10.11.2017, 10:41
Zumindest nicht in größerem Umfang. In den 70er Jahren waren in den Katalogen von Quelle und Neckermann oft C-30, C-40 oder C-45 von den Eigenmarken Universum, Palladium und Brillant gelistet. Gekauft hat die aber kaum jemand. Von den größeren Herstellern kannte ich kürzere Längen als C-60 aus den Audiocassettenregalen in deutschen Läden überhaupt nicht. Das änderte sich erst gegen Ende der 80er Jahre, als hin und wieder C-46 auftauchten, aber auch bedeutend weniger als in anderen Ländern.
Ob die Leercassettenabgabe an die GEMA dabei eine Rolle spielte? Meines Wissens wurde die nämlich je _angefangener_ Stunde Spielzeit erhoben, was dazu führte, daß kürzere Laufzeiten als C-60 vom Verkaufspreis her nicht sinnvoll erschienen, zumal die Kosten für Gehäuse und Verpackung ja ohnehin bezahlt werden mußten, und auch kein Vorteil von dickerem Bandmaterial bestand, wie z.B. beim Vergleich C-60 gegen C-90. Verwertungsgesellschaften anderer Länder rechneten eventuell in 5-Minuten-Schritten ab, das könnte durchaus Einfluß haben. (Wie wurde eigentlich eine Agfa C-60+6 bei der GEMA abgerechnet?)
Kurze Spielzeiten bekam man aber auch in Deutschland: Entweder als "Demo-Cassette" im Musik(instrumente)-Geschäft, als "Heimcomputer-Cassette" im Computerladen, oder als "Diktierband" und "Anrufbeantwortercassette" im Bürowarenhandel. Gewöhnliche Längen waren C-5, 10, 15 , 20 und 30. Technisch gesehen waren das meist Typ-I-Standardbänder, mit Ausnahme der Demo-Cassetten, die es auch mit Chromdioxid gab. Von den Büro- und PC-Typen gab es "Instant Start"-Varianten mit bespielbarem oder verkürztem Vorspannband.
In Japan erfreuten sich die kurzen Laufzeiten von 10 und 20 Minuten aufgrund des Volkssports Karaoke so großer Beliebtheit, daß auch die großen Hersteller sie als ganz normale Audio-Leercassetten anboten.
Viele Grüße,
Martin
Ob die Leercassettenabgabe an die GEMA dabei eine Rolle spielte? Meines Wissens wurde die nämlich je _angefangener_ Stunde Spielzeit erhoben, was dazu führte, daß kürzere Laufzeiten als C-60 vom Verkaufspreis her nicht sinnvoll erschienen, zumal die Kosten für Gehäuse und Verpackung ja ohnehin bezahlt werden mußten, und auch kein Vorteil von dickerem Bandmaterial bestand, wie z.B. beim Vergleich C-60 gegen C-90. Verwertungsgesellschaften anderer Länder rechneten eventuell in 5-Minuten-Schritten ab, das könnte durchaus Einfluß haben. (Wie wurde eigentlich eine Agfa C-60+6 bei der GEMA abgerechnet?)
Kurze Spielzeiten bekam man aber auch in Deutschland: Entweder als "Demo-Cassette" im Musik(instrumente)-Geschäft, als "Heimcomputer-Cassette" im Computerladen, oder als "Diktierband" und "Anrufbeantwortercassette" im Bürowarenhandel. Gewöhnliche Längen waren C-5, 10, 15 , 20 und 30. Technisch gesehen waren das meist Typ-I-Standardbänder, mit Ausnahme der Demo-Cassetten, die es auch mit Chromdioxid gab. Von den Büro- und PC-Typen gab es "Instant Start"-Varianten mit bespielbarem oder verkürztem Vorspannband.
In Japan erfreuten sich die kurzen Laufzeiten von 10 und 20 Minuten aufgrund des Volkssports Karaoke so großer Beliebtheit, daß auch die großen Hersteller sie als ganz normale Audio-Leercassetten anboten.
Viele Grüße,
Martin