Einbau-Voltmeter
#1
Hallo!

Die Frage ist hier etwas OT (weil es nicht um ein HiFi-Gerät geht), aber ich habe kein geeigneteres Board gefunden und hoffe auf die Hilfe der Elektroniker in diesem Forum:

Ich besitze seit vielen Jahren ein gebraucht gekauftes Labornetzteil, das schon immer ein Problem hatte: Das eingebaute Voltmeter zeigt falsch an. Ich vermute, daß es mal irgendwann über seinen Grenzbereich gefahren wurde und dabei Schaden genommen hat (man beachte die Ruheposition des Zeigers, 0 ist das nicht).

[Bild: RHAH6BNIy6at.jpg]

Nun habe ich mir vorgenommen, das Gerät mal in Ordnung zu bringen.

Frage: Kriegt man dieses Voltmeter heute noch irgendwo zu kaufen?

Gruß,
Timo
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#2
´
Bei Monacor findest Du zumindest kompatible Einbauinstrumente. #

http://www.monacor.de/de/produkt_aufl_ge...E&brand=MI

Aber auch unter dem blauen C oder Reichelt sollte es solche Teile geben. Bei der Bauform könnte es allerdings eng werden.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Zitat:Frank postete
Bei der Bauform könnte es allerdings eng werden.
Schön wäre, wenn ich wirklich noch mal genau das gleiche bekommen könnte. Nicht zuletzt, weil in dem Gerät auch ein Amperemeter gleicher Optik eingebaut ist und ich es vermeiden möchte, beides auszutauschen.

[Bild: XphbDm03PfQp.jpg]

Diese Bauweise war ja lange Zeit ziemlich verbreitet, daher halte ich es nicht für hoffnungslos.

Danke aber auf jeden Fall für den Tipp. Wenn's nichts wird, sehe ich mich mal bei Monacor um (bei Conrad und Reichelt habe ich schon gesucht).
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#4
Hallo Timo,

bei einem Labornetzeil kann man das Voltmeter normalerweise nicht über den Grenzbereich fahren, da das eingebaute Instrument den gesamten nutzbaren Spannungsbereich anzeigen kann.
Wenn das Netzteil keine Strombegrenzung besitzt, wäre das nur beim Ampermeter möglich das hier der zulässige Strombereich überschritten würde und das Instrument über seinen oberen Anschlag gerät.

Zeigerinstrumente besitzen im Drehpunkt normalerweise eine Stellschraube, womit sich der Nullpunkt von außen einstellen lässt, versuche doch mal das Gehäuse zu öffnen, vielleicht ist dann diese Schraube zugänglich.

Beim eventuellen Ersatz der Instrumente wäre zu beachten das es sich hier um Dreheiseninstrumente handelt.

Bernd
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#5
Hallo Timo

Also zunächst meine Meinung: Versuche das Teil zu erhalten. Das ganze Netzteil sieht so schön nostalgisch aus. Viele (wenn nicht alle) analogen Zeigerinstrumente besitzen eine 0-Einstellung zur Kalibrierung. Es ist nur die Frage, ob man da rann kommt ? Oft sind sie an oder verborgen unter der Frontblende. In deinem Fall vermute ich, dass die Spule am Zeiger nur justiert und dann lackiert wurde. Wenn der Zeiger nicht verbogen ist, ist es sicher nur die Einstellung des Nullpunktes. Aber wie gesagt, es bleibt die Frage ob man da rann kommt ohne das Plastikgehäuse zu zerstören. Im Zweifelsfall,lasse es einfach wie es ist und besorge dir in der Bucht für kleines Geld ein Multimeter, das du einfach davor klemmst um die Spannung genau abzulesen. Ohnehin ist der abgebildete Spannungsmesser mehr "nur zur Schätzung" geeignet.

VG
Michael
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#6
Zitat:capstan postete
bei einem Labornetzeil kann man das Voltmeter normalerweise nicht über den Grenzbereich fahren
Normalerweise, ja, in dem Fall leider schon. Da hat sich der Erbauer des Gerätes (ist wohl ein Einzelstück) keine Gedanken gemacht. Das Ding liefert wohl bis zu 48 Volt.
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#7
Zitat:timo postete
Zitat:capstan postete
bei einem Labornetzeil kann man das Voltmeter normalerweise nicht über den Grenzbereich fahren
Normalerweise, ja, in dem Fall leider schon. Da hat sich der Erbauer des Gerätes (ist wohl ein Einzelstück) keine Gedanken gemacht.
Das geht übrigens schon, wenn man am Eingang eine höhere Spannung anlegt und das Teil nicht mit einer Diode o.ä. entkoppelt ist Big Grin

VG
Michael
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#8
Zitat:GXNet postete
In deinem Fall vermute ich, dass die Spule am Zeiger nur justiert und dann lackiert wurde.
Hallo Michael,

nur der vollkommenheit halber:
mit Deinen Tipps hast Du prinzipiell recht, nur das es sich hier nach dem Symbol um Dreheiseninstrumente handelt, d.h. am Zeiger befindet sich keine Drehspule.
Beim Dreheiseninstrument steht die Spule fest und im Innern der Spule befindet sich ein drehbarer Eisenkern, an welchem der Zeiger befestigt ist.

