Bandzugregelung
#51
Gänge die Bandzugregelung derart einfach, hätten sich nicht Horden von Ingenieuren einen Kopf darüber gemacht.

Es ist nämlich genau umgekehrt, und zwar, wenn man sich die Formel zur Berechnung des Drehmomentes (welches ein Motor nun mal an seiner Welle liefert) ansieht: M=F*r. Suchen wir F, erhalten wir F=M/r. Der Bandzug wächst also bei kleiner werdendem Wickel. Wird der Wickel größer, sinkt der Bandzug immer weiter ab.

Die Drehzahl der Wickel selbst halte ich für die Betrachtung für nicht relevant, da diese bei Wiedergabe wesentlich geringer ist, als das Drehfeld selbst, können wir hier gut vom Anlaufdrehmoment ausgehen, Das läßt sich mit einem Widerstand aufweichen, aber ob großer oder kleiner Wickel und deren Drehzahldifferenz hat darauf verschwindend geringe Auswirkung.

Gegenwirken kann man nur, indem man die Motorspannung steigert, je voller der Wickel wird.

So wurde es eigentlich bei allen mir bekannten Studiomaschinen gemacht, ja auch hinter dem eisernen Vorhang, wo man sich Schlepphebel, Halbleiter und Mechanik sicher gern durch paar Widerstände gespart hätte. Aber so einfach geht es eben nicht.


MfG

DB
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#52
Hallo,

Die TEAC X3 hat 3 Motoren. Jeder Wickelteller sitzt direkt auf der jeweiligen Motorenwelle.
Die verwendeten Elektromotoren "ziehen" unter Last MEHR Strom als bei geringerer Belastung. Die Leistung sowie das Drehmoment an der Motorenwelle steigt. Zudem würde sich der Motor stark erhitzen und evtl. durchbrennen.
Würde man dies ohne Eingriff ( Spannungsabfall am Reihenwiderstand) geschehen lassen, wäre der Bandzug bei zunehmenden Bandwickel VIEL ZU GROß.

Gruß
Harald
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#53
Hallo,

also hat die X3 auch keine Bandzugregelung? Es ist übrigens völlig Bockwurst, ob es ein DC- oder AC-Motor ist. Die Kennlinien und somit das Anlaufmoment werden durch Vorwiderstände verringert, weil ansonsten der Motor ja keinen ohmschen Anteil hat. So.
Der Rest ist zum Ausprobieren als Hausaufgabe:
1. Volle 18er Spule nehmen, Wiedergabe anstemmen und am Band ziehen. Läßt sich wunderbar leicht abwickeln, nicht?
2. fast leere 5er Spule aufstecken, selbes Procedere. Man muß mächtig zerren.

Folgerung: um kleine Wickeldurchmesser brauchbar wickeln zu können, benötigen wir nur geringe Motormomente. Das Motormoment ist aber durch den festen Vorwiderstand gegeben.
So, wenn der Entwickler dem entsprechenden Gerät eine Bandzugregelung mitgegeben hätte, würde eine Mimik den Reihenwiderstand bei kleinen Wickeln größer schalten als bei großen Wickeln.

MfG

DB

Zitat:harald postete
Hallo,

Die TEAC X3 hat 3 Motoren. Jeder Wickelteller sitzt direkt auf der jeweiligen Motorenwelle.
Die verwendeten Elektromotoren "ziehen" unter Last MEHR Strom als bei geringerer Belastung. Die Leistung sowie das Drehmoment an der Motorenwelle steigt. Zudem würde sich der Motor stark erhitzen und evtl. durchbrennen.
Würde man dies ohne Eingriff ( Spannungsabfall am Reihenwiderstand) geschehen lassen, wäre der Bandzug bei zunehmenden Bandwickel VIEL ZU GROß.

Gruß
Harald
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#54
Es sollte genügen.

Bernd
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#55
Hallo,
- das Fehlen einer Bandzugregelung führt zu Jaulen und Wimmern und ist daher vom Hersteller in irgend einer Form zu realisieren
- die X3 hat keine Bandzugregelung über Fühlhebel etc.
- der Bandzug ( die Kraft mit der die Wickelteller das Band " ziehen" ist von Anfang bis Ende relativ konstant
- am Vorwiederstand ( die einzige Art von " Regelung ") fällt je nach Belastung unterschiedlich viel Spannung ab,das Motormoment ist daher variabel
- das Gerät funktioniert seit über 24 Jahren absolut problemlos,was man z.B. von den "Fühlhebelgesteuerten" nicht immer behaupten kann.
- das Gerät gehörte zu der semiprofessionellen Spezie und kostete 1875 DM (1981)

Gruß Harald
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#56
Ich verstehe überhaupt nicht wieso hier immer die Spannung am Motor irgendeine Rolle bezüglich des resultierenden Drehmomentes haben soll?????????????????

Das hat doch hier mit Spannung überhaupt nichts zu tun, auch wird der Text dadurch nicht spannender.

Entscheidend ist hier doch der Strom, welcher durch die Motorwicklung fließt und hiermit eine entsprechendes Magnetfeld bildet!

Der Motor dreht sich hier schließlich aufgrund von magnetischen Drehfeldern, wenn er nicht gerade eine Wirbelstrombremse ist. Auch wenn das Drehfeld der Bewegung entgegensetzt ist spielt meines erachtens auch hier nur das vom Strom gebildete Magnetfeld eine Rolle. Mir ist es neu das eine Spannung irgendeine magnetisches Feld zur Folge haben könnte.

PS: Mit Wirbelströmen sollte sich unsere Lüsterklemme perfekt auskennen, die kW/h-Zähler solten sein Revier sein.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#57
Hallo,

?????
Ein Motor den man durch eine Last abbremst, hat einen erhöhten STROMBEDARF ! Mit einem Amperemeter in Reihe zum Motor läßt sich das eindrucksvoll überprüfen.
An einem Reihenwiederstand fällt bei unterschiedlicher Belastung auch eine unterschiedlich hohe SPANNUNG ab ( U = I x R )
Die maximal mögliche LEISTUNG ( P = U x I ) eines Motors kann man durch einen Reihenwiederstand verringern ( P = I x I x R ) ( R = U x U / R )
Da der Motor auch einen Induktiven Anteil hat, müßte man diesen noch hinzufügen

Warum wird das hier so zerredet ?

Gruß Harald
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#58
Das Ohmsche Gesetz stelle ich hier nicht in frage, jedoch hat die Leistung eines Motors nicht mit Spannung zu tun. Klar wenn ich den Wirkwiderstand erhöhe durch einen außenliegenden Serienwiderstand, reduziert sich der maximal erreichbare Strom durch die Motorwicklung und damit das zu erreichende max. Drehmoment.
Die Betrachtung Spannungsorientiert führt schnell zu einer falschen Betrachtungsweise. Wenn der Motor mehr belastet wird, ist zwar die Spannung am selbiegen kleiner, aber der Strom größer als mit kleinerer mech. Last und somit das das abgegebene Drehmoment größer.
Trotz kleinerer Spannung oder?
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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#59
Hallo,

JETZT kommen wir auf einen gemeinsamen Nenner.

Die Spannung die am Motor anliegt ,wird primär NICHT vom Motor bestimmt, sondern von der SPANNUNGSQUELLE.
Ist diese z.B. elektronisch stabilisiert ,"bricht" die Spannung nur in sehr kleinen Grenzen ein. Ist sie es nicht, bestimmt der INNNENWIEDERSTAND des speisenden Trafos die Spannung bei Belastung.

Das einzige was sich ( eine stabile Spannungsquelle vorrausgesetzt) unter Belastung am Motor ändert,ist dessen Stromaufnahme. Wird diese Stromaufnahme mithilfe eines Reihenwiederstands "gedrosselt" ( in einer Reihenschaltung fließt durch jeden Wiederstand, auch durch den Motor der gleiche Strom) bekommt man das in den Griff.

Fazit:

Man muß also das ansteigende Drehmoment bei zunehmender Belastung, durch die Rücknahme des Stromes ( bei einem Wiederstand auch der Spannung) in den Griff bekommen.

Gruß Harald
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#60
Wink 
Hallo liebe Tonbandfreunde,

das Thema Bandzugsregelung ist schon ein sehr interessantes. Habe hier viel Neues von Euch dazugelernt. Da ich einige der hier angeführten Maschinchen besitze, umso mehr.

Ich bin z.Zt. mit einer völlig verstellten Teac X-2000 (keine R oder M) beschäftigt. Habe erst mal die gesamte Mechanik gereinigt. Neuen Antriebsriemen aufgelegt, neuen Reelmotor links eingebaut (war einer mit falsche Daten verbaut).  Einige Punkte habe ich nach meinem Verständnis spannungsmäßig verglichen. Die Schaltunterlagen waren vom Juli 1984  und darin sind keine Meßpunkte mit den zugehörigen Spannungen angegeben. dann habe ich zufällig einen Auszug einer X-1000 gesehen, da waren Spannungen angegeben. Bei Hifiengine wurde ich fündig - X-2000 Schaltungsunterlagen mit Angabe der gewünschten Punkte mit den zugehörigen Spannungen und Angabe bei unterschiedlichen Funktionen. Ein erster Schritt, der natürlich noch nichts aussagen wird über die vorliegende Audioqualität. Erst mal geht's nur darum das Maschinchen zum Laufen zu bringen.

Die Logik der Schaltfunktionen der Antriebe (Capstan und beide Reelmotore) geht meines Erachtens als erstes von den Signalen der Photoschranke links und rechts aus. Ich denke vom Verhältnis der beiden, im Schaltplan angegebenen, Signal-Spannungen (links und rechts auf PIN 3 bei P120/121) hängt die Ansteuerung ab. Die hier anliegenden 5,8V und 4,7V sind für mich nicht so ohne weiteres reproduzierbar. Da der Bandzug von der Ansteuerung der Reelmotore bzw. die Auslenkung der Tensionsarme von den Federn abhängt und die links nicht Original (Beschaffung ist angekurbelt !) sind wird's schon schwierig. Ich habe auch nirgends etwas gefunden über die Voraussetzungen für die Grundeinstellung, um diese beiden Spannungen mit ihrer Differenz zu reproduzieren - ich denke, daß das als erstes nun geschehen sollte. Die Spannungen sind bei angehobenen Tensionsarmen in jeder Position anders- in welcher Position soll gemessen werden ? Über das Langloch kann man dann noch die Position der Abdeckschablone im Photodetektor verändern - auch das geht mit einer Spannungsänderung einher.

Ich habe auf jeder Seite eine 10' - Spulen jeweils halb mit Bandmaterial gefüllt und drehe nur die rechte Spule von Hand (bei eineschalteter Maschine bis der Capstanmotor anfängt zu laufen  ??? Damit habe ich die Federn beider Seiten als Größe mit drin. Und weiter. Sobald ich etwas verändere, verändern sich die Spannungsverhältnisse. Oder beide Spulen gleichzeitig drehen ? Bis zu welcher Höhe der Tensionarme ?

Diese Anfangseinstellung ist, meines Erachtens nach, nirgendwo beschrieben. War von Werk aus so eingestellt und sollte nie verändert werden, aber irgendwelche Bastler gehen immer ran und verstellen die Grundeinstellung.

Habt Ihr hierzu Erfahrungen oder gibt es über das Service Manual hinausgehende Unterlagen dafür. Wie komme ich zu den 5,8V und 4,7 V an PIN 3 ?

Auch wenn das Thema schon älter ist, denke ich daß meine Frage genau hier hinein paßt und der eine oder andere mir helfen kann Smile !

Mit freundlichem Gruß
Wolfgang
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#61
Ich habe eine X-200r, und ich habe es nach der folgenden Methode eingestellt. Es gibt zusätzliche Informationen hier betreffend Einstellung der Tensionarme, an den P120 P 121 die Pins 3 messen, bei Mittelstellung der Arme sollten sie jeweils 4.7v und 5.8v haben, und das wird mittels mechanischer Verstellung der Photodioden-schranken eingestellt. Nicht vergessen den vermutlich zerbröselten Schaumstoff des Endanschlags zu ersetzen.
https://www.tapeheads.net/showthread.php?t=70424
https://www.tapeheads.net/showthread.php?t=67977
Sorry ist in English, falls etwas nicht klar ist mir sagen.
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#62
Moin,

habe gestern die Freischaltung bei Tapehaeds bekommen und mir die Unterlagen von Teac Service schon angesehen. Was mich da etwas irritiert hatte, waren die angegebenen 5 V für links und rechts , die nicht mit den unterschiedlichen Spannungen in den Schaltplänen von Teac koresspondieren ! Ich werde alles ausprobieren. Es ist sonst nirgendwo die Grundeinstellung richtig eindeutig beschrieben !
Den 2. Thread habe ich noch nicht gecheckt Rolleyes . Mal sehen .  Eine X-300R habe ich auch, aber noch nicht reingesehen, da das Maschinchen  funktioniert. Muß ich dann wohl mal machen.
Die Hinweise und Unterstützung von Euch finde ich wirklich klasse und es macht richtig Spaß  Big Grin  so zu kommunizieren. In anderen Foren kann das schon mal schwieriger sein.

Beste Grüße
Wolfgang

Den zerbröselten Endanschlagsbelag hatte ich schon als erstes ersetzt Big Grin !
Wolfgang
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#63
Hallo Hans-Volker,

habe den 2."Faden" bei Tapeheads durchgearbeitet. Das isses !! Smile  Hatte die Bohrungen in der Halterungen noch nicht entdeckt. Konnte das im 1.Faden auch nicht richtig nachvollziehen. Jetzt wird ein Schuh draus - so hoffe ich. Mal sehen, ob nach der Einstellung die nachfolgenden Schaltkreise richtig funktionieren. Werde vielleicht vorsichtshalber noch die Trimmer in langzeitstabilere Typen wandeln.

Klasse !
Ich lasse von mir hören.
Kiel ist ja nicht weit von Schwerin entfernt - außerden sind wir jedes Jahr in Eutin beim Bluesfest für mehrere Tage  Smile falls es denn wieder stattfindet Dodgy !

Beste Grüße und danke

Wolfgang
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#64
Hallo Wolfgang, 

schreibe vor allem mal was dann funktioniert, oder eben auch nicht. 

Die unterschiedlichen Spannungsangaben an Pin3 würde ich gar nicht so eng sehen. Da der Bandzug rechts und links letztendlich am Tentelometer auf den gleichen Wert eingestellt werden soll, ist der Sollwert an Pin 3 auch gleich. Da sind im Schaltplan wohl Ist-Werte einer Maschine angegeben. 

Immer daran denken, wer misst misst Mist.

Band ab - Band  läuft,  

Rainer
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#65
Hallo Rainer,

habe alles nach Deiner ausführlichen Anleitung gecheckt und eingestellt. Hast Du wirklich klasse beschrieben. Maschinchen lief alles bestens. Ausgeschaltet - wieder eingeschaltet Sad  und .....nichts geht - alles wie vorher - Da kommt man ins Zweifeln !
Ich hatte die Maschine vor einigen Jahren eigentlich als Ersatzteilspender gekauft - als das wurde sie vom Anbieter auch mit gutem Preis verkauft !
 
Als ich sie jetzt doch wiederbeleben wollte und einschaltete, leuchtete kontinuierlich die rote Record-LED, die Mechanik des Rollenschlittens bewegte sich nicht und Capstanriemen schmierig zerbröselt. Eine Sicherung (30V Abgriff am Trafo 1,25A) knallte immer durch. Am DBX-Schalter fehlte die Kappe.
 
Also als erstes als erstes alle Verbindungen fotografiert und Capstanmotor mit kompletter Tonkopfbrücke ausgebaut. Dann die Verharzungen beseitigt, alle Rollenlager gereinigt leicht geölt, Torsionsarme ausgebaut gereinigt und fehlende Paßscheiben an den Lagern ersetzt. Dabei habe ich festgestellt, daß die Federn des linken Arms der Bandzugseinrichtung nicht original waren. Eine fiel dann noch irgendwo raus. Klasse Sache für Kurzschluß ! Vielleicht klappt's aber und ich lasse mir ein paar nachfertigen - Anfrage läuft. Mit denen die jetzt drin sind geht's auch. Aber der Freilauf der großen Feder fehlt. Die kleine ist ok.  Die beiden Arme verhalten sich dadurch etwas unterschiedlich. Die rote Record-LED immer noch an, obwohl nicht im Record-Modus !

Dann habe ich alle Platinen wegen des vermuteten Kurzschlusses (lose Feden, Schrauben, Lötreste, Schmorstellen, Wackelkontakte, kalte Lötstellen usw.) gecheckt. Als ich dann alles wieder zusammenbaute, war das Blicken der roten LED verschwunden. Den direkten Fehler habe ich nicht gefunden. Funktionierte einfach und die Sicherung brannte auch nicht mehr durch.

Band lief aber immer noch nicht. Bandzugseinstellung mit Tentelometer hatte ich bei meinen Recherchen im Internet (youtube) gesehen. und so ein Gerätchen mit Glück von einem netten Schweizer Eidgenossen gekauft. Komplette Schaltunterlagen und Bedien-u. Servicemanual hatte ich von meiner anderen X-2000M. Allerdings erste Ausgabe ohne Spannungsangaben. Die habe ich mir dann später erst vermißt die 2. Ausgabe vom Nov.84 bei Hifiengine runtergeladen.

Durch die Fehlersuche bin ich dann in Eurem Forum und bei Tapeheads gelandet Big Grin . Danke für Eure Mühe und Hilfe !

Jetzt setze ich mal oben bei meinem Zweifeln wieder an. Das es mal ging und mal wieder nicht ging. Das hatte ich schon 2-3 Mal vorher. Als ich beim letzten Mal die Tensionarme in der Höhe wegen der unterschiedlichen Spannungen an PIN 3 justiert habe, fiel mir zwischen Frontpaltte und Chassis etwas Silbernes auf. Konnte man wirklich ganz schlecht sehen und nicht rankomme. Habe dann die Verbindung Unterteil und Frontplattenchassis etwas gelöst und da fiel die verchromte, fehlende Abdeckung der DBX-Taste heraus. Der Vorbesitzer hatte das Ding zerrammelt und drin liegen lassen !

Ich vermute, daß dieses Teil die Fehlfunktionen durch durch wechselnde Kurzschlußverbindungen erzeugt hat.
Vorher hatte ich allerdings den Stecker 35 auf dem Powerboard mal gezogen - da blinkte die rote LED wieder und alle Lauffunktionen gingen wieder. Stecker wieder drauf - LED aus - keine Laufwerksfunktionen.

Jetzt aber Stecker drauf - rote Record-LED aus - alle Laufwerksfunktionen lassen sich schalten. Play, Vorlauf, Rücklauf gut. Einstellung mit Tentelometer klappt hervorragend.

Mal sehen ob die X-2000 morgen noch läuft oder ob sie sich's über nacht anders überlegt hat Big Grin

Soweit erst mal ein Lagebericht !

Beste Grüße zur Nacht

Wolfgang
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#66
Hallo Rainer,

die X 2000 ist gelaufen und dann wieder ausgefallen. Habe dann noch einen durchgebrannten Sicherheitswiderstand (22 Ohm) gefunden und ausgetauscht. Und noch mal bei Tapeheads beim Mitglied "skywavebe" - ebenfalls einem profunder Kenner der Materie und langjähriges Mitglied der Tapeheads - recherchiert. Hier wurden genau meine Probleme beschrieben und der Hinweis für die genaue Einstellung der beiden Tensionsarme gegeben (Spannungen 5,7V und 4,8V bei Mittelstellung der Rollen für die optischen Geber). Das war ja genau das, was ich gesucht habe. Die Teac - Hinweise waren ebenfalls sehr hilfreich. Das Mitglied "skywavebe" hat auch geschrieben, daß das nirgendwo so richtig nachzulesen ist, aber erforderlich, damit aus den anliegenden, unterschiedlichen Spannungen, je nach Stellung der Schablone im optischen Geber, die richtige Funktion erfolgt. Zusätzlich wurde zu meinen Problemen mit der Laufwerkssteuerung von einem anderen Mitglied über die Auswirkungen des Ausfalls der Transistoren 2SD718 , die auf dem Kühlblech hinter der Power-PVB montiert sind, geschrieben und diskutiert. Die wurden samt Kühlblech extrem heiß. Ich habe die ausgetauscht und werde auch das Kühlblech vergrößern, so wie bei TH's vorgeschlagen wurde. Am Oszilloskop mit dem Bauteiltester hat sich dann gezeigt, daß beide einen Defekt hatten. Dann noch mal mit dem Tentelometer die Bandzüge für alle Betriebsarten richtig eingestellt - seitem läuft die X 2000 laufwerksmäßig super.

Jetzt geht's weiter Rec/Play-PCB, da das Band nicht gelöscht wird. Keine Spannung am BIAS-Osci . Eine Drossel 200myH, über die 24V kommen sollen, ist durch. Die werde ich erst mal austauschen. Mal sehen wie's dann aussieht.

Soweit mit besten Grüßen
Wolfgang
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#67
Moin an alle,

Drossel ist getauscht. Alle im Umfeld angegebenen Spannungen geprüft. Keine Veränderung. Wieder bei Tapeheads recherchiert: Der Tantal C363 10µH/35V scheint sehr oft defekt zu sein und erzeugt einen Kurzschluß. Dadurch könnte es die Drossel L303 in Mitleidenschaft gezogen haben (meine Vermutung). Da ich die Drossel vor dem Wechseln des Tantals in einen Elko (wie bei TH vorgeschlagen) schon getauscht hatte, ist es vielleicht möglich, daß die Drossel wieder durch zu hohen Stromfluß beschädigt wurde. Das kurzzeitige Brücken der (wieder defekten ?) Drossel hat gezeigt, daß dann die Spannungen im BIOS Osci - Bereich vorgeliegen, Nur etwas zu hoch durch das Überbrücken der Drossel.
Habt Ihr eine Ahnung welche genauen Daten die L303  über die 220µH hinaus haben muß. Ich habe im Service-Manual dazu nicht gefunden !

Mit besten Grüßen
Wolfgang


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#68
Die Fostex R8 hat beidseitig eine Bandzugregelung die auf Lichtschranke basiert.

Gruß Dietmar
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#69
(16.02.2022, 14:15)musikwolle schrieb: Habt Ihr eine Ahnung welche genauen Daten die L303  über die 220µH hinaus haben muß. Ich habe im Service-Manual dazu nicht gefunden !

Auf Seite 54 steht "Choke, 220 µH". Wenn das nicht ausreichend ist, vielleicht kannst du mit der "Parts No" bei einem TEAC-Service Händler (https://triplex-service.de/en/manufacturers/teac/) nachfragen.

Gruß

Nelson
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#70
Servus,

an dieser Stelle soll die Drossel ja nur verhindern, daß die Löschfrequenz auf der Versorgungsspannung auf die Reise durch den Rest des Geräts geht. Ich würde sie mit dem Vielfachinstrument im Bereich 100...500mA brücken und dann bei den bekannten Quellen eine mit 220µH und den vielleicht 20 oder 40mA Belastbarkeit holen, je nach Meßwert eben.

Mehr Strