Cinch - DIN Anschlußproblem
#1
Hallo,
ich habe seit einiger Zeit einige Grundig M-Anlagen, die damalige deutsche Entwicklung ging wohl davon aus, das DIN-Anschlüsse (Diodenstecker), das Nonplusultra sind, sich eventuell weltweit durchsetzen und daher wurde auf Cinch-Buchsen leider verzichtet. Was sich letztendlich durchgesetzt hat, ist heute jedem bekannt.

Bisher habe ich letzteres nicht vermisst, selbst einige moderne Abspielgeräte funktionieren über einen selbstgebauten Adapter tadellos.
Nun habe ich aber gestern, bei einem bekannten HiFi-Freund genau das Gegenteil erlebt. Die Aufnahme war verzerrt, trotz optimaler Aufnahmeeinstellung. Nach seiner Meinung passt Cinch - DIN auch nicht zusammen und der Versuch wurde abgebrochen. Ich belas mich abends über GOOGLE und siehe da, man findet schnell ähnliche Aussagen und die Abhilfe dazu.

Soweit, sogut, aber die Spannungswerte, die auf der Seite für Cinch 150mV angegeben werden und 5mV für DIN, dementierte der HIFI - Techniker! Er nannte 400 - 600mV für Cinch und 150 - 300mV für DIN, das ist doch etwas unterschiedlich.

Weiß jemand die richtigen Spannungswerte für beide "Anschlusssysteme"? Und wie groß sollten die Widerstände sein, die ich in den Signalwegen, des Adapters einfügen sollte, damit auch "komplizierte" Anschlußbedingungen in den Griff zu bekommen sind?
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#2
Zitat:zuendi postete
Hallo,
ich habe seit einiger Zeit einige Grundig M-Anlagen, die damalige deutsche Entwicklung ging wohl davon aus, das DIN-Anschlüsse (Diodenstecker), das Nonplusultra sind, sich eventuell weltweit durchsetzen und daher wurde auf Cinch-Buchsen leider verzichtet. Was sich letztendlich durchgesetzt hat, ist heute jedem bekannt.
Das stimmt ja so nicht.
Zuerst gab es Bananenstecker, danach die DIN-Anschlüsse.
Die amerikanisch/asiatischen Chinch (alte Schreibweise: Chynch) gab es erst viel später.

Das war also keine deutsche Extrawurscht, welche gegen den Rest der Welt schwimmen sollte.

In den Sechziger/Siebziger Jahren "mußten" japanische Gerätebauer zwangsweise DIN verbauen, weil Chinch in Europa ungebräuchlich war.

DIN ist okay, es ist nicht schlecher oder besser als Chinch.
Zwar muß man einige wenige Dinge beachten, wie z.B. daß jede einzelne Ader im Inneren des DIN-Kabels abgeschirmt ist, (insbesondere bei 6-poligem Kabel), damit es nicht zu Übersprechungen zwischen den Kanälen kommt, aber sonst kann man da nichts Schlechtes darüber sagen.

Man hat eben weniger Kabelsalat, weil DIN in beide Richtungen läuft. Eine sehr praktikable Lösung, wie ich finde.

Außerdem haben Chinch-Kabel gerne Brüche und verursachen Wackelkontakte, weil die Innenleiter oft so hauchdünn sind, daß man das Kabel nur ein paar Mal hin- und herbiegen muß, bis es kaputt ist. Taugt nichts! Was habe ich als Jugendlicher oft geflucht, wenn wieder so ein Drecks-Chinchkabel seinen Geist aufgab und ich nur noch 2 Mark Taschengeld übrig hatte!

Mit meinen alten DIN-Kabeln hatte ich noch nie Probleme.

Zitat:zuendi postete
Weiß jemand die richtigen Spannungswerte für beide "Anschlusssysteme"? Und wie groß sollten die Widerstände sein, die ich in den Signalwegen, des Adapters einfügen sollte, damit auch "komplizierte" Anschlußbedingungen in den Griff zu bekommen sind?
Es kommt auf das jeweilige Gerät an --> Blick in die BDA werfen.
Es gibt so viele DIN-Geräte, wo man direkt eine hochpegelige Chinch-Audioquelle anschließen kann...

Wenn es sich dennoch um ein nicht Chinch-Werte-kompatibles Erzeugnis handelt, sollte man im Eingang ca. 680 kΩ in Reihe schalten. Oder verschiedene Werte ausprobieren, wenn man die Eingangsimpendanz nicht kennt.
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#3
Bevor die Chnch Stecker (die eigentlich "RCA Stecker" heissen sollen) nach Aussen durften, wurden sie innerhalb mancher Geraete verbaut. Ich sehe auch keine richtige Erklaerung dafür, warum sie dann die einfachen und praktischen DIN Stecker ersetzen konnten. Wohl wie VHS. Das hatten die Amis "ins Herz" geschlossen und obwohl gerade V2000 in jeder Hinsicht besser war, hatte es keine Chance.
Wie Manuel schon schrieb, es ist eigentlich eher egal ob DIN oder Chinch, aufs Geraet kommt es an. Bei Geraeten, die beide Buchsen haben, sind diese je nach Marke sehr unterschiedlich angeschlossen. Ich mache grundsaetzlich keinen Unterschied zwischen DIN un Chinch. So lange es sich nicht um die Aufnahmeausgaenge von DIN Steuergeraeten oder Verstaerkern handelt. Diese (Pins 1/4 und 2(Masse)) haben ein schwaches Signal, dass die reinen Chinch Geraete nur an den Mikrofonbuchsen kennen.
Eine Verzerrung kann es eigentlich nur geben, wenn ein Chich Ausgang an diese Pins eines DIN TB angeschlossen werden. Oder man benutzt einen Phonoeingang, der einen Vorverstaerker hat.
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#4
Zitat:Manuel postete

.... Außerdem haben Chinch-Kabel gerne Brüche und verursachen Wackelkontakte, weil die Innenleiter oft so hauchdünn sind, daß man das Kabel nur ein paar Mal hin- und herbiegen muß, bis es kaputt ist. Taugt nichts! Was habe ich als Jugendlicher oft geflucht, wenn wieder so ein Drecks-Chinchkabel seinen Geist aufgab und ich nur noch 2 Mark Taschengeld übrig hatte!

Mit meinen alten DIN-Kabeln hatte ich noch nie Probleme. ...
DIN- Verbinder haben ja axch eine Zugentlastung.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Moin.

Ich wundere mich schon.

Ich war froh, als ich keine DIN Stecker mehr hatte. Endlich Schluß mit ewigem Wackeln an den Steckern wegen Kontaktfehlern (nein, keine Korrosion). Endlich Schluß mit Kabelbrüchen (4 einzeln durch Abschirmung gespannte Innenleiter, die gegeneinander nicht flexibel genug sind). Das habe ich auch in meinem Bekanntenkreis so erlebt.
Wie schön ist es seitdem. Außer, daß ich mittlerweile überall vergoldete Buchsen / Stecker habe, weil es bei gewissen Beschichtungen über die Jahre zu Korrosion gekommen ist, habe ich niemals wieder irgendein Problem gehabt.
Ich habe auch noch nie einen Cinch-Stecker ohne Zugentlastung gesehen. Im Gegentum. Sie ist viel funktioneller, da sie immer nur einen Leiter entlasten muß und nicht 4, die tatsächlich verschieden lang sind.
Ich habe früher in der Hintergrundmusik gearbeitet. Da war sehr viel mit DIN gemacht (Idiotensicherheit, wegen Marktpersonal).
Jeden Monat häuften sich kistenweise defekte Kabel. Das wurde zu einem viel zu großen Kostenfaktor. Auch dickere Kabel brachten wenig. Mit dem Umstieg auf Cinch, brauchten wir dann kaum noch Austauschkabel zu bevorraten. Nur mußte sich das Marktpersonal etwas mehr hingucken, wenn es keinen Servicetechniker anfordern wollte.

Aber es ging hier ja um Kompatibilitäten.

Schoin Sünndach noch, Arnulf.
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#6
Zitat:Araso postete
Ich habe auch noch nie einen Cinch-Stecker ohne Zugentlastung gesehen.
Zugentlastung bei Chinch-Steckern zum Selberlöten - ja.
Fertig gekaufte Chinch-Kabel - keine Zugentlast.

Außerdem ist das Chinchkabel höchstselbst oft anfällig gegenüber mechanischer Belastung. Einmal 90° verbogen nach links, einmal 90° in die andere Richtung - das mache ein paar Mal und das Kabel ist kaputt. Egal, ob teure Markenware (z.B. Hama, Schwaiger) oder Billigware.

