Microcassetten-Schätze
#51
Metal V und Metal VI? Warst Du derjenige, der vor Jahren mal ein Technics-Tapedeck modifizieren wollte, so daß es auf Daten-Metallbänder aufnehmen kann? Bin neugierig, ob das geklappt hat, und wie die Aufnahmen damit klingen.

Ja, solche Phantasie-Etiketten können echt hübsch sein, mir spukt da auch immer mal wieder was im Kopf herum.

Von BASF gab es tatsächlich mal Microcassetten, deren Design ist an die Compactcassetten-Serie 1980-81 angelehnt. Etwas weiter oben in diesem Thread:

https://tonbandforum.de/showthread.php?t...5#pid96195

Viele Grüße,
Martin
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#52
Da habe ich bisher nichts weiter gemacht, weil es ja keinen gegeben hat, der mitmachen wollte. Die Teile habe ich aber immer noch da,
und auch eine Sammlung von mehr als 100 Olympus XB60-Microcassetten, die dann durch DDS2-Band zu einer 86-Minuten-Metal V werden.

Die Bänder aus DDS-Cassetten mit 90 m funktionieren gut, die haben ja 9 µm-Band wie eine C120. Aus zwei Stück kommt dann eine 126er raus.
Mit einer Magnetisierung von 1,38x einer TDK MA-XG funktioniert das auch gut.

DDS2-Tapes haben eine Magnetisierung von 1.46x einer TDK MA-XG und sind mit 5,6 µm wesentlich dünner. Man muß also etwas nachhelfen,
damit die ganze Sache sicher läuft. Dann bekommt man aber auch eine 172er ;-) Die Aufnahme funktioniert gut, nur S- und Z-Laute zischen etwas.

Die BASF-Microcassetten kenne ich natürlich auch, habe aber keine. Dafür habe ich jetzt erst vor ein paar Tagen einige Microcassetten für meine
Sammlung bekommen: zwei AIWA Metal 46 und zwei AIWA Normal 60, alle vier im Case mit unbeschriftetem Inlay.
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#53
Martin, von diesen BASF hat du mir Mal eine gegeben. Die schmiert leider, bleibt aber natürlich dennoch in der Sammlung.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#54
Das ist schade - das Band ließe sich bestimmt auch austauschen, aber bei mir stehen die Microcassetten eigentlich auch nur rum und sehen hübsch aus.

Viele Grüße,
Martin
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#55
Das Band läßt sich austauschen, wenn die Cassette verschraubt ist. Dazu muß man aber meistens die Aufkleber abpulen, und davon würde ich abraten.
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#56
Das Band läßt sich bei grundsätzlich jeder Cassette austauschen, auch ohne sie zu öffnen. Das braucht dann nur ein wenig mehr Geduld :-) Der Trick ist, die original Vorspannbänder im Gehäuse drin zu lassen, und nur das Magnetband selbst zu tauschen. Dafür braucht es eine Klebeschiene und Cassetten-Klebeband. Für Compactcassetten gibt es ja die praktischen Handkurbeln, um das Band umzuspulen, oder zur Not auch die Stabilo-Filzschreiber. Bei Microcassetten müßte ich jetzt erstmal nach einem passenden Spulwerkzeug suchen.

Viele Grüße,
Martin
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#57
Microcassetten haben kein Vorspannband. Das wäre viel zu dick, um durch vernünftig durch die winzigen Umlenkrollen zu kommen.
Das gilt auch für einen Klebestreifen. Es lohnt sich wirklich nicht, das Band in verklebten Microcassetten zu tauschen, oder die
Aufkleber von sammlewürdigen Microcassetten abzupulen. Meine AIWA MX-46 lasse ich ja auch unverändert, obwohl da gut 40 Jahre
altes Bandmaterial drin ist. So gut waren Metal-Cassetten zu der Zeit ja auch noch nicht.

Ich habe mir ein Diktiergerät umgebaut, um Bandmaterial in Microcassetten umzuspulen. Aber das lohnt sich wirklich erst ab einer C120,
selbst 110er dürften noch das 11 µm-Bandmaterial einer C90 haben.

Ein altes normales Doppelcassettendeck habe ich mir so umgebaut, um Bandmaterial in verklebte Cassetten spulen zu können. Es muß
halt etwas Vorspannband verfügbar sein.
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#58
Ok, stimmt, das System war ja vor allem für Diktiergeräte gedacht. Da stört Vorspannband eher. Wegen der kleinen Rollen würde ich mir aber keine Gedanken machen. Es gab ja auch genug Compactcassetten ganz ohne Rollen, bei denen das Band nur über einen oder zwei feststehende dünne Plastikzapfen gelenkt wurde, manchmal sogar ganz ohne, da war nur der Einlauf ins Gehäuse etwas verdickt (prominentes Beispiel: Polygram-Kaufcasssetten bis in die frühen 80er). Die Klebestellen und Vorspannbänder stören sich daran nicht wirklich.

Und klar, für die Sammlung hebe ich auch immer mindestens ein Exemplar im Originalzustand auf, selbst wenn das Band unbrauchbar ist.

C-110 haben normalerweise Band der Stärke 10 µm. C-100 hat 11 µm und C-90 eigentlich 12 µm, aber viele Hersteller nahmen das 11er Band einfach für 90er und 100er.

Das mit dem Doppeldeck ist natürlich klasse. Kannst Du ein paar Bilder zeigen? Sowas schwebte mir nämlich auch schon vor, nur gibt es leider kaum Doppeldecks, bei denen man die Cassetten ohne Klappen vorne aufsetzen kann wie bei Einzeldecks von z.B. Telefunken oder Revox. Ein Onkyo fiele mir da spontan ein.

Viele Grüße,
Martin
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#59
Ja, wenn die Dinger feststehen ist das auch kein Problem. Bei DAT gibt es ja auch keine Umlenkrollen, sondern feststehende Stege.
Allerdings wird das Band da ja auch aus der Cassette herausgezogen. Aber bei Microcassetten sind es eben Rollen, mit einem
Durchmesser von 4 mm. Wenn das Band zu steif und zu glatt ist, drehen sich diese winzigen Rollen nicht mehr richtig.
Erst beim normalen Magnetband funktioniert das wieder, weil es anschmiegsamer ist.

Glaub mir, ich habe das auch probiert. Mir geht es bei Microcassetten ja auch auf den Senkel, daß es da kein Vorspannband gibt und
man Gefahr läuft, am Anfang immer eine Rest-Aufnahme zu haben die der Löschkopf nicht mehr wegbekommt. Aber selbst das dünne
DAT-Vorspannband funktioniert nicht mit diesen Rollen. Keine Diktiergeräte-Cassette hat Vorspannband, auch nicht Mini-Cassette,
Picocasette, die Grundig Stenocassette und auch nicht die winzige NT-Cassette.
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#60
Ich muß mal suchen, ob die wirklich alle kein Vorspannband haben... denn selbst wenn sich die Rollen nicht immer drehen, wäre das gar kein Problem. Was aber wirklich Fehler verursachen könnte, ist der kleine Durchmesser der Wickelkerne. Der sorgt dafür, daß der Klebestreifen mit der Zeit eine Krümmung bekommt, was auch zu allerlei Unfällen führen kann, weil das Band beim Einlegen der Cassette ins Gerät nicht im korrekten Pfad ist.

Viele Grüße,
Martin
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