Tonbandforum

Normale Version: Probleme mit Uher Variocord 263 Stereo
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.

Hobbyelektronik

Hallo,

ich hatte dieses hier schon mal in Hi-Fi Foren gefragt, aber da sind keine Antworten gekommen. Ist vielleicht dort auch zu speziell gewesen, aber hier bin ich bestimmt bei der richtigen Adresse gelandet.

Ich habe neulich einen bekannten Fernsehtechniker gefragt, ob er noch ein Tonbandgerät hat, da ich noch einige Bänder habe. Er hatte einige, die von Kunden waren, repariert aber nicht wieder abgeholt wurden bzw. die Kunden wollten sie nicht mehr haben.

Die Geräte stehen schon länger in einer Garage, und sollten, da er am ausmisten ist, demnächst zu einem Sozialladen gebracht werden. Er gab mir gleich alle mit, und zwar 3 mal Uher Variocord 263 Stereo.

Ein Uher funktioniert und man hört den Ton aus den eingebauten Lautsprechern. Ich habe die Köpfe, und im Innern die Gummirollen sowie die Reibflächen am Spulenteller mit Alkohol gereinigt. Nur die kleinste Bandgeschwindigkweit (4,7 cm/s) geht nicht. Das Band bleibt gleich stehen. Ursache ist die Gummirolle, die gegen den Metallteller drückt. Bei den anderen beiden Bandgeschwindigkeiten drückt sie fest gegen den Teller und die funktionieren auch. Nur bei 4,7 cm/s hat die Gummirolle kaum Druck gegen den Teller. Schon ein leichtes Antippen und sie hat keinen Kontakt mehr mit dem Teller. Das Problem liegt vermutlich an der Umschaltmechanik, welche die Position der Gummirolle verschiebt. Läßt sich dieses Problem beheben?

Beim zweiten Uher funktionieren alle Bandgeschwindigkeiten. Dafür leuchtet bei Stellung Start die Lampe in der Aussteuerungsanzeige nicht und der eingebaute Lautsprecher schweigt (gleiches Band). Der Tonausgang der DIN-Buchse funktioniert dagegen. Die eingebaute Endstufe soll ja öfter mal kaputt sein, aber ich wollte das wieder in Ordnung haben. Schaltplan habe ich im Netz gefunden, und die Elektronik ist ja bei diesem Gerät überschaubar.

Die Endstufenplatine habe ich gefunden (eine kleine, die direkt neben den DIN-Buchsen seitlich sitzt). Da waren beide Sicherungen durch. Ich habe sie ersetzt, eine bleibt nach dem Testbetrieb heil, die andere ist gleich wieder durch. Dann hab ich die Kontakte der kaputten Sicherung zufällig mit der Meßspitze kurz überbrückt, und es funkelte ein wenig. Da ist vielleicht ein Kurzschluß drin, aber wo kann der sein? Die Kondensatoren hab ich mit dem Ohmmeter geprüft; da hat keiner einen Dauerkurzschluß. Da die Platine an sich bestimmt nicht kaputt aus dem Werk gekommen ist, kann das eigentlich nur an einem Bauteil liegen. Widerstände scheiden da wohl eher aus, sofern sie nicht völlig verbraten sind. Die Dioden hab ich im eingebauten Zustand gemessen, alle haben 0,5 bis 0,6 Volt Spannungsabfall. Bleiben nur noch die Transistoren übrig.

Problem: Ich glaube einen falschen Schaltplan zu haben. Auf der Endstufenplatine ist z. B. ein C 311 vorhanden, den es im Schaltplan gar nicht gibt; da haben alle Bauteile auf der Endstufenplatine nur zweistellige Nummern! Und von den vier Endstufentransistoren, die auf das Kühlblech geschraubt sind, hab ich bei einem die Bezeichnung BD 241 gelesen, statt AD 161 oder AD 162 im Schaltplan. Die Bezeichnungen der anderen drei Transistoren kann ich nicht genau sehen, weil das dafür zu eng ist.

Dank der Beschriftung auf der Lötseite der Platine, an die man ja gut rankommt, konnte ich die Spannungen messen: Zwei der Transistoren haben BE-Spannungen von 0,4 Volt und CE-Spannungen von knapp 18 Volt. Die anderen beiden sind taub, wegen der kaputten Sicherung.