DIN-Kabel sind bei mir nicht nur als Audiokabel zum Einsatz gekommen, sondern auch bei MIDI-Geräten (Keyboards, Synthesizer usw.) und obwohl viel ein-/ausgesteckt, hin-/hergewickelt usw., nie einen Ausfall damit erlebt.

Bei Chinch hingegen ständig.
Im Live-Betrieb auf der Bühne würde ich mich niemals auf Chinch verlassen, Pannen sind quasi vorprogrammiert. Mir ging das mit der Zeit so dermaßen auf den Keks und auf den Geldbeutel, daß ich mich davon weitgehend unabhängig machen mußte. Wenn es auf höchste Betriebssicherheit angeht, ist DIN stets meine erste Wahl.

Aber natürlich nicht der billige Ramsch vom Baumarkt oder Conrad, wo die Stecker fest eingegossen sind und die Kabel hauchdünn. Da könnte man ja gleich bei Chinch bleiben.

Es müssen schon hochwertige Kabel sein mit Hirschmann-Steckern. Wenn man alle Käbelchen richtig an den Stecker lötet (auch das Löten will gelernt sein) und die Zugentlast nicht vergißt, kann nichts passieren. Hält Jahrzehnte!
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#7
Hallo allerseits,

ich bedanke mich für die Informationen, speziell an Manuel. Das DIN vor Cinch auf dem Markt war, wird wohl nicht mal der HiFi-Fachmann wissen, sonst hätte er was ganz anderes erzählt. Das gibt der Geschichte einen ganz anderen Hintergrund. Aber Fakt, meine Grundig Minis sind so um 1984 gebaut und da gab es Cinch schon - na egal.

Ich glaube der Fachmann, der mein MCF-500 einmessen sollte, hatte einen Kenwood Receiver (Oldie), leider habe ich mir das nicht genau gemerkt und die Aufnahme auf einen Grundig MCF-500 klappte nicht, wie oben beschrieben. Das heißt, ich habe das erste mal diese Inkompatibilität festgestellt. nun gut - Fazit:
Ich werde mir einen Adapter inklusive Widerstände bauen. An dem, richtiger um den Receiver befindet sich Meßequipment zur Einstellung / Einmessung von Kassettendecks und das war das ursprüngliche Ziel.

Es scheiterte aber schon fast daran, das er den Einstellregler am Antriebsmotor suchte. Als ich ihm erklärte, das dieser Motor so etwas nicht hat, zeigte er auf das zwar vorhandene, aber nicht funktionsfähige Loch an dem Motor. Ich erklärte ihm, der Motor ist quarzgesteuert, er benötige eigentlich nur eine einmalige Einstellung in seinem Leben. Entweder hörte er mich nicht, kannte es nicht, oder glaubte es mir nicht, es war etwas komisch. Fakt war, mein Motor lief etwas zu langsam, ich weiß warum, möchte das hier aus Platzgründen nicht posten - nur wenn es interessiert.

Ich erklärte ihm, die Einstellung geht rein mechanisch, über die Spreizung der Riemenscheibe am Motor, dafür sollte man einen Schlitzschraubenzieher an dieser ansetzen. Er konnte aber keinen Schlitz erkennen, ja kein Wunder - der Motor drehte ja, dazu muß man das Deck eben erst mal aussschalten! Das war ihm schon zu langwierig und kompliziert, welches richtig ist, aber normalerweise auch nur einmal gemacht werden muß. Ich will nicht meckern, über den ansonsten fähigen Mann, es ist eher zum schmunzeln gewesen und so soll die Geschichte auch aufgeschnappt werden. Ich nenne extra keinen Namen, es könnte sein, etliche kennen ihn!

Fakt war, seine bekannten Einstellmethoden funktionierten eben bei diesen Deck nicht so einfach, SM lesen war nicht seine Stärke, also Sch... GRUNDIG und damit war seine Antipatie gegen diese Marke wieder mal bestärkt und vom Tisch - erstmal! Eigentlich war ich im Endeffekt enttäuscht.

