21.08.2022, 10:59
Moin, moin
es ist mal wieder so weit. Der Veranstalter hat sich getraut und für dieses Wochenende eine HiFi-Messe ausgerufen. https://www.hifitage.de/
Da der bisherige Veranstaltungsort Team-Hotel der Radfahrer bei den Cyclassics ist, ist die Hamburger-HiFi-Messe zu ihren Ursprüngen, nach Heimfeld zurückgekehrt. Allerdings nicht mit zwei Händlern in einem Raum, die alles zeigen, was sie können, so wie die Messe einmal begonnen hatte, sondern, wie in den letzten Jahren: viele kleine Räume, vorzugsweise mit schlechter Aktustik, in denen Hersteller und Distributoren vorführen können, was sie haben.
Die absolute Dominanz liegt in diesem Jahr bei den Lautsprechern.
Überall stehen allerdings auch schwarze oder silberne, meist große Kisten mit dicken Kabeln dran, um die es aber oft nicht geht, die nur deshalb dort stehen, damit man die Boxen vorführen kann. Dazu manchmal ein CD-Player, oft etwas zum Streamen und fast immer ein repräsentativer Plattenspieler. Tonbandgeräte kaum, aber immerhin das eine oder andere ist da.
Da ich kaum glaube, dass jeder kleine Hersteller solch "gro0e Kisten" mit den dicken Kabeln" tatsächlich zuhause stehen hat, vermute ich mal, da gibt es einen Verleiher. Sonst käme vielleicht das Publikum auf die Idee, nicht jeder bräuchte eine "große Kiste", würde der Aussteller nehmen, was er selber zuhause hat. Exemplarisch die Anmerkung eines Lautsprecher-Herstellers, der auf die Frage eines interessierten Zuhörers antwortete, er sei zu klein, um die Elektronik selber zu bauen, und hätte für seine Boxen preiswerte Aktiv-Module von Thomann eingebaut. Die kämen aus dem Profi-Bereich und wären konkurrenzlos billig.
Bei der Elektronik scheinen vor allem Hersteller aus Regionen präsent, von denen ich, meiner früh-kindlichen Konditionierung nach, nicht geahnt habe, dass dort jemals HiFi oder HiEnd existieren könnte. Aber die Welt entwickelt sich. Nicht immer "weiter" aber zumindest anders.
Tonbandgeräte waren auch da. Die eine oder andere Revox zur Vorführung von "Masterband"-Kopien. Dazu die niederländische STS-Digital mit ihren Teac's; seine Ballfinger hat Fritz de With nicht dabei. Die ist in Amersfoort als Zuspieler*in für die Kopierarbeit im Einsatz und muss wohl arbeiten. Dafür steht eine private "Neue" im Zimmer der AAA und wird dort von ihrem Eigentümer eingesetzt.
Und dann ist da noch eine Merkwürdigkeit mit Namen "Magnetapparat MA-1" oder "MA-2" im Raum von Symphonic Line zu sehen. Wer sie auch hören möchte, kann heute, ab 14 Uhr hingehen: da ist Vorführung.
Eindeutig sind Spulen erkennbar, auch unverdeckte Tonköpfe. Der Rest ist ein geschlossenes Gehäuse, das aus einem dänischen Armeekoffer mit Pertinax-Front in Hammerschlag-Optik besteht, ohne jegliche Bedien-Elemente, "damit das Signal nicht mehr mit Übergangswiederständen kämpfen muss."
Upcycling ist das Schlagwort: Man nehme eine A77, zerlege sie in ihre Bestandteile, wechsle zum Beispiel die Motor-Lager, entferne alles, was mit "Aufnahme" zu tun hat, statte den Rest mit einer Verstärker-Platine von Symphonic Line aus, und mit einer neu entwickelten Steuerung, ausschließlich per Fernbedienung. Das Ergebnis nennt sich "Green Machine" und wird in Nürnberg, bei Livingmusic angeboten. "Endlich kann man Musik genießen ohne alle 20 Minuten die Platte zu drehen", meint der Prospekt. https://www.good-hifi.de/index.php#magnet
Und sonst?
