Teil 2
#1
Der junge Mann mit Namen Seppl Wirtliesberger stand entnervt auf und schaltete seinen PC aus. Es war Samstag und wiedermal so ein Tag... er beschloss, das gute Wetter zu nutzen und einwenig mit dem Auto umherzufahren.

Sein neuer BMW-Touring bereitete ihm viel Freude. Er brauste zunächst über eine Landstrasse, doch dann entschied er sich, einen Ausflug in die Schweiz zu machen...nur so, ein Tagestrip. Als er auf der Autobahn war und gerade die Grenze passiert hatte, ging sein Handy:

"Hallo?"
"Ja, du, ich bin's. Ich will nicht lange drumherum reden, es ist aus mit uns!"
"Wer, was? Warum?"
"Ich mache Schluss, das war nie etwas festes, wirklich. Ich habe genug von deinen Alkoholekzessen... Mach es mir nicht so schwer! Tschüss!"

und sie legt wieder auf. Er konnte es nicht fassen. Nie hätte er damit gerechnet, dass ihn Aleusine verlässt. Und schon gar nicht so. Das war so unwürdig, wirklich!

"Ich werde sie gleich zurückrufen und dann klären wir das!"

Aufgeben wollte er nicht...aber zurückrufen? Nein, wenn, dann sollte sie IHN anrufen. Genau!

"Das werden wir ja sehen, wer noch angekrochen kommt...auf allen Vieren!"

Ha, aber dann würde er IHR den Laufpass geben, so sieht...

QUIETSCH KREISCH RUMEPLPUMPEL

In Gedanken versunken und mit Wut im Bauch fuhr er viel zu schnell die Serpentinen, das ESP versagte und es trug ihn aus der Kurve. Für Bruchteile von Sekunden schwebte der Wagen förmlich in der Luft. Zumindest kam es Seppl so vor. Dann der Aufschlag und Peng-Peng-Peng-Peng-Peng-Peng-Peng-Peng 8 Airbags lösten aus. Er wischte sich das Blut von seiner Stirn und dachte an die Kosten für die 4 unnötig ausgelösten Airbags ohne sich Gedanken über das Auto selbst zu machen. Er stieg aus.

"Was ist denn das für eine Gegend?" er schaute sich um und sah eine grosse Stadt vor sich, aber es gab dort scheinbar keinen Verkehr. Und fast jedes Haus war mit Efeu überzogen, soviel konnte er erkennen. Er schaute hoch und sah in vielleicht 40 Meter Höhe Teile der Fahrbahnabgrenzung überstehen. Mein Gott, ich lebe noch, dachte er bei sich. Er beschloss in den Ort zu gehen und einen Abschleppdienst zu finden.

"Na die mit ihren Schwietzer Fränkli sind bestimmt richtig teuer!"

Am Ortseingang wurde er dann ersteinmal aufgeklärt

"Rütlidorf"

Aha. Er konnte die Strasse benutzen, es gab absolut keine Autos. Alle Geschäfte hatten geschlossen. Klar, es war Samstag Mittag...aber die Geschäfte sahen so aus, als wären sie schon seit vielen Jahren nicht mehr geöffnet worden, leere Auslagen überall, keine Menschen, eine Geisterstadt. Bei diesem Gedanken sah er in einer Seitengasse einen Schatten, er beschloss, dies näher zu untersuchen und ging etwas schneller. Eine Ecke weiter stellte er einen alten Mann zur Rede:

"Guter Mann, ich suche eine Autowerkstatt."

Keine Antwort

"Ähm, eine Autowerkstättli, Automobili, brumbrum, du verstehen?"

"Erschtmal Grüzi. Sie müsse mich nicht vergackeiern, gelle!"

"Na Gott sei Dank, Sie verstehen mich. Ich hatte einen Unfall mit dem Auto und brauche eine Werkstatt, können Sie mir helfen?"

"Haha, nein, ha, dafür bin ich zu alt. Aber ein Autounfall, das kann nicht sein."

"Doch ja, ich bin da hinten mit dem Auto abgestürzt."

"Ja, das ist ja...Da haben Sie ein Problem!"

"Richtig und ich suche eine Werkstatt!"

"Hier werden Sie vielleicht eine Werkstatt finden, aber niemanden, der Ihnen helfen kann! Wir hatten damals anno neunzehnneunzick einen Erdrutsch, alle Zufahrten zu diesem Ort sind verschüttet. Selbst unsere Talibahn funktioniert nicht mehr!"

"Und wie kommen Sie ... an Lebensmittel und so?"

"Wir gehen die 40 km zu Fuss über den Berg...oder zumindest diejenigen, die es noch können. Die meisten haben den Ort aber für immer verlassen. Sie haben da ein grosses Problem, junger Mann!" und nach einiger Zeit ergänzte er noch

"...und Sie bluten!"
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