaputt.

Achtung bei den Audiokarten: Da sind z.T Bipolarkondensatoren verbaut. Die gibt es aber alle bei Banzai Music :-)
Guten Abend zusammen,

und weiter gehts...


(28.03.2024, 00:47)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]
(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Würdet Ihr das Verhalten der Andruckrolle als normal bezeichnen oder sollte ich hier noch einmal genauer hinschauen?

Würde ich machen, aus der Entfernung kann ich allerdings keine konkreten Hinweise geben. Der Lackmustest ist Vor- und Rückspulen mit "eingeschaltetem" Edit-Hebel. Hier darf das Band nicht mehr als 1 mm aus seiner Solllage herauswandern. Alternativtest: Wiedergabe mit linkem Bandfühlhebel auf Rechtsanschlag.


Der Test hat ergeben, dass das Band sowohl beim Vorspulen als auch bei der Wiedergabe mit wenig Bandzug nach oben wegläuft.
Ohne Andruck läuft das Band beim Vorspulen und Rückspulen ohne zu wandern. Ergo liegt es tatsächlich an der Andruckrolle.

Ich werde mich mal an der Parallelstellung der Rolle an der Andruckrolle versuchen und hoffe es liegt daran.
Anderer Verdacht wäre eine verhärtete Rolle, aber dazu fühlt sich diese noch viel zu geschmeidig an.



(28.03.2024, 22:28)bb_magnetophon schrieb: [ -> ]Tantalkondensatoren verlieren keine Kapazität. Tantals machen von jetzt auf gleich nen Kurzschluß, wenn sie keine Lust mehr haben. Das ist der häufigste Fehler bei der M15A: 12V Spannung fehlt. Ursache: Der Tantal auf dem Zählwerk hat nen kurzen gemacht und abei geht dann meistens der LM 7812 mit kaputt.

Achtung bei den Audiokarten: Da sind z.T Bipolarkondensatoren verbaut. Die gibt es aber alle bei Banzai Music :-)

Kurioserweise ist das der einzige Kondensator den ich nicht getauscht habe, da ich die Platine eigentlich nicht nochmal ausbauen wollte. Hohle ich dann aber doch mal nach.

Alle anderen Kondensatoren sind bereits erfolgreich getauscht. Auch die bipolaren 220µF und 4,7µF auf dem Wiedergabeverstärker. Passende Panasonic gibts bei Reichelt.

Immerhin war der Tausch ein voller Erfolg, folgende Fehler wurden dadurch behoben:
- Auslösung der 1,25A Sicherung, vorher hielt nur eine 2A Sicherung beim Einschalten
- Ungenügende Bandlöschung, nun ist Totenstille nachdem das Band am Löschkopf vorbeiläuft
- Rauschende / knackende Geräusche während der Aufnahme

Morgen sollten noch die Entstörkondensatoren ankommen, dann sollte die Lötaktion beendet sein.


Zwischenzeitlich habe ich dann noch an der Elektronik weitergemacht, wobei bei mir Fragezeichen aufkommen.
Die 35V Betriebsspannung und das Spannungsminimum des Capstanmotors ließen sich wunderbar einregeln.

Anschließend wollte ich noch die Prüfung des Tastverhältnisses (Geschwindigkeit) einstellen, hier sollte eine Periode auf dem Oszillograph 8cm lang sein, ist Sie bei weitem aber nicht.
Die erste Halbflanke ist auf etwa 3,3cm eingestellt, eine Veränderung an R71 und R39 bewirkt hierbei auch keine Änderung der Gesamtlänge. Die Wirkung von R39 ist mir unklar.

Evtl. kann mir hier ja jemand den genauen Regelprozess und wie die Einstellung an sich funktioniert etwas einfacher Erklären. Kenne mich mit solchen Schaltungen kaum aus.
Anbei mal die Anleitung aus dem Service Manual und wie meine Schirmbilder bei verschiedener Einstellung der Zeitablenkung am Oszillograph aussehen.

Insgesamt scheint die Maschine aber mit der richtigen Geschwindigkeit zu laufen.
Bei 20 Minuten Laufzeit auf 38cm/s ist laut Zählwerk und Funkuhr die Abweichung nur etwa +0,5 Sekunden.


Wenn sich das Rätsel um die Andruckrolle und Geschwindigkeitseinstellung gelöst hat, geht es auch schon an die Einmessung.
Achso, vorher muss ich mir noch eine anständige Entmagnetisierungsdrossel besorgen. Ich versuche es hier mal im Anzeigenbereich.

Gruß Micha
Hallo Micha,

das hast du falsch verstanden. Du sollst das Oszilloskop so einstellen, dass eine Schwingung 8cm lang ist. Die 3,3cm der positiven Periode entsprechen 41,25 % der gesamten Schwingung. Das Tastverhältnis ist der Unterschied zwischen der positiven und der negativen Periode, die Gesamtlänge (Zeit) von 8cm soll sich dabei nicht ändern.

MfG, Tobias
Nabend Tobias,

habe ich versucht. Ergebnis auf den Bildern.
Mein Oszilloskop lässt sich nicht so einstellen.

Auf den Bildern sieht man Schirmbilder bei Zeitablenkung 5, 10 und 25 MS/s.
Ansonsten habe ich nur höhere oder niedrigere Abstufungen. 15MS/s geht z. B. nicht.

Gruß Micha
Hallo Micha,

egal wieviel cm eine komplette Schwingung auf deinem Scope hat, die positive Periode soll 41,25 % betragen. Also ganz einfach ausgedrückt ein Tastverhältnis von 40:60, wenn man nicht so pingelig ist.

MfG, Tobias
Danke für den Hinweis, dass es bei Reichelt auch diese bipolar Elkso gibt.
(30.03.2024, 14:04)bb_magnetophon schrieb: [ -> ]Danke für den Hinweis, dass es bei Reichelt auch diese bipolar Elkso gibt.

Sollte es sie einmal nicht mehr geben, kann man auch zwei "normale" Elkos gegenpolig in Serie einlöten. Allerdings sinkt dadurch die Gesamtkapazität auf die Hälfte des Mittelwerts beider Elkos, was bei der Dimensionierung zu berücksichtigen ist, abgesehen von evtl. Platzproblemen.
Bipolare Elkos vom feinsten (Nichicon MUSE ES) gibt es hier

MfG, Tobias
Was ist denn daran so fein?
(30.03.2024, 17:05)Tondose schrieb: [ -> ]Was ist denn daran so fein?

Der Name. Und deswegen der Preis Tongue
Für den typischen Koppelkondensator bis etwa 10µF setze ich da gerne Folienkondensatoren rein, wenn es der Platz erlaubt. Die sind zwar vielleicht unmusikalisch, aber auch bipolar und machen garantiert nie wieder Ärger.

Michael
Und wieder ein Stückchen weiter.

Letzten Samstag sind die neuen Enstörglieder angekommen, diese passen sogar besser als das RIFA-Original.
Der Tausch ging fix von der Hand, das nervigste dabei war die Kühlkörperbefestigung mit Mutter und Isolierscheibe.

Ein Tipp dazu: Die Mutter auf ein Stück Tesafilm kleben, Schraube knapp durchstecken, Unterlegscheibe einlegen, Schraube komplett durchstecken.
Anschließend den Tesafilm mit der Mutter seitlich einführen, leicht bewegen und die Schraube eindrehen. So klappt es halbwegs erträglich.

Das Tastverhältnis und die Regelverstärkung der Tonnmottorrregelung habe ich zwischenzeitlich auch eingestellt.
Eine Änderung an der Geschwindigkeit ergab dies nicht, jedoch läuft der Tonmotor jetzt in 4 Sekunden komplett hoch.

Nachdem ich die Anweisung zur Regelverstärkung nicht so richtig verstanden habe, habe ich den Regler nach Foto auf die gleiche Position gestellt.
Laut Oszilloskop entsprach eine Amplitude dann 6,4V, was den 6,5 V im Service Manual doch recht nahe kommt. Nun noch das Tastverhältnis.

Eine Periode entsprach bei meinem Oszilloskop 6,7cm, also umgerechnet und die erste Halbwelle auf 2,76cm anstatt 3,3cm eingestellt.
Das entspricht dem genannten Tastverhältnis von ca. 40:60. In Folge konnte ich feststellen, dass der Antrieb stabiler lief.

Abschließend ging es noch an die Andruckrolle, welche nach Prüfung doch merklich verstellt war und nicht sauber lief.
Das ganze hat mir ziemlich viel Tüftelei in Form von Ausprobieren und somit auch einen ganzen Nachmittag gekostet.

Erst so eingestellt, dass das Band beim Spulen nicht wandert. Dafür lief aber das Trennband bei jeder Position nach oben weg.
Bei normalem Band nur beim vom Peter erwähnten Test mit der Bandführung. Ergebnis also nicht zufriedenstellen.

Dann so eingestellt, das Band und Trennband sauber liefen, dazu die Schraube etwa eine halbe Umdrehung eingedreht.
Bandlauf nun sehr gut, aber beim Umspulen lief das Band entweder nach oben oder unten von der Rolle.

Zum Schluss dann aus Neugier mal die Andruckrolle umgedreht. Und siehe da, die Einstellung war nun zufriedenstellend.
Beim Spulen und normalen Betrieb lief das Band nicht mehr von der Rolle. Auch beim Test mit verringertem Bandzug nicht.

Das einzige was man hier noch bemängeln kann, ist dass das Vorspannband und Trennband bei verringertem Bandzug etwas nach oben läuft.
Ich würde das aber in die Kategorie normal und in Ordnung einordnen, da das Phänomen in jedem normalen Betriebszustand nicht auftreten kann.

Nun warte ich noch auf das Messband 19cm/s 257nWb/m IEC von Sittinger Elektronikentwicklung um auch auf 19cm/s einmessen zu können.
Ein 38cm/s 320nWb/m IEC Messband habe ich vor längerem schon von Peter bezogen und für meine A77 HS genutzt. Die Genauigkeit ist Top.

Zwischenzeitlich muss ich noch etwas Recherchieren wo es ordentliche Entmagnetisierungsdrosseln gibt.
Derzeit habe ich leider nur so ein (wie manche sagen) "Spielzeug": https://www.ebay.de/itm/124893979752

Und wieder einige Bilder im Anhang.
(05.04.2024, 02:19)Micha94 schrieb: [ -> ]Zum Schluss dann aus Neugier mal die Andruckrolle umgedreht. Und siehe da, die Einstellung war nun zufriedenstellend.

Ist auf dem vorletzten Bild die Rolle in ihrer Endstellung zu sehen?
Dann war sie vorher kopfüber montiert, ja?
Wie auch immer, so wie im Bild ist sie richtig herum eingebaut.
Genau, das ist die Endstellung. Bin mir jetzt nicht sicher ob ich die Maschine bereits mit verkehrt eingebauter Rolle bekommen habe oder es nach der Reinigungsaktion verwechselt habe.
Übrigens: Nach der Aktion mit der Gummirolle konnte ich den Bandandruck auf die im Service Manual geforderten 1400g ohne Band reduzieren. Es hat sich also gelohnt.
(28.03.2024, 00:15)Micha94 schrieb: [ -> ]Eine Justage der Laufhöhe des Capstanriemens war ebenfalls erforderlich, recht fummelige Angelegenheit bis der Riemen genau läuft.

Hallo,

dazu ein Tip von einem Spezialisten/Erich Schleicher: am Besten mindestens eine der 3 Muttern beim Ausbauen nicht verstellen (am Besten alle 3, nur die Gegenmuttern unten entfernen). Nach dem Einbau des überholten Motors bei vertikal stehender Maschine diesen nach Sicht parallel zum gegenüberliegenden, also auf der linken Seite des Gerätes montierten, Bolzen, der Chassis und das Teil verbindet, auf dem die M15A steht, (ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt) ausrichten, dann die M15A wieder in waagrechte Position bringen und bei laufendem Motor/Capstan mit den äußerst rechten Muttern den genauen Lauf des Riemens einstellen. Wenn man die Positionen der Muttern nicht suchen muß, weil man nur die unteren zum Ausbau entfern hat, funktioniert diese Methode nach meiner Erfahrung sehr gut.

Viele Grüße

Frank
(05.04.2024, 18:09)Frank Stegmeier schrieb: [ -> ]dazu ein Tip von einem Spezialisten/Erich Schleicher: am Besten mindestens eine der 3 Muttern beim Ausbauen nicht verstellen (am Besten alle 3, nur die Gegenmuttern unten entfernen). Nach dem Einbau des überholten Motors bei vertikal stehender Maschine diesen nach Sicht parallel zum gegenüberliegenden, also auf der linken Seite des Gerätes montierten, Bolzen, der Chassis und das Teil verbindet, auf dem die M15A steht, (ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt) ausrichten, dann die M15A wieder in waagrechte Position bringen und bei laufendem Motor/Capstan mit den äußerst rechten Muttern den genauen Lauf des Riemens einstellen. Wenn man die Positionen der Muttern nicht suchen muß, weil man nur die unteren zum Ausbau entfern hat, funktioniert diese Methode nach meiner Erfahrung sehr gut.

Genauso habe ich das auch gemacht, teilweise ist die Methode auch im SM beschrieben, den Rest habe ich mir selber erarbeitet.

Falls der Tonmotor ausgebaut oder gewechselt werden musste, habe ich die oberen Muttern provisorisch mit Klebeband an der Gewindestange befestigt. So war garantiert, dass eine (mitunter elendige) Senkrechtjustage unnötig wurde. Das ständige Herausfallen der Feder für die Spannrolle habe ich auf dieselbe Weise verhindert.
Hallo zusammen,

inzwischen ist die Maschine bis auf eine Kleinigkeit fertig.
Die Einmessung auf 19cm/s und 38cm/s war fast linear möglich.

Vorher musste ich auf der BC-SL11 Karte noch etwas improvisieren. Die Bandlöschung war mal gut und mal schlecht. Offensichtlich ein klopfempfindlicher Fehler.
Nach genauerer Untersuchung stellte sich heraus, dass der Spulenkern der Drossel Dr2 lose war. Diese Drossel stellt die Löschspannung und damit auch den Löschstrom ein.

Nachdem es keine passende Drossel als Ersatz gab, habe ich den Kern bei fast maximalem Löschstrom mit Sekundenkleber fixiert.
Danach war die Bandlöschung wieder dauerhaft gut und auch die Einmessung ohne Probleme möglich.

Die Einstellung der Löschsymmetrierung habe ich mir gespart, da der Einschaltknacks kaum zu hören war und auch das Löschsignal auf dem Oszilloskop schön symmetrisch aussah.


Nun noch die letzte Hürde:

Die hintere Abdeckung fehlt und die vordere lässt sich nicht richtig montieren.
Hat jemand zufällig Bilder von der Befestigung der vorderen Abdeckung?

Bei meiner Abdeckung sind die Schrauben wesentlich kleiner als die Aufnahme und es gibt auch keine Widerhaken oder ähnliches welches in das Loch greifen können.
Ich habe Bilder angegangen um das Problem zu verdeutlichen. Vielleicht hat ja hierfür jemand eine Lösung parat. 

Und: Hat vielleicht jemand noch eine hintere Abdeckung abzugeben?

Gruß Micha


P.S.: Die Tipps mit dem Capstanmotor sind gut, kamen für mich aber etwas zu spät  Wink
Hallo Micha,

wenn die Abdeckung nicht hält, stimmt der Abstand der weißen Kunststoffmutter nicht. Wenn's funktioniert, klemmt sich das bei richtigem Abstand fest. Es ist also nicht verschraubt. Diese Art der Befestigung gibt's bis M20/21.... Einfach probieren, bis das hält.

Ich glaube, ich habe keine hintere Abdeckung. der ich seh´ heute Abend ´mal nach.

Viele Grüße

Frank

Frank
(16.04.2024, 15:29)Micha94 schrieb: [ -> ]Nachdem es keine passende Drossel als Ersatz gab, habe ich den Kern bei fast maximalem Löschstrom mit Sekundenkleber fixiert.

Das hätte ich nicht gemacht, denn falls der LK mal gewechselt werden müsste, bekommst du wegen der zwangsläufig unterschiedlichen Induktivitäten zwischen den LK ein massives Problem.
TFK hat für die Befestigung eine Art Wachs benutzt (Schuhcreme würde es vermutlich auch tun). Ich habe Bostik verwendet, davon habe ich mehr als genug.

Beim AV kann es vorkommen, dass die Resonanzspule im eingebauten Zustand der Karte eine andere Induktivität bekommt und damit der VM-Bedarf steigt. Es hat lange gedauert, bis ich das herausgefunden hatte, der Unterschied zwischen eingebaut und Extenderkarte liegt bei 3 dB.

(16.04.2024, 15:29)Micha94 schrieb: [ -> ]Die Einstellung der Löschsymmetrierung habe ich mir gespart, da der Einschaltknacks kaum zu hören war und auch das Löschsignal auf dem Oszilloskop schön symmetrisch aussah.

Einen Einschaltknacks wirst du ohnehin kaum hören, da die Lösch- und VM-Spannungen über eine Rampensteuerung ein- und ausgeschaltet werden. Hast du eine Möglichkeit, Klirrfaktor zu messen?

(16.04.2024, 15:29)Micha94 schrieb: [ -> ]Und: Hat vielleicht jemand noch eine hintere Abdeckung abzugeben?

Müsste ich nachschauen, bin aber nicht im Studio, kann womöglich zwei Wochen dauern.
Erstmal danke euch beiden fürs Nachsehen bezüglich der Abdeckung.



(16.04.2024, 15:59)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]
(16.04.2024, 15:29)Micha94 schrieb: [ -> ]Nachdem es keine passende Drossel als Ersatz gab, habe ich den Kern bei fast maximalem Löschstrom mit Sekundenkleber fixiert.

Das hätte ich nicht gemacht, denn falls der LK mal gewechselt werden müsste, bekommst du wegen der zwangsläufig unterschiedlichen Induktivitäten zwischen den LK ein massives Problem.
TFK hat für die Befestigung eine Art Wachs benutzt (Schuhcreme würde es vermutlich auch tun). Ich habe Bostik verwendet, davon habe ich mehr als genug.

Beim AV kann es vorkommen, dass die Resonanzspule im eingebauten Zustand der Karte eine andere Induktivität bekommt und damit der VM-Bedarf steigt. Es hat lange gedauert, bis ich das herausgefunden hatte, der Unterschied zwischen eingebaut und Extenderkarte liegt bei 3 dB.

(16.04.2024, 15:29)Micha94 schrieb: [ -> ]Die Einstellung der Löschsymmetrierung habe ich mir gespart, da der Einschaltknacks kaum zu hören war und auch das Löschsignal auf dem Oszilloskop schön symmetrisch aussah.

Einen Einschaltknacks wirst du ohnehin kaum hören, da die Lösch- und VM-Spannungen über eine Rampensteuerung ein- und ausgeschaltet werden. Hast du eine Möglichkeit, Klirrfaktor zu messen?


Guter Hinweis, ich wollte erst eine Ersatzdrossel bestellen, die Originale hat 2mH, dafür gibt es auch Ersatz. Nur nicht in der richtigen Bauform.

Bei der nächsten Reichelt Bestellung besorge ich dann doch Ersatz. Wird aber wohl ein bisschen Basteln erfordern, damit es passt.

Die Originale war leider total hinüber. Heißt man konnte Sie nicht mehr normal verstellen, der Kern war komplett lose und "wanderte" je nach Lage der Karte.



Während meiner Einstellung habe ich übrigens an Pin 4 der BC-SL11 gegen Masse gemessen. 56mV vorher, 98mV nach dem Festkleben der Drossel.

Das Oszilloskopbild aus meinem letzten Beitrag entstand bei einer Messung von Pin2 der BC-SL11 gegen Masse. Service Manual zum Verständnis anbei.

Ein Messgerät für den Klirrfaktor habe ich leider nicht, es soll aber wohl auch Software Lösungen geben. Was soll den genau gemessen werden und zu welchem Zweck?




(16.04.2024, 15:41)Frank Stegmeier schrieb: [ -> ]Hallo Micha,

wenn die Abdeckung nicht hält, stimmt der Abstand der weißen Kunststoffmutter nicht. Wenn's funktioniert, klemmt sich das bei richtigem Abstand fest. Es ist also nicht verschraubt. Diese Art der Befestigung gibt's bis M20/21.... Einfach probieren, bis das hält.

Ich glaube, ich habe keine hintere Abdeckung. der ich seh´ heute Abend ´mal nach.

Viele Grüße

Frank

Frank


Manchmal ist die Lösung so einfach... Die Feder auf einer Seite war verklemmt. 

Als auseinander gebaut und wieder zusammen und nun hält es.



Darauf muss man auch erst mal kommen.
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