Aufgefallen ist mir ein "neuer" Hersteller von Elektrostaten. Ob seine Dipole wirklich besser klingen, als die, die eine Etage weiter unten stehen, ist mir nicht ganz klar. Der Raum. Zumindest ist die Optik eine andere, sieht nur für denjenigen nach "Elektrostst" aus, der weiss, dass es einer ist.
Für mich das Highlight der Veranstaltung. Die Soundboards des Klavierbaumeisters Michael Symann aus Verl. Nicht, dass ich an dieser Stelle sagen könnte, sie klängen besser, als alles andere auf der Messe. Der Raum. Doch klingen sie zumindest "anders". Lebendig?
Sollte irgendwo auf dieser Veranstaltung "HiEnd" in der Beschreibung des Veranstalters stehen, dann sollte das ja bedeuten, ein Musik-Signal solle unverfälscht wiedergegeben werden. Zumindest steht das in einem Buch drin, dass man für 15€ auf der Messe kaufen könnte, und das viele großformatige Bilder aktueller Geräte zeigt, die man unbedingt kaufen soll. Ich vermute, ein Klavier wird in diesem Buch nicht gezeigt werden, denn jedes Klavier reproduziert das "Werk des Meisters" (Komponisten), freilich in Zusammnenarbeit mit dem Pianisten, anders, als der "Meister" es einmal selbst gespielt haben mag. Also kein Hiend. Wobei ich vermute, alle Boxen, die man auf der Messe kaufen kann, tun das auch nicht anders, egal wieviele Stellen vor dem Komma der Preis hat.
Wer also heute wegen des "Magnetapparates" nochmal hingeht, der sollte sich einfach mal die Symann Soundboards anhören. Ob sich das "kaufen" lohnt, muss jeder selber wissen, aber das Anhören der hölzernen Resonatoren mit eingebauten Schwingkörpern lohnt meiner Meinung nach auf jeden Fall.
Tschüß, Matthias
es ist mal wieder so weit. Der Veranstalter hat sich getraut und für dieses Wochenende eine HiFi-Messe ausgerufen. https://www.hifitage.de/
Da der bisherige Veranstaltungsort Team-Hotel der Radfahrer bei den Cyclassics ist, ist die Hamburger-HiFi-Messe zu ihren Ursprüngen, nach Heimfeld zurückgekehrt. Allerdings nicht mit zwei Händlern in einem Raum, die alles zeigen, was sie können, so wie die Messe einmal begonnen hatte, sondern, wie in den letzten Jahren: viele kleine Räume, vorzugsweise mit schlechter Aktustik, in denen Hersteller und Distributoren vorführen können, was sie haben.
Die absolute Dominanz liegt in diesem Jahr bei den Lautsprechern.
Überall stehen allerdings auch schwarze oder silberne, meist große Kisten mit dicken Kabeln dran, um die es aber oft nicht geht, die nur deshalb dort stehen, damit man die Boxen vorführen kann. Dazu manchmal ein CD-Player, oft etwas zum Streamen und fast immer ein repräsentativer Plattenspieler. Tonbandgeräte kaum, aber immerhin das eine oder andere ist da.
Da ich kaum glaube, dass jeder kleine Hersteller solch "gro0e Kisten" mit den dicken Kabeln" tatsächlich zuhause stehen hat, vermute ich mal, da gibt es einen Verleiher. Sonst käme vielleicht das Publikum auf die Idee, nicht jeder bräuchte eine "große Kiste", würde der Aussteller nehmen, was er selber zuhause hat. Exemplarisch die Anmerkung eines Lautsprecher-Herstellers, der auf die Frage eines interessierten Zuhörers antwortete, er sei zu klein, um die Elektronik selber zu bauen, und hätte für seine Boxen preiswerte Aktiv-Module von Thomann eingebaut. Die kämen aus dem Profi-Bereich und wären konkurrenzlos billig.
