Lorenz Dampfradio mit Tondrahtzusatz
#1
Hallo zusammen!

Ich komme gerade von einem Bauernflohmarkt bei Celle.
Dort fand ich ein bemerkenswertes und m. E. sehr seltenes
Unikum der Musikindustrie.
Ein Lorenz-Röhrenradio mit oben eingebautem Plattenspieler
und einem, darin integrierten Tondrahtgerät für Wiedergabe
und Aufnahme (Vorläufer vom Tefifon). Bestimmt war das
Gerät zu seiner Zeit ziemlich teuer und darum war die Stück-
zahl sehr gering.

[Bild: Lorenz_Gesamtansicht_red.jpg]

[Bild: Lorenz_Draufsicht_red.jpg]

[Bild: Lorenz_detail_01_red.jpg]

Es muß natürlich restauriert werden, ist aber bemerkenswert vollständig. Sogar
das alte Mikro und der Schlüssel für den Deckel ist noch dabei. Lediglich die
BDA fehlt (leider). Der Verkäufer hat 250Euro dafür aufgerufen. Spielraum ist
wenig drin, da der VK ein harter Knochen ist.
Wer Interesse an dem Lorenz hat, möge mir eine PM schicken. Am 1. Mai
fahre ich wieder hin und könnte dann den Kontakt herstellen. Ich würde ggf.
auch das Gerät im Auftrag (aber nur bei verbindlicher Zusage und Vorkasse)
kaufen und mit mir nach Hannover nehmen.

Grüße
Wolfgang
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#2
Moin, Wolfgang.

Das ist ein Schaub "Supraphon". Ein sogenanntes Drahttongerät, wo der Plattenteller / Motor für beide genutzt wurde.

Der Vorlaüfer:

[Bild: drahtt2.jpg]

Das Supraphon nochmal etwas anders:

[Bild: schaub-supraphon.jpg]

Wenn das Ding in Ordnung und noch schön ist, ist der Peis eher günstig. Wenn es mit überschaubarer Arbeit nur wieder auf Vordermann gebracht werden muß, ist der Preis immer noch sehr fair.

So was sieht man gerne, Arnulf.

P.S. Ich habe aber kein Interesse, schon aus Platzgründen.
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#3
Hallo Wolfgang,


danke für Deinen Hinweis!

Ich habe "verbindliches Interesse" und Du hast PM. Smile
Abholung wäre auch kein Problem.


Viele Grüße
Roland
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#4
Ja, der Preis ist okay.

Ich habe ein solches Gerät schon "live" gesehen und gehört, ein schönes Spielzeug für das Kind im Manne !

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#5
Wusste ich doch, das Roland sich da melden wird. Big Grin

Gruß Jens
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#6
noch mal hochholen dieses Thema, vielleicht interessiert es ja jemanden.

Das Gerät gab es von Lorenz, da hiess es Heimstudio, von Schaub, da hiess es Supraphon, und von einer Firma Steiner, die es recht erfolgreich in der Schweiz vertrieben hat, da nannte man es Recordophone.

Es gab im Prinzip zwei Laufwerksgenerationen, bevor die Produktion eingestellt wurde - die frühere mit dem TO100x Tonarm, und die spätere mit einem PE-Tonarm und dem Magnetsystem PE3000. Natürlich war das Gerät KEIN Vorläufer des Tefifons, der Schallbandspieler ist eine völlig eigenständige Technologie. Wenn man sich die Geschichte der Drahttontechnik ansieht, ist der Drahtton eher der Vorläufer des Tonbandgerätes. Das Lorenz Drahttongerät ist eine von mehreren Technologien, die in den frühen Fünfzigern parallel produziert wurden, bevor die Vinyl Schallplatte und das Tonband das Rennen gewannen.

Das Tefifon benutzt in der bekannten Form die Technologie der Schallplatte. Lediglich in der Anfangszeit wurde auch mit Magnetton experimentiert, die Cassetten enthielten dann kein Schallband mit Rillen, sondern ein mehrspuriges Magnetband, von dem jede Spur knapp 20 Minuten Ton aufzeichnen konnte. Das System setzte sich vor allem deshalb nicht durch, weil man nicht erkennen konnte, wann der Umlauf zuende war, und man anfing, die gerade gemachte Aufnahme wieder zu überschreiben. Weiterhin gab es keinen Schnellstopp, so dass sekundengenaues Starten und Stoppen der Aufnahme unmöglich war. Das Lorenz Drahttongerät war da deutlich benutzerfreundlicher, man konnte sogar eine Schellackplatte spielen und gleichzeitig auf Draht aufzeichnen.

Ich selber bin auf die Technik aufmerksam geworden, als ich für meine Grundig Monstertruhe nach einem Magnetsystem PE3000 gesucht habe. Auf der Suche fand ich dann in einer Kleinanzeigenbörse eine Anzeige ohne Bilder mit dem Text "Schaub Supraphon nur an Selbstabholer, 30km von meinem Wohnort entfernt, 25 Euro". Es war kein Telefon und keine Mailadresse angegeben, so schickte ich eine Antwort zurück, ohne mit einer Reaktion zu rechnen. An einem Montag, ich habe schon gar nicht mehr an das Ding gedacht, bekam ich dann einen Telefonanruf. Das Gerät müsse heute um 15 Uhr abgeholt werden. Davor geht nicht, weil man nicht drankommt, danach auch nicht, weil es dann im Container liegt. Rückruf ist auch nicht möglich, weil kein Handy vorhanden ist. So habe ich alle Termine abgeblasen, und bin losgefahren. Das Zielgebiet war so eine Siedlung, wo es nur eine Strasse gibt, und alle Hausnummern kreuz und quer verteilt sind. Immer mehr kam mir der Verdacht, Opfer der versteckten Kamera zu werden, nachdem ich aber beim dritten Anwohner angeklingelt hatte, bekam ich die Auskunft, wo ich hinfahren müsste. Am Zielort lernte ich dann einen netten mittelalten Herrn kennen, der sein Eigenheim an diesem Tag besenrein an den neuen Besitzer übergeben musste. Die Garage stand bis vorne voll mit Kisten voller Entrümpelungsmüll. Als dann der Container verspätet ankam, habe ich mitgeholfen, das Zeug aus der Garage zu räumen. Irgendwann in der Mitte der Garage tauchte dann das Supraphon auf. Für 25 Euro hatte ich ein Fragment zum Schlachten erwartet, tatsächlich war das dann dieses gute Stück hier:

[Bild: supraphon_52_klein.jpg]

Der Verkäufer wollte das Zeug nur noch loswerden - ich habe ihm dann freiwillig 50 Euro gegeben, und auf der Heimfahrt hat mich ein wenig die Vorstellung entsetzt, dass das Gerät beinahe im Container gelandet wäre. Das Gerät stammte direkt vom Chef eines Kölner Vertriebsbüros für Schaub und Lorenz, und ist von da direkt in den Partykeller des Vorbesitzers gewandert. Technisch ist es deshalb so interessant, weil es in idealer Weise diesen Technik Mischmasch aus Vor- und Nachkrieg verkörpert, den es in der frühen Bundesrepublik gab, und der heute kaum dokumentiert ist. Das Radio ist eine Weiterentwicklung dieses Modells aus der Kriegszeit:

http://www.radiomuseum.org/r/lorenz_l45w.html

http://www.radiomuseum.org/r/schaub_sg42_alt.html

UKW ist vorhanden, aber noch nicht ins Chassis integriert. Die vielen Kurzwellenbereiche des Vorkriegsgerätes sind nicht mehr vorhanden, die dadurch frei gewordenen Tasten sind mit den Funktionen für das Drahttonlaufwerk belegt. Die ganz frühen Geräte waren mit amerikanischen Röhren bestückt:

http://www.radiomuseum.org/r/schaub_reco...n_t22.html

Danach wurde in weiten Teilen wieder auf die Kriegskonstruktion zurückgegriffen

http://www.radiomuseum.org/r/schaub_supraphon_52_2.html

Die letzte Generation hatte dann ein ganz normales "Gebissradio" eingebaut, die Laufwerkssteuerung lag nicht mehr im Radioteil, sondern wie beim Koffer in einem separaten Verstärkerteil.

http://www.radiomuseum.org/r/schaub_supraphon_53.html

Nachfolger gab es dann keine mehr, 1954 hatte das Tonbandgerät schon seinen Siegeszug angetreten.

In der Schweiz gab es dann noch dieses Modell hier:

http://www.radiomuseum.org/r/lorenz_vide..._30m3.html

Für so eine Truhe würde sich auch in meinem vollen Radiozimmer noch ein Platz finden Big Grin .

Gruß Frank
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#7
Hallo Frank!

Ich gratuliere Dir von Herzen zu diesem tollen Stück Audio-Geschichte.
Nicht auszudenken, wenn das im Schrott gelandet wäre...

Bei youtube gibt es (Du weißt es vielleicht schon) einige aussagekräftige Filmchen darüber.

Gruß
Wolfgang
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#8
Hallo Frank,

nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=185988#post185988 schrieb:Das Gerät gab es von Lorenz, da hiess es Heimstudio, von Schaub, da hiess es Supraphon, und von einer Firma Steiner, die es recht erfolgreich in der Schweiz vertrieben hat, da nannte man es Recordophone.
Dazu mal wieder ein Schwank aus meinem Leben. Etwa neunjährig verbrachte ich mit meiner Mutter vier Monate zur Erholung (Nachkriegszeit) bei deren Schwester mit Familie in der Schweiz. Einmal zeigte meine etwa drei Jahre ältere Cousine mir diese "Kiste" ihrer Eltern und wollte sie mir vorführen. Sie hat also einen Draht eingefädelt und auf Aufnahme geschaltet. Ihre Mutter, meine Tante, kam hinzu und entdeckte, dass "wir" etwas gelöscht hatten, wie sie sagte "unwiederbringliche Aufnahmen von Hans Roelli", und ließ ein gewaltiges Donnerwetter auf uns los. Ich habe nie wieder etwas mit Tondrahtgeräten zu tun gehabt, aber durch dieses Erlebnis samt meiner ungerechtfertigten Anschuldigung sind sie mir unvergesslich geblieben. Und auch Hans Roelli, obwohl ich den wohl nie gehört habe.

Gruß, Anselm
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#9
hallo Anselm,

da müsst Ihr aber wohlhabende Bekannte gehabt haben. Der VW Käfer kostete 1953 in der einfachsten Form irgendwas zwischen 3500 und 4000 DM, das frühe Schaub Supraphon, also das Drahttongerät mit Radio mit UKW, lag bei knapp 2000 DM. Eine Drahtrolle kostete um 15 DM, was ein knappes zehntel eines Arbeiter-Monatslohns war. Vor diesem Hintergrund wundert es mich immer, wie viele dieser Geräte heute noch existieren, scheinbar hat es in der frühen Bundesrepublik doch mehr Reichtum gegeben als vermutet.

Von Grundig gab es Anfang der Fünfziger eine Musiktruhe mit einem amerikanischen Drahttongerät:

http://www.radiomuseum.org/r/grundig_spi...hrank.html

Auch der Ursprung der Plattenwechsler in den ganz frühen Nachkriegs-Spitzen-Tonmöbeln ist nicht klar, aus deutscher Produktion gab es solche Geräte erst 1951/52. Grundig scheint in der Anfangszeit viel mit amerikanischen Komponenten gearbeitet zu haben, nur sind leider aus dieser Zeit keine Geräte mehr bekannt, die man sich in natura ansehen kann.

Von Blaupunkt soll es 1948/49 eine Truhe gegeben haben, deren Plattenwechsler auch Magnettonplatten be- und abspielen können sollte:

http://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt_r...9_w_7.html

In der Zeit nach der Währungsreform wurde die Unterhaltungselektronik quasi neu erfunden. Der aufgezwungene Wechsel zum UKW-Rundfunk stellte sich als großer Glücksfall heraus und trieb die Entwicklung bei der Elektroakustik massiv vorwärts. Hinzu kamen Plattenspieler mit den neuen Vinyl-Platten und die magnetische Tonaufzeichnung. Die Plattenspieler vor dem Krieg waren eigentlich elektrische Grammofone, und den Wohlhabenden vorbehalten, Magnetton war für Privatleute unerreichbar. Nach dem Krieg änderte sich das sehr schnell, und in der Zeit von 1948 bis etwa 1955 gab es eine ziemlich kreative Zeit mit zahlreichen Entwicklungen, die später wieder verschwanden, wie auch das Drahttongerät. Aus Historikersicht ist die Zeit problematisch, weil zwar unheimlich viel passiert ist, das breite Volk aber ganz andere Sorgen hatte, und kaum etwas davon mitbekommen hat. Die produzierten Stückzahlen waren winzig, die Dokumentation schlecht, und auch Sammler interessieren sich kaum für Dinge, die niemand kennt, und die trotz ihrer Seltenheit kein Prestige geniessen. Die Wertentwicklung zeigt das auch ganz deutlich - Geräte wie die große Blaupunkt Raumton Truhe oder die Siemens Kammermusik Kombination gehen einerseits auf Auktionen für Fachkundige für satt verstellige Beträge weg, andererseits werden sie achtlos auf den Müll geworfen, oder wandern in die Hände von Leuten, die die "Alnicos", "Greencones" oder "Klangfilm-Lautsprecher" für die HiFi Esotheriker pflücken, und den Rest wegwerfen. Es ist wirklich traurig, wie viele solcher Schicksale seltener Geräte einem über den Weg laufen, wenn man intensiv danach sucht - leider kommt man nur selten zur richtigen Zeit wie ich bei dem Supraphon 52.

Gruß Frank
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#10
Hallo Frank,

Onkel und Tante lebten nicht nur in der Schweiz, sie waren Schweizer. Die Schweiz war nicht direkt in den Zweiten Weltkrieg verwickelt. Die Durchschnittsgehälter in der Schweiz und in Deutschland dürften sich erheblich unterschieden haben (wenn die Familie auch bei einem Alleinverdiener nicht im Überfluss lebte). Von daher meine ich, man kann keine deutschen Maßstäbe anlegen. Und meine erste "richtige" Kamera war auch eine teure Spiegelreflex, obwohl wir uns die eigentlich noch gar nicht leisten konnten.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#11
hallo Anselm,

das, was Du schreibst, ist sicher richtig, und natürlich kann ich nur von den deutschen Verhältnissen ausgehen. Was mich nur an den Geräten irritiert, sind die Verhältnisse.

Ein Arbeiter, der gut verdient hat, hat 1952 monatlich um 200DM nach Hause gebracht. Das Lorenz Heimstudio bzw. Schaub Supraphon hat also zehn Arbeiter-Monatslöhne gekostet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du Dir jemals eine Kamera-Ausrüstung gegönnt hättest, die zehn Monatsgehälter gekostet hätte. Selbst für einen gehobenen Angestellten waren es immer noch mehrere Monatsgehälter, von denen sie ja auch noch einiges andere zu finanzieren hatten.

Wie die Leute es seinerzeit geschafft haben, sich mit den Einkünften der fünfziger Jahre ein gutsituiertes Kleinbürger-Leben aufzubauen bis hin zum Hausbau, das ist mir bis heute ein Mysterium. Und so ein Lorenz Trumm stand in der Bedürfnishierarchie sicher ganz weit hinten.

Gruß Frank
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#12
Hallo Frank,

lies mal diesen Abschnitt des Wikipedia-Artikels "Tonbandgerät", den ich wesentlich erweitert habe. "Für viele private Interessenten mit Durchschnittseinkommen blieben die Heimgeräte jedoch vorerst unerschwinglich oder zumindest längerfristiges Sparziel." Ich habe zahlreiche Mails bekommen, in denen UHER-Fans mir berichteten, wie sie lange gespart haben, um endlich das Objekt ihrer Begierde kaufen zu können. Daneben gab es eine dritte Möglichkeit, die eher schamhaft verschwiegen wird: den Kredit. Davon dürfte auch in größerem Umfang Gebrauch gemacht worden sein. Es mag sein, dass ich für meine Spiegelreflex meine Eltern angepumpt habe (ich was gerade Vater geworden und Fotos vom Baby sicher ein Argument), das weiß ich nicht mehr. Zehn Monatsgehälter waren es allerdings sicher nicht. Wie ich sehe, habe ich damals auch noch ein Teleobjektiv und einen Diaprojektor gekauft. Entsorgt habe ich leider die Rechnungen und auch alle meine Gehaltsabrechnungen (ich wurde kurz zuvor ins Angestelltenverhältnis übernommen).

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#13
Anselm Rapp,'index.php?page=Thread&postID=186458#post186458 schrieb:Daneben gab es eine dritte Möglichkeit, die eher schamhaft verschwiegen wird: den Kredit.

Kann ich bestätigen. Man hat beim Händler auf Raten gekauft.
So hat es meine Großmutter gemacht, als sie ca. 1953 ihr Grundig-Radio gekauft hat. Kaufpreis damals: ca. 250 DM. Anzahlung bei Abschluß des Kaufvertrags: 125 DM. Den Rest hat sie in Monatsraten zu 25 DM abgestottert.

Gruß
TSF
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#14
WKV-Kredit, ABC-Kredit ...

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#15
Mein Papa hat immer gesagt: "Junge, das Einzige, wofür man einen Kredit aufnehmen kann (oder muss), ist beim Erwerb einer Immobilie. Alles andere muss man aus der Tasche zahlen können, ansonsten kann man es sich halt nicht leisten"

Wohl deshalb reichte es 1968 halt "nur" für ein Grundig TK 240. Ich bin heute noch froh über die damalige Geldknappheit und die daraus folgende Entscheidung. Nicht auszudenken, was aus mir geworden wäre, hätte das Geld für eine Revox oder RdL gereicht....

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#16
Vorgänger des Tefifons war das Teficord:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...ficord.jpg
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#17
das ist nicht ganz vollständig. Als Vorläufer des Tefifons gab es das Teficord als Abspielgerät und das Tefiphon ( mit "ph" ), mit dem man die Bänder auch schneiden ( = bespielen ) konnte. Das Bandmaterial sah aus wie ein 35mm Film, die beiden Geräte hatten das gleiche Laufwerk und sahen sich optisch sehr ähnlich. Zu bewundern ist das Gerät hier:

http://www.radiomuseum.org/r/tefi_tefiphon.html

Nach dem Krieg versuchte man sich wenige Jahre an der Magnetbandtechnik, u.a. mit diesem Gerät:

http://www.radiomuseum.org/r/tefi_rekord_2.html

Mit diesem Tefifon konnte man Schallbänder ( Schnelläufer ), Schallplatten und spezielle Magnetbandkassetten benutzen. Die Magnetbandkassette sah im wesentlichen genauso aus wie eine große Tefi-Cassette, hatte auch ein Endlosband, das aber ich glaube 16 Magnetspuren besaß. Zwischen den Magnetspuren gab es jeweils eine Rille, die die Führungsnase der Magnetköpfe führte. Als später die langsamlaufenden Tefi-Bänder herauskamen, wurden die Magnettonzusätze auch noch auf diese Laufwerke gebaut. Bei 19cm/sek läuft eine Spur gut 15 Minuten, bei 45cm/sek entsprechend kürzer. Das System hatte aber zwei Probleme: Einmal konnte man das Band nicht punktgenau starten und stoppen, und zum anderen merkte man bei der Aufnahme nicht, wann das Ende erreicht war, und man überspielte die vorher gemachte Aufnahme.

Gruß Frank
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