28.08.2023, 10:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.08.2023, 10:36 von nick_riviera.)
(26.08.2023, 23:03)timo schrieb:(26.08.2023, 22:45)Spitzenwitz schrieb: Ich auch bei jedem 201er oder 124er Mecedes. Beides Fahrzeugtypen, die noch zuhauf im alltäglichen Straßenbild anzutreffen sind.
Bei Benz und Porsche ist die H-Kennzeichen-Quote sowieso immens hoch. Spricht natürlich für die Haltbarkeit der entsprechenden Fahrzeuge (oder die Erhaltungsbereitschaft der Besitzer), aber manchmal denke ich trotzdem, daß ich es eigentlich sinniger fände, das H-Kennzeichen nicht nach Fahrzeugalter, sondern nach der Zahl der noch zugelassenen Fahrzeuge des jeweiligen Typs zu vergeben.
sorry, aber so eine Aussage nervt mich extrem.
Das H-Kennzeichen wird heute gerne als Subvention dargestellt, die von den "bösen" Altautobesitzern dazu benutzt wird, um sich Steuerersparnis zu erschleichen. Der wahre Grund, wieso das H-Kennzeichen überhaupt so eine Bedeutung bekommen hat, war aber, dass mit der "Unfugzone" im Jahr 2006 der Bestandsschutz abgeschafft wurde, und das H-Kennzeichen für Bewohner von Ballungsräumen oft die einzige Möglichkeit war, ihr zugelassenes, TÜV abgenommenes und Steuern zahlendes Altauto legal weiterzunutzen. Für Benziner hat sich das Thema eigentlich erledigt, weil quasi alle Autos, die heute 30 werden, und die für die angebliche "Oldtimerschwemme" verantwortlich sind, mindestens Euro 1 haben, und die bezahlen schon bis 1,2 Liter Hubraum weniger Steuern als mit H-Kennzeichen. Bei Euro 2 sind es bei Benzinern schon 2,6 Liter Hubraum, wo normale Versteuerung billiger ist als das H-Kennzeichen, und wenn man dann noch die Kosten der erweiterten TÜV Abnahme fürs H-Kennzeichen rechnet, muss man schon einen sehr dicken Schlitten fahren, damit das Märchen der großen Steuerersparnis noch wahr wird. Relevant ist das H-Kennzeichen vor allem für Diesel und historische Nutzfahrzeuge, weil hier die Autos erst ab 2006 durchgehend Partikelfilter und Euro 4 haben. Aber auch hier wird sich der Bedarf von ganz alleine relativieren, weil die meisten guten Diesel der Ära Direkteinspritzer schon nachgerüstet sind, und die nicht nachrüstfähigen Diesel so bis Baujahr 1996 gehen, also drei Jahre vor dem H-Kennzeichen stehen, und dank der Aussperrungspolitik kaum noch welche davon existieren.
Ich finde, statt den Regulierungswahn unseres Staates auch noch moralisch zu unterstützen, sollte man sich eher Gedanken darüber machen, den Bestandsschutz (wieder) zum Allgemeingut zu erklären. Der hat sich jahrzehntelang als ausgleichende Kraft zwischen Fortschritt und Investitionssicherheit etabliert, bis ihm dann die wilden Aktionisten erstmals 2006 an den Kragen gegangen sind. Ich weiß nicht, ob Du schonmal ein Auto über die 20-Jahres-Grenze am Leben gehalten hast, wenn Du nicht zu den extremen Wenigfahrern gehörst, lässt Du den Alltagsbetrieb irgendwann von ganz alleine sein, weil der Erhalt auf einmal schwierig und teuer wird. Und wer sich vor diesem Hintergrund die Mühe macht, ein Auto über die 30 Jahre hinaus in gutem originalgetreuem Zustand zu halten ( Bedingung für das H-Kennzeichen ) , den sollte man dann auch mal in Ruhe lassen, statt ständig irgendwelche Neid-Diskussionen um ein paar Euro zu führen, oder ? Zumal die meisten H-Kennzeichen-Fahrer das bürokratische Ding gar nicht wollen, sie wollen nur weiter ihr Auto fahren dürfen und nicht durch die Hintertür enteignet werden.
Gruß Frank