07.01.2017, 11:36
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=198240#post198240 schrieb:Und dennoch waren es nur kleine Kappen, die gerade mal die Radnabe abdeckten. Was beim gesamten Erscheinungsbild der schrulligen Wägelchens aber gar nicht so übel aussah:Solche Radkappen gab es zur damaligen Zeit öfters, u.a. auch bei VW und Opel. Siehe z.B. Kadett E und VW Golf II. Sehen m.M. auch oft besser aus als komplette Radkappen.
Die Radkappen der W126-Erstserie, die mir übrigens ebenfalls nicht gefallen, waren übrigends aerodynamisch optimiert und vielleicht deswegen so hässlich, siehe auch hier. Alufelgen waren beim 126er nur beim 560er Serie.
maddin2,'index.php?page=Thread&postID=198242#post198242 schrieb:Die 126er von Freunden machen ebenfalls keinerlei Probleme. Lediglich die Lenkgestänge sollte man alle 80.000km tauschen. Das ist der einzige Schwachpunkt dieser Baureihe.Naja, das stimmt so nicht. Der 126er hat zahlreiche Schwachstellen die extrem ins Geld gehen. Die zwei Hauptschwachstellen der Karosserie sind der Heckscheibenrahmen und die Konsolen der Bremsabstützung, die beide sehr rostempfindlich sind und bei fast allen heute billig angebotenen 126ern durch sind. Wenn man es nicht selbst macht kostet die Reperatur jeweils eine vierstellige Summe. Die Wagenheberaufnahmen sind ebenfalls sehr korrosionsfreudig, sowie auch der Wasserkasten. Letzteres stellt man erst fest, wenn es im Auto schwimmt und bereits zu spät ist. Die Liste kann man noch ewig weiterführen, da ich schon viele Schwachstellen des 126er selbst gesehen und beseitigt habe. Die Schiebedachmechanik ist bei 126er und 124er grundsätzlich gleich und durch brechende Hubwinkel gekennzeichnet. Das ist auch bei meinem so. Ich schiebe die Reperatur aber vor mir her, da das Schiebedachzerlegen eine riesen Mistarbeit ist. Ich beschränke mich daher darauf, das Schiebedach nur zu schieben und nicht mehr aufzustellen.
Der 126er war und ist eine S-Klasse und wird auch von den Unterhaltskosten immer oberklassig bleiben. Das muss man wissen, wenn man sich einen zulegt. Ich fahre ihn auch nicht, weil ich ihn für das Über-Auto halte, sondern weil er mir besonders gut gefällt und die Geschichte dazu. Mit den Marotten muss man dann eben leben.
nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=198247#post198247 schrieb:Die bisher meisten und schlimmsten Elektronikprobleme der Nachkriegsgeschichte hatte der W124, hier sind zahllose Autos durch zerbröselnde Kabelisolierungen abgebrannt oder schwer beschädigt worden, und bei den späteren W126 gibt es ein Zündsteuergerät, das einen mittelprächtigen W126 von jetzt auf gleich in einen wirtschaftlichen Totalschaden verwandeln kann. Wenn man einen wirklich elektronikfreien Benz sucht, muss man bis in die sechziger zurückgehen, der W124 hatte schon eine teilelektronische Einspritzanlage ( KE-Jetronic ), ABS und den ESP-Vorläufer ASR. Auch der bzw. die Airbags wurden elektronisch gesteuert.Das Kabelbaumproblem betrifft aber nur die Modelle mit den Motoren M104 und M119. Die Kabelbäume wurden damals mit (angeblich) biologisch verträglichen Weichmachern in der Isolierung für den W140 hergestellt. Ist deshalb eine Achillesferse des W140 und betifft daher immer auch die Motoren des W140, die auch in anderen Baureihen eingesetzt wurden (wie auch R129).
Das Zündsteuergerät haben übrigens alle 126er und ist gleicherimaßen über die Baujahre fehleranfällig. Nur ab 9/87 wurden die V8 mit der AKR (Antiklopfregelung) ausgestattet, was die Steuergeräte im Ersatzteilpreis etwa doppelt so teuer macht. Er liegt bei etwa 750 EUR.
Die Airbags sind im Alter ebenfalls ein Problem, da in den Steuergeräten eine Batterie eingebaut ist, die das Auslösen der Airbags und Gurtstraffer auch bei Unterbrechung der Versorgungsspannung gewährleisten soll. Die Batterie verliert mit der Zeit an Kapazität und irgendwann meldet das Steuergerät einen Fehler. Eine Reparatur ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich, sondern nur ein Austausch. Sehr kostspielig, betrifft aber auch alle anderen MB mit diesem Airbagsystem (123, 124, 201) und auch alle dieser Baureihen, die keinen Airbag haben und ab Mitte 1984 hergestellt wurden. Die haben nämlich alle die Gurtstraffer und ebenfalls dieses Steuergerät. Da es aber hier die Airbag-Leuchte im KI nicht gibt, wird ein Fehler nie auffallen, auch nicht beim TÜV, nur eben im Falle eines Unfalls.
nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=198247#post198247 schrieb:An der Panzerschrank S-Klasse W140 kann man gut sehen, was passiert, wenn ein Auto zu spät als Liebhaberfahrzeug entdeckt wird. Noch schlimmer als der W210 ist übrigens die S-Klasse W220 dran - die wird selbst von Liebhabern modernerer Mercedes nicht wahrgenommen, obwohl sie das geilste Fahrgefühl zu bieten hat, was ich bisher erlebt habe. Im Vergleich zum W210 fährt der W124 wie eine Ackerkarre, im Vergleich zum W220 ist der W126 ziemlich ernüchternd.Die Zeit für den W140 und W220 ist noch nicht gekommen, selbst für den 126er noch nicht. Sie kommt aber noch, wenn irgendwann die Vorurteile vergessen sind. Beim 126er ist es, gerade beim SEC, die "Schlampenschleuder" (muss ich mir als SE-Fahrer aber auch noch oft anhören), beim W140 die "Protzkarre" und beim W220 eben allgemein die Qualität der Baureihen zu dieser Zeit, ob jetzt berechtigt oder nicht.
Was die Schwachstellen des 124ers angeht, kann man sich das mal durchlesen: Kaufberatung W124
nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=198247#post198247 schrieb:Dem W211 hat man nach den Erfahrungen mit dem Vorgänger von Anfang an einen extrem guten Rostschutz mitgegeben. Die Elektronikprobleme bezogen sich hauptsächlich auf die komische SBC-Bremse.Die SBC-Bremse hat das Problem dass sie Bremszyklen zählt. Der Motor für die Hydraulikpumpe ist ein Kohleläufer (wie bei Teac, hihi) und unterliegt daher Verschleiß. Um einen verschleißbedingten Ausfall der Bremse zu verhindern, werden Zyklen gezählt und ab einem gewissen Wert ein Fehler gemeldet. Die komplette SBC-Einheit muss dann ausgetauscht werden, Teilekosten etwa 1400 EUR. Mehr zur SBC-Bremse hier (bezieht sich auf den R230).
Ebenfalls für Elektronikprobleme sorgen beim 211 die Motoren mit Nockenwellenverstellung. Der Nockenwellenaktuator hat eine Ölundichtigkeit und durch die Kapillarwirkung zwischen Leitung und Isolierung zieht sich das Öl durch den kompletten Kabelbaum bis ins Steuergerät, dass dann absäuft. Betrifft auch manche Automatikgetriebe. Hier gibt es jedoch mittlerweile Zwischenstecker mit "Öl-Stopper".
Grüße,
Wayne
Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Wayne
Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.