Das dritte Uher sagt dagegen gar nichts. Band ist eingelegt, Stecker drin, aber der Motor im Gerät läuft nicht an. Darum kann man sich vielleicht später noch kümmern. Ich wollte daher alle drei Geräte erstmal behalten, auch wenn ich später aus Platzmangel mindestens eins im Keller lagern muß. So günstig werde ich wohl selten wieder Geräte bekommen, alles umsonst, und da waren auch noch andere Geräte dabei wie Videorecorder und Tape-Deck, alles fast wie neu.

Schöne Grüsse
Zu 1 : Die schaltmechanik neu justieren (ist recht ueberschaubar, die mimik).

Zu 2 : BD 241 ??? geh mal davon aus, das die Transen ein Schluss haben.
Transen sind noch beschafbar, montage der gleichen ist ein bissel kniffelig aber machbar.

Zu 3 : Bandfuehlschalter (Fuehlhebel links neben Loeschkopf) schaltet ?

Service unterlagen dazu sind hier im Download bereich zu finden. Benoetigt aber eigene anmeldung, da dieser bereich nicht mit dem Forum hier gekoppelt ist.
Hallo,
zu Endstufentransistoren:
Möglicherweise ist eine Endstufe wie in Variocord SG 520 eingebaut, die hat BD 241/242 und dreistellige Bezeichnungen (auch einen C 311).
Siehe
http://tonbandwelt.magnetofon.de/uher/var520s/var.htm
Viel Erfolg
Gehoert zwar garnicht darein, aber sollte gehen. Nur ob der Trafo den etwas hoeheren Strom liefern kann, moege ich bezweifeln, denn sehr gross isser nicht, es sei der wurde auch umgetopft. Denn die Endstufe hat ein bissel mehr Leistung , daher auch mit 0,8 statt mit 0,6 Amperchen abgesichert.
Hallo Hobbyelektronik, willkommen im Forum.

Zu deinem dritten Gerät: Bei den beiden anderen Geräten hast du gewiß den Draht gesehen, der einen Schalter betätigt, wenn ein Band eingelegt ist und der das Gerät bei Bandende stromlos schaltet. Ich hatte es schon bei zwei oder drei Geräten, dass dieser Draht so verbogen war, dass der Schalter nicht mehr schloss.

Da du bei dem Gerät mit Verstärkerdefekt auch gleich die Sicherungen geprüft hast, vermute ich, dass du auch hier die Hauptsicherung gecheckt hast?

Kannst du mal die Seriennummern der drei Kandidaten mitteilen?

Edit: Ich hatte auch mal Endstufensorgen. Es zeigten sich dann T14 und T6 als die Leichen.

niels

Hobbyelektronik

Hallo,

die Seriennummern sind:

2800170640:
Das Gerät mit der kaputten Endstufe, allerdings die Luxusversion mit durchsichtigem Deckel! Daher soll es auch wieder ganz funktionieren.

2800123617:
Das Gerät wo die 4,7 cm/s nicht gehen.

2800131525:
Das Gerät was gar nichts sagt.

Die Endstufe beim 1. Gerät hab ich mal nachgeprüft, es scheint wirklich die SG 520 zu sein. Problem ist nur, wie ich die Platine herausbekomme, denn die Transistoren sind auf das Aluchassis geschraubt. Da kommt man erstmal schlecht ran und die Platine kann ich auch nicht herausnehmen, weil die festgeschraubten Transistoren auf diese verlötet sind. Die Lötseite ist aber gut zugänglich, vielleicht kann man bei allen vier Transistoren das Lötzinn absaugen und die Platine nach losschrauben herausziehen. Vielleicht gibts auch ne andere Möglichkeit, man müßte irgendwie das Teil vom Aluchassis abschrauben können, wo die Transistoren dran befestigt sind. Da gehen nämlich einige Schrauben rein, allerdings von der anderen Seite. Dazu müßte man wohl auch den vorderen Teil der silbernen Frontplatte abschrauben.

Den Draht bei den Geräten hab ich schon gesehen und kenne die Funktion mittlerweile auch. Bei dem dritten Gerät muß ich daher nochmal nachsehen, auch dessen Hauptsicherung muß ich noch prüfen, da noch nicht gemacht. Ich habe das dritte Gerät erstmal in den Keller gestellt, weil es sonst hier in meiner Minibude zu voll wird. Ein oder zwei Geräte könnte ich hier oben behalten, der Rest muß im Keller gelagert werden.
Von vorne ist die Endstufe nicht verschraubt (normalerweise) , die ist mit 2 Schlitzschrauben von inner her an das Chassi verschraubt.
Die linke Schraube haelt auch eine Loetfahne fuer Masseverbindung fest.
Um die Endstufe ausschwenken zu koennen, muessen die Leitungen zur Beleuchtung Pegelanzeigeseitig geloest werden und die Anzeige selbst auf dem Hauptboard abloesen, dann noch ein bissel auf dem Kabelbaum achten der darunter herverlaeuft .
Die Kabel brechen recht schnell ab von ihren loetstellen, da ueberwigend massivdraht verwendet wurde und das zeugs ca.40 Jahre alt ist.
Wegen dem Gerät wo sich nichts rührt. Das war bei einem meiner Variocords auch so. Wenn die Sicherung i.o. ist und auch der Endabschalter keinen Defekt hat, könnte es auch der Netzschalter sein, der vom Geschwindigkeitsschalter bewegt wird. ( Da, wo das Stromkabel von aussen direkt hin führt.)

Gruß Ingmar
Hallo,
könnte auch ein korrodierter Spannungsumschalter sein.
Den hatte ich mal bei einer "toten" 263. Stecker raus,
25 mal hin und her drehen und die Spannnungsversorgung war
wieder hergestellt.
Gruß

Hobbyelektronik

Hallo,

zwischenzeitlich hat sich einiges getan. Das Gerät mit der kaputten Endstufe ist mittlerweile entsorgt worden. Ich hab das erstmal nicht hingekriegt und andererseits auch gar keinen Platz für so viele Altgeräte.

Ein Gerät funktioniert, nur die kleinste Bandgeschwindigkeit geht nicht. Es war zwischenzeitlich nochmal beim TV-Techniker. Er hat gesagt, das haben anscheinend andere schon probiert das wieder hinzukriegen. Problem ist die Gummirolle, die ist vom ständigen Betrieb total abgenudelt. Da kann man auch nichts mehr justieren, kann nur noch neu und die gibts nicht mehr.... Also muß das so bleiben, ist aber das einzigste Gerät, was noch funktioniert.

Das dritte Gerät, was beim Einschalten gar nichts gemacht hat, habe ich zwischenzeitlich mal geöffnet. Nachdem ich da reingesehen habe, hätte ich es niemals Anschließen sollen:

[Bild: 263a.jpg]

Das Netzkabel ist gar nicht angeschlossen, sondern die verzinnten Ende hängen da einfach so drin! Auch scheint der Netzschalter zu fehlen. Weiterhin sind da noch andere Kabel, die lose da rumhängen, und dazu liegen noch zwei Riemen drin herum.

So langsam glaube ich, daß auch dieses Gerät eher fürn Schrott ist, denn: Ich weiß nicht, was da außer dem Netzschalter noch alles fehlt, wo die frei hängenden Kabel alle wieder drankommen und ob das neue oder alte Riemen sind, die da drin liegen. Vielleicht sollten die Riemen ja mal gewechselt werden. Außerdem weiß ich nicht, wie man die Riemen überhaupt einsetzt, da ja in dem Gerät alles total zugebaut ist und man da so kaum an den Antrieb herankommt. Bei meinem Tape oder CD-Spieler dagegen komme ich sofort an die Riemen heran, wenn das Gerät offen ist.
Hallo,

ich rate dazu, sich das Servicemanual zum Gerät zu besorgen.
Dort sollte auch beschrieben sein, wie die Riemen aufzulegen
sind. (Hoffentlich!). Ein bischen Fummelei ist das dann allerdings
schon aber oftmals hilft es, sich so ein Geräteinnenleben nur
lang genug von allen Seiten anzuschauen - oft erschließt sich dann
mit der Zeit, wie es auseinander zu nehmen ist. (Fotos vorher
nicht vergessen, damit es noch ein nachher geben kann).

