Schleichmusik ist gestern – Der Nakamichi 682 ZX
#1
Moin, moin,

merkwürdigerweise passiert es mir häufiger, daß mir von Dingen, die ich nicht suche und auch lange nicht gesehen habe, plötzlich gleich ganze Horden vor der Nase tanzen. Kürzlich ist mir also der zweite Nakamichi zugelaufen, dessen vorläufiges Asyl ich jetzt zu rechtfertigen suche:

Wenn es darum geht, die Pioniere der Cassettentechnik aufzuzählen, die die Cassette, trotz beträchtlicher Schwierigkeiten, HiFi-tauglich gemacht haben, muß Nakamichi als einer der Wichtigsten genannt werden.“ (Fono Forum 10/80)

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Japan hatte 1945 mit seiner Kapitulation die Potsdamer Erklärung angenommen und dem Militarismus abschwören und seine fünf Million Mann starke Armee entwaffnen müssen. Zu den vielen Arbeitslosen in den zerstörten Städten kamen so noch an die drei Millionen ehemalige Soldaten auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung, standen als billige Arbeitskräfte zur Verfügung.
Die Zusage der Alliierten, Japan werde ein Industrieland bleiben, es werde auch wieder am Welthandel teilhaben können, sorgte für eine Perspektive, die von vielen höher qualifizierten ehemaligen Soldaten immer wieder auch für die Gründung von Technologie-Unternehmen genutzt wurde, in denen sie die Fähigkeiten und Verbindungen auswerten konnten, die sie beim Militär erworben hatten.
Die Besetzung Japans durch amerikanische Truppen förderte diese Unternehmer, denn amerikanische Manager in Uniform entdeckten bald in den gut ausgebildeten, willigen und billigen Japanischen Arbeitnehmern die idealen Hersteller für ihre Waren. Hatten früher deutsche Unternehmen die japanische Industrie aufgerüstet, um von hier aus die asiatischen Märkte zu erobern, so brachten jetzt Amerikaner Aufträge und ihr Know-How ins Land und öffneten sogar den eigenen Markt für japanische Produkte.
Da die Alliierten weitgehend darauf verzichtet hatten, die Strukturen Japans zu zerschlagen, war das zu dieser Zeit typisch Japanische Beziehungsgeflecht zwischen Politik, Religion Verwaltung, Militär, Wirtschaft und Yakuza weiterhin intakt. Die Doktrin über die besondere Stellung des Japaners in der Welt, und vor allem in Asien, wurde einfach aus der militärisch-politischen auf die wirtschaftliche Ebene verlagert, 1949 mit dem Ministerium für Internationalen Handel und Industrie eine Behörde gegründet, deren Hauptaufgabe die Stärkung der industriellen Basis des Landes war, die das MITI mit „formeller und informeller Anleitung“ der heimischen Unternehmen, bis hin zur Koordinierung gezielter Angriffe auf bestimmte Märkte, interpretierte.
Welcher Unternehmer fähig war und gute Kontakte hatte, der würde Unterstützung erhalten.

Der ehemalige Marine-Ingenieur und Sonar-Techniker Etsuro Nakamichi gründete 1948 die Kabushiki-Kaisha Nakamichi Kenkyujo, ein Entwicklungs- und Forschungslabor für Elektromagnetismus, magnetische Aufnahmetechnik, Akustik und Kommunikation.
Mit dem Eintritt von Etsuro's Bruder Niro Nakamichi in die Geschäftsleitung erweiterte sich das Tätigkeitsfeld der Nakamichi auf die Herstellung von Transistor-Radios, Lautsprechern, Tonabnehmern und Hand-Funkgeräten. Bereits 1951 entstand das erste Tonbandgerät, ab 1957 Tonköpfe und die 3-Kopf-Bandmaschine 807 der neuen Marke Fidelia, sowie ab 1967 Kassetten-Geräte.
Der wichtigste Abnehmer-Markt war, von Beginn der eigenen Produktion an, jener der USA. Mit der Spezialisierung auf die Kassettentechnik von Philips erweiterte die Nakamichi, die bereits Erfahrung mit der Herstellung von OEM-Ware für amerikanische Marken hatte sammeln können, dieses Geschäftsfeld. Bald waren Nakamichi Laufwerke, oder deren Abkömmlinge, in Kassettengeräten von Harman-Kardon, Wollensak, KLH, Advent, The Fisher, Ampex, Concord, Motorola, Sylvania, aber auch bei ELAC, Goodmans, Wharfedale, Sonab, Sansui und wahrscheinlich in Neal, Leak, Blaupunkt und anderen Recordern, verbaut.

Nakamichi war der erste Dolby-Lizenznehmer für Kassettengeräte und präsentierte bereits im Jahre 1973, mit dem Nakamichi 1000, den ersten 3-Kopf-Recorder der Welt.

Eine neue Ära
Im Jahre 1972 war mit Takeshi „Ted“ Nakamichi der Sohn des Firmengründers in das Unternehmen eingetreten und wurde für die Entwicklung der eigenen Marke „Nakamichi“ verantwortlich.

War der Name „Nakamichi“ in den Sechziger Jahren kaum jemandem bekannt und zierten selbst die größten Modelle 700 und 1000 noch in den Siebziger Jahren Namen fremder Marken – beispielsweise in Deutschland „Elac“ -, so fand sich in der zweiten Hälfte der Siebziger Jahre doch zunehmend der eigene Markenname auf den Modellen wieder. Zunächst parallel, dann, spätestens an dem Interimsmodell Nakamichi 600 von 1976, gänzlich allein auf der Frontplatten der Recorder.
Zudem verschwanden die einfachen Einsteigermodelle und die Chassis mit Zentral-Antrieb, mit dem typischen „Turbo-Pfeifen“ beim Umspulen, aus der Produktpalette.
Die neuen Nakamichi waren Frontlader. Allen gemein wurde ein Closed Loop Dual-Capstan-Antrieb auf der Basis dessen der Tri-Tracer.

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Schon auf den ersten Blick stellt der Nakamichi 680 klar, daß er etwas Besonderes ist. „Dabei fallen nicht einmal so sehr die direkten äußeren Merkmale ins Auge (…), sondern es wird das nicht beschreibbare Flair der Gediegenheit vermittelt, das nur wenige Produkte auszustrahlen vermögen“, beschreibt Heinz-Dieter Rutzsatz in seinem Testbericht in der FONOFORUM seinen Eindruck vom Nakamichi.

Nummerisch gesehen, wird der Nakamichi 680 der kleine Bruder der Tri-Tracer genannten Nakamichi 700 und 1000 sein. Nach Auffassung von Gerald O. Dick, die er in einem Testbericht der STEREOPLAY vertrat, hätten diese drei Recorder jedoch nicht nur den Hersteller und das Logo mit dem „n“ und der Aufgehenden Sonne gemein, sondern darüber hinaus auch noch den Antrieb, dessen Grundversion einstmals nach der Maßgabe, das „ideale“ Kassettenlaufwerk zu bauen, entstanden war. Auch die STEREO meinte im Test des 1000 ZXLLaufwerk und Tonköpfe sind identisch mit denen des „kleinen Bruders“ 680 ZX“.
Gegenüber der ursprünglichen Version des Laufwerks des 1000 habe Nakamichi, so die STEREOPLAY, inzwischen mehr Kunststoff im Laufwerk verbaut, da dieses über wesentlich bessere Dämpfungseigenschaften gegen unerwünschte Schwingungen verfüge, als Metall. Die STEREO folgert eine bessere Laufruhe des Motors und stellt auch eine „modifizierte … Dual-Capstan-Mechanik“ fest. Bei dem nun asymmetrischen Dual-Capstan-Antrieb „sorgen unterschiedliche Massen, Wellendurchmesser und Umdrehungsgeschwindigkeiten für günstiges Resonanzverhalten. Sind diese Teile nämlich gleich groß dimensioniert, treten starke Resonanzen bis 100 Hertz auf, die den Tonkopf erreichen können. Starke Interferenzen sind die Folge“ (Stereoplay)

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Das Antriebskonzept fand auch schon beim Nakamichi 580, und seinen Derivaten, Verwendung: Der Antrieb ist auf in drei Ebenen gestapelten Stahlblechen aufgebaut. Ein einzelner Flachriemen verbindet die beiden Schwungmassen der Capstan-Wellen und die Achse des PLL-geregelten Nakamichi-Motors PFV2L05 10121-A miteinander.

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Ein weiterer Nakamichi-Motor BFS9B09 10226-B treibt einen Messing-Pulley an, der die Motor-Kraft an ein Reibrad überträgt, das von der durch die Drehrichtung des Motors bedingten Fliehkraft an den einen oder andern Wickelteller getrieben wird und diesen dadurch motiviert.

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Ein dritter Elektromotor RF-260T-08450 treibt mit Hilfe eines Rundriemens ein Zahnradgetriebe an, das einerseits die Kraft auf eine Kurvenscheibe überträgt, die für die Bewegung des Tonkopfschlittens zuständig ist, ihn im Vergleich zu Hubmagneten viel sanfter bewegt und sicherstellt, daß sich der Azimut der Köpfe in Folge permanenter Erschütterungen nicht selbstständig verstellen kann, das andererseits am Ende des Bandes die Bremsen der Wickel auslöst, oder bei „Start“ wieder löst, das die Verstärker- und Muting-Schaltungen aktiviert.

Eine Besonderheit besteht beim 680 in der Möglichkeit der sogenannten Tonhöhenregelung, der Veränderung der Umdrehungsgeschwindigkeit des Tonwellenmotors bei Wiedergabe um +/- 6%. Mit Hilfe des Pitch-Stellers läßt sich die Bandgeschwindigkeit zum Beispiel an die Arbeitsgeschwindigkeit eines fremden Aufnahmegerätes anpassen.

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Schleichmusik
Ein ganz besonderes Gimmik haben die Entwickler ausschließlich dem Modell 680 spendiert: Es verfügt über eine zweite Arbeitsgeschwindigkeit!
John Borwick vermutet in seinem Bericht von der Londoner „High Fidelity 80“ für THE GRAMMOPHONE (6/80), das drohende Auslaufen des Patentschutzes an der Compact Cassette habe nach BIC nun auch Nakamichi motiviert, mit einer nicht standardgemäßen Arbeitsgeschwindigkeit zu experimentieren. Im Gegensatz zu den amerikanischen Recordern der Britisch Industries Corporation hatten Nakamichis Entwickler dem 680 jedoch keinen Schnellgang verpaßt, der die erreichbare Klangqualität eines Recorders mit der Compact Cassette hätte steigern können – Sonys Elcaset lief beispielsweise mit 9,5 cm/s -, stattdessen läuft das neue Gerät mit halber Bandgeschwindigkeit und behauptete Nakamichi in seiner Werbung: „The sound you'll hear at half-speed rivals many decks at normal speed“.

Das Ziel der halben Arbeitsgeschwindigkeit war die Verlängerung der möglichen Laufzeit einer Kassette. Schon die Konzeption der CD orientierte sich an der Vorgabe, ein ganzes Konzert ohne Datenträgerwechsel speichern zu können. Und für den 680 warb Nakamichi mit der Möglichkeit, auf einer einzelnen C90-Kassette eine ganze Oper aufnehmen zu können!
Dabei sollte sich mit einer Aufzeichnung bei halber Geschwindigkeit mit einem Frequenzgang von 20-15.000 Hz trotzdem die volle Bandbreite einer UKW-Radioübertragung ausschöpfen lassen. Und tatsächlich bestätigte die STEREO in ihrem Test, „Selbst bei der langsamen Bandgeschwindigkeit von 2,4 cm/s sind die Frequenzgänge noch so glatt, daß sie dem Übertragungsbereich des Rundfunks voll genügen. Mit Metall-Band erreicht man hier sogar Werte, die von durchschnittlichen Recordern bei der Standardgeschwindigkeit geboten werden.“ Interessanterweise stellte die STEREO sogar fest, daß die leichte Baßwelligkeit beim 680 im Frequenzgang bei normaler Geschwindigkeit, bei 2,4 cm/s verschwand!
Allerdings kritisiert der Tester auch, um die Gleichlaufschwankungen beim Schleichgang auf 0,2% innerhalb „HiFi-gerechter Werte“ halten zu können, „muß man einen Kompromiß eingehen“, der dazu führe, daß bei normaler Geschwindigkeit die Gleichlaufschwankungen gerade noch „unter der 0,1% Marke, (…) von einer Reihe anderer Recorder unterboten“ würden.
Zudem würden sich bei der langsamen Geschwindigkeit auch die übrigen Eigenarten der Kassetten-Technik verstärkt unangenehm bemerkbar machen: Azimut-Fehler, und vor allem Drop-Outs, dürften weit stärker ins Gewicht fallen, als bei normaler Geschwindigkeit.
Die deutlichste Einschätzung liefert Howard A. Roberson von AUDIO ENGINEERING zum 680ZX: „The results at 15/16 ips were not great, but much better than what I thought was possible.

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Die Umschaltung von der normalen auf die halbe Arbeitsgeschwindigkeit erfolgt bei den 680 übrigens mit Hilfe eines Drehschalters links neben den Aussteuerungsreglern. Dieser Schalter weicht in den anderen Versionen dem „Output“-Potentiometer für die Einstellung des Ausgangspegels. Wo dieser bislang saß, entsteht ein Platz für die Auftrennung der bis dato hintereinander angeordneten Regler für die Aussteuerung der einzelnen Kanäle.


Kopfspiel
Die Trennung der Aufnahme- und Wiedergabesystemen wurde schon 1972 durch Nakamichi eingeführt, weil sie zwei entscheidende Vorteile gegenüber einem Kombikopfsystem bot. Der eine ist die Verringerung des Risikos für die gegenseitige Störung zwischen Aufnahme- und Wiedergabesystemen. Der vorrangige Vorteil ist die Optimierung der Bauweise des Tonkopfes auf seine spezielle Aufgabe hin, was bei einem Kombikopf nicht realisierbar wäre. Nicht zufällig haben Aufnahme- und Sprechköpfe oft unterschiedliche Spaltbreiten, beim 680 beispielsweise 0,6 Micron am P-9F-Hör- und 3,5 Micron beim R-8L-Sprechkopf.

Doch waren bei den frühen 3-Kopf-Recordern baulich selbstständige Tonköpfe jeweils so groß, daß sie in unterschiedliche Aussparungen des Kassettengehäuses eingreifen mußten, um einander nicht zu behindern. Philips hatte jedoch bei der Standardisierung der Compact Cassette nur einen einzelnen Tonkopf vorgesehen, an den das Band mit Hilfe eines in das Kassettengehäuse integrierten, federgelagerten Filzblock gepresst wird.
Ein zweiter Tonkopf würde also lediglich das Bandmaterial in das Kassettengehäuse hinein drücken, ohne daß sichergestellt wäre, daß es optimal auf dem Kopfspiegel anläge. Daher müssen solche Recorder mit einem Dual-Capstan-Antrieb ausgestattet werden, bei dem zwei Zangen aus Tonwelle und Andruckrolle, links und rechts der Tonköpfe, für eine Bandstraffung sorgen, die verhindert, daß ein nur einseitig, lose geführtes Band vom Tonkopf abhebt.

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Den Effekt dieses Antriebskonzeptes hat Nakamichi gleich an anderer Stelle, ebenfalls für die Optimierung des Band-Kopf-Kontaktes, genutzt:
Das Andruckfilz stellt zwar für eine Kassette den gleichbleibenden, nicht aber immer den optimalen Kontakt zwischen Band und Kopf sicher. Schon ein geringer Anstellwinkel des Filzpad zum Kopfspiegel kann dafür sorgen, daß das Bandmaterial aus der Spur gepresst wird. Ein nicht ebener Kopfspiegel, eine nicht ebene Oberfläche des Filzes, könnte dafür sorgen, daß das Band in Schlingerbewegung geführt wird und „Longitudinalschwingungen“ und Modulationsrauschen erzeugt. Ein zu hoher Anpressdruck oder ein verschmutztes Filz würde für einen erhöhten Abrieb von Band und Kopf sorgen. Ein zu geringer Anpressdruck hätte arge Qualitätsprobleme, insbesondere im Hochtonbereich, zur Folge. Zudem können mechanische Unebenheiten an der Bandrückseite, zum Beispiel eine Klebestelle, den Gleichlauf beeinträchtigen.
Einen prinzipiellen Nachteil hat die Konzeption des Gehäuses der Compact Cassette grundsätzlich: Die immer gleiche Bandführung eines Recorders ist nie optimal an den immer individuellen, in das Kassettengehäuse integrierten, Teil der Bandführung angepaßt.

Als eine Lösung dieses Problems sieht Nakamichi ein „Presure pad lifter“ genanntes Abweisblech an den Tonköpfen, das den Filzblock, der ja geringfügig breiter ist, als das Band, an diesen Stellen in das Kassettengehäuse hinein drückt, ihn von der Bandrückseite abhält, so daß der Band-Kopf-Kontakt, für jede Kassette immer gleich, ausschließlich durch die Bandspannung zwischen den beiden Tonwellen hergestellt wird.

Ein großes Problem sei bei der Entwicklung eines Recorders mit halber Arbeitsgeschwindigkeit das Auftreten von spontanen Löschungen gewesen, wie Harry E. Maynard in seinem Messebericht „Report from America für THE GRAMMOPHONE (9/1979) aus einem Gespräch mit Etsuro Nakamichi berichtet: „This erasure is not fully understood but it becomes a serious problem at half speed, particularly if high coercivity tape and a conventional erase head are used. According to Mr Nakamichi, they have developed a proprietry head which solves the problem at the submicroscopic level of tiny magnetic domains.
Der neue E-8L Löschkopf sei mit einem Doppelspalt versehen und in einem Transformator-Design aus gänzlich neuen Materialien realisiert. Die Konstruktion soll dafür sorgen, daß Magnetfelder nur für den Zeitpunkt ihrer Induktion vorhanden bleiben und sich kein resistenter Magnetismus am Kopf erhält, der die 15kHz-Signale, von bei halber Bandgeschwindigkeit nur sehr kurzen Aufzeichnungslänge, nicht schädigen können.

Tonköpfe hat der Nakamichi also drei. Im Gegensatz zu dem Konzept der Kombination elektrisch getrennter Systeme in ein sogenanntes Sandwich-Gehäuse, das sich ab dem letzten Drittel der Siebziger Jahre immer weiter durchgesetzt hatte, blieb Nakamichi bei dem Konstruktionsprinzip der Trennung der Kopfsysteme in selbstständig gelagerte Gehäuse, was die Japaner als „Discrete Head“-Auslegung bezeichneten.
Als Hersteller der eigenen Crystalloy-Tonköpfe kam Nakamichi dabei auf die Bauform, den Sprechkopf, in der Art eines Polypen, dem Hörkopf aufzuflanschen.

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Der Grund für die Trennung ist einerseits das Risiko des Übersprechens zwischen Aufnahme- und Hörkopf, wenn sie extrem nahe beieinander liegen und nur wenig voneinander abgeschirmt sind, ein anderes sind die Toleranzen bei der Herstellung der kombinierten Kopfsysteme, die zwar die absolut parallele Lage der Kopfspalte garantieren sollen, es nach Ansicht von Nakamichi aber nicht in ausreichendem Maße tun. Vor allem die „magnetische“ Parallelität sei bei Sandwich-Köpfen für das Erreichen von Frequenzen über 15.000 Hz nicht hinreichend sichergestellt.
So soll die individuelle Lagerung von Aufnahme- und Wiedergabekopf es dem Nakamichi-Pfleger ermöglichen, die Höhen- und Winkeleinstellung der Köpfe nicht nur an der Kassette, sondern auch aneinander, abzugleichen und optimal zu justieren. Optimaler, als dies bei jedem anderen Kopfsystem möglich sein soll! Eine wesentlich bessere Hochtonwiedergabe, bis deutlich über 20.000 Hz hinaus, sei die Folge.

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Für die Kopfeinstellung verfügt der 680 über eine Reihe von Löchern in der Abdeckung des Tonkopfträgers, hinter denen sich fünf Schlitzschraubenköpfe verbergen, die die Drehbewegung eines Schraubendrehers über ein feines Zahnradgetriebe auf die Lagerung für Höhe und Azimut beider Tonköpfe und für die Höhe der Bandführung weitergeben.
Um den Vorgang einzuleiten, will der Umschalter für die Anzeige-Charakteristik auf „CAL“ gestellt werden. Bei den späteren Modellen geschieht dies automatisch mit der Aktivierung des Testtongenerators für ein 400Hz Signal. Dieses dient als Referenz, die aufgezeichnet und im Monitor-Betrieb vom Wiedergabekopf wieder abgetastet und auf die Aussteuerungsanzeige ausgegeben wird. Der Aufnahmekopf wird auf die Ausrichtung des Wiedergabekopfes justiert, indem dafür gesorgt wird, daß das Signal, das der Sprechkopf aufzeichnet, auf beiden Kanälen gleich stark vom Hörkopf abgetastet werden kann, was der Nakamichi durch eine pegelgleiche Anzeige am Aussteuerungsinstrument darstellt.
Für die Kalibrierung des Wiedergabekopfes benötigt es allerdings Hilfsmittel, die der Nakamichi nicht mitliefert. Insofern ähnelt der 680 den Nakamichi 580.

Eine Besonderheit des 680ZX, sowie dessen kleinerer Brüder und Nachfolger, ist die Möglichkeit der automatischen Korrektur des Kopfspaltwinkels des Sprechkopfes! Nakamichi nennt das „Auto Azimuth Alignment“.
Dabei spielt die Automatik ein 400Hz-Signal auf das eingelegte Band, tastet die Aufnahme Hinterband ab und wandelt es, für den linken und rechten Kanal getrennt, in Rechteck-Signale um, die verglichen werden. Unterscheiden sich die Signale, steuert die Automatik einen Elektromotor in die Richtung an, auf die die Polarität der Abweichung verweist, und taumelt den Kopf so lange, bis die beiden Rechteck-Signale einander entsprechen.

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Die Besonderheit der Automatik gegenüber der manuellen Einstellung: Hier wird nicht in erster Linie der Pegel verglichen, sondern auch die Zeitdifferenz zwischen den beiden Spuren als Indikator für die korrekte Lage des Kopfes verwendet: „Steht der Kopf senkrecht, dann fällt das Signal auf beiden Kanälen gleichzeitig, liegt hingegen eine Zeitdifferenz vor, so bedeutet das, das der Kopf verkantet ist.“ (FonoForum)
Ted Nakamichi behauptete bereits auf der Winter-CES von 1980 gegenüber Harry E. Maynard, "it allows the non-technical user to have perfect record-head alignment performance in two seconds.
Zumindest geschieht die Einstellung so exakt, daß die STEREO dem Eigentümer des 680ZX in Bezug auf die manuelle Regelung des Azimut empfahl: „Am besten läßt man die Finger davon.“ Deutlicher sagt das Howard A. Roberson über die Automatik: „In any event, the final results were excellent.“ Selbst eine bewußt herbeigeführte, schwere Fehleinstellung des Kopfes im Test der amerikanischen AUDIO wurde von der Automatik binnen fünf Sekunden behoben.

Natürlich bietet der Nakamichi auch die Möglichkeit der Hinterbandkontrolle. Hierzu wird während einer laufenden Aufnahme der Monitor-Schalter angetippt und das Gerät tastet mit dem in Laufrichtung des Bandes hinter dem Aufnahmekopf gelegenen Hörkopf das eben aufgezeichnete Signal ab und führt es über die von dem Aufnahmekreis getrennt ausgeführten Wiedergabeverstärker, Entzerrungs- und Dolby-Schaltkreise, an den Monitor- und Kopfhörer-Ausgang, wo mit seiner Hilfe die Güte der Aufnahme kontrolliert werden kann.
Da der 660ZX, wie auch der 681ZX, zwar drei getrennte Kopfsysteme, dabei aber nur einen Satz Dolby-ICs besitzt, die entweder für die Aufnahmecodierung oder die Wiedergabeentschlüsselung benutzt werden können, sind diese beiden Geräte nicht in der Lage eine Hinterbandkontrolle anzubieten.


Aufnahme!
Aufnahme- und Wiedergabekreis sind bei den 600er Frontladern getrennt. Ebenso die zudem kanalgetrennt ausgeführten Schaltkreise für die Dolby-Rauschunterdrückung bei den 680, dem 670ZX und dem 682ZX.

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Bei den Nakamichi 680 kommt das Dolby B-System zum Einsatz. Erst die 681ZX und 682ZX haben zudem die Version Dolby C eingebaut.
Die Headroom Extension von Dolby zur Optimierung der Höhenaussteuerbarkeit, ebenso das HX Pro von Bang&Olufsen, kam erst in den nachfolgenden Modellreihen der Tokyoter zum Einsatz.
Ein schaltbares MPX-Filter zur Unterdrückung des UKW-Pilottons ist jedoch bei allen 680ern eingebaut. Die AUDIO ENGINEERING gibt die Dämpfung bei 16.500 Hz um 3 dB, bei 19kHz um 32,5 dB an. Der Recorder schneidet also nicht die Frequenzbereiche oberhalb von 15kHz pauschal ab, wenn das Multiplex-Filter aktiviert ist.

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Die Aussteuerung erfolgt mit Hilfe zweier kanalgetrennt ausgeführter Vorpegelregler und eines einzelnen Master-Pegelreglers. Bei den Modellen 680 befinden sich die beiden Vorpegelregler auf einer Achse, hintereinander angeordnet. Alle anderen Versionen verfügen über zwei getrennt ausgeführte Vorpegelregler.
Im Gegensatz zu den 580ern verfügen die 680er Frontlader über eine doppelzügige Fluoreszenz-Anzeige mit 50 Segmenten je Kanal zur Kontrolle der Aussteuerungspegel in 1/2-dB-Schritten. Die Anzeige kann zwischen der Charakteristik VU und Peak Hold umgeschaltet werden. Bei den 681ZX und 682ZX entfällt diese Option, weil der Platz für den Umschalter zugunsten dessen für die weitere Rauschunterdrückung verbraucht scheint; diese Geräte bieten ein Spitzenspannungs-Charakteristik mit Peak-Hold.

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Lediglich die „kleinen“ Modelle 670ZX und 660ZX sind mit einem Paar Drehspulinstrumenten mit Peak-Charakteristik ausgestattet.
Die Anzeige kann den Überband- oder den Hinterbandpegel anzeigen. Zudem dient sie als Hilfsmittel für die korrekte Kalibrierung des Recorders mit Hilfe des eingebauten Tongeneratos für Azimut, Pegel und, bei den letzten beiden Modellen, BIAS. Im Betriebszustand „CAL“ steigt die Auflösung der FL-Anzeige auf 0,25dB-Schritte.

Die meisten Funktionen des Nakamichi können, dank der Steuerlogik des Recorders, in Intermix-Art, ohne zwischenzeitliches Stop, direkt, aus jeder anderer Laufwerksfunktion heraus, angewählt werden und melden ihre Funktion per Lämpchen in der entsprechenden Taste zurück.
Anders bei Aufnahme. Die startet der 680 nur aus dem Stillstand heraus.


Feineinstellung
Wenn ein Recorder die Bandsorte nicht automatisch feststellt, muß man ihm den verwendeten Bandtyp manuell mitteilen. Die 680 kennen drei Raststellungen eines Umschalters für EX (Fe/LH), SX (CrO²) und ZX (Me). Die Bezeichnungen sind Nakamichi-spezifisch; entsprechen beispielsweise nicht einmal den gleich klingenden Bezeichnungen bei Hitachi! Der Schalter ändert die Festwertumschaltung der Vormagnetisierung und die Filter für die Dolby-Empfindlichkeit.

Die Entzerrung ist ab Werk „so eingestellt, daß sich ohne Entzerrungsumschaltung glatte Frequenzgänge ergeben.“ Ein extra Umschalter, zwischen 70 und 120µS arbeitet bandsortenunabhängig, kann also für jede verwendete Kassette benutzt werden. Die 120µS sollen dabei der Standard-Einstellung entsprechen. Mit 70µS „wird nur der Hochtonbereich um einige dB angehoben und wiedergabeseitig um den gleichen Betrag wieder abgesenkt. Man verliert dabei zwar etwas an Höhenaussteuerbarkeit, gewinnt aber dadurch mehr Rauschabstand.
Bei der langsamen Geschwindigkeit des 680 solle der Umschalter stets auf 120µS stehen, bei hochtonarmen Quellmaterial kann man in Normalgeschwindigkeit die 70µS versuchen.
Im Gegensatz zu der Beschreibung der STEREO im Test des 680ZX von 1981 meinen übrigens die Anleitungen von 680 ZX und 682 ZX übereinstimmend, EX/Fe-Band werde prinzipiell auf 120µS, SX/Cr- und ZX/Me-Band müsste prinzipiell bei 70µS-Einstellung verwendet werden. Ich erinnere, daß Grundig seinen CF-5500 sogar prinzipiell die 3180/70µS Einstellung vorgab und empfahl, die dessen Benutzer jedoch bei Bedarf auf 120µS umschalten konnten.
Es empfiehlt sich also, all die netten Ideen in der Sekundär-Literatur das Geschreibsel sein zu lassen, was es nun einmal ist, und sich an die Vorgaben der Hersteller von Kassettenmaterial zu halten, die jene in der Regel auf das Gehäuse oder das Inlet der Kassette drucken, lediglich im Einzelfall auszuprobieren, was für die verwendete Kassettensorte und Programm die beste Lösung ist, die dann aber auch auf dem Band zu notieren, wenn sie vom Standard abweicht.

Wo die automatische Einstellung des Azimut den Nakamichi als Exoten ausweist, ist die Möglichkeit der Kalibrierung von BIAS und Pegel aus heutiger Sicht ein schon fast langweilig normales Merkmal. Deshalb muß der Nakamichi 681ZX- und 682ZX-Besitzer sich auch nicht mit der Pegeleinstellung beschäftigen, die von der AAA-Einrichtung, quasi in einem Abwasch, mit erledigt wird: Die komplette Kalibrierung von Azimut und Level, vom Drücken auf dem Testknopf, bis zum erfolgten Rückspulen durch die Automatik, dauere nach Einschätzung von THE GRAMMOPHONE im Test des 681ZX lediglich acht Sekunden.

Bei der Pegel-Einstellung geht es vordergründig darum, die Ausschläge der Vor- und Hinterbandpegel der Aussteuerungsanzeige einander anzugleichen. Hier wird letztlich das Messinstrument auf die Empfindlichkeit des individuell verwendeten Bandmaterials bei der verwendeten Bandgeschwindigkeit eingestellt. Viel wichtiger, als die korrekte Aussteuerungsanzeige in Vorband-Stellung, ist die gleichsam mit der Justage einhergehende Einstellung des Dolby-Pegels bei der Aufnahme.

Bei der manuellen Einmessung an den 680 und ihren kleinen Brüdern, wird die Abstimmung des Instruments in der Position „CAL“ mit Hilfe des 400Hz-Testton am Aussteuerungsinstrument auf 0dB vorgenommen. Hierzu werden in Hinterband-Stellung die beiden der verwendeten Bandsorte und Arbeitsgeschwindigkeit zugeordneten Schraubenköpfe so verdreht, daß beide FL-Ketten knapp die 0 dB / 100% Marke anzeigen.
Für jede Bandsorte und für jede Arbeitsgeschwindigkeit, stellt der Nakamichi je zwei, insgesamt also zwölf Pegelsteller bereit, mit denen der Recorder kanalgetrennt justiert werden kann. Die Geräte ohne halbe Arbeitsgeschwindigkeit haben entsprechend nur sechs Pegelregler.

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Bei den 681 ZX und 682 ZX geschieht diese Pegeleinstellung ausschließlich motorisch. Hier werden die Pegelregler nämlich für die BIAS-Einstellung gebraucht. Das aufgezeichnete 400Hz-Testsignal wird Hinterband abgetastet und von dem Original abgezogen. Ein verbleibendes Fehlersignal wird verstärkt und zur Ansteuerung eines Servo-Motors verwendet. Der ist über einen Riemen mit einem Schneckengang-Getriebe verbunden, das wiederum über ein Ritzel ein Potentiometer antreibt, das die Aufnahme-Verstärkung regelt. Das Potentiometer wird solange, bei positivem Fehlersignal in die eine, bei negativem in die andere Richtung, gedreht, bis das Fehlersignal den Wert „0“ aufweist.
Die Genauigkeit der resultierenden Einstellung beträgt ein halbes Dezibel.

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Die Kalibrierung der Vormagnetisierung ist insbesondere für die saubere Wiedergabe von hochfrequenten Signalen verantwortlich, die für jede Bandsorte in richtiger Relation zu den tieferen Frequenzen abgebildet werden sollten. Eine zu hohe Vormagnetisierung würde die Fähigkeit des Bandes zur Höhenaufzeichnung einschränken.
Um den BIAS einzustellen, müssen Besitzer der 680 das Gerät öffnen und sich, ohne eingebaute Hilfsmittel zur Verfügung zu haben, an den insgesamt zwölf BIAS-Stellern auf der Hauptplatine zu schaffen machen. Entsprechend bei den kleineren Modellen an noch sechs Pegelreglern.
Die Modelle 681ZX und 682ZX bieten zusätzlich einen 15kHz Testton, mit dessen Hilfe sich auch der BIAS einstellen läßt. Dazu sind für jede der drei Kassettensorten zwei Pegelsteller auf der Frontplatte erreichbar.
Eine Besonderheit des BIAS-Abgleich mit Hilfe einer Aussteuerungsanzeige besteht beim Nakamichi darin, daß er auf Vollaussteuerung (0 dB) abgeglichen wird. Die notwendige Pegelreduzierung um 20dB der Aufnahme und eine Anhebung der Empfindlichkeit der FL-Anzeige um 20dB erfolgt, hinter den Kulissen, für den Anwender unsichtbar. Denken ist also nicht erforderlich.
Der Umfang der Pegel-Einstellung beträgt für Fe-Band +/- 4,5 dB, für Cr-Material +/- 3 dB und für Reineisen +/- 6 dB.


Minicomputer
Seit der Mitte der Siebziger Jahre wurde die mechanische Steuerung von Bandgeräten zunehmend durch elektronische Steuerungen mit immer mehr Funktionen abgelöst. Anfang der Achtziger Jahre begann sogar der Begriff der „Computer-Steuerung“ zu grassieren.
Für heutige Gigahertz-Computer-Kids ist die Vorstellung, in einem Tapedeck sei ein „Computer“ integriert, eher amüsant. Arroganz der Zuspätgeborenen, die sich nicht klar machen, daß selbst das Space Shuttle noch von einer Armada 8086-Chips gesteuert wird und das erste Computernetzwerk auf deutschem Boden mit den (per pedes) vernetzten Hollerith-Computer der Dehomag (IBM) bereits in den Vierzigern, vor bald siebzig Jahren betrieben wurde.

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Beim Nakamichi 680 wird nicht nur die Umdrehungsgeschwindigkeit der Motoren elektronisch gesteuert. Auch die Befehlsübermittlung von den Tipptasten erfolgt elektronisch und erlaubt die direkte Funktionsanwahl ohne Zwischenstop. Die angewählten Funktionen werden mit Hilfe farbiger Lämpchen über den Tipptasten signalisiert.
Übrigens können alle Versionen auch mit Hilfe eines kabelgebundenen Fernbedienungshandstücks RM-200 ferngesteuert werden. Dies bezieht sich auf alle Laufwerksfunktionen, einschließlich Cueing und RAMM.

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Wer eine bestimmte Bandstelle sucht, kann dank der elektronischen Steuerung bei laufendem Umspulen die Pausen-Taste drücken, was eine Reduzierung der Umspulgeschwindigkeit auf ein Drittel, die Annäherung des Tonkopfes an das Band und das Durchschalten seines Signals an die Ausgänge zur Folge hat. Das funktioniert in beide Laufrichtungen. Wird die Taste für die aktive Umspulfunktion gedrückt gehalten, reduziert sich die Geschwindigkeit weiter auf ein Fünftel des normalen Wertes. Cueing nennt man das.
Tippt man aus der aktiven Cueing-Funktion heraus, ein weiteres mal die Pausentaste an, wird die Random Access Music Memory-Einrichtung aktiviert, die Pausen auf dem Band wahrnimmt, zählt und bei Erreichen der vorgegebenen Leerstelle, von mindestens fünf Sekunden (lt. Anleitung) Länge, automatisch auf Wiedergabe schaltet. Bis zum Titel hinter der neunten Pausenstelle kann der Nakamichi auf diesem Wege durch entsprechend häufiges Drücken auf die Pausentaste geschickt werden. Die Modelle 680 und 680ZX speichern sogar 18 Schritte für das RAMM-System. Auch dies funktioniert in beide Umspul-Richtungen. Eine Ziffern-Anzeige im Display, bei den 660ZX und 670ZX eine rote Sieben-Segment-LED-Anzeige neben den Drehspulinstrumenten, zeigt die gewählte Titelnummer an und zählt beim Umspulen zu der gewünschten Position die gefundenen Leerstellen herunter. Mit einem Druck auf die Record-Taste während des Umspulens, läßt sich der Wert der Titelanzeige um einen Zähler pro Druck reduzieren. Von jedem Zählerwert aus, können Stellen hinzu befohlen oder abgezogen werden.

Um eine passende Leerstellen zu erzeugen, läßt sich durch einen weiteren Druck auf die Aufnahmetast,e während einer laufenden Aufnahme, die Record-Mute-Funktion aktivieren, die, ohne Änderung der Position der Aussteuerungsregler, eine Leerstelle definierter Länge auf dem Band erzeugt.

Eine normale Memory-Funktion ist in das mechanische Bandlängenzählwerk integriert und stoppt aus jeglicher Laufwerksfunktion bei der Anzeige „999“.
Die Unterstützung für einen externen Timer startet den Nakamichi bei Stromzufuhr in den Wiedergabe- oder Aufnahmebetrieb.

Wie die kleineren Modelle der Serie 580, bieten auch die 600er Frontlader eine Stromversorgung für Nakamichi's Black Box Erweiterungen an.


[Bild: Naka682ZX_01k.jpg]

Ein wenig Praxis
Da mir so ein Kultobjekt auch nicht alle Tage zufällt, habe ich den Nakamichi 682ZX erst einmal überholen lassen, um ihn ausprobieren zu können.

[Bild: Naka682ZX_20k.jpg]

Anmerkungen zur Klangqualität erspare ich mir. Die Werkstatt war jedoch begeistert vom Gleichlauf, der auch nach dreißig Jahren noch unter 1% lag, und vom Frequenzbereich, der unter anderem auch bestätigt, daß Nakamichis Crytal Alloy-Tonköpfe tatsächlich nicht nur gut, sondern auch langlebig sind.
Nur etwas „verbaut“ sei die Kiste, meinte Meister Berlin.

[Bild: Nakamichi680ZX_03k.jpg]

Links neben dem Kassettenfach ist ein Hebel gelegen, der, nach unten gedrückt, die Kassettenfach-Verriegelung löst und dem Deckel ein majestätischen Öffnen erlaubt. Ein angeblich häufig auftretender Fehler bei den Modellen 680 liegt anscheinend in dem Teil dieses Hebels, der unter der Frontplatte verborgen ist. Eine Nase, über die eine Feder gehängt ist, neige zum abbrechen, was das Öffnen des Kassettenfaches nicht eben erleichtere.

[Bild: Naka682ZX_05k.jpg]

Ist das Fach offen, die Kassette eingeschoben und das Fach wieder zugedrückt, kann der Spaß beginnen.
Zum Leben erwecken läßt sich der Nakamichi mit Hilfe eines waagerecht angeordneten Kippschalters, ganz rechts, unten an der Frontplatte. Leider ist dieser Hebel zu nahe an einer Reihe gleichartig geformter Schalter angebracht, so daß er sich leicht, beim Versuch des schnellen Umschaltens zwischen Vor- und Hinterband vielleicht etwas zu leicht, finden läßt.
In der selben Reihe Kippschalter, etwas weiter oben gelegen, wird die Bandsorte und die Entzerrung, die Rauschunterdrückung und das MPX-Filter gewählt.

[Bild: Nakamichi68xZX.jpg]
(links: 682 ZX, rechts: 680 ZX)

Nun nähert man sich, je nach persönlicher Vorliebe, entweder den beiden Rändelschräuben, die eine Abdeckung über den fünf Schraubenköpfen für die manuelle Azimut-Einstellung halten, oder dem Knöpfchen für die automatische Kalibrierung von Azimut und Level.
Abdeckung und Schrauben machen klar, bei der manuellen Einstellung geht es eher um Beschäftigungstherapie, als um das Tagesgeschäft. Auch verzichtet die Anleitung des 682ZX gänzlich auf die Beschreibung des Vorgangs. Allerdings ist das „Knöpfchen“ nicht derart ausgeführt, daß die Beschäftigung mit der Automatik als Spaß verstanden werden könnte. Tatsächlich hinterläßt sein nicht vorhandener Druckpunkt und das Fehlen sämtlicher unmittelbarer Rückmeldungen irgendeiner Ausführung nicht den Eindruck von einer Sicherheit: Jetzt ist er eingemessen!
Und tatsächlich tut sich überhaupt nichts, beschränkt man sich darauf, bei ein- oder ausgeschaltetem Gerät, einfach nur den Knopf zu drücken. Es wird Gebraucht-Nakamichi-Benutzer geben, die ihn glauben ohne Anleitung benutzen zu können, die ihren Recorder in ihrem ganzen Nakamichi-Leben noch nicht wirklich eingemessen benutzt haben, dabei doch fest davon ausgehen, ihn vor jedem Wechsel einer Kassettenseite optimal eingestellt zu haben, weil sie doch den Knopf gedrückt hatten! Und unglaublich schnell und leise sei das auch gegangen.

Knopf drücken, das geht mit und ohne Dolby. Einmessen sollte man den Recorder jedoch ohne Rauschunterdrückung! Als nächstes wird der Nakamichi in klassischer Weise in Aufnahmebereitschaft gebracht: Gleichzeitig Drücken der „Pause“- und „Rec“-Tasten ist dafür von Nöten. Die Lämpchen über beiden Tasten sollten jetzt leuchten. Tut eine das nicht, dann ist ein Lämpchen kaputt oder der Recorder befindet sich nicht in Aufnahmebereitschaft. Tun beide das nicht …: Begriffen?
Nakamichi hält es für sinnvoll, jetzt die „Reset“-Taste für das Zählwerk zu drücken. Den kleinen Knopf „Auto Cal“ könnte man auch ohne dem betätigten. Nur tut sich dann trotzdem nichts. Das hat aber weniger mit der „Reset“-Taste zu tun, als mit der Tatsache, daß der Nakamichi erwartet, daß während des Drucks auf den „Test“-Knopf gleichzeitig die „Play“-Taste gedrückt wird. Nicht vorher, nicht hinterher, gleichzeitig! Wenn jetzt das Lämpchen für den 400Hz-Testton gleichmäßig leuchtet, zusätzlich das Lämpchen „Test“ blinkt, dann tut sich was! Falls nicht, könnte ein Lämpchen kaputt sein oder der Recorder befindet sich nicht im Test-Betrieb. Läuft das Band, dann nimmt er zumindest etwas auf – die Lämpchen für „Play“ und „Rec“ deuten darauf hin, falls sie denn nach dreißig Jahren noch glimmen. Außerdem sollte die Aussteuerungsanzeige, relativ ruhig und kanalgleich, 0dB anzeigen; spätestens am Ende der Prozedur.
Ganz am Ende der Test-Prozedur spult der Recorder auf „000“ zurück. Hat man vorher nicht auf „Reset“ gedrückt, dann spult der Recorder trotzdem das Band auf „000“ zurück, versucht es zumindest. Oder er stoppt am Anfang der Kassette. Je nachdem, was vorher kommt.
Übrigens ist mein vermeintlicher Hinweis-Wahn auf vermutlich kaputte Birnchen durchaus nicht ganz übertrieben. Der Nakamichi hat davon mehrere und zumindest meiner jetzt mehrere Neue.

Welchen Spielwert hätte eine Automatik, würde sie nicht hin und wieder einmal nicht funktionieren. Unabhängig vom Zustand von Birnchen und der Fähigkeit ihrer Besitzer, Tasten in korrekter Reihenfolge zu drücken, kennt die Automatik auch den Betriebszustand: „Geht nicht“ und „Will nicht“.
„Geht nicht“ tritt auf, wenn „the recording or playback function is impaired for some reason...“ und meint, die Kassette könnte kaputt sein, oder der eine oder andere Tonkopf könne verdreckt, magnetisiert, kaputt oder, über die Möglichkeiten der Automatik zur Justage hinweg, verstellt sein.
„Will nicht“ könnte man auch als „Schmollen“ definieren und tritt auf, wenn „the tape-switch was set on an inappropriate position“, und meint, der eigentlich für Beste Pflege zuständige Tasten-Bediener habe sich durch die unterschiedlichen Aufschriften auf Kassette und Umschalter verwirren, oder gar irrtümlich die Hitachi EX (CrO2) für eine Nakamichi EX (Fe)-Kassette gehalten und den Bandsortenwahlschalter entsprechend – falsch - eingestellt.
Tritt einer dieser Betriebszustände der Automatik ein, signalisiert der Nakamichi dies durch eine „Alarm indication“, gleichzeitiges Blinken der Lämpchen über „Stop“ und „Auto Cal“. Wenn denn die Birnchen in Ordnung sind. Falls nicht, freut sich der Benutzer über steigende Verwirrung: Was'n nun los?
Um den Pegel an Verwirrung nicht allzusehr steigen zu lassen, erklärt der blinkende, wie der versehentlich nicht blinkende Nakamichi, warum er blinkt (oder eben nicht blinkt), ob er nicht will, oder nicht kann: „Will nicht“ mosert er, einerseits, indem das Birnchen über „Auto Cal“, anstatt zu blinken“, kontinuierlich leuchtet, bevor der Alarm Indicator anspringt, vor allem, indem er seine Mechanik Klackern läßt, während er vorgibt zu versuchen, den Level-Poti über das mögliche Einstell-Spektrum hinaus zu verdrehen. Kaputt gehen soll der Recorder davon übrigens nicht. Kaputt sein könnte er in dieser Sekunde allerdings schon.

Manchmal mißverstehen Recorder und Reglerdreher einander. Wer zum Beispiel eine Chromdioxid-Kassette auf der Schalterposition „SX“ einzumessen versucht, die außerhalb der Norm und außerhalb des Einstellbereiches der Automatik liegt, der verursacht möglicherweise das Schmollen seines Nakamichi, ohne etwas dafür zu können. Insbesondere wer Ferrochrom-Kassetten verwenden möchte, muß etwas herumprobieren, da der Nakamichi darauf werksseitig nicht vorbereitet wurde.
In dem Fall könnte man versuchen, das Gerät gnädig zu stimmen, indem man entweder eine andere Position des Bandsortenschalters probiert, oder aber, zuvor, den BIAS korrekt einstellt, und dann die Automatik noch einmal bemüht. Schlimmer schmollen, als nur zu schmollen, wird der Recorder zumindest hinterher nicht.
Wäre es nicht schön, ließe sich auch das "Schmollen" von Lebensabschnittsgefährten so einfach mit Hilfe einer "Stop"-Taste beenden?

Wenn denn nun alle Birnchen, die sollen, zu dem Zeitpunkt, wann sie sollen, leuchten oder geleuchtet haben, zumindest der Nakamichi-Pfleger in ausreichendem Maße zu der Überzeugung gekommen ist, die Automatik hätte getan, was er von ihr erhofft, oder meint, etwas tun zu müssen, damit die Automatik tut, was er erhofft, dann darf er wieder Hand anlegen, und die Vormagnetisierung optimieren.
Das geschieht auf dem „klassischen“ Wege, in dessen Verlauf jeder Bediener zu der vermeintlich wohlbegründeten Überzeugung kommt, das Ergebnis sei schon deshalb korrekt, weil er ja beteiligt gewesen ist und getan hat, was er meinte tun zu müssen. Ist es nicht toll, wie sehr ein solches Gerät in der Lage ist, das Selbstbewußtsein aufzubauen, indem es einen Menschen verleitet etwas vermeintlich erfolgreich zu tun, was jemand anders früher einmal gesagt, oder geschrieben hat, was er tun solle, und dabei die Überzeugung zuläßt, wäre das Ergebnis des Tuns nicht erwartungsgemäß, würde das garantiert an der Maschine, an der Kassette, aber nicht an dem Tuenden liegen?
Beginnen tut man mit der Aktivierung der „Aufnahmebereitschaft“ mit dem Druck auf die „Pause“-Taste bei bereits gehaltener „Rec“-Taste. Dann wird der „15kHz“ bezeichnete Knopf gedrückt, der tatsächlich so etwas wie einen Druckpunkt aufweist, und dabei seine Funktion unmittelbar mit Hilfe eines roten Lämpchens zurück meldet. Als nächstes startet man den Vortrieb mit „Play“ - jetzt leuchten die „Rec“- und „Play“-Birnchen, wenn sie denn noch leuchten können - und schaltet auf Hinterbandkontrolle um – der unmittelbar über dem Netzschalter gelegene Umschalter wird dafür in Position „Tape“ gebracht.
Mit Hilfe eines kleinen Schraubendrehers, in der Art wie er dem Nakamichi als Original-Zubehör einmal beigegeben war – wird nun, ohne Druck, das Poti-Paar, mit der der Einstellung des Bandwahlschalters korrespondierenden Bezeichnung, so lange gedreht, bis beide Leuchtketten der Fluoreszenz-Anzeige gleichsam „0dB“ anzeigen. Dreht man am falschen Poti-Paar, passiert allerdings nichts. Außer, daß sich gerade ein Pegel verstellt, der momentan überhaupt nicht interessiert.
Hatte man Erfolg, kann man den Testton-Generator mit einem Druck auf den „Tone off“ bezeichneten Knopf abschalten und den Vortrieb mit „Stop“ stoppen.
Danach tut man, was man will. Zum Beispiel startet man die automatische Einmessung erneut, falls ein vorheriger Durchgang nicht erfolgreich war. Nach einem Einmess-Vorgang der Automatik sollte man allerdings immer den BIAS kalibrieren. Dies als endlose Kette zu betrachten, erhöht zweifellos den Spielwert. Soll der jedoch durch eine erfolgreiche Aufnahme von Musik oder dergleichen gesteigert werden, müsste der Justage-Kreislauf zu irgendeinem Zeitpunkt nach erfolgreicher BIAS-Einstellung unterbrochen werden.

Wie immer, ist eine erfolgreiche Einstellung eines Recorders auf die ausgesuchte Kassette von der Qualität dieser Kassette abhängig. Billig darf sie sein, kaputt eher nicht.
Da auch nicht kaputte Kassetten auf den ersten Zentimetern eine höhere Fehlerhäufigkeit aufweisen, als in der Mitte ihres Bandes, sollte man für jedwede Kalibrierung etwas vorspulen, zumal das Einmessen auf Vorlaufband in der Regel nicht von Erfolg gekrönt ist, zumindest das Ergebnis des Justierens auf Vorlaufband wenig mit den sinnvollen Einstellwerten für das Magnetband zu tun haben wird.
Da nicht jede Kassette in der Lage ist, Töne von 15kHz aufzuzeichnen, insbesondere ältere Semster outen sich schon mit dem Aufdruck auf ihrem Inlet, 12.500 Hz sei die Grenze, die sie nicht überschreiten wollen, wird sich der Versuch der BIAS-Einstellung mit solchen Bändern nicht immer als erfolgreich erweisen. Ähnlich kann es passieren, wenn Bänder, die einmal konnten, abgenutzt sind, und nicht mehr können. Auch kleine blaue Pillen helfen da nicht weiter!
In diesem Falle gilt es einen Testton niedrigerer Frequenz zu finden, den das Band noch aufzeichnen möge, und ihn in den Nakamichi einzuspielen. Die Testton-CD für den Grundig CT-905 oder ein entsprechendes Computerprogramm und ein Rechner mit Soundkarte, könnten hilfreich sein. Da jedoch die Umschaltung der Empfindlichkeit und der Spreizung der Aussteuerungsanzeige nur auf Druck auf den Testton-Knopf des Nakamichi stattfinden, ist bei Verwendung externer Quellen darauf zu achten, daß das Signal mit -20dB aufgezeichnet wird. Natürlich muß ein solches Signal auch Vorband erst richtig von Hand ausgesteuert werden, bevor man Hinterband, mit Hilfe der beiden passenden Schraubenköpfe, den BIAS justiert. Bei den älteren 680 sind die Aktivierung des Testton und die Umschaltung der Anzeige auf den CAL-Betrieb zwar getrennt, doch hat die „Cal“-Stellung des Betriebswahlschalters der Anzeige nur die Spreizung des Anzeigebereiches zur Folge, denn die Umschaltung der Empfindlichkeit kennen die 680 ohne Hilfsmittel für die Einstellung der Vormagnetisierung noch nicht.
Nur Menschen, die überhaupt die Frequenzen im Bereich von 15kHz hören können, zumindest davon überzeugt sind, sie könnten es, oder meinen, auch wenn sie es nicht können, hätte die Wiedergabe dieser Frequenzen doch Einfluß auf den von ihnen hörbaren Frequenzbereich – das sind oft die Menschen, bei denen die Kabel zwischen den Geräten Zentimeter-Querschnitte (oft mehr Gummi als Litze) haben und auf güldenen Bänkchen liegen – kommen jetzt auf die Idee einzuwerfen, Kassetten, die sich bei 15kHz nicht einmessen lassen, könne man auch wegwerfen. Stimmt. Doch welcher Sammler wirft schon alte Kassetten weg, mit denen mach noch ausprobieren könnte, ob sie auf Nakamichi nicht anders klingen, als auf Dual C901, oder ob sie sie nicht doch noch irgendwie hingequält bekommen.

An dieser Stelle der Aufnahme-Vorbereitung hat der Nakamichi-Besitzer entweder aufgegeben, und beschlossen, sich ein einfacheres Tapedeck ohne den „ganzen Quatsch“ zuzulegen (der Mitsubishi vom Nachbarn nimmt auch ohne das Rumgedrehe aus!), oder Erfolg gehabt.
Nominell sind jetzt der Vor- und Hinterbandpegel aufeinander abgestimmt, so daß die Aussteuerung des Nakamichi bei stehendem Laufwerk in Stellung „Source“ des Umschalters für die Hinterbandkontrolle (Monitor) ausgeführt werden kann.
Vor Drehbeginn sollte der Nakamichi-Aufnahme-Vorbereiter überlegen, ob er die folgende Aufnahme mit der Dolby-Rauschunterdrückung durchführen will, ob er eine UKW-Radiosendung mitschneiden oder von Platte oder CD aufnehmen möchte. Nur bei Dolby Aufnahmen von UKW-Sendung sollte der MPX-Filter eingeschaltet werden. Vor Drehbeginn sollte der Nakamichi-Aufnahme-Vorbereiter überlegen, ob er die Aufnahme der seltenen live-Übertragung abrupt unterbrochen haben will, oder ob er sichergestellt hat, daß die Memory-Funktion wirklich abgeschaltet ist und der Recorder nicht beim Zäherstand „999“ plötzlich stoppt.

Und dann ist Drehbeginn und die Aussteuerungsregler dürfen angefaßt werden.
Die Anleitung empfiehlt, den Master-Pegelregler in Mittelstellung (12 Uhr) zu bringen und die beiden Stereokanäle dann mit den beiden Vorpegelreglern auf die 0dB-Position der Aussteuerungsanzeige auszusteuern. Reiche der Regelbereich der Vorpegelregler nicht aus, eine hinreichend hohe Aussteuerung zu gewährleisten, wäre der Master-Pegelregler entsprechend weiter aufzudrehen.
Grundig gab in der Anleitung zum CT-905 den Rat, den Master-Pegelregler ganz aufzudrehen. Dies würde erleichtern, bei einem späteren Einblenden nicht versehentlich zu übersteuern, da man den Regler garantiert von Anschlag zum Anschlag bewegen könne.
Ein Testbericht in der STEREO kritisierte, der Gleichlauf der beiden Vorpegelregler sei „unten rum“ etwas ungleichmäßig. Dies läßt sich bei Bedarf ausgleichen, indem der Master-Pegelregler etwas zurückgenommen und dafür die Vorpegelregler weiter aufgedreht werden. Ausprobieren.

Die Aufnahmevorbereitung wird mit dem Druck auf „Rec“- und „Pause“-Taste abgeschlossen, der Vortrieb mit „Start“ begonnen, bei Bedarf mit „Pause“ unterbrochen oder mit „Stop“ beendet.
Während einer laufenden Aufnahme läßt sich die Qualität der Aufzeichnung mit Hilfe der Hinterbandkontrolle überprüfen. Steht der Monitor-Schalter in Position „Tape“, zeigt auch das Aussteuerungsinstrument den Hinterbandpegel an, der entweder dem Vorbandpegel („Source“) entsprechen sollte, oder, falls nicht, als Referenz der Aussteuerung, bis zur erneuten „Level“-Einstellung, dienen sollte.

Jene, die im ersten Teil, der Kalibrierung, zwischenzeitlich aufgegeben haben, haben übrigens die Option, den Nakamichi zu Wiedergabezwecken zu benutzen.
Hierzu ist die richtige Bandsorte, die auf der Kassette vermerkte Wiedergabeentzerrung und das dort verwendete Rauschunterdürckungssystem zu aktivieren, dann auf „Play“ zu drücken. Egal, ob das zugeordnete Lämpchen leuchtet, oder nicht, zumindest am Vortrieb erkennt man einen gewissen Erfolg!

Eigentlich alles ganz einfach? Tatsächlich macht der Nakamichi in seiner Bedienung keinerlei Probleme. Wer schon einmal ein klassisches Tapedeck benutzt hat, den stellt der 682 ZX vor keinerlei Rätsel. Abgesehen von der Sache mit der Aktivierung der Kalibrierung und der Frage: Funktionieren alle Lämpchen?

Als ich meinen Nakamichi bekam, da stand er. Beziehungsweise lief bestenfalls eine Sekunde lang. Das lag an einer defekten Lichtschranke, deren Austausch belegte, ASC baute Service-freundlicher.
Das oben erwähnte Problem mit der Nase und Feder und dem Eject-Schalter ist übrigens nicht unmittelbar Folge der Alterung eines Nakamichi. Weder bei Menschen noch bei Nakamichis fallen Nasen gemeinhin von selber ab. Auch nicht im Alter Vielmehr scheint der Nasenverlust unmittelbare Folge eines Versuchs, einen Nakamichi zu zerlegen, zum Beispiel um an eine Lichtschranke zu kommen. Also eher mittelbar die Folge der Alterung Wie beim Menschen.


Modell-Wirrwarr
Insgesamt umfasst die Serie 680 sechs Modelle: Die Nakamichi 680, 680 ZX und 682 ZX. Dazu kommen die „Light Versionen“ 670 ZX, 660 ZX und 681 ZX.

Mit der Serie 580 haben die 600er Frontlader zumindest oberflächlich die Abstufung in der Ausstattung gemein, die hier allerdings noch etwas unverständlicher wirkt: Denn im Gegensatz zu den kleineren Modellen sagt die Buchstabenkombination in der Bezeichnung nichts über das eingebaute Rauschunterdrückungssystem aus. Zwar ist ZX bei Nakamichi das Kürzel für das IEC Typ IV-Band, doch konnte schon der erste 680 von 1979 das Reineisenband verarbeiten, ohne dabei „ZX“ zu heißen.
Tatsächlich unterscheidet sich der 680 von dem im gleichen Jahr erschienenen 680ZX durch die Auto Azimuth Alignment genannte Automatik für die Ausrichtung des Aufnahmekopfes am Wiedergabekopf.

Ein skurriler Einfall hatte dem 680 die zusätzliche, halbe Bandgeschwindigkeit beschert – ob der Nakamichi wohl die Telefunken-Mannen zum RC-300 inspiriert hatte? Diese Option bot jedenfalls auch der 680ZX.
Diese Idee geriet dann jedoch wieder in Vergessenheit; zumindest geriet wohl in Vergessenheit, warum man sich ursprünglich dafür entschieden hatte, die Idee gut zu finden. Alle anderen Modelle arbeiten nämlich ausschließlich mit der Standardgeschwindigkeit.
Schon die beiden kleinen Brüder des 680ZX verzichten auf diese Option. Ansonsten entspricht der 670 ZX, bis auf sein Drehspulinstrument und die rote LED-Anzeige für nur noch neun RAMM-Schritte, dem 680 ZX.
Der 660ZX schließlich verzichtet, trotz 3-Kopf-Auslegung, gegenüber dem 670 ZX zudem auf die Hinterbandkontrolle, was wohl Resultat der Halbierung der Dolby-Chip-Armada sein dürfte.
Nebeneffekt der Tatsache, daß beide Recorder keinen Bedarf an der Geschwindigkeitsumschaltung haben, ist die Trennung der bei den 680 einachsig ausgeführten Vorpegelregler in zwei getrennte Knöpfe.

Auch die Nachfolgemodelle der 680 ZX kennen den Schleichgang nicht. Dafür haben die 1980 präsentierten Recorder Testoszillator und Einstellregler für die Kalibrierung der Vormagnetisierung auf der Frontplatte und zusätzlich das Dolby C-Rauschunterdrückungssystem spendiert bekommen.
Der Dolby-Pegel ist nun nicht mehr manuell einstellbar, sondern wird in einem Arbeitsgang mit Hilfe der Automatik vom Gerät selbstständig eingestellt.
Wie bei den „kleinen“ Nakamichis kann die RAMM-Einrichtung der letzten 680er nur bis „neun“ zählen und sind die Vorpegelregler auf zwei Knöpfe aufgeteilt. Der Umschalter für die Anzeige-Charakteristik ist zugunsten des Schalters für die zusätzliche Rauschunterdrückung verschwunden.
Gegenüber dem 682ZX unterscheidet sich der 681ZX durch die reduzierte Anzahl von Dolby-Chips, was die Hinterbandkontrolle unmöglich macht.

[Bild: Naka682ZX_04k.jpg]

Testers Meinung
Die STEREO kommt in ihrem Test des Nakamichi 680 zu dem Ergebnis, der Frequenzbereich des Recorders reiche außergewöhnlich hoch, erreiche „mühelos die 20-kHz-Marke.“ Allerdings zeige sich zum Baßbereich hin „eine leicht ansteigende Tendenz, die erst bei halber Arbeitsgeschwindigkeit verschwinde.
Die Dynamikwerte gehörten bei allem geprüften Bandsorten zum Besten, was bislang im Labor gemessen worden sei. „Auch die übrigen Meßdaten liegen auf Spitzenklasseniveau. Die Übersprechdämpfung ist sehr gut, selbst das Aufnahme-/Wiedergabeübersprechen wird ausgezeichnet gedämpft.“ Auch die Löschdämpfung wird als „gut“, bei Reineisenband als „ausreichend“ bezeichnet. Die Empfindlichkeit und Übersteuerungsfestigkeit, zudem die Anschlußwerte des Eingangs, wären ebenfalls „gut“.
Die Parallelität der Aussteuerungspotentiometer wäre nur im unteren Bereich etwas uneinheitlich, was sich aber durch die entsprechende Verwendung des Master-Reglers dämpfen ließe.
Die Aussteuerungsanzeige böte eine für ein Spitzenspannungsinstrument etwas lange Einschwingzeit und dabei eine nach über 20dB ansteigende Ungenauigkeit. Unter 20dB könne man ihm „höchste Genauigkeit bescheinigen. Die Skala stimmt von -10dB bis +10dB auf 0,1dB genau.
Bei dem Laufwerk handele es sich um eine „gut durchdachte und mit ungewöhnlich hohem Aufwand realisierte Konstruktion.“ Die Gleichlaufschwankungen lägen auf mittlerem Niveau, die Abweichung von der Sollgeschwindigkeit würde, abgesehen von einer „kleinen Abweichung (…) gut eingehalten.
Haupt-Kritikpunkt war für die STEREO das Fehlen der Kassetten-Hinterleuchtung und die unübersichtliche Frontplatte , auf der „verschiedenartige Bedienungselemente zu gleichartigen zusammengefaßt werden.
Dank der … ausgezeichneten Präzision der getrennt montierten ... hochwertigen Tonköpfe werden hier aus dem schmalen Cassettenband die Möglichkeiten bis zum letzten dB voll ausgeschöpft. Das ist Cassettentechnik, wie man sie sich wünscht.“ Die STEREO beansprucht für den 680 die Einstufung in die Spitzenklasse.

Howard A. Roberson von AUDIO ENGINEERING kommt in seinem Test des 680ZX zu dem Schluß, „It does offer a collection of unusual features, however, with excellent performance as well. It's a nice deck to look at, even if you just want to see what's possible with the present technology.

Ebenfalls der 680 ZX wurde in der FONO FORUM (10/80) getestet. Heinz-Dieter Rutzsatz formulierte für ein Gerät dieser Klasse höchste Genauigkeit in Elektronik und Mechanik als Anspruch, und kam zu dem Schluß, „diese Exaktheit ist Nakamichi gelungen.
Dabei stellte er fest, daß der Nakamichi „mit sämtlichen Bandmaterialien zu hervorragenden Frequenzgängen von 20 Hz bis 20kHz“ käme, und selbst bei der langsamen Geschwindigkeit noch „ein Frequenzgang bis 15kHz erzielt“ werde. Zwar hätte er bei den Aufnahme-/Wiedergabefrequenzgänge nicht den „erwarteten linealglatten Frequenzschrieb“ vorgefunden, „denn sowohl ein leichter Baß- als auch ein steilerer Höhenanstieg (ab 12kHz)“ wären negativ aufgefallen, doch sei zumindest bei halber Geschwindigkeit die „Baßwelligkeit verschwunden“.
Die Bewertung der Elektronik sei „hervorragend“ ausgefallen, „wobei die Höhendynamik und der Ruhe-Geräuschspannungsabstand (…) noch bei keinem Gerät besser angetroffen wurde.“ Die Daten der Mechanik seien „voll in Ordnung
Er konnte resümieren, „Wie zu erwarten enttäuschte der vom Nakamichi vermittelte Klangeindruck in keiner Weise. (…) Der … angesprochene Baßanstieg macht sich gehörmäßig kaum bemerkbar, bezüglich der Höhenüberzeichnung vermeint man, etwas Schärfe vernehmen zu können.“ Bei halber Geschwindigkeit erreiche der 680ZX nahezu die Übertragungsqualität „von vielen UKW-Stereosendungen“ Der Nakamichi sei kein billiges Gerät, „billger könnte er heute wohl ohne Abstriche in der Qualität nicht sein, umgekehrt noch besser wohl auch kaum.

In seinem Test des 670 ZX in der STEREOPLAY (1/81) resümierte Joachim Reinert, mit eingeschalteter Rauschunterdrückung könne der Nakamichi nicht überzeugen. Er „enttäuschte durch eine etwas dumpfe Reproduktion. Auch der Baß kam überbetont.“. Selbst bei Reineisenband wirke im Vergleich zu den Luxman K-15 oder Eumig FL-1000µPsein Klangbild ... auch jetzt wieder dumpfer.

Dem 682 ZX bescheinigt Gerald O. Dick nur wenige Monate später in der STEREOPLAY (10/81) „hervorragende“ Störabstände und Übersprechdämpfung von einem Kanal auf den anderen, eine „glänzende“ Höhenaussteuerbarkeit mit Reineisenband und „schnurgerade“ Frequenzgänge. Die Gleichlaufschwankungen seien „sicherlich unhörbar“. Allerdings würde die Aussteuerungsanzeige kurze Impulse unterbewerten.
Viele Musikarten brachte er geradezu meisterlich.“ Lediglich Regelvorgänge des Dolby C bei obertonreichen Soloinstrumenten konnte auch der Nakamichi nicht verhehlen. Gegenüber einem 1000 ZXL mit Highcom II müsse sich der 682ZX nur knapp geschlagen geben.

[Bild: Naka682ZX_02k.jpg]

Fortsetzung folgt...
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#2
...hier:

[Bild: Nakamichi680ZX_02k.jpg]

Technische Daten 680 ZX (Stereo)
Gleichlauf
-Aufnahme-Wiedergabe (DIN / linear): +/- 0,085% / +/- 0,14%
-Maximum der Schwankungen im Bereich: ~ 5-6 kHz
Drehzahl
-Abweichung vom Sollwert: 0,825%
-Schlupf: 0,05%
Endabschaltung innerhalb ~ 0,5s
Hochlaufzeit aus Pausestellung: 0,35s
Umspulzeit C60: 57s
Dynamik (ohne / mit Dolby):
-Fremdspannungsabstand: 52,65 / 60,15 dB (Fe), 51,95 / 58,45 dB (Cr), 58,3 / 62,55 dB (Me)
-Geräuschspannungsabstand: 55,7 / 65,25 dB (Fe), 57,7 / 66,7 dB (Cr), 61,85 / 70,8 dB (Me)
-Höhendynamik: 47 / 56,55 dB (Fe), 49 / 58,25 dB (Cr), 54,55 / 63,5 dB (Me)
Überstprechdämpfung (Stereo, bei 1kHz/8kHz): 42 / 34,5 dB
Aussteuerungssteller < +/- 0,5 dB maximaler Gleichlauffehler
Anschlußwerte (Line):
-Empfindlichkeit / Impedanz: 86 mV / 95 kOhm
-Vorband-Rauschabstand Ausgangsspannung bei Bezugspegel: 1460 mV
-Ausgangsimpedanz: 2,4 kOhm
Aussteuerungsinstrumente:
-Einschwingzeit: ca. 250 ms (VU) bzw. ca. 30 ms (Peak)
-Frequenzgang 10kHz:1kHz: bei VU-Anzeige 0 dB
Abmessungen: 482 x 135 x 310 mm
Qualitätsstufe „Spitzenklasse“
ungefährer Handelspreis: 2998 Mark

Die STEREO empfiehlt als Reineisenband Maxell MX, TDK MA/MAR, Sony Metallic und Fuji Metal (+8 dB), sowie als CrO²-Band BASF Chromdioxid Super II (+5 dB) und Agfa Super Chrom HDX (+4 dB). Typ I-Bänder sollten Vorband nicht über +6,5 dB ausgesteuert werden.


Technische Daten 670 ZX (Stereoplay)
Anzeigewerte (Peak, Cr / Me)
-Normalpegel (Bandfluß von 250nW/m): 2,5 / 2,5 dB
-333Hz bei 3% K3: 4,5 / 6,5 dB
-10kHz (bei Bandsättigung ermittelt, Dauerton): 1 / 3 dB
-30ms: -2 / -1 dB
-3ms: -16 / -16 dB (kurze Impulse zeigen die Instrumente kaum an)
Störabstände bei 3% K3 mit Cr-Bezugsband (links-rechts ohne Dolby / mit Dolby)
-Fremdspannungsabstand: 49,1-50,6 dB / 54,5-56,4 dB
-Geräuschspannungsabstand: 57,6-57,8 dB / 66,5-65,9 dB
Störabstände bei 3% K3 mit Me-Bezugsband (links-rechts ohne Dolby / mit Dolby)
-Fremdspannungsabstand: 53,3-53,1 dB / 59-60,3 dB
-Geräuschspannungsabstand: 60,1-59,1 dB / 69,2-67,8 dB
K3 (dritte Harmonische) Verzerrungen bei -10 dB (Cr-Bezugsband / Nakamichi ZX Me-Band)
-40 Hz: 1,57% / 0,54%
-1 kHz: 0,63% / 0,102%
-4 kHz: 1,07% / 0,25%
Differenztonverzerrungen mit Dolby B in Abhängigkeit von der Frequenz (-10 dB f=333 Hz) (Cr / Me)
-5 kHz: 0,08 / 0,05% (D2), 0,89 / 0,25% (D3)
-10 kHz: 0,08 / 0,08% (D2), 1,37 / 0,49% (D3)
-15 kHz: 0,09 /0,10% (D2), 6,10 / 1,02% (D3)
Eingangsempfindlichkeit (0 dB, Cr-Bezugsband): 49 mV / 50 mV (li/re)
Ausgangsspannung (0 dB): 780 mv/ 790 mV (li/re)
Abweichung des Wiedergabefrequenzganges vom Idealwert (Cr-Bezugsband, li/re):
-40 Hz + 0,8 / +1.4 dB
-12,5 kHz: -3 / -4 dB
-16 kHz: -4,5 / -4,5 dB
Abweichung von der Sollgeschwindigkeit: - 0,11%
Gleichlaufschwankungen (3150 Hz):
-Aufnahme/Wiedergabe (unbeweretet / bewertet): 0,137 / 0,059%
-Wiedergabe (unbewertet / bewertet): 0,16 / 0,073%
Umspulzeit C90: 85s


Technische Daten 682 ZX (Stereoplay)
Anzeigewerte (Peak, Cr / Me)
-Normalpegel (Bandfluß von 250nW/m): +1 / +1 dB
-333Hz bei 3% K3: +5 dB / +9 dB
-10kHz (bei Bandsättigung ermittelt, Dauerton): +5 / +7 dB
-30ms: +5 / +7 dB
-3ms: -13 / -13 dB (sehr kurze Impulse werden zu gering angezeigt)
Störabstände bei 3% K3 mit Cr-Bezugsband (links-rechts ohne Dolby / mit Dolby C)
-Fremdspannungsabstand: 56-56 dB / 65-66 dB
-Geräuschspannungsabstand: 59-59 dB / 75-75 dB
Störabstände bei 3% K3 mit Me-Bezugsband (links-rechts ohne Dolby / mit Dolby C)
-Fremdspannungsabstand: 59-59 dB / 67-69 dB
-Geräuschspannungsabstand: 61-61 dB / 77-77 dB
K3 (dritte Harmonische) Verzerrungen bei -10 dB mit Dolby C (Cr-Bezugsband / Nakamichi ZX Me-Band)
-40 Hz: 0,4% / 0,74%
-1 kHz: 0,2% / 0,22%
-4 kHz: 0,87% / 1%
Höhenaussteuerbarkeit (10 kHz, gegenüber Normpegel mit Dolby C) (Cr / Me)
-12 kHz: -3,4 dB / 0 dB
-16 kHz: -5,1 dB / -2 dB
Eingangsempfindlichkeit: 45 mV
Übersprechdämpfung (Cr): 100Hz: 46 dB, 1kHz: 62 dB, 10kHz: 46 dB
Abweichung von der Sollgeschwindigkeit: - 0,09%
Gleichlaufschwankungen (3150 Hz, bewertet):
-Aufnahme/Wiedergabe (TDK MA-R / TDK SA): 0,07% / 0,06%
-Wiedergabe (TDK SA): 0,065%
Umspulzeit C90: 70s

Einordnung
Preislich lagen Nakamichi 680 und 680ZX in Deutschland etwa auf dem Niveau eines ASC AS 3000. Ein 682ZX war mit etwa 4000 Mark rund tausend Mark teurer als der Aschaffenburger, etwa 1100 Mark teurer als der Revox B710 Mk.II, 1500 Mark teurer als ein Revox B710 und doppelt so teuer, wie ein Eumig FL-1000µP, für dessen Preis man wiederum einen Nakamichi 670ZX bekommen hätte.
Preislich gesehen waren die Nakamichi sicherlich keine Sonderangebote. Das vielfach wiederholte Argument, japanische Geräte seien billiger gewesen, als europäische Bewerber, trifft zumindest auf die Nakamichi nicht zu.

Eine Besonderheit der Nakamichi der Dekadenwende ist sicherlich ein bis zum Exzess getriebener konstruktiver Aufwand. Welch anderer Recorder-Hersteller hat sich soviel eigene Wege ausgedacht und realisiert, wie Nakamichi? Ein eigenes Kopfdesign, das „schwingungs-diffuse“ Dual-Capstan-Laufwerk, der Servo-Motor mit alle seinen Aufgaben, die komplexen Möglichkeiten der Azimut-Einstellung, die Halbierung der Bandgeschwindigkeit etc.
Ob der Mehraufwand tatsächlich sinnvoll war, mag jeder Anwender für sich selber bewerten. Zumindest die Frequenzgang-Werte in Testberichten deuten den Vorteil der getrennten Köpfe an, obwohl das installierte Rauschunterdrückungssystem ihn oft zunichte zu machen scheint. Wird es denn aktiviert.
Die STEREO jedenfalls ordnet den Nakamichi 682ZX, gleichsam die Revox B710, Alpage AL-300 oder Grundig CF 5500-2, in ihre zweithöchste Kategorie, in die „Spitzenklasse“ ein. Besser waren nur JVC DD-9, Beocord 9000, ASC AS3000 und der 1000 ZXL bewertet, der wiederum im Vergleich der FONO FORUM mit ASC und Revox B710 lediglich hinsichtlich des Laufwerks, das er ja mit dem 680ZX gemein hatte, nicht mit den europäischen Vergleichsgeräten mithalten konnte: „Etwas besser hätte hingegen das Laufwerk ausfallen dürfen.
Die STEREOPLAY stuft die geprüften Nakamichi, Revox, ASC und Eumig, auch einen Nakamichi Dragon, 1000ZXL oder den Revox B215, in ihrer Übersicht „Rang & Namen“ mit gleicher Punktzahl in die selbe Kategorie Spitzenklasse Gruppe 2 ein.
Die Gruppe 1 blieb bis dato einigen wenigen Spulen-Tonbandmaschinen und HiFi-Videorecordern vorbehalten, die allerdings allesamt eher deutlich unter dreitausend Mark kosteten. Eine Einordnung für Kassettendecks in die Gruppe 1 konnte das Magazin übrigens erst ab den Neunziger Jahren ausweisen: Zum Beispiel Kenwood KX-9050S, Pioneer CT-93 und CT-900S, CT-S 830S und CT-S 920S, Sony TC-K 890ES, Teac V-6030S, V-7010, V-8000S und V-8030S können für sich in Anspruch nehmen, selbst das Kult-Tapedeck Dragon überflügelt zu haben.
An eine Teac X-2000 oder die Studer A807 kamen sie jedoch aus Sicht der STEREOPLAY auch nicht heran. Das blieb wiederum den digitalen Aufnahmesystemen DAT, DCC und CD vorbehalten.

Der „Kult“ erklärt sich oft aus einem getriebenen Aufwand, unabhängig ob und in welcher Art er zielführend ist. Hier unterscheidet sich HiFi von Highend.
Unbestreitbar ist jedenfalls, daß es kaum einen anderen Hersteller gegeben hat, der es Nakamichi in der Umsetzung selbst entwickelter Technischer Lösungen gleich getan, so individuelle Recorder auf den Markt gebracht hatte.
Ein Grundig CT-905 Fine Arts, von der STEREOPLAY nicht getestet, von STEREO jedoch klanglich als „exzellent“ bewertet, wird möglicherweise im Ergebnis der Erfüllung seiner Aufgabe die Nakamichi des Dekadenwechsels überflügelt haben. Sogar ein CF-4 der Neunziger Jahre wurde in der Bestenliste der STEREOPLAY als gleichwertig klassifiziert. Nur werden Nakamichi-Fans das nicht hören wollen und ein Argument finden, warum das nicht sein könne.

Spätestens wenn ich den Nakamichi 682 ZX in die Hand nehme und neben die von mir gleichzeitig erworbenen, viel jüngeren 3-Kopf-Recorder von Sony und Denon stelle, wird mir klar, daß ich mich keinesfalls mit den Jüngeren beschäftigen will und mich fast verführen lasse, den Nakamichi nicht gleich wieder wegzugeben. Fast.

Stelle ich den Tokyoter allerdings neben die ASC, Revox oder Eumig, dann kehrt wieder etwas Vernunft ein, und ich frage mich, ob er wirklich doppelt so gut gewesen sein mochte, wie der damals halb so teure Wiener.
Diejenigen, die mich jetzt für völlig dekadent halten, mögen sich vor Augen führen, daß ich über gebrauchte Geräte schreibe und für keinen der Recorder den Neupreis bezahlt habe!

Am Ende bleibt zu resümieren, die Nakamichi 680 gehören zu den wenigen wirklich guten Recordern, die neben hochwertiger Funktionalität auch noch das Flair eines professionellen Aufnahmegerätes bieten. Kaum ein älteres Geschwister, Tante oder Onkel, kann qualitativ mit ihnen mithalten, kaum ein jüngeres Kassettendeck bietet ihr Ambiente.
Wer einfach nur hochwertige Kassettenaufnahmen machen will, dem genügt eventuell auch ein jüngerer Cousin. Wer jedoch Geräte mit ihrem Ambiente sammelt, der kommt an einem Nakamichi 680-Typus kaum vorbei!

[Bild: Nakamichi680ZX_05k.jpg]


Und danach?
Auf die 680 folgten LX, BX und, als Reminiszenz für den Firmengründer so benannt, der Dragon. Außerdem „einfach“ gestrickte Recorder, die bis auf das Logo des Herstellers kaum noch eine Eigenschaft der klassischen Nakamichi boten. Stattdessen nahm Nakamichi auch CD-Player, Tuner und Verstärker ins Programm.

Im Jahre 1982 verstarb der Firmengründe Etsuro Nakamichi. Takeshi Nakamichi übernahm seine Funktion im Unternehmen.
Noch im August 1990 hatte Nakamichi 500 Beschäftigte (The Grammophone) und wurde im Januar 1997 durch die Grande Holdings, heute unter anderem Eigentümer der Marken Nakamichi, Sansui und Akai, sowie der amerikanischen Emerson-Gruppe, und Besitzer von Produktionsstätten in China, übernommen. Grande ist ein auf den Bahamas registriertes, chinesisches Unternehmen, das an der Stock Exchange of Hong Kong gelistet wird und sich auf die Herstellung, den Handel, die Distribution und den Markenhandel im Bereich Elektronik und Unterhaltungselektronik spezialisiert hat. Heute hat Grande insgesamt 2000 Beschäftigte.

Erst zur Jahrtausendwende kam wieder ein „großer“ analoger Nakamichi-Recorder auf den Markt; allerdings blieben der DR-10 und seine kleineren Geschwister wohl nicht lange.
Am 19.02.2001 meldete Nakamichi Insolvenz an („applied to the court of Japan for a civil rehabilitation“) und stellte sich damit unter den Schutz eines Verfahrens, das in etwa dem „Chapter 11“ in den USA entspricht, und die Reorganisation einer Firma befördern soll. Nach einem Schlußkurs von etwa 17 US-Cent pro Papier, wurde die Nakamichi-Aktie ab dem 20.02.2001 aus dem Handel der Tokyoter Börse genommen.
Nakamichi Corporation Japan has been affected by the deterioration in the business environment in Japan, exacerbated by the slowdown of the global economy and the continued deflationary trend.“ veröffentlichte das Unternehmen als Erklärung für den Bankrott.

Mit Hilfe wirtschaftlicher Unterstützung der Konzernmutter Grande, selbst erst kurz zuvor und unter „merkwürdigen“ Umständen der Pleite entronnen, konnte Nakamichi reorganisiert werden. Die neue Nakamichi baut vor allem Multimedia- und Heimkino-Ausrüstung des Namens „Sound Space“. Mit dem Anspruch und Ambiente der früheren Nakamichi-Geräte hat das heutige Programm an Design-Geräten allerdings wenig gemein.
Takeshi Nakamichi ist bis heute als „President / Represantative Director of Nakamichi Corporation“ dem Unternehmen verbunden.

Niro Nakamichi, Konstrukteur vieler klassischer Tapedecks, hatte mit der Nirotek America Corporation und der in Japan angesiedelten Muttergesellschaft Mechanical Research Corporation im Jahre 2001 eigene Firmen für den Vertrieb und die Herstellung von Highend-Verstärkern der Baureihe Engine gegründet.
Inzwischen hat sich Nirotek auf Geräte für das Heim-Kino spezialisiert und wurde das Marketing auf den Direktverbtrieb umgestellt. Die Mechanical Research heißt heute niro1.com Inc., die amerikanische Vertriebstochter niro1.com USA Inc..
Niro Nakamichi ist bis heute President and CEO.


Quellen:
http://www.vintagecassette.com/Nakamichi/660ZX
http://www.vintagecassette.com/Nakamichi/670ZX
http://www.vintagecassette.com/Nakamichi/680
http://www.radiomuseum.org/r/nakamichi_680.html
http://www.classicaudio.com/value/nak/680ZX.html
http://www.vintagecassette.com/Nakamichi/680ZX
http://www.audioinnovationen.de/html/nak...x_680.html
http://www.radiomuseum.org/r/nakamichi_680zx.html
http://www.angelfire.com/wi/blueswapper/nak680zx.html
http://www.vintagecassette.com/Nakamichi/681ZX
http://audio-heritage.jp/NAKAMICHI/Player/681zx.html
http://audio-database.com/NAKAMICHI/player/681zx-e.html
http://www.radiomuseum.org/r/nakamichi_681zx.html
http://www.vintagecassette.com/Nakamichi/682ZX
http://www.audioinnovationen.de/html/nak...x-682.html
http://audio-heritage.jp/NAKAMICHI/Player/682zx.html
http://audio-database.com/NAKAMICHI/player/682zx-e.html
http://www.radiomuseum.org/r/nakamichi_682zx682_z.html
Tests: Stereoplay 1/81 (670ZX), Audio 11/79 (680), Stereoplay 3/80 (680), Audio Magazine 5/80 (680), Audio Engineering 9/80 (680ZX), Stereo Review 8/80 (680 ZX), Stereo TJB 2/82 (680ZX), Stereoplay 3/80 (680ZX), FonoForum 10/80 (680ZX), The Grammophone 7/82 (681ZX, http://www.gramophone.net/Issue/Page/Jul...ment+Revie), Stereoplay 10/1981 (682ZX), Stereo 4/2010 (682ZX)
Daten: Hobby Jahrbuch HiFi 1980 (680), Stereo Cassettendeck-Handbuch 2/82 (670ZX, 680ZX, 682ZX)
Unterlagen:
-Service Manual 660ZX, 680 und 682ZX
-Owners Manual: 670ZX, 680ZX, 682ZX
-Nakamichi Prospekt 680 (4-seitig, englisch), Prospekt 660ZX/670ZX/680ZX (6-seitig, englisch), Prospekt 682ZX/681ZX (6-seitig, englisch)

Ersatzteile:
http://www.bowersandwilkins.co.uk/nakami...20home.htm

Allgemeines:
http://www.classicaudio.com/value/nak/index.html
http://www.stereophile.com/news/11272/
http://www.gramophone.net/Issue/Page/Sep...om+America
http://www.audioscope.net/nakamichi-680-...anguage=de
http://www.audiokarma.org/forums/archive...34818.html
http://www.stereo.de/index.php?id=287
http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=3228
http://www.pinkfishmedia.net/forum/archi...56081.html
http://www.nakamichi.com/flash.html
http://www.niro1.com/

Downloads
Bedienungsanleitung 680ZX http://www.hifi-archiv.info/Nakamichi/680zx/index.html
http://www.filestube.com/bde639d64b68df4...682ZX.html
http://www.free-service-manuals.com/Audi...Nakamichi/
http://www.analogaudio.narod.ru/
http://diplodocs.de/marke-bedienungsanleitung/NAKAMICHI
nach Registrierung: http://www.hifiengine.com/
unter Vorbehalt! http://www.analogstereo.com/nakamichi/na...manual.htm

Da ich letztlich nicht wirklich behaupten kann, mich in Sachen Nakamichi auszukennen, bin ich für jede konsturktive Kritik und Ergänzung offen.

Dies ist die um ein paar Bilder des 680ZX ergänzte Version 1.01 vom 15.07.2011

Und nun können die beiden Nakamichi wieder weg:

[Bild: Naka682ZX_00k.jpg]

Tschüß, Matthias


P.S.: Dieser Text samt Bilder ist ausschließlich für die interne Verwendung durch Besucher des "Bandmaschinenforum" gedacht. Die durch Klammern heraugehobenen oder kursiv gesetzten Zitate unterliegen gegebenenfalls Urheberrechten Dritter. Eine, auch auszugsweise, private oder gewerbliche Nachverwertung ohne schriftliche Genehmigung ist ausdrücklich untersagt.
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#3
:bravo::respekt:

Die Qualität deiner Vorstellungen ist so gut, daß man bald mal ein Fachbuch daraus binden sollte.

Zugegebenermaßen bin ich ja nicht mehr der Nak-Anbeter (lange her).
Aber der einzige, der mich aus der Theorie her noch begeistert, ist eben der 682 ZX. Der Rest ist schon "entzaubert".

Umso schoner, diesen fundierten Bericht zu lesen.

Manchmal denke ich, wenn ich andere Möglichkeiten hätte, könntest du die vorgestellten Geräte anschließend direkt bei mir abladen :-) .

Vielen Dank mal wieder, Arnulf.
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#4
Zitat:Araso postete
:bravo::respekt:

Die Qualität deiner Vorstellungen ist so gut, daß man bald mal ein Fachbuch daraus binden sollte.
Genau den Gedanken hatte ich heute früh bei der Lektüre auch. Wie steht's, Matthias? Inzwischen dürfte es doch für einen ganz schön dicken Schmöker reichen. :-)
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#5
Hallo Matthias,

zunächst ersteinmal vielen Dank für Deine genialen Ausführungen!

Ich bin noch ein "Frischling", was das Forum angeht. Bitte sieh mir auch nach, dass ich kein Technikprofi bin.

So wie es scheint, hast Du die Revision Deines Nak in Berlin machen lassen ?

Ich habe vor geraumer Zeit ein 680ZX geschenkt!!! bekommen (ich glücklicher)

Ich möchte das Gerät von Profis überholen lassen. Die RAMM Funktion geht nicht. Ansonsten scheint das Gerät aber in gutem Zustand.

Aber einmal möchte ich das dann eben auch gemacht wissen, um Gewissheit zu haben, dass mein Nak optimal eingestellt ist und läuft.

vielen Dank schonmal!

(gern auch über PM)
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#6
Funktioniert denn der normale musiksuchlauf ?
Ich putze hier nur...
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#7
Ich hab leider kein Manual da. Meinst Du nur das Spulen an sich, oder das tatsächlich auch beim nächsten Titel angehalten wird? Spulen, sowie alle anderen Funktionen, wie play oder record funktionieren suaber. Ein anhalten beim nächsten Song, oder der nächsten Pause passiert allerdings nicht.


gerade mal gecheckt. Das tape hält bei 999 an, so wie es soll, wenn ich Memory "nulle". Das funktioniert also.
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#8
bedenke bitte, das der betagte naka eine pausenstelle braucht von 5sec laenge !! Die ueberspringschritte werden ja mit der pausentaste glaub ich mitgeteilt
Ich putze hier nur...
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#9
Zitat:TapeApe postete
...So wie es scheint, hast Du die Revision Deines Nak in Berlin machen lassen ? ...
Moin, moin,

leider ein kleiner Irrtum: Die Revision hat Herr Berlin aus Hamburg gemacht, der mir auch schon den ASC3000 und einiges anderes wieder zum Leben erweckt hat.

Die Adresse und Telefonnummer findest Du im Forum (einfach mal die Suche benutzen) oder ich schick sie Dir, wenn Du sie haben willst.
Aber es hat sich ja schon Ralf Deiner angenommen Wink

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#10
Die Bedienung des "RAMM" ist etwas eigenwillig.
Direkt nach der Taste Vorspulen muss die Pausentaste gedrückt werden.
Danach wird die Pausentaste ein weiteres mal gedrückt, auf dem Display erscheint "RAMM" und die Zahl 1.
Bei jedem nochmaligen drücken der Pausentaste wird die Zahl um eins erhöht, beim drücken der Aufnahmetaste wieder um eins reduziert.

Gruß Ulrich
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#11
angenommen ??? aehm ?? ne , oder doch ? kopfkratz :-)
Matthias, wer hier von uns beiden von diesem Naka die erfahrung hat bist DU :-)
Ich selber haette mal gerne soeine Maschine gehabt mit kriechgang, der einzigste Naka der im meinem besitz war, war ein bx100 oder so , sprich einer der einfachen kisten.
Ich putze hier nur...
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#12
Hallo, die Herrschaften

@Matthias,

vielen Dank und sorry...da hab ich wohl falsch gelesen

@Ulrich

HEUREKA! Das RAMM scheint zu funzen!!!!!

bis gleich ...
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#13
genauso die bedienung des cueing mit der gehaltenen vor oder ruecklauftaste, so das das tempo veringert wurde und ton zugeschaltet wird.
Die nakas schon immer ein bissel besonders waren .
Ich putze hier nur...
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#14
ich danke Euch allen sehr. Ein manual wäre sicher ratsam. Gibts sowas auch irgendwo kostenfrei zu laden?

merci :-)
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#15
Zitat:TapeApe postete
ich danke Euch allen sehr. Ein manual wäre sicher ratsam. Gibts sowas auch irgendwo kostenfrei zu laden?

merci :-)
Moin, moin,

schau doch einfach mal in mein Beginn-Posting, ganz am Ende, in die Linkliste.
Wer lesen will ist klar im Vorteil Wink

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#16
@ Matthias

ohje...wie peinlich...hatte ich natürlich völligst überlesen. Also vielen, vielen Dank nochmal, Matthias ! Smile
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#17
Warnung vor der häufigen Verwendung des automatischen Suchlaufs! Die Köpfe werden dadurch schnell abgerieben und Cristalloy ist nicht das härteste Kopfmaterial. Bei der Ersatzteilversorgung für Nakamichi Decks würde ich den Suchlauf ganz schnell vergessen.
Viele Grüße
Lukas
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#18
Danke Lukas,

ich wollte eigentlich nur sicher gehen, dass mein Tapdeck alle Funktionen/optionen fehlerfrei ausübt. Den Suchlauf werd ich eher nicht nutzen, denk ich. Zumal das eh etwas umständlich ist :-)

schönen Sonntag noch
TA
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#19
Sooooo
umständlich finde ich die Betätigung des Suchlaufs beim 680(ZX) aber nicht.

Wichtig hierbei: Der Kopfschlitten wird bei Suchlauf/Cueing eben NICHT bis ans Band geführt.
Bei diesen Betriebsarten wird die Verstärkung kurzzeitig erhöht, die Kopfgruppe bis kurz vor das Band angehoben.
Eine Berührung findet hierbei nicht statt.
Also keine Angst. Andere Nakamichi handhaben das übrigens ebenso. Zum Beispiel 700ZXL, ZX9, 58x. Laut Manuals und in (beobachteter) Praxis.

Gruß
Rick
Some unions are based on trust,
some unions are a must...
(John Lydon)
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#20
Tatsächlich? Das muss ich mir doch mal genauer ansehen.

Und wieder was gelernt Smile
Viele Grüße
Lukas
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#21
Moin, moin,

als kleine "Ergänzung" zu der Vorstellung ein kurzer Blick auf das Laufwerk so eines Nakamichi.

   

Glücklicherweise habe ich dafür kein Tapedeck auseinander bauen müssen ...

   

   

   

   

   

   

In früheren Zeiten stand so etwas als Deko bei den Nakamichi-Händlern.


Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#22
Das Laufwerk war ja auch zu seiner Zeit eines was sich nicht verstecken muste, wurde ja auch lange in verschiedenen Varianten verbaut.
Ich putze hier nur...
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#23
Vielen Dank für diesen ausführlichen und sehr informativen Artikel.
Schön, dass der Thread wieder aktualisiert wurde, somit habe ich ihn überhaupt erst wahrgenommen.
Wenn man, wie ich, viel "querliest" und wenig gezielt sucht, kommt man sonst nicht drauf.
Vielen Dank nochmals.
Viele Grüsse, Sebastian
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#24
Das Laufwerk spiegelt m. E. das wieder was Nakamichi war. Eine Spielwiese für Experimente. Drei Ebenen mit fünf oder 6 Schrauben verbunden. Da kann man alles rein bauen was einem gerade so einfällt. Wenn man der Meinung war man hätte nach den ganzen Experimenten was Interessantes erreicht wurde die Testversion dann in ein Produkt gegossen. So blieb die Firma Nakamichi immer an der Spitze der Entwicklung, hat aber m. E. nie die solide Ingenieurskunst von Sony, Yamaha oder anderen erreicht. Das die Produkte den Betastatus nie überwunden haben macht den Erhalt dieser Geräte heutzutage zu einer echten Herausforderung.

VG Martin
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#25
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=218121#post218121 schrieb:...Das die Produkte den Betastatus nie überwunden haben macht den Erhalt dieser Geräte heutzutage zu einer echten Herausforderung.
VG Martin
Moin Martin,
was sind das denn für Kommentare? Die Naka-Laufwerke sind doch über jeden Zweifel erhaben und überaus zuverlässig, teils im Gegensatz zu von Dir genannten Alternativen. Bei Nichtnutzung neigen sie zum Verharzen, das ist aber auch ansonsten üblich. Daneben müssen mal die Antriebsriemen gewechselt oder der Idler ersetzt werde. Auch nichts untypisches. Wo ist da jetzt die besondere Herausforderung?
Und Betastatus mußt Du wohl mal genauer erklären...falls Du dazu überhaupt etwas erklären kannst...
Ansonsten ist es doch bei Cassettendecks wie bei Tonbandgeräten und Plattenspielern. Da hat jeder seine persönlichen -sehr subjektiven- Gründe für eine Kaufentscheidung oder auch Empfehlung. Meine Erfahrung ist die, es gibt heute bei den "alten Kisten" nicht mehr uneingeschränkt das bessere oder beste Gerät. Das hängt nämlich alles vom Erhaltungszustand, der Pflege und ggf. von Verschlimmbesserungen ab...wer auch immer die angerichtet hat.
Gruß
Frank
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#26
Yamaha, eigenes Laufwerk ??? Ingenieurskunst ???
Ich putze hier nur...
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#27
Also mir ist es noch nicht gelungen irgendein Naka bei mir im Bestand vernünftig am laufen zu halten. Hab schon einige in die Tonne gekloppt und mag auch keines mehr anschaffen. Irgendwas ging immer schief mit den Teilen. Ist halt meine meine Erfahrung mit Nakamichi und ich bin vielleicht ja die große Ausnahme...

Ein defektes 480 steht noch bei mir falls jemand Interesse hat. ich lass da lieber mein mein Saba 936 laufen...

P.S. Betastatus war eine Vermutung meinerseits hinsichtlich des m.E. heiklen Erhaltungaufwandes der Geräte. Zugegeben etwas abwertend, die Dinger haben mich aber auch schon Nerven gekostet....

VG Martin
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#28
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=218121#post218121 schrieb:Das Laufwerk spiegelt m. E. das wieder was Nakamichi war. Eine Spielwiese für Experimente. Drei Ebenen mit fünf oder 6 Schrauben verbunden. Da kann man alles rein bauen was einem gerade so einfällt.
Das hier war im Grunde allerdings mein Kerngedanke beim Anblick der Laufwerksbildes aus #21.

Das hätte ich vielleicht besser vom Rest getrennt, der im Grunde nur ein weiterführen dieses Gedankens unter Einbeziehung meiner persönlichen Erfahrung war. Ist aber m.E. schon ein hohes Maß an Selbstreflektion da meine Erfahrung in Foren eher dem genauen Gegenteil entspricht. Seis drum....

VG Martin
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