A77 Einschaltknopf gebrochen
#1
Hallo zusammen,

nach fest kommt lose, sagt man. Dazwischen gibt's, möchte ich ergänzen, noch eine kurze Phase in der man spürt wie das Material weich wird. Hilft aber auch nix - war schon zu spät.

Ergebnis: mein schöner MK4-Knopf ist hinüber (links).
[Bild: Kn%F6pfekaputt.JPG]

O.k., dachte ich. Ich hab ja noch einen alten MK3-Knopf. Draufgesteckt, ein paar mal geschaltet, Ergebnis: rechts im Bild.

Um nicht dauernd mit der Zange ein- und auschalten zu müssen, hab ich für dann für den Mk4-Knopf eine Prothese aus Alu gebaut. Hier die Einzelteile:

[Bild: Teile2.JPG]

Was man im Foto nicht mehr sieht ist, daß der Alubolzen eine Querbohrung mit einem 2mm Stahlstift hat. Der Stahlstift ist so lang wie die Innenabmessungen des Plastikteils. Dieser Bereich ist vergossen mit Stabilit express.

Zusammengebaut sieht's dann so aus:

[Bild: montiert.JPG]

Obwohl der neue Alubolzen sicher um einiges kräftiger ist als das ursprüngliche Plastikteil, habe ich natürlich vor dem Einbau des reparierten Knopfes erstmal die Schaltereinheit ausgebaut und zerlegt um die Leichtgängigkeit zu prüfen.

Besonders schwer ging der Schalter eigentlich nicht.
Die erste Schaltraste nach links merkt man halt, also den Moment wo die Equalizer-Schaltschiene gegen seine Feder in die 9,5 cm/s Stellung verschoben wird.
Ich hab die Kunstoff-Kulissenbahn jetzt geschmiert, sowie ein Federblatt der Rastkugel weggelassen.
Außerdem habe ich noch das Axialspiel des Umlenkhebels kleiner gemacht, um ein mögliches Verkippen der Stiftes in der Kulissenbahn auszuschließen.
Jetzt geht der Schalter etwas leichter. Das Bewegen der Schaltschiene merkt man immer noch deutlich - obwohl ich der auch ein paar Tröpfchen Öl spendiert habe.

Der reparierte Schalter läuft gut - dennoch bin ich mir unsicher was die Ursache für den Bruch war.
Wird das Plastikmaterial des Schalters über die Jarhrzehnte immer schlechter, und das Versagen ist quasi absehbar, oder geht mein Schalter zu schwer ?

Wie sind da eure Erfahrungen ? Brechen die Schaltköpfe öfter ?

Grüße

Peter
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#2
Moin Peter.

Saubere Arbeit. Das sieht man gerne. Mit der Zusatz"Stabilisierung" sicher auch unkaputtbar.

Das solche Kunststoffteile verspröden können, ist altersbedingt, kommt aber nicht bei jedem Kunststoff vor. Irgendwann zerbröselts sie dann.

Deine Kunststoff-Kulissenbahn mit Öl zu schmieren, kann hier auch zu "Bröselproblemen" führen. Ich würde sie lieber nochmal komplett waschen, und dann wäre etwas Vaseline die bessere Wahl.

Viel Spaß, Arnulf.
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#3
Hallo Arthur,

die Kulissenbahn hab ich mit Fett geschmiert - nicht mit Öl. Vaseline wär' vermutlich noch besser, danke für den Tip. Merk ich mir für's nächste Mal.

Vorher lief die Kulisse völlig trocken.

Peter
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#4
Fett ist da auch nicht besser.

Es geht um die Unverträglichkeiten. Ich denke, der Kunststoff der Schiene wird ähnlich sein, wie der vom Knopf. Meiner Erfahrung nach wird so ein Kunststoff kein normales Fett / Öl vertragen.

Wäre schade, wenn du die Schiene in absehbarer Zeit auch neu fertigen müßtest.

Vielleicht meldet sich ja noch ein ReVox Besitzer dazu.

VG, Arnulf.
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#5
Zitat:peter_l postete

Der reparierte Schalter läuft gut - dennoch bin ich mir unsicher was die Ursache für den Bruch war.
Wird das Plastikmaterial des Schalters über die Jarhrzehnte immer schlechter, und das Versagen ist quasi absehbar, oder geht mein Schalter zu schwer ?

Wie sind da eure Erfahrungen ? Brechen die Schaltköpfe öfter ?
So eine Krafteinleitung in eine Achse ist ganz einfach eine Fehlkonstruktion.
Damit kann man allenfalls einfache Bewegungen führen, aber keine Kräfte.
Die Flächenpressung an den abgeflachten Seiten ist in Deinem Knebel auch bei geringer Handkraft enorm hoch.
Ähnlichen Murks sieht man oft an Drehschaltern für Elektroherde; gepaart mit billigem Knopfmaterial.
Die brechen dann auch nach wenigen Jahren.

Dich trifft keine Schuld am Bruch.
Schmieren hilft natürlich.
Aber, wie auch schon von Arnulf gesagt, lieber das ÖL/Fett auswaschen und mit Vaseline schmieren.
Einige Kunststoffe verspröden rasend schnell unter der Einwirkung von mineralischen Schmierstoffen.

Deine Reparatur für den Schalter finde ich gut gelöst.
Wird bestimmt halten.
Bert
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#6
´
Es kann auch sein, dass der Hals des Knopfs durch Montage / Demontage Haarrisse bekommen hat und diese sich durch die Belastungen bei normaler Beanspruchung zum Bruch weiterentwickelt haben. Meist legen die Knöpfe sich die Karten, wenn man sie unsachgemäß von der Achse zieht.

Da der Knopf für die Mk IV nicht mehr lieferbar ist (nur noch Mk III) hat Du nicht nur Geld gespart, sondern auch den Originalzustand erhalten können.

Bezüglich des Schmierstoffs bin ich auch der Meinung, dass man mit Vaseline nichts verderben kann. Bedenke, Öl und Kunststoff werden aus dem gleichen Grundstoff hergestellt, und mineralölresistente Kunststoffe werden nur dort eingesetzt, wo sie mit Mineralölen in Verbindung kommen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#7
Zitat:Huubat postete
So eine Krafteinleitung in eine Achse ist ganz einfach eine Fehlkonstruktion.
ich seh' das genau so - ich wollt' nur nicht so laut sagen, daß es bei Revox konstruktive Mängel gab :-)

Das Fett wird heute abend rausgewaschen und durch Vaseline ersetzt - ihr habt mich überzeugt.

Peter
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#8
Wenn ich nach Vaseline googel sehe ich dass es auf Erdöl basiert:

http://www.gall.co.at/ingredients/cms,no...ge,de.html

Korrekt für Kunststoff auf Kunststoff Schmierung ist ein Silikonfett, z.B.
Molykote PG54

http://www.sas-industrie.de/molykote/dat...0PG-54.pdf
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#9
Öhhm.

Mein Schulwissen ist zwar schon alt, aber wir haben da gelernt, das Vaseline ein Fett ist, was Pflanzen abscheiden, um sich vor Verdunstung zu schützen.
Vielleicht werden die Wurzeln ja heute ein paar Kilometer länger :-) .

Mit Silikonfetten bin ich da ein gebranntes Kind. Mit denen, die man (auch in Fachläden) kaufen kann, habe ich mir schon enorme Werte zerstört.
Offenbar gibt es das Silikonfett, was man in Geräten findet, nicht unter dem Namen zu kaufen. Habe mir deshalb schon einen kleinen Vorrat in Geräten "zusammengekratzt".
Für weitere Experimente bin ich nicht mehr zu haben. Es gibt andere (sichere) Mittel und zufriedenstellend waren die Silikonfette am Anfang auch schon nicht.

Aber eines muß es da geben. Vielleicht ist es ja dein Molykote.

Viele Grüße, Arnulf.

P.S. Mir wurde auch gesagt, das, was ich suche sei eigentlich ein Lithium-Seifenfett. Habe ich dann besorgt. Sieht genauso aus, wie das "Silikonfett" und funktioniert auch. Aber Experimente in heiligen Geräten habe ich damit auch nicht mehr gewagt. Offenbar harmonisiert es aber grundsätzlich mit Kunststoffen. Langzeiterfahrung ist bisher bis zu 5 Jahren.
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