Ein Dreheiseninstrument kann auch Wechselstrom anzeigen.

Bernd
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#9
Zitat:GXNet postete
Das geht übrigens schon, wenn man am Eingang eine höhere Spannung anlegt und das Teil nicht mit einer Diode o.ä. entkoppelt ist Big Grin

VG
Michael
Ja wenn man an den Ausgang eines NT eine höhere Spannung anlegt, als es selbst abgeben kann und es diesbezüglich nicht geschützt ist, kann man es schon zerstören.

Bernd
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#10
Zitat:timo postete
Zitat:capstan postete
bei einem Labornetzeil kann man das Voltmeter normalerweise nicht über den Grenzbereich fahren
Normalerweise, ja, in dem Fall leider schon. Da hat sich der Erbauer des Gerätes (ist wohl ein Einzelstück) keine Gedanken gemacht. Das Ding liefert wohl bis zu 48 Volt.
Dann würde ich dem Gerät aber nicht so viel Wert beimessen.
Wer weiß wie es mit anderen Parametern aussieht (Verlässlichkeit von Spannung und Strom, Spannungsstabilität und Brummspannung)?
Bei 48V wird wohl keine Regelreserve mehr vorhanden sein?
Hatte mich schon über die verwendeten Instrumente gewundert.

Bernd
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#11
Zitat:capstan postete
Wer weiß wie es mit anderen Parametern aussieht (Verlässlichkeit von Spannung und Strom, Spannungsstabilität und Brummspannung)?
Ehrlich gesagt: Nicht wirklich. Bei mir haben sich, von dem falsch anzeigenden Voltmeter abgesehen, nie Nachteile bemerkbar gemacht, aber ich bin auch kein versierter Elektroniker, sondern Gelegenheitsbastler.
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#12
Zitat:GXNet postete
Also zunächst meine Meinung: Versuche das Teil zu erhalten. Das ganze Netzteil sieht so schön nostalgisch aus.
Das werde ich tun, und die nostalgische Anmutung hat mir auch immer gefallen.

Der Aufbau ist übrigens interessant: Es kommen ausschließlich Lochrasterplatinen zum Einsatz, und die Bauteile lassen auf ein recht stattliches Alter schließen. Wenn ich es aufschraube, mache ich mal ein Foto.
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#13
Zitat:capstan postete
Zitat:GXNet postete
In deinem Fall vermute ich, dass die Spule am Zeiger nur justiert und dann lackiert wurde.
Hallo Michael,

nur der vollkommenheit halber:
mit Deinen Tipps hast Du prinzipiell recht, nur das es sich hier nach dem Symbol um Dreheiseninstrumente handelt, d.h. am Zeiger befindet sich keine Drehspule.
Beim Dreheiseninstrument steht die Spule fest und im Innern der Spule befindet sich ein drehbarer Eisenkern, an welchem der Zeiger befestigt ist.

Ein Dreheiseninstrument kann auch Wechselstrom anzeigen.

Bernd
Tse, tse, tse ... du bist aber wieder genau! Aber du hast recht!!!

Ich meine auch was von30V +- 10% unter der Abdeckung zu sehen. Also Schätzeisen! Bei 30V sind das 3V und bei 10V immerhin noch ~ 1V möglich . Also Timo, mach dir keine Sorgen wegen des Zeigers ;-)

VG
Michael
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#14
Hallo
Die Genauigkeit des abgebildeten Messwerks ist mit der Zahl 2.5 angegeben.
Die Abweichung beträgt beim Messbereichsendwert 2,5%.
Der Absolute Fehler ist dann (2,5% / 100%) * 30V = 0,75V
Also plus minus 0,75V über den gesamten Messbereich.

Der Relative Fehler in Prozent berechnet sich dann wie folgt,
(absoluter Fehler / angezeigter Messwert)*100%

Bei Dreheisenmesswerken muss noch beachtet werden das die Skala nicht
linear ist.
Gruß Ulrich
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#15
Hallo Ulrich
hallo Timo

Da habe ich mich mal wieder aufs Glatteis führen lassen. Ich meinte da auf der linken Seite was von 10% hinter den 30V gesehen zu haben. Frage aber: Ist der Fehler wirklich linear zu betrachten. Ich meine im Endbereich steigt der Fehler sicher an , egal welche analoge Bauart oder ? Aber egal, im Moment weiß ich es auch nicht besser ...

VG
Michael
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#16
Hallo Michael
Ja das ist so, der Relative Fehler ist im unteren Skalenbereich größer.
Die Angaben auf den Messwerken erfolgen nach DIN EN 60051 (früher DIN 43780 oder VDE 0410).
Du kennst vielleicht die Regel das man mit einem Messgerät immer im
oberen Skalenbereich messen sollte um den Messfehler möglichst klein zu
halten.
Das heißt natürlich nicht das sich der Fehler linear verhalten muss, er kann es aber im schlimmsten Fall.
http://de.wikipedia.org/wiki/Genauigkeitsklasse
Gruß Ulrich
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#17
Hallo Ulrich

Jo, davon habe ich schon mal gehört ;-) und jetzt sitzt es auch wieder !!!

VG
Michael
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