20.08.2014, 20:37
@ Hardy:
richtig reich bist Du mit der cr II nicht, hier mal die bei eBay während der letzten Monate erzielten Preise für einzeln angebotene Exemplare dieses Modells als C-60 und C-90 in Originalverpackung:
2,50
3,22
5,50
7,01
2,00
10,00
Davon gibt es noch genug, die Sammler sind also versorgt, und bei vielen Anwendern steht die cr II nicht so weit oben auf der Wunschliste, weil viele japanische Recorder mit diesem Band ein Problem haben. Und wer Gefallen an den echten Chrombändern gefunden hat, der greift meist lieber gleich zu den Super- und Maxima-Versionen, obwohl die einfach beschichteten cr und cr extra bei Geräten ohne Mittenentzerrung - und das sind die allermeisten - eigentlich fast die bessere Wahl sind.
Wenn Dir also persönlich nichts an einem eingepackten Exemplar zum Aufheben liegt, dann würde ich es ohne Bauchschmerzen bespielen.
@ Ingo (Zahnrad):
Die Audua und AD sind, genau wie die SA, mit kobaltdotiertem Eisenoxid beschichtet. Es ist kein Zufall, daß Audua und SA ungefähr zeitgleich auf den Markt gekommen sind. Genau wie bei Maxell die UD-XL II kurze Zeit nach der ebenfalls kobaltdotierten UD-XL kam. TDK und Maxell haben jeweils einen neuen "Grundtyp" von Magnetpartikeln entwickelt, der dann jeweils für die Arbeitpunkte von Normal- und von Chrombändern optimiert wurde. Zumindest annäherungsweise - die neuen Bänder wichen nämlich allesamt von den damals gültigen DIN-Referenzbändern ab, so daß sie ohne darauf eingemessene Geräte nicht ohne Klangverfälschungen zu bespielen waren.
Damit war also das große Bänder-Wirrwarr der zweiten Hälfte der 70er Jahre ausgebrochen. Die japanischen Gerätehersteller begannen, ihre Recorder auf die Maxell- und TDK-Bänder einzumessen, die europäischen und amerikanischen Hersteller hielten sich vorerst noch an die DIN-Referenzbänder. Agfa, BASF und Philips boten sogar jeweils zwei Superferro-Varianten an - eine für DIN-konforme und eine für japanische Geräte. Letztere war im Fall von BASF (ferro super LH I) auch ein kobaltdotiertes Eisenoxid. Agfa und Philips behalfen sich meines Wissens mit klassischen Fe2O3-Rezepturen ohne Kobalt, aber ganz sicher bin ich mir da nicht.
Das 1981 durch die IEC genormte Typ-I-Referenzband war nahe an der von Maxell und TDK bereits Mitte der 70er Jahre eingeführten Charakteristik von Audua/AD und UD-XL I. Jetzt möge jemand einwenden, das sei nlogisch, weil das IEC-Referenzband schließlich von BASF kam. Diese hatte aber bereits mit der ferro super LH I einen "Arbeitspunkt-Klon" der beiden weit verbreiteten japanischen Bänder im Programm.
Verzeihung für das lange Ausholen, was allerdings notwendig war, um Deine Frage zu beantworten: Auf einem Recorder, der von 1981/82 oder jünger und damit in den meisten Fällen auf IEC-Referenzband eingemessen ist, wird die TDK Audua/AD aus den 70ern "besser" klingen als die meisten deutschen Cassetten aus derselben Periode. Nur die Agfa Super Ferro Dynamic I und BASF ferro super LH I werden ungefähr gleichwertig klingen. Umgekehrt wirst Du auf einem Braun-, Uher- oder anderen europäischen Gerät aus den 70ern wahrscheinlich mit der Audua "schlechtere" Ergebnisse erzielen als mit einer BASF ferro super LH (ohne I) oder Agfa Super Ferro Dynamic (auch ohne I), weil der Arbeitspunkt der TDK nicht zur Geräteeinmessung paßt. Mit einem neuzeitlicheren Recorder, der das Anpassen von Vormagnetisierung und Entzerrung sowie Empfindlichkeit über einen großen Einstellbereich erlaubt, kannst Du dann wirklich vergleichen, ob die Europäer oder die Japaner in den 70er Jahren die besseren Cassetten produziert haben. Nach meiner Erfahrung liegen die Ergebnisse sehr nah beieinander, besonders beeindruckt bin ich von der Agfa Super Ferro Dynamic. Für die damalige Zeit - das Band erschien schon um 1973 - war es sehr gut. Die 1974 erschienene BASF LH super war ähnlich gut, zählt aber heute leider zu den Quietschkandidaten. 1975 kamen dann Maxell und TDK mit ihren kobaltdotierten Bändern, die mit der Agfa ungefähr gleichauf liegen. Einen großen Pluspunkt muß ich den Japanern anerkennen: Sie hatten bereits Anfang der 70er Jahre präzise gefertigte Gehäuse. In diesem Punkt holte BASF erst ab 1979 kräftig auf, Agfa noch später. Je nach Gerät kann auch das einen entscheidenen Unterschied beim Hörtest ergeben.
Viele Grüße,
Martin
richtig reich bist Du mit der cr II nicht, hier mal die bei eBay während der letzten Monate erzielten Preise für einzeln angebotene Exemplare dieses Modells als C-60 und C-90 in Originalverpackung:
2,50
3,22
5,50
7,01
2,00
10,00
Davon gibt es noch genug, die Sammler sind also versorgt, und bei vielen Anwendern steht die cr II nicht so weit oben auf der Wunschliste, weil viele japanische Recorder mit diesem Band ein Problem haben. Und wer Gefallen an den echten Chrombändern gefunden hat, der greift meist lieber gleich zu den Super- und Maxima-Versionen, obwohl die einfach beschichteten cr und cr extra bei Geräten ohne Mittenentzerrung - und das sind die allermeisten - eigentlich fast die bessere Wahl sind.
Wenn Dir also persönlich nichts an einem eingepackten Exemplar zum Aufheben liegt, dann würde ich es ohne Bauchschmerzen bespielen.
@ Ingo (Zahnrad):
Die Audua und AD sind, genau wie die SA, mit kobaltdotiertem Eisenoxid beschichtet. Es ist kein Zufall, daß Audua und SA ungefähr zeitgleich auf den Markt gekommen sind. Genau wie bei Maxell die UD-XL II kurze Zeit nach der ebenfalls kobaltdotierten UD-XL kam. TDK und Maxell haben jeweils einen neuen "Grundtyp" von Magnetpartikeln entwickelt, der dann jeweils für die Arbeitpunkte von Normal- und von Chrombändern optimiert wurde. Zumindest annäherungsweise - die neuen Bänder wichen nämlich allesamt von den damals gültigen DIN-Referenzbändern ab, so daß sie ohne darauf eingemessene Geräte nicht ohne Klangverfälschungen zu bespielen waren.
Damit war also das große Bänder-Wirrwarr der zweiten Hälfte der 70er Jahre ausgebrochen. Die japanischen Gerätehersteller begannen, ihre Recorder auf die Maxell- und TDK-Bänder einzumessen, die europäischen und amerikanischen Hersteller hielten sich vorerst noch an die DIN-Referenzbänder. Agfa, BASF und Philips boten sogar jeweils zwei Superferro-Varianten an - eine für DIN-konforme und eine für japanische Geräte. Letztere war im Fall von BASF (ferro super LH I) auch ein kobaltdotiertes Eisenoxid. Agfa und Philips behalfen sich meines Wissens mit klassischen Fe2O3-Rezepturen ohne Kobalt, aber ganz sicher bin ich mir da nicht.
Das 1981 durch die IEC genormte Typ-I-Referenzband war nahe an der von Maxell und TDK bereits Mitte der 70er Jahre eingeführten Charakteristik von Audua/AD und UD-XL I. Jetzt möge jemand einwenden, das sei nlogisch, weil das IEC-Referenzband schließlich von BASF kam. Diese hatte aber bereits mit der ferro super LH I einen "Arbeitspunkt-Klon" der beiden weit verbreiteten japanischen Bänder im Programm.
Verzeihung für das lange Ausholen, was allerdings notwendig war, um Deine Frage zu beantworten: Auf einem Recorder, der von 1981/82 oder jünger und damit in den meisten Fällen auf IEC-Referenzband eingemessen ist, wird die TDK Audua/AD aus den 70ern "besser" klingen als die meisten deutschen Cassetten aus derselben Periode. Nur die Agfa Super Ferro Dynamic I und BASF ferro super LH I werden ungefähr gleichwertig klingen. Umgekehrt wirst Du auf einem Braun-, Uher- oder anderen europäischen Gerät aus den 70ern wahrscheinlich mit der Audua "schlechtere" Ergebnisse erzielen als mit einer BASF ferro super LH (ohne I) oder Agfa Super Ferro Dynamic (auch ohne I), weil der Arbeitspunkt der TDK nicht zur Geräteeinmessung paßt. Mit einem neuzeitlicheren Recorder, der das Anpassen von Vormagnetisierung und Entzerrung sowie Empfindlichkeit über einen großen Einstellbereich erlaubt, kannst Du dann wirklich vergleichen, ob die Europäer oder die Japaner in den 70er Jahren die besseren Cassetten produziert haben. Nach meiner Erfahrung liegen die Ergebnisse sehr nah beieinander, besonders beeindruckt bin ich von der Agfa Super Ferro Dynamic. Für die damalige Zeit - das Band erschien schon um 1973 - war es sehr gut. Die 1974 erschienene BASF LH super war ähnlich gut, zählt aber heute leider zu den Quietschkandidaten. 1975 kamen dann Maxell und TDK mit ihren kobaltdotierten Bändern, die mit der Agfa ungefähr gleichauf liegen. Einen großen Pluspunkt muß ich den Japanern anerkennen: Sie hatten bereits Anfang der 70er Jahre präzise gefertigte Gehäuse. In diesem Punkt holte BASF erst ab 1979 kräftig auf, Agfa noch später. Je nach Gerät kann auch das einen entscheidenen Unterschied beim Hörtest ergeben.
Viele Grüße,
Martin