Auch suchte er die Rutschkupplung für den Wickelantrieb - war schon lustig, weil so etwas gibt es eben auch nicht, bei diesem Gerät. Dieses wird elektronisch über die Stromaufnahme des Wickelmotors gesteuert und demzufolge an einem Drehregler eingestellt, was ihn imponierte und gut funktionierte. Einen Tag später, als er das alles geschnallt und verarbeitet hat, lobte er doch die solide, einfache Antriebstechnik des Gerätes, ist ja auch so, da ist nichts, was kaputt gehen kann, außer das berühmte Zwischenrad (Idler) und dieses habe ich im Griff. Ich bot hier dazu schon mal meine Hilfe an, aber scheinbar wurden deswegen schon viele Geräte eingemottet, bzw. entsorgt. Jedenfalls kam keine Nachfrage. Das am Rande!

War schon eine lustige Sache, zu sehen, das auch ein Fachmann, der sich Jahrzehnte mit solchen Sachen beschäftigt, sicherlich hunderte Geräte von innen gesehen hat, an einem Grundig sich die Zähne ausbiss, nur weil er sich damit nie beschäftigte. Auch verteufelte er diese Technik, aber ganz langsam kam er drauf, das auch das gute Technik sei.

Was er noch monierte, das man an diesem Gerät, nicht die Aufnahme sofort hören kann. Ich meine nicht Hinterbandkontrolle, ich meine einen einfachen Ausgang nach der elektronischen Verarbeitung des NF-Signals des Einganges (DIN). So hätte man sofort mitbekommen, das eben diese Aufnahme nichts wird, wegen Verzerrung. Ich glaube, es geht eventuell doch, dazu ist eine 2. Buchse an dem Gerät verbaut, dessen Funktionsweise ich aber selber nie ergründet habe! Werde ich jetzt nachholen.
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#8
Hallo Frank,

vielen Dank für Deine ausführlicheren Worte.

Es spiegelt genau das wieder, was ich ebenfalls regelmäßig erlebe: Sachen werden mies gemacht, meist nur deshalb, weil die Leute sich nicht ausreichend intensiv mit der Materie beschäftigt haben.

Vor allem Grundig und Philips werden gerne verteufelt... derweil sind genau das die guten Sachen.

Da "draußen" gibt es so viele selbsternannte Fachmänner. Nur selten sind es tatsächlich welche. Traurig, aber wahr.

Zurück zu DIN-/Chinch: Semih hat vor geraumer Zeit eine tolle Übersicht dazu im Internet veröffentlicht (dessen Link ich wieder mal nicht finde auf die Schnelle...) und kann Dir bei allen Fragen dazu Auskunft geben. Er verdient den Titel Fachmann zu 1.000 Prozent und seinen Worten darfst Du uneingeschränkt vertrauen.

Gruß,
Manuel
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#9
Hallo Michael,

ich würde gerne noch etwas dazu sagen, aber ich habe erst mal ein ganz anderes Problem, was ich überhaupt nicht einordnen kann und nichts mit dem Threadthema zu tun hat.

Ich habe dieses Forum geöffnet, bin in den richtigen Bereich gesprungen (Bastelecke) und finde "meinen" Thread nicht. Über den Link in der Benachrichtigungsmail funktioniert es.

Dabei stellte ich fest, ich bin bei beiden Varianten im richtigen Themenbereich, die aber mit unterschiedlichen Beiträgen gefüllt sind. Auch die URL ist am Anfang identisch, also eigentlich ein einziges Form, nur die letzten Zeichen sind untertschiedlich, genau wie das Layout?

http://forum2.magnetofon.de/f2/board.php...52415a0565

http://forum2.magnetofon.de/f2/board.php?boardid=31
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#10
Hallo Frank,

in diesem Forum gibt´s 2 Bastelecken. Eine für Tonbandgeräte (Board 31) und die andere für Verstärker/Phono/Decks (Board 59).

