30.08.2022, 15:37
Noch ein Tipp für den Fall, daß man Probleme mit der Frequenzgang-Messung über alles hat.
Eine bequeme Möglichkeit ohne Probleme mit dem Zeit-Versatz zwischen Eingangs-Signal und Ausgangs-Signal besteht darin, ein geeignetes Rausch-Signal für einen Zeitraum von etlichen Minuten aufzunehmen und die Wiedergabe digital aufzuzeichnen. Diese Aufzeichnung muß nicht einmal "hinter Band" erfolgen, das kann man "irgendwann" später machen.
Geeignet wäre zum Beispiel ein Rausch-Spektrum, das bis ca. 200 Hz flach verläuft ("weiß") und darüber mit 1/Wurzel(f) abfällt (rosa Rauschen bzw 1/f-Rauschen). Das kann man mit Audacity erzeugen, in dem man so vorgeht (englische Version):
Die "Project Rate" sollte auf 48000 Hz eingestellt sein.
Tracks->Add New->Mono Track
Generate->Noise->White, Amplitude: 0.9, Duration: 3 m 38 s
Länger als 3:38 min lohnt nicht, weil Audacity mit "Analyze"->"Plot Spectrum" keine längeren Zeit-Intervalle analysiert.
Dieses Signal bearbeitet man nun mit
Effect->"Filter Curve" (Der Track muß dazu angewählt sein.)
Mit dem Tool kann man grafisch eine Filter-Kurve definieren.
Wenn das noch nie benutzt wurde, wird man da einen horizontalen Strich bei 0 dB sehen, andernfalls clickt man auf "Flatten".
1/f-Rauschen oberhalb 200 Hz erzeugt man nun, indem man bei 200 Hz einen ersten Punkt setzt, einen zweiten bei 24 kHz (Ende der horizontalen Skala bei 48 kHz Project Rate) und -20.8 dB. Man kann auch einen bei 20 kHz , -20 dB setzen und einen dritten am Ende ebenfalls bei -20 dB.
Mit Click auf Ok wird das ausgeführt. Die mittlere Amplitude sinkt dadurch. Mit
Effect->Amplify kann man den Pegel anheben. Sinnvoll wäre, im Feld "New Peak Amplitude" zB -0.5 dB einzutragen.
Mit Analyze->Plot Spectrum kann man kontrollieren, ob das Ergebnis ok ist.
Dieses Signal speichert man als 16Bit-wav- File oder erzeugt eine Stereo-Version mittels
Edit->Duplicate
clickt mit der Mouse in die oberste Zeile des oberen Tracks und wählt dort "Make Stereo Track".
und speichert das als wav-File.
Außerdem speichert man das gezeigte Spektrum mittels "Export" an einem geeigneten Ort.
Erzeugt wird ein Text-File mit den Frequenzen in der ersten Spalte und dem Pegel [dB] in der zweiten Spalte.
Darüber steht in der ersten Zeile "Frequency (Hz) Level (dB)".
Den wav-File nimmt man mit dem Bandgerät auf.
Wenn man wieder Lust hat, gibt man die Aufnahme wieder und nimmt das zB mit Audacity auf (oder irgendeinem anderen Program).
Die Aufnahme lädt man in Audacity, schneidet überflüssiges vor und hinter der Rausch-Sequenz weg und läßt davon das Spektrum anzeigen mittels
Analyze->Plot Spectrum.
Das Ergebnis exportiert man ebenfalls.
Nun benötigt man ein (kleines) Programm, das die beiden Text-Files laden und die Differenz der beiden zweiten Spalten bilden kann, ohne sich an der ersten Zeile zu stören.
Die Differenz, dargestellt über der ersten Spalte (Frequenz) ist der (Mono)-Frequenzgang des untersuchten Gerätes, weil Audacity leider immer die Summe beider Kanäle analysiert.
Will man nur L(inks) und/oder R(echts) separat analysieren, muß man entsprechend aufnehmen oder ein anderes Programm benutzen.
Wegen der statistischen Natur des Eingangs-Signals hat das Ergebnis immer eine Varianz, die hier bei tiefen Frequenzen zunimmt.
Wenn die Varianz bei tiefen Frequenzen zu groß ist, muß man längere Rausch-Sequenzen aufnehmen und mit einem geeigneten Programm analysieren oder das Ganze mehrfach (mit unterschiedlichem Rauschen) mit Audacity durchführen und über die einzelnen Ergebnisse mitteln.
MfG Kai
Eine bequeme Möglichkeit ohne Probleme mit dem Zeit-Versatz zwischen Eingangs-Signal und Ausgangs-Signal besteht darin, ein geeignetes Rausch-Signal für einen Zeitraum von etlichen Minuten aufzunehmen und die Wiedergabe digital aufzuzeichnen. Diese Aufzeichnung muß nicht einmal "hinter Band" erfolgen, das kann man "irgendwann" später machen.
Geeignet wäre zum Beispiel ein Rausch-Spektrum, das bis ca. 200 Hz flach verläuft ("weiß") und darüber mit 1/Wurzel(f) abfällt (rosa Rauschen bzw 1/f-Rauschen). Das kann man mit Audacity erzeugen, in dem man so vorgeht (englische Version):
Die "Project Rate" sollte auf 48000 Hz eingestellt sein.
Tracks->Add New->Mono Track
Generate->Noise->White, Amplitude: 0.9, Duration: 3 m 38 s
Länger als 3:38 min lohnt nicht, weil Audacity mit "Analyze"->"Plot Spectrum" keine längeren Zeit-Intervalle analysiert.
Dieses Signal bearbeitet man nun mit
Effect->"Filter Curve" (Der Track muß dazu angewählt sein.)
Mit dem Tool kann man grafisch eine Filter-Kurve definieren.
Wenn das noch nie benutzt wurde, wird man da einen horizontalen Strich bei 0 dB sehen, andernfalls clickt man auf "Flatten".
1/f-Rauschen oberhalb 200 Hz erzeugt man nun, indem man bei 200 Hz einen ersten Punkt setzt, einen zweiten bei 24 kHz (Ende der horizontalen Skala bei 48 kHz Project Rate) und -20.8 dB. Man kann auch einen bei 20 kHz , -20 dB setzen und einen dritten am Ende ebenfalls bei -20 dB.
Mit Click auf Ok wird das ausgeführt. Die mittlere Amplitude sinkt dadurch. Mit
Effect->Amplify kann man den Pegel anheben. Sinnvoll wäre, im Feld "New Peak Amplitude" zB -0.5 dB einzutragen.
Mit Analyze->Plot Spectrum kann man kontrollieren, ob das Ergebnis ok ist.
Dieses Signal speichert man als 16Bit-wav- File oder erzeugt eine Stereo-Version mittels
Edit->Duplicate
clickt mit der Mouse in die oberste Zeile des oberen Tracks und wählt dort "Make Stereo Track".
und speichert das als wav-File.
Außerdem speichert man das gezeigte Spektrum mittels "Export" an einem geeigneten Ort.
Erzeugt wird ein Text-File mit den Frequenzen in der ersten Spalte und dem Pegel [dB] in der zweiten Spalte.
Darüber steht in der ersten Zeile "Frequency (Hz) Level (dB)".
Den wav-File nimmt man mit dem Bandgerät auf.
Wenn man wieder Lust hat, gibt man die Aufnahme wieder und nimmt das zB mit Audacity auf (oder irgendeinem anderen Program).
Die Aufnahme lädt man in Audacity, schneidet überflüssiges vor und hinter der Rausch-Sequenz weg und läßt davon das Spektrum anzeigen mittels
Analyze->Plot Spectrum.
Das Ergebnis exportiert man ebenfalls.
Nun benötigt man ein (kleines) Programm, das die beiden Text-Files laden und die Differenz der beiden zweiten Spalten bilden kann, ohne sich an der ersten Zeile zu stören.
Die Differenz, dargestellt über der ersten Spalte (Frequenz) ist der (Mono)-Frequenzgang des untersuchten Gerätes, weil Audacity leider immer die Summe beider Kanäle analysiert.
Will man nur L(inks) und/oder R(echts) separat analysieren, muß man entsprechend aufnehmen oder ein anderes Programm benutzen.
Wegen der statistischen Natur des Eingangs-Signals hat das Ergebnis immer eine Varianz, die hier bei tiefen Frequenzen zunimmt.
Wenn die Varianz bei tiefen Frequenzen zu groß ist, muß man längere Rausch-Sequenzen aufnehmen und mit einem geeigneten Programm analysieren oder das Ganze mehrfach (mit unterschiedlichem Rauschen) mit Audacity durchführen und über die einzelnen Ergebnisse mitteln.
MfG Kai