Irreparable Maschinen gehören übrigens nicht auf den Müll sondern
Ersatzteilsuchenden Mitforianern angeboten. E-Teile Tauschhandel
sozusagen. (Nur so'n Tip am Rande...Wink)

Good luck

Peter

Hobbyelektronik

Hallo,

also das Servicemanual habe ich hier. Irgendwo hab ich es vor kurzem gefunden.

Das Problem ist mehr der fehlende Netzschalter; Ersatzteile gibt es ja keine mehr. Und aus dem Servicemanual geht auch nicht hervor, wo die ganzen freihängenden Strippen wieder drangehören. Vielleicht kann ich dazu mal das andere funktionierende Gerät öffnen, aber die falsche Endstufe in dem dritten vorher vorhandenen Gerät zeigt auch, daß die Geräte nicht immer absolut identisch sein müssen.

So wie das aussieht, glaube ich eher, daß dieses Gerät schon als Ersatzteillager genutzt wurde. Die Zugentlastung für das Netzkabel fehlt auch, es ist einfach nur so reingeschoben.

Vielleicht kann man aus diesem Gerät die Gummirolle für die Bandgeschwindigkeiten rausnehmen, und in das andere noch funktionierende Gerät einbauen, wo die 4,75 cm/s nicht gehen? Allerdings kann es sein, daß die Gummirolle eventuell schlechter ist und der Umbau dann umsonst war.
Hallo!

Netzschalter für Variocord nur schwer zu beschaffen?

Das mag stimmen, aber die naheliegendste Möglichkeit
(Zitat:"Das Gerät mit der kaputten Endstufe ist mittlerweile entsorgt worden. Ich hab das erstmal nicht hingekriegt und andererseits auch gar keinen Platz für so viele Altgeräte.")
an einen Ersatz zu kommen, hast Du selbst vertan.

Ansonsten kann ich mich nur Peter´s Antworten anschließen.

Viel Erfolg bei der Wiederbelebung der verbliebenen Variocord´s.

Grüße
Wolfgang
Hobbyelektronik, wohnst du im Norden der Republik? Deine Mailadresse lässt mich solches vermuten.

Eine Möglichkeit wäre, zum nächsten Nord-Stammtisch zu erscheinen und das Gerät mitzubringen. Die Chance ist sehr groß, dass Personen anwesend sind, die nicht zum ersten Mal in ein Variocord blicken. Dann könnten die Möglichkeiten einer Reparatur ausgelotet werden, oder, im schlechteren Fall, die Maschine auf Spenderorgane untersucht werden.

niels
@Hobbyelektronik (...gibt es auch einen Vornamen?)

...das wäre doch schon mal eine Maßnahme, die Genesungsfortschritte
in Aussicht stellt.

Wenn Dich bis dahin die Ungeduld packt, kannst Du hier den Verlauf
des Rundriemens (der da in Deiner Masch. so leblos herumliegt) anschauen:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=6113

Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass in der oben abgebildeten
Masch. noch mehr fehlt. Eine Totalaufnahme würde mehr zeigen (oder
der direkte Vgl. mit der noch drehenden Kiste)

Gruß

P.

Hobbyelektronik

Hallo,

> @Hobbyelektronik (...gibt es auch einen Vornamen?)

Achso ja, der ist Mario.

Das entsorgte Altgerät wäre jetzt wirklich von Nutzen gewesen. Andererseits ist mein Arbeitszimmer nur 9 qm groß, und das teilt sich neben dem Basteltisch den Raum auch noch für andere Hobbys (Astronomie, und Wetter z. B.), wo es viele Bücher und Ordner gibt.

Die drei Geräte standen in der Mitte auf dem Fußboden vor einem Regal, und waren da eher nur im Weg. Das nicht viel größere Wohnzimmer ist auch voll (von der Einrichtung her), da wollt ich auf keinem Fall etwas zustellen. Da ich mir sowieso nur ein oder allerhöchstens zwei funktionsfähige Geräte gerade noch irgendwo wegstellen kann, hatte ich wieder für Platz gesorgt und schon mal eines weggebracht.

Ich wohne im Norden, aber sehr weit oben. Ich weiß nicht wo der Stammtisch ist, aber ich vermute das es von hier immer noch ein ziemliches Stück zu fahren ist, auch wenn es Nord ist. Hannover wäre z. B. auch Nord, aber für mich fast 3 Stunden Fahrt....