16.03.2020, 16:58
@nick_riviera: Auch wenn das jetzt schon drei Monate her ist (sorry, übersehen), doch noch eine Anmerkung meinerseits zum Thema Japan-Oldies und Ersatzteilbeschaffung.
Ich kann hier nur auf Toyota-Erfahrungen zurückgreifen, aber bei den anderen Marken wird es nicht groß anders sein. Viele unabdingbare Verschleißteile wie z.B. Bremsenteile sind bei den alten Japanern Baukastenteile, die in mehreren Modellreihen oder gar von mehreren Herstellern eingebaut worden sind. Zur letzten HU der Celica hatte ich leider am rechten Hinterrad einen undichten Radbremszylinder und die Beläge auf den Backen waren auch schon ziemlich runter. Also habe ich die Trommeln hinten überholt, für neue Bremsbacken und neue Radbremszylinder von Aftermarket-Herstellern habe ich zusammen 40 Euro bezahlt, die waren noch lieferbar! Dasselbe galt für Scheiben und Beläge vorne, die habe ich mir mal beiseitegelegt, da ich die vorderen Bremsen bislang nur zerlegt und gereinigt habe. Und die Radbremszylinder hinten habe ich natürlich auch aufbewahrt, denn höchstwahrscheinlich kann man sie noch überholen.
Gut, das war so simpel wie bei meinem dritten Auto, einem Trabi, für den die ET-Versorgung bekanntlich heute deutlich besser ist als damals in der DDR. Aber das ist natürlich nicht die Regel, wenn es speziell wird, darf gesucht werden, gerne auch etwas weiträumiger. Bei den Japanern ist es ungefähr so wie zu den Anfangszeiten der Oldtimerei (nur mit den heute besseren Kommunikationsmöglichkeiten), es ist nicht wirklich organisiert, es gibt keine Unterstützung seitens einer Klassikabteilung des Herstellers, die Szene ist klein und auch eher in unseren Nachbarländern (z.B. Niederlande, da gibt es jährlich ein tolles Japanertreffen in Gemert) zu finden. Wenn man aber erst einmal einen kennt, der einen kennt, kommt man an manches doch dran, da die Nachfrage durch die geringe Stückzahl auf den Straßen auch nicht so hoch ist, denn natürlich gibt es auch hier vereinzelt Leute, die bei Werkstattauflösungen Teile gerettet haben. In der Japaner-Szene geht man nach meiner Erfahrung auch fair und hilfsbereit miteinander um. Hat man die Möglichkeit, Teile oder gar Schlachtfahrzeuge zu lagern, ist man selbstverständlich auch im Vorteil.
Für meine auch schon 29jährige Carina II gibt es die wichtigsten Sachen noch im normalen Aftermarket-Handel, denn einiges wurde auch noch in Carina E oder dem allerersten Avensis eingebaut. Aber das Auto ist mit gerade mal 132.000 Kilometern aus erster Opahand so gut, daß ich noch lange nichts brauchen werde.
Die Celica fahre ich knapp 7000 Kilometer im Jahr, richtig mit Alltag, auch bei schlechtem Wetter, nur wenn Salz liegt, bleibt sie unterm Carport. Sie ist absolut zuverlässig und genügsam, obwohl sie bis heute nie restauriert wurde (was man auch sieht).
Den Colt A150 hatten meine Eltern damals auch. Tolles und hübsches Auto, ich habe nur leider bestimmt seit 25 Jahren keinen mehr gesehen. Das Sapporo-Coupé mit den rahmenlosen Scheiben ohne B-Säule fand ich damals auch gut.
Die meisten Autos sind leider tatsächlich weg bzw. z.T. auch nur woanders. Da die Gebrauchtpreise durch die schnellen Modellwechsel in Deutschland sehr niedrig waren, wurde die Autos einfach in großen Stückzahlen nach Afrika, in den Nahen Osten oder nach Osteuropa exportiert (bei den Modellen der 90er Jahre bis heute). Man findet sie eher durch Zufall oder sie werden innerhalb der Szene weitergegeben. Hat man einen ergattert, fährt dann eher materialschonend und kauft Ersatzteile vorausschauend, kann man aber eine Menge Spaß damit haben und fährt etwas, was nicht jeder hat. Und es ist in der Regel schwieriger, so ein Auto zu finden, als es zu bezahlen.
Viele Grüße
Nils
Ich kann hier nur auf Toyota-Erfahrungen zurückgreifen, aber bei den anderen Marken wird es nicht groß anders sein. Viele unabdingbare Verschleißteile wie z.B. Bremsenteile sind bei den alten Japanern Baukastenteile, die in mehreren Modellreihen oder gar von mehreren Herstellern eingebaut worden sind. Zur letzten HU der Celica hatte ich leider am rechten Hinterrad einen undichten Radbremszylinder und die Beläge auf den Backen waren auch schon ziemlich runter. Also habe ich die Trommeln hinten überholt, für neue Bremsbacken und neue Radbremszylinder von Aftermarket-Herstellern habe ich zusammen 40 Euro bezahlt, die waren noch lieferbar! Dasselbe galt für Scheiben und Beläge vorne, die habe ich mir mal beiseitegelegt, da ich die vorderen Bremsen bislang nur zerlegt und gereinigt habe. Und die Radbremszylinder hinten habe ich natürlich auch aufbewahrt, denn höchstwahrscheinlich kann man sie noch überholen.
Gut, das war so simpel wie bei meinem dritten Auto, einem Trabi, für den die ET-Versorgung bekanntlich heute deutlich besser ist als damals in der DDR. Aber das ist natürlich nicht die Regel, wenn es speziell wird, darf gesucht werden, gerne auch etwas weiträumiger. Bei den Japanern ist es ungefähr so wie zu den Anfangszeiten der Oldtimerei (nur mit den heute besseren Kommunikationsmöglichkeiten), es ist nicht wirklich organisiert, es gibt keine Unterstützung seitens einer Klassikabteilung des Herstellers, die Szene ist klein und auch eher in unseren Nachbarländern (z.B. Niederlande, da gibt es jährlich ein tolles Japanertreffen in Gemert) zu finden. Wenn man aber erst einmal einen kennt, der einen kennt, kommt man an manches doch dran, da die Nachfrage durch die geringe Stückzahl auf den Straßen auch nicht so hoch ist, denn natürlich gibt es auch hier vereinzelt Leute, die bei Werkstattauflösungen Teile gerettet haben. In der Japaner-Szene geht man nach meiner Erfahrung auch fair und hilfsbereit miteinander um. Hat man die Möglichkeit, Teile oder gar Schlachtfahrzeuge zu lagern, ist man selbstverständlich auch im Vorteil.
Für meine auch schon 29jährige Carina II gibt es die wichtigsten Sachen noch im normalen Aftermarket-Handel, denn einiges wurde auch noch in Carina E oder dem allerersten Avensis eingebaut. Aber das Auto ist mit gerade mal 132.000 Kilometern aus erster Opahand so gut, daß ich noch lange nichts brauchen werde.
Die Celica fahre ich knapp 7000 Kilometer im Jahr, richtig mit Alltag, auch bei schlechtem Wetter, nur wenn Salz liegt, bleibt sie unterm Carport. Sie ist absolut zuverlässig und genügsam, obwohl sie bis heute nie restauriert wurde (was man auch sieht).
Den Colt A150 hatten meine Eltern damals auch. Tolles und hübsches Auto, ich habe nur leider bestimmt seit 25 Jahren keinen mehr gesehen. Das Sapporo-Coupé mit den rahmenlosen Scheiben ohne B-Säule fand ich damals auch gut.
Die meisten Autos sind leider tatsächlich weg bzw. z.T. auch nur woanders. Da die Gebrauchtpreise durch die schnellen Modellwechsel in Deutschland sehr niedrig waren, wurde die Autos einfach in großen Stückzahlen nach Afrika, in den Nahen Osten oder nach Osteuropa exportiert (bei den Modellen der 90er Jahre bis heute). Man findet sie eher durch Zufall oder sie werden innerhalb der Szene weitergegeben. Hat man einen ergattert, fährt dann eher materialschonend und kauft Ersatzteile vorausschauend, kann man aber eine Menge Spaß damit haben und fährt etwas, was nicht jeder hat. Und es ist in der Regel schwieriger, so ein Auto zu finden, als es zu bezahlen.
Viele Grüße
Nils