Gruß,
Manuel
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#11
Zitat:makaramann postete
Ich sehe auch keine richtige Erklaerung dafür, warum sie dann die einfachen und praktischen DIN Stecker ersetzen konnten.
Z.B. weil Hinterbandkontrolle möglich war, was ja bei DIN per definition nicht gehen durfte. Ausserdem brauchte man keine Überspielkabel u. dgl. mehr. Eine Sorte Kabel für alles. Fertig.
Zitat:Wohl wie VHS. Das hatten die Amis "ins Herz" geschlossen und obwohl gerade V2000 in jeder Hinsicht besser war, hatte es keine Chance.
Von V2000 gab es keine NTSC Version. Es musste verlieren, denn es konnte nie exportiert werden. Ausserdem, vom Bild her wäre Betamax am besten gewesen, den Daten nach. Ich hätte Betamax auch lieber gesehen, wie übrigens auch die Ami Sammler.
Wustest du das es von Betamax für den Japanischen Markt (und wirklich nur dort) noch bis nach dem Jahr 2000 Betamax Geräte gab und zwar sogar in einem erweiterten Standard (ED Beta) bis über 5 MHz Luminanzauflösung. (Also besser als S-VHS.)
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#12
So hat jeder seine Probleme mit den Leitungen. Bei Kabeln kommt es wohl auf die Qualitaet an.
Monitor ist eine faheigkeit von Bandmaschinen. Die, die es können, haben eine extra Buchse dafür und Verstaerker, die da mitmachen, eine Taste.
Es ist eigentlich egal, welche Art von Buschen benutzt sind. Es geht so und so. Was mich nur etwas stört ist, dass viele so sehr auf die Chinch schwören und die DINs miesmachen.
Ansonsten jedem das seine.
Gut dass es Unterscheide gibt....
Übrigens gefiel mir Beta auch mehr als VHS, aber die "echten" Unterschiede gab es nur bei V2000.
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#13
Kurze Zwischenbemerkung zum Zeitpunkt der Markteinführung der beiden Verbindungssysteme:

Die Revox 36 hatte schon 1955 Cinch-Buchsen. Gab es die uns bekannte DIN-Buchse da auch schon ? Ich wage es zu bezweifeln.....Grundig hat da noch mit dicken Klinkensteckern hantiert. War übrigens auch eine feine Sache, robuster ging´s kaum.

Ich habe mit beiden Systemen (DIN und Cinch) gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Symphatischer ist mir die DIN-Buchse. Weniger Kabelgedönse. Kabelbrüche hatte ich bei beiden Systemen schön des öfteren. Bei DIN öfter als bei Cinch.

Und bei den Revoxen ist Hinterbandkontrolle auch über eine einzige DIN-Buchse möglich. Nicht DIN-Konform, aber äusserst praktisch.

Gruss
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#14
Hallo miteinander,

also das mit den 2 Boards, sorry - das habe ich nicht gesehen, meine Schuld. Ist ein bißchen verwirrend, aber wenn man es einmal kapiert hat, wie dieses Forum funktioniert = genial. Man hätte aber auch in den "Überschriften" es ein wenig besser trennen / beschreiben können, okay die Boardfarben zeigen einen ja den Unterschied, wenn man es einmal begriffen hat.

Auch habe ich im Downloadbereich gestern gleich mal etwas für die Allgemeinheit hinterlassen, ein Servicemanual des von mir genannten Grundig MCF, aber ich habe die Datei noch nicht online gefunden. Eventuell wird sie durch den Admin "freigegeben"?

Zu der ganzen Kabelei, nun es hat alles seine Vor- und Nachteile. Fakt ist das beide kompatibel sind, mit gewissen Anpassungen. Ich muß dazu sagen, ich habe relativ hochwertige DIN-Kabel - natürlich Grundig, zumindest die Stecker (Metall) und jede Ader ist einzeln abgeschirmt - also schon ganz gut. Zu der Disskusion, ob industriell "angegossene" Cinchstecker eine Zugentlastung haben, ja natürlich - die gegossene Masse, sollte mit der Isolierung des Kabels eigentlich eine relativ feste Verbindung eingehen. Das funktioniert auch, zumindest bei den Kabeln, wo ich das Innenleben benötigte - eine Fummelei. Aber wenn man sich darauf verlässt, dann hat man genau das Montagsprodukt aus Fernost erwischt. Obwohl ich als Heimanwender mit beiden Systemen noch nie wesentlichen Ärger hatte, außer ich habe mich verlötet!

Langsam begreife ich auch für was die "Monitor-Taste" am MXV-100 vorhanden ist und am MCF der 2. DIN-Ausgang (Line). Vermutlich lässt sich eben so die Aufnahmequalität doch in Echtzeit kontrollieren. Ich habe das noch nicht probiert und es ist auch so nicht eindeutig in der BDA beschrieben.
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#15
Zitat:grundig tk 240 postete
Kurze Zwischenbemerkung zum Zeitpunkt der Markteinführung der beiden Verbindungssysteme:

Die Revox 36 hatte schon 1955 Cinch-Buchsen. Gab es die uns bekannte DIN-Buchse da auch schon ? Ich wage es zu bezweifeln.....
Der DIN-Stecker bzw. dessen Buchse (3-Pol oder 5-Pol) ist eingetragen unter der DIN-Nummer 41524.