Bei der Elektronik scheinen vor allem Hersteller aus Regionen präsent, von denen ich, meiner früh-kindlichen Konditionierung nach, nicht geahnt habe, dass dort jemals HiFi oder HiEnd existieren könnte. Aber die Welt entwickelt sich. Nicht immer "weiter" aber zumindest anders.
Tonbandgeräte waren auch da. Die eine oder andere Revox zur Vorführung von "Masterband"-Kopien. Dazu die niederländische STS-Digital mit ihren Teac's; seine Ballfinger hat Fritz de With nicht dabei. Die ist in Amersfoort als Zuspieler*in für die Kopierarbeit im Einsatz und muss wohl arbeiten. Dafür steht eine private "Neue" im Zimmer der AAA und wird dort von ihrem Eigentümer eingesetzt.
Und dann ist da noch eine Merkwürdigkeit mit Namen "Magnetapparat MA-1" oder "MA-2" im Raum von Symphonic Line zu sehen. Wer sie auch hören möchte, kann heute, ab 14 Uhr hingehen: da ist Vorführung.
Eindeutig sind Spulen erkennbar, auch unverdeckte Tonköpfe. Der Rest ist ein geschlossenes Gehäuse, das aus einem dänischen Armeekoffer mit Pertinax-Front in Hammerschlag-Optik besteht, ohne jegliche Bedien-Elemente, "damit das Signal nicht mehr mit Übergangswiederständen kämpfen muss."
Upcycling ist das Schlagwort: Man nehme eine A77, zerlege sie in ihre Bestandteile, wechsle zum Beispiel die Motor-Lager, entferne alles, was mit "Aufnahme" zu tun hat, statte den Rest mit einer Verstärker-Platine von Symphonic Line aus, und mit einer neu entwickelten Steuerung, ausschließlich per Fernbedienung. Das Ergebnis nennt sich "Green Machine" und wird in Nürnberg, bei Livingmusic angeboten. "Endlich kann man Musik genießen ohne alle 20 Minuten die Platte zu drehen", meint der Prospekt. https://www.good-hifi.de/index.php#magnet
Und sonst?
Aufgefallen ist mir ein "neuer" Hersteller von Elektrostaten. Ob seine Dipole wirklich besser klingen, als die, die eine Etage weiter unten stehen, ist mir nicht ganz klar. Der Raum. Zumindest ist die Optik eine andere, sieht nur für denjenigen nach "Elektrostst" aus, der weiss, dass es einer ist.
Für mich das Highlight der Veranstaltung. Die Soundboards des Klavierbaumeisters Michael Symann aus Verl. Nicht, dass ich an dieser Stelle sagen könnte, sie klängen besser, als alles andere auf der Messe. Der Raum. Doch klingen sie zumindest "anders". Lebendig?
Sollte irgendwo auf dieser Veranstaltung "HiEnd" in der Beschreibung des Veranstalters stehen, dann sollte das ja bedeuten, ein Musik-Signal solle unverfälscht wiedergegeben werden. Zumindest steht das in einem Buch drin, dass man für 15€ auf der Messe kaufen könnte, und das viele großformatige Bilder aktueller Geräte zeigt, die man unbedingt kaufen soll. Ich vermute, ein Klavier wird in diesem Buch nicht gezeigt werden, denn jedes Klavier reproduziert das "Werk des Meisters" (Komponisten), freilich in Zusammnenarbeit mit dem Pianisten, anders, als der "Meister" es einmal selbst gespielt haben mag. Also kein Hiend. Wobei ich vermute, alle Boxen, die man auf der Messe kaufen kann, tun das auch nicht anders, egal wieviele Stellen vor dem Komma der Preis hat.
Wer also heute wegen des "Magnetapparates" nochmal hingeht, der sollte sich einfach mal die Symann Soundboards anhören. Ob sich das "kaufen" lohnt, muss jeder selber wissen, aber das Anhören der hölzernen Resonatoren mit eingebauten Schwingkörpern lohnt meiner Meinung nach auf jeden Fall.
Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch