14.04.2017, 23:55
Timo, ich glaube wir werden uns nicht nur am CD-Regal, sonder auch bei Gebrauchtwagenangeboten nie Konkurrenz machen :-))
Mit den Aussagen der Presse zur Qualität von Autos gehe ich etwas distanziert um. In Deutschland gewinnt fast immer ein deutsches Produkt die Vergleichstests, oder eben ein nicht-deutsches aus dem VW-Konzern. In Schweden gewannen früher immer die Volvos nach Punkten und die Saabs nach Gefühl, inzwischen scheint VW allerdings auch hier eine fleißige Marketngabteilung zu haben. In Frankreich gewannen früher oft Renault oder Peugeot, inzwischen aber auch dort öfters irgendwelche VW-Derivate. Ehrlichere Bewertungen bekam man, zumindest früher mal, eher in Zeitschriften aus Ländern, in denen keine bedeutenden Autohersteller ihren Stammsitz hatten, wie Schweiz, Österreich, Niederlande.
Wie der Peugeot 307 sich so in der Praxis schlägt, habe ich keinerlei Erfahrung. Nur die, daß alle unsere Citroën in der Familie, die zwischen 1987 und 2006 gebaut wurden, sehr zuverlässige Autos waren, die höchstens mal mit unnötigen Mini-Defekten nervten. Das waren insgesamt ein Visa, ein AX, zwei BX, zwei XM, drei Xantia, ein Xsara und ein C3, die fast alle bis weit jenseits der 200 000 km bei uns waren, manche auch über 300 000. Der einzige wirklich ärgerliche Fehler war ein herausgerutschtes Schaltgestänge beim ersten XM.
Die älteren Modelle bei uns, ein ID und drei CX, hatten alle ihre Baustellen und waren noch nicht so langlebig ausgelegt, Hauptproblem war aber auch eher die Rostanfälligkeit und weniger die Technik.
Bei den neueren Modellen scheint die Qualität leider wieder nachgelassen zu haben. Einer der C5 frißt Kupplungen, den anderen C5 haben wir erstmal vom Händler auf Garantie durchreparieren lassen müssen, weil er im Alter von drei Jahren an verschiedenen Stellen tropfte, und das gebrochene Federbein am C8 ist eigentlich auch ein dicker Hund.
Fürs nächste Auto wird die Auswahl also weniger selbstverständlich, zumal PSA gerade so kurzsichtig ist, das Alleinstellungsmerkmal Hydropneumatik abzuschaffen. Denn zum allergrößten Teil haben wir die größeren Modelle wegen ihres unvergleichlichen Fahrverhaltens gekauft, und diejenigen "ohne Federung" kamen halt mit, weil man sich bei dem Laden recht gut zu Hause fühlte.
Was ich mit Fahrverhalten meine, verdeutlicht dieser Vergleichstest aus den 80ern recht schön:
https://www.youtube.com/watch?v=oZfB2sNEsU0
Ausweichmanöver ab 9:14
Hoppelpiste ab 10:16
Bremsen auf halbseitig nasser Fahrbahn ab 10:54 (ohne ABS!)
Das Erschreckende ist: Damals fuhr der CX was Straßenlage und Komfort angeht der gesamten Konkurrenz davon. Während letztere zumindest bei der Fahrsicherheit dank ABS, ESP und dergleichen aufgeholt hat, wurde bei Citroën aufgrund von Kostensenkungen und Gleichteilezwang mit Peugeot das geniale Gesamtkonzept immer mehr entfeinert, so daß "nur" noch der sehr gute Federungskomfort und der automatische Niveauausgleich übriggeblieben sind. Wenn nun mit Produktionsende des C5 auch dieser letzte Rest noch verschwindet, sehe ich keine gute Zukunft für die Marke.
Viele Grüße,
Martin
PS: Verzeihung für den Roman in einem Bilder-Thread, aber das mußte einfach raus. Mein Xantia wird langsam alt, und daß es keinen gleichwertigen Ersatz mehr gibt, ist schon etwas frustrierend. Also doch nochmal in größere Erhaltungsmaßnahmen investieren...
Mit den Aussagen der Presse zur Qualität von Autos gehe ich etwas distanziert um. In Deutschland gewinnt fast immer ein deutsches Produkt die Vergleichstests, oder eben ein nicht-deutsches aus dem VW-Konzern. In Schweden gewannen früher immer die Volvos nach Punkten und die Saabs nach Gefühl, inzwischen scheint VW allerdings auch hier eine fleißige Marketngabteilung zu haben. In Frankreich gewannen früher oft Renault oder Peugeot, inzwischen aber auch dort öfters irgendwelche VW-Derivate. Ehrlichere Bewertungen bekam man, zumindest früher mal, eher in Zeitschriften aus Ländern, in denen keine bedeutenden Autohersteller ihren Stammsitz hatten, wie Schweiz, Österreich, Niederlande.
Wie der Peugeot 307 sich so in der Praxis schlägt, habe ich keinerlei Erfahrung. Nur die, daß alle unsere Citroën in der Familie, die zwischen 1987 und 2006 gebaut wurden, sehr zuverlässige Autos waren, die höchstens mal mit unnötigen Mini-Defekten nervten. Das waren insgesamt ein Visa, ein AX, zwei BX, zwei XM, drei Xantia, ein Xsara und ein C3, die fast alle bis weit jenseits der 200 000 km bei uns waren, manche auch über 300 000. Der einzige wirklich ärgerliche Fehler war ein herausgerutschtes Schaltgestänge beim ersten XM.
Die älteren Modelle bei uns, ein ID und drei CX, hatten alle ihre Baustellen und waren noch nicht so langlebig ausgelegt, Hauptproblem war aber auch eher die Rostanfälligkeit und weniger die Technik.
Bei den neueren Modellen scheint die Qualität leider wieder nachgelassen zu haben. Einer der C5 frißt Kupplungen, den anderen C5 haben wir erstmal vom Händler auf Garantie durchreparieren lassen müssen, weil er im Alter von drei Jahren an verschiedenen Stellen tropfte, und das gebrochene Federbein am C8 ist eigentlich auch ein dicker Hund.
Fürs nächste Auto wird die Auswahl also weniger selbstverständlich, zumal PSA gerade so kurzsichtig ist, das Alleinstellungsmerkmal Hydropneumatik abzuschaffen. Denn zum allergrößten Teil haben wir die größeren Modelle wegen ihres unvergleichlichen Fahrverhaltens gekauft, und diejenigen "ohne Federung" kamen halt mit, weil man sich bei dem Laden recht gut zu Hause fühlte.
Was ich mit Fahrverhalten meine, verdeutlicht dieser Vergleichstest aus den 80ern recht schön:
https://www.youtube.com/watch?v=oZfB2sNEsU0
Ausweichmanöver ab 9:14
Hoppelpiste ab 10:16
Bremsen auf halbseitig nasser Fahrbahn ab 10:54 (ohne ABS!)
Das Erschreckende ist: Damals fuhr der CX was Straßenlage und Komfort angeht der gesamten Konkurrenz davon. Während letztere zumindest bei der Fahrsicherheit dank ABS, ESP und dergleichen aufgeholt hat, wurde bei Citroën aufgrund von Kostensenkungen und Gleichteilezwang mit Peugeot das geniale Gesamtkonzept immer mehr entfeinert, so daß "nur" noch der sehr gute Federungskomfort und der automatische Niveauausgleich übriggeblieben sind. Wenn nun mit Produktionsende des C5 auch dieser letzte Rest noch verschwindet, sehe ich keine gute Zukunft für die Marke.
Viele Grüße,
Martin
PS: Verzeihung für den Roman in einem Bilder-Thread, aber das mußte einfach raus. Mein Xantia wird langsam alt, und daß es keinen gleichwertigen Ersatz mehr gibt, ist schon etwas frustrierend. Also doch nochmal in größere Erhaltungsmaßnahmen investieren...