Wer genau wissen möchte, wann unsere DIN-Kabel eingeführt worden sind, der stelle diese Frage bitte an das Deutschee Institut für Normung e. V. in Berlin.

Die können euch sogar ganz genau den Tag der Einführung sagen. Big Grin

Gruß,
Manuel
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#16
Hallo zusammen
Das Problem beim Adaptieren von DIN auf CINCH sind nicht primär unterschiedliche Spannungen sondern die Art der Anpassung. Bei Cinch Spannungsanpassung, bei DIN Stromanpassung.
Das heißt wenn an ein Steuergerät (oder Verstärker) mit DIN Buchsen ein Tonbandgerät mit DIN Buchsen angeschlossen wird ist der Ausgang des Steuergerätes hochohmig und der Eingang des Tonbandgerätes niederohmig.

Wenn das Steuergerät Cinch und das Tonbandgerät DIN Anschlüsse hat muss der Ausgang des Steuergerätes durch hinzufügen von Widerständen (470kOhm bis 1MOhm) hochohmig gemacht werden.
Andersrum ist eine Adaptierung nicht so einfach möglich.

Der Norm DIN Stecker ist nicht bloß eine Steckverbindung
Die Hochohmigkeit dieses (Norm) DIN Ausgangs war eine technische Notwendigkeit.
In der Röhrenzeit war es einfacher hochohmig zu bleiben, nur durfte das angeschlossene Gerät nicht auch hochohmig sein, sonst hätten sich Kabelkapazitäten durch Höhenverlust bemerkbar gemacht.
Aus diesem Grund hatte man das angeschlossene Gerät niederohmig gemacht, also Stromanpassung.

Das Ganze hatte jetzt aber den Nachteil das am Eingangswiderstand des angeschlossenen Gerätes nur
ein kleine Spannung ansteht.
Diese kleine Spannung muss wieder verstärkt werden, mit allen Nachteilen wie höheres Rauschen und höhere Verzerrungen.

Hier

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...&highlight

hat es Bernd (Capstan) in Beitrag 007 ausführlich erklärt, auch die Problematik Vor/Hinterband bei
(Norm) DIN Steckern.

Mir ist ein niederohmiger Ausgang lieber und eine stabile Steckverbindung ist auch nicht zu verachten.
Beides ist mit dem (Norm) DIN Stecker nicht möglich.

Bei alten Geräten geht es mir mehr um den Originalzustand, dazu gehört dann halt der DIN Stecker.

Gruß Ulrich
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#17
Manuel, dann frage doch gleich mal nach.

Die Behauptung, dass DIN eher als Cinch eingeführt wurde, hast doch du aufgestellt....und eine solche muss doch unbedingt untermauert werden ;-)

Gruss
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#18
Hallo Thomas,

ich habe das anders gemeint. Meine Argumentationskette war folgende:

Betrachtung der Anschlüsse an alten Radios, Tonbandgeräten etc. ... d.h. ganz normale Consumergeräte, wie sie zu 99 % in den Elektrogeschäften zu finden waren:
40er/50er Jahre: Bananenstecker <--> Nachfolger: DIN-Anschluß <--> Nachfolger: RCA-Chynch-Chinch

Wann Chinch so richtig hochkam... wird wohl Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger gewesen sein. Mitte der Achtziger Jahre hatten viele Stereoanlagen, Ghettoblaster etc. noch DIN, oder beides zusammen DIN und Chinch. Wenn auch zugegebenermaßen in schlechter Qualität - beim japanischen Schlitzaugerlschrott hatten die rückwändigen DIN-Buchsen oft Kontaktprobleme. Aber das hatte Chinch später genau so. Beispielsweise Geräte mit Plastikhalterungen und die Kontakte direkt mit der Hauptplatine verlötet. Ein paar Mal Stecker rein und raus und schon mußte man die Kontaktstellen nachlöten. Daher habe ich bei Chinch keine Qualitätsverbesserung im Vgl. zu DIN feststellen können. Nur die Audiokabel waren noch weitaus störanfälliger bei Chinch, was in Kombination mit entsprechend schwach verarbeiteten Geräten katastrophale Zustände hervorrufen konnte.

Fairerweise muß ich jedoch zugeben, daß es auch hochwertig verarbeitete Produkte, sogar aus Japan, gab mit Chinch. Nur kostete das eben schon ein wenig mehr, konnte ich mir als Jugendlicher nicht leisten.

Gruß,
Manuel
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#19
Hallo allerseits,
das Huhn war zuerst da, oder doch das Ei ? ;-)
Jetzt geht hier noch einen philosophischer Streit los, ist aber nicht das Thema, d.h. ich halte mich raus - ich weiß es sowieso nicht und es ist mir auch sch...egal. Selbst was besser ist und welcher Nippel zuerst keinen Kontakt hat, oder abreißt - wegen der Zugentlastung. Fakt ist, mechanisch usw. habe ich als Privatanwender, der nicht tausendemal diese Kabel stecken muß - keinerlei Probleme. Und wenn = neues?!

Viel interessanter sind die Anpassungprobleme und Lösungen dazu und das es da bei den einzelnen "Normen" auch noch gravierende Unterschiede und Probleme gibt, weil es wohl "niemand" so genau genommen hat. Das wusste ich nicht, bis heute!

Wie schon gesagt, ich hatte noch nie Probleme damit, "mein" DIN-Anschluß schluckte alles, ob Computer, moderne Geräte, wie MP3-Player, CD-Player, DVD-Player - teilweise in beiden Richtungen, zumindest beim Computer. Ich habe daher an keine Probleme geglaubt, wenn ich es nicht an diesem Kenwood-Receiver, oder welcher Typ das war, selber gehört hätte.

Was ja noch viel verherrender ist, ich auch jetzt erst festgestellt habe, 2 deutsche Hersteller, beide aus fast derselben Zeit, beide mit DIN-Anschlüssen, selbst das passt scheinbar nicht! So geschehen, 1. Gerät: "Telefunken HiFi Studio 1" und 2. Gerät: "Grundig MXV-100" ! Das NF-Signal, was der MXV rausschiebt ist am Telefunken leise und dumpf! Bisher dachte ich an einem elektronischen Defekt! Erst durch Eure Antworten und weiterführende Links bekam ich andere Informationen. Mal sehen, ob ich das hinbekomme und wenn, hat dieser Thread mich weiter gebracht und ich etwas dazu gelernt.
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#20
Hallo Frank,

wie genau hast Du die Geräte miteinander verbunden? Ist das von den Herstellern überhaupt so vorgesehen gewesen? Mir kommt es vor, Du probierst aufs Geratewohl - per "Versuch und Irrtum"-Methode - einfach alles einmal durch, ohne zu wissen, was Du eigentlich machst.

Ich gehe davon aus, daß der DIN-Ausgang vom MXV-100 am DIN-Eingang (Radiobuchse) z.B. eines Tonbandgerätes oder alten Kassettenrekorders völlig problemlos funktionieren würde und Du auch umgekehrt die Bandaufnahmen an den MXV-100 ausgeben könntest. (Wie vom Hersteller vorgesehen)

Am Eingang von Deinem Telefunken solltest Du stattdessen lieber einen CD-/DVD-Player anschließen, das wird bestimmt einwandfrei laufen.

Probier das mal aus und sage, ob meine Vermutungen ins Schwarze trafen.

Gruß,
Manuel
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#21
Hallo Manuel,
was soll das denn nun? Deinen 1. bis 3. Satz verstehe ich nicht und muß ich auch nicht!
1. Was meinst Du mit genau verbinden?
2. Meinst Du ernsthaft, das die Hersteller etwas dagegen haben? Bauen die Buchsen ran, beschreiben in den BDA´s dieses - aber bitte sie sind nicht dazu vorgesehen ;-)
3. Ja meinst Du wirklich, ich studiere da erst, um einen Stecker ind die Buchse zu kriegen, der da auch reinpasst natürlich. Und das mache ich doch wissentlich und nicht aus Versehen. ;-)

Wenn ein Unkundiger das liest, was Du geschrieben hast, der muss doch denken, bei mir stehen zig Geräte, ich sitze auf einem Berg Kabel und stecke mal alles wild durch, ohne zu wissen warum und was wo rauskommt. Mir kommt es eher so vor, als wenn Du nicht weißt, was Du schreibst?

Also zum letzten mal, Betonung liegt auf letzten mal, denn ich muß mich nicht rechtfertigen, was ich mache, nur erklären.

Das meine Anlage mit dem Computer und einem CD/DVD Player und / oder zusätzlichen MP3 Player verbunden ist, ist okay und soll so sein! Ich weiß daher ganz genau, was ich mache und möchte! Oder soll ich vorher eine Enzyklopädie wälzen, um zu ergründen, ob es überhaupt geht? Es ist sicherlich von den Herstellern vorgesehen, das man Geräte, wie auch immer verbindet = komische Frage. Und bisher (zur Erinnerung) ging es!
Stecken - probieren - funktioniert - fertig!

Mein erster Beitrag ging davon aus, das es bei einem HIFI-Freund am Messplatz, zwecks Einstellung eines MCF eben nicht funktionierte, der Rest dient nur zur allgemeinen Erklärung und ist nicht wesentlicher Bestandteil meiner Fragen.

Ja und entschuldige, wenn ich mir mal erlaubt habe, ein NF-Signal aus dieser Anlage auf einem Telefunken aufnehmen zu wollen. Und ich habe da nur festgestellt, das der Sound leiser und dumpfer war, als aus dem Radioteil des Telefunken. Auch ein Wechsel der Kabel "Überspielkabel - Diodenkabel" (bei einem sind die 2 jeweils außenliegenden Adern gekreuzt) brachte nicht den Erfolg.
Und weiterhin erklärte ich, das ich aus den Beiträgen hier, folgende Erkenntnis gewonnen habe. Es sollte funktionieren, muß aber nicht, weil manche Hersteller eben es nicht so genau umgesetzt haben. Ich rede jetzut nur von DIN, Cinch ist ein weitläufigeres Thema.
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#22
Hallo Frank,

daß die Stecker in die Buchsen passen, gibt noch lange keine Garantie dafür, daß Du die Audiosignale so verarbeiten kannst, wie Du es gerne hättest. Erst mal muß man wissen, für welchen Zweck die Anschlüsse eigentlich vorgesehen sind. Das mußt Du "studieren", danach probieren.

Und mir als Unkundigem Deines Gerätefuhrparks stellte sich mir anhand Deiner Beiträge tatsächlich ein wenig der Eindruck ein, als probierst Du planlos mal alle Anschlüsse Ein-/Ausgänge an Deinen Grundigs/Telefunkens etc. aus und mal läuft´s, mal nicht (dumpf, leise...). Wenn dieser Eindruck nicht der Wahrheit entspricht, habe ich Deine Ausführungen wohl fehlinterpretiert und entschuldige mich dafür.

Wir sind keine Hellseher, wir kennen nicht Deine Geräte aus dem FF und wir wissen nicht, welche Anschlüsse Du verwendest usw. Wenn BDAs zur Hand, gemäß der darin zu findenden Angaben die Geräte miteinander verbinden und dann sollte hoffentlich alles zufriedenstellend funktionieren.

DIN-Anschlüsse sind genormt und meines Wissens gab es keine "Hersteller, die das nicht so genau umgesetzt haben". Wenn doch, lerne ich gerne dazu und bitte um genaue Angaben der Geräte-/Typenbezeichnungen, um das nachprüfen zu können.

Gruß,
Manuel
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#23
Zitat:Manuel postete
DIN-Anschlüsse sind genormt und meines Wissens gab es keine "Hersteller, die das nicht so genau umgesetzt haben". Wenn doch, lerne ich gerne dazu und bitte um genaue Angaben der Geräte-/Typenbezeichnungen, um das nachprüfen zu können.
Nun ja, die Revox A77 hatte auch eine "DIN"-Buchse, nur war die leider völlig unbrauchbar. Je nach Stellung des Vor- Hinterbandschalters hatte man entweder Einbrüche im Frequenzgang oder Echos auf der Aufnahme...

Die beste Möglichkeit, Geräte mit (echten) DIN-Ausgängen an solche mit Line- (Cinch) Eingängen anzuschließen ist übrigens immer noch die Drahtbrücke anstelle des Längswiderstandes im Ausgang Wink
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