Eterna Musicassetten?
#1
Ich war mal neugierig und habe eine Ausgabe mit Orchesterwerken von R. Strauss gefischt. Zur Abwechslung auf Minitonband AKA Kassette. Frage in die Runde: Welches Bandmaterial hat der VEB Deutsche Schallplatten verwendet? Orwo? Oder bunt gemischt je nach Materialverfügbarkeit? Falls es zur Identifizierung hilft: Die Kassetten wurden offenbar kurz vor Toresschluss 1988 gefertigt; zumindest stammt das Beiheft aus diesem Jahr, wenn ich die Angabe Ag 511/29/88 richtig interpretiere.
Das Drumherum:
Liebe® ...
(Beitragstext s.o.)
LG, Jochen
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#2
Also die 88 hinten steht auf jeden Fall für das Jahr der Herausgabe. Ist auch auf den Schallplatten von Amiga und Eterna immer so.
Zu deiner Frage nach dem Bandmaterial kann ich dir leider auch nicht helfen, würde mich selber auch mal interessiern. Ich habe hier MC´s mit Symphonien von Beethoven von 1986 da steht drauf "DIGITAL RECORDING * CHROMDIOXID * ", aber ob das nun ORWO is oder was anderes - ?????.

Gruß
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#3
Totgesagte (threads) leben offenbar länger. Wink

Meine Kassetten sind übrigens auch Chromdixid, Dolby B, 70 µs.

BTW: Ich sehe gerade mit einigem Erstaunen, wie teuer diese 3-Kassettenbox mal war: 70,80 M. Dagegen sind Platten ja die reinsten Billigangebote gewesen.
Das Drumherum:
Liebe® ...
(Beitragstext s.o.)
LG, Jochen
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#4
Einmal unter notwendigem Vorbehalt: mir hat ein ehemaliger ORWO- (bzw. Dessauer Magnetbandfabrik)-Mitarbeiter erzählt, man habe dort auch Chromdioxid-Band gefertigt, d.h., mit Magnetmaterial aus eigener Produktion. Angesichts der immens komplizierten Herstellbedingungen (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Chromdioxid) war das unter den gegebenen Bedingungen eine beachtliche Leistung.

Es ist also nicht auszuschließen, Jochen, dass Du eine technische Rarität erworben hast.


F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#5
Hallo Jochen,

der VEB Deutsche Schallplatten bezog die Cassetten nicht aus Wolfen, Dessau oder Premnitz.
Es wurden auch nur die Cassetten- Leergehäuse aus eigener DDR- Produktion verwendet.
Für Klassik- Aufzeichnungen verwendete man, wegen der höheren Ansprüche an Qualität, Rauschabstand und Dynamik, ausschließlich Bandmaterial von AGFA.
Ich weiß allerdings nicht, ob man nach der Schließung der AGFA von BASF zugekauft hat oder von Reserven gelebt hat?
Das Band kam auf großen Bandwickel und wurde auch so auf den Kopiermaschinen bespielt.
Anschließend wurde es vollautomatisch konfektioniert und in Kassettengehäuse eingezogen.
Diese Anlage, ich habe sie 1988 noch besichtigen können, stand im Betriebsteil Johannisthal im Bezirk Treptow-Köpenick.

Gruß, Bernd
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#6
Auf jeden Fall haben diese Kassetten für mich einen sonderlichen Geruch, denn die Leer-Chrom-Kassetten nicht hatten. Kann aber auch am Druck des Einlegers liegen der sich übertragen hatt.

Gruß
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#7
Bernd,

die Agfa-Bandproduktion wurde auch nach dem 1.1.1991 weitergeführt, allerdings unter dem Namen BASF Magnetics GmbH. Auch die ex-Agfa-Rohwickeltypen wurden weiter gefertigt - wenn ich mich recht erinnere, gab es wenig später "BASF"-Audio-Rohwickel nur noch aus München (Willstätt konzentrierte sich auf Video-Rohwickel).

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#8
(17.08.2010, 17:37)capstan schrieb: Hallo Jochen,

der VEB Deutsche Schallplatten bezog die Cassetten nicht aus Wolfen, Dessau oder Premnitz.
Es wurden auch nur die Cassetten- Leergehäuse aus eigener DDR- Produktion verwendet.
Für Klassik- Aufzeichnungen verwendete man, wegen der höheren Ansprüche an Qualität, Rauschabstand und Dynamik, ausschließlich Bandmaterial von AGFA.
Ich weiß allerdings nicht, ob man nach der Schließung der AGFA von BASF zugekauft hat oder von Reserven gelebt hat?
Das Band kam auf großen Bandwickel und wurde auch so auf den Kopiermaschinen bespielt.
Anschließend wurde es vollautomatisch konfektioniert und in Kassettengehäuse eingezogen.
Diese Anlage, ich habe sie 1988 noch besichtigen können, stand im Betriebsteil Johannisthal im Bezirk Treptow-Köpenick.

Gruß, Bernd

Eigentlich soll man die Toten (respektive Uralt-Threads) ja selig schlafen lassen, aber da mir gerade mehrere Eterna-Kassetten zugeflogen sind, fand ich diese Information sehr hilfreich. Im Nachhinein vielen Dank.
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