07.07.2009, 13:48
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Seit jeher bin ich ein Freund amerikanischer Wagen, leider konnte ich mir nie einen leisten, von Mietwagen bei zahlreichen Aufenthalten dort einmal abgesehen.
Ein durchschnittliches US- Fahrzeug muss verschiedene Bedingungen erfüllen, um vom Käufer akzeptiert zu werden. Das sind Komfort mit üppigem Platzangebot, lange Wartungsintervalle, Zuverlässigkeit und er muss in winters in Alaska ebenso problemlos fahren wie im August im Death Valley. Außerdem soll so ein Auto nicht an einem Berg aus der Puste kommen, sondern mit gleichbleibendem Tempo auch eine Steigung von 10% bewältigen.
Da die Voraussetzungen in den USA ganz anders sind als in Europa oder Deutschland, verfolgen die Konstrukteure logischerweise andere Ansätze. Hubraumsteuer gibt es nicht, Kraftstoff war lange Jahre sehr preiswert. Also generiert man Motorleistung nicht über komplizierte Technik, sondern baut einen soliden, hubraumstarken Motor, der sein Drehmoment über einen weiten Drehzahlbereich ( der meist nicht besonders hoch geht) abgibt. So ein Motor tuckert bei der meist begrenzten Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn mit Drehzahlen, die noch als erhöhter Leerlauf durchgehen. Das ist schön leise, also komfortabel und hält den Verbrauch in Grenzen. Da das Triebwerk nicht sonderlich strapaziert wird, ist es auch sehr langlebig und robust. Um die Sache noch bequemer zu machen, kombiniert man die Maschine noch mit einem automatischen Getriebe, wunderbar wie sanft so eine Ding schaltet, fast unmerklich. Der Verbrauch lag natürlich relativ hoch, war aber auf Grund der niedrigen Treibstoffpreise kein stark zu wichtender Punkt
Da wir also genug Leistung haben, können wir die Karosserie auch schön groß und damit bequem machen. Da in den USA die Autobahnen meist schnurgrade verlaufen und die Geschwindigkeitsbegrenzung streng kontrolliert wird, wird in der Regel sehr entspannt gefahren, heizen wird teuer. Der Kunde legt mehr Wert auf bequeme Polster als auf Schalensitze. Also bekommt er das. Da wie gesagt mehr gemütlich als sportlich gefahren wird, kann man das Fahrwerk auch darauf auslegen; also eher weich und komfortbetont. Das ging ziemlich lange auch mit einer Starrachse an Blattfedern. Opel und Ford als amerikanische Töchter haben diese Philosophie lange Jahre auf hiesige Verhältnisse angepasst in Europa praktiziert, was zur Spottbezeichnungen wie Pantoffel- oder Hosenträgerauto führte. Dem Papa, der damit zur Arbeit und samt Frau, Kindern und Hund in den Urlaub fuhr war´s egal, Hauptsache bequem und robust. Der Daddy in Amiland will auch nichts anderes...
Die US- Autofirmen haben seit jeher mehr für den Heimatmarkt produziert und ihre Produkte auf diesen und die dort herrschenden Bedingungen abgestimmt. Wenn man nun einen Wagen nimmt, der auf gleiten mit ca. 120 km/h abgestimmt ist und damit BMW- like um die Kurven brettert oder den rechten Fuß bis in die Ölwanne drückt, darf man sich nicht wundern, dass die Nadel der Tankanzeige fast ebenso schnell nach links rückt wie die Tachonadel nach rechts. Ob bei S- Klasse oder 7er Reihe bei Vmax weniger Sprit durch die Einspritzdüsen strömt....
Seit etwa Mitte der 1980er Jahre wurden per Gesetz Verbrauchsobergrenzen für Pkw festgelegt. Das führte zu –für die USA- kleineren Fahrzeugen, die aber von vielen Käufern abgelehnt wurden und viele bis dato treue Kunden der „Big Three“ in die Arme japanischer und europäischer Hersteller treib.
Da hatte Dodge, seit jeher bekannt für potente Autos eine Idee: Für Lkw gilt die Beschränkung nicht, also machen wir einfach kleine Lkw so komfortabel wie einen Pkw und dürfen unsere guten Hemi- V8 unters Volk bringen. Diese Idee fand Anklang und der Pickup Truck war geboren. (Anmerkung: Auch der Porsche Cayenne durfte anfangs in Deutschland als steuer- und versicherungsgünstiger Lkw zugelassen werden.)
Hätte man statt dessen angesichts der nahenden Energieverknappung über zeitgemäß sparsame Fahrzeuge nachgedacht oder bei den europäischen Töchtern ins Verkaufsprogramm geguckt, wäre es nicht zu der aktuellen Krise der amerikanischen Autoindustrie gekommen.
Sei es drum, die Straßenkreuzer der 1950er Jahre begeistern mich nach wie vor, Chrom, Heckflossen, Weißwandreifen, V8. Leider nicht mehr zeitgemäß.
Seit jeher bin ich ein Freund amerikanischer Wagen, leider konnte ich mir nie einen leisten, von Mietwagen bei zahlreichen Aufenthalten dort einmal abgesehen.
Ein durchschnittliches US- Fahrzeug muss verschiedene Bedingungen erfüllen, um vom Käufer akzeptiert zu werden. Das sind Komfort mit üppigem Platzangebot, lange Wartungsintervalle, Zuverlässigkeit und er muss in winters in Alaska ebenso problemlos fahren wie im August im Death Valley. Außerdem soll so ein Auto nicht an einem Berg aus der Puste kommen, sondern mit gleichbleibendem Tempo auch eine Steigung von 10% bewältigen.
Da die Voraussetzungen in den USA ganz anders sind als in Europa oder Deutschland, verfolgen die Konstrukteure logischerweise andere Ansätze. Hubraumsteuer gibt es nicht, Kraftstoff war lange Jahre sehr preiswert. Also generiert man Motorleistung nicht über komplizierte Technik, sondern baut einen soliden, hubraumstarken Motor, der sein Drehmoment über einen weiten Drehzahlbereich ( der meist nicht besonders hoch geht) abgibt. So ein Motor tuckert bei der meist begrenzten Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn mit Drehzahlen, die noch als erhöhter Leerlauf durchgehen. Das ist schön leise, also komfortabel und hält den Verbrauch in Grenzen. Da das Triebwerk nicht sonderlich strapaziert wird, ist es auch sehr langlebig und robust. Um die Sache noch bequemer zu machen, kombiniert man die Maschine noch mit einem automatischen Getriebe, wunderbar wie sanft so eine Ding schaltet, fast unmerklich. Der Verbrauch lag natürlich relativ hoch, war aber auf Grund der niedrigen Treibstoffpreise kein stark zu wichtender Punkt
Da wir also genug Leistung haben, können wir die Karosserie auch schön groß und damit bequem machen. Da in den USA die Autobahnen meist schnurgrade verlaufen und die Geschwindigkeitsbegrenzung streng kontrolliert wird, wird in der Regel sehr entspannt gefahren, heizen wird teuer. Der Kunde legt mehr Wert auf bequeme Polster als auf Schalensitze. Also bekommt er das. Da wie gesagt mehr gemütlich als sportlich gefahren wird, kann man das Fahrwerk auch darauf auslegen; also eher weich und komfortbetont. Das ging ziemlich lange auch mit einer Starrachse an Blattfedern. Opel und Ford als amerikanische Töchter haben diese Philosophie lange Jahre auf hiesige Verhältnisse angepasst in Europa praktiziert, was zur Spottbezeichnungen wie Pantoffel- oder Hosenträgerauto führte. Dem Papa, der damit zur Arbeit und samt Frau, Kindern und Hund in den Urlaub fuhr war´s egal, Hauptsache bequem und robust. Der Daddy in Amiland will auch nichts anderes...
Die US- Autofirmen haben seit jeher mehr für den Heimatmarkt produziert und ihre Produkte auf diesen und die dort herrschenden Bedingungen abgestimmt. Wenn man nun einen Wagen nimmt, der auf gleiten mit ca. 120 km/h abgestimmt ist und damit BMW- like um die Kurven brettert oder den rechten Fuß bis in die Ölwanne drückt, darf man sich nicht wundern, dass die Nadel der Tankanzeige fast ebenso schnell nach links rückt wie die Tachonadel nach rechts. Ob bei S- Klasse oder 7er Reihe bei Vmax weniger Sprit durch die Einspritzdüsen strömt....
Seit etwa Mitte der 1980er Jahre wurden per Gesetz Verbrauchsobergrenzen für Pkw festgelegt. Das führte zu –für die USA- kleineren Fahrzeugen, die aber von vielen Käufern abgelehnt wurden und viele bis dato treue Kunden der „Big Three“ in die Arme japanischer und europäischer Hersteller treib.
Da hatte Dodge, seit jeher bekannt für potente Autos eine Idee: Für Lkw gilt die Beschränkung nicht, also machen wir einfach kleine Lkw so komfortabel wie einen Pkw und dürfen unsere guten Hemi- V8 unters Volk bringen. Diese Idee fand Anklang und der Pickup Truck war geboren. (Anmerkung: Auch der Porsche Cayenne durfte anfangs in Deutschland als steuer- und versicherungsgünstiger Lkw zugelassen werden.)
Hätte man statt dessen angesichts der nahenden Energieverknappung über zeitgemäß sparsame Fahrzeuge nachgedacht oder bei den europäischen Töchtern ins Verkaufsprogramm geguckt, wäre es nicht zu der aktuellen Krise der amerikanischen Autoindustrie gekommen.
Sei es drum, die Straßenkreuzer der 1950er Jahre begeistern mich nach wie vor, Chrom, Heckflossen, Weißwandreifen, V8. Leider nicht mehr zeitgemäß.
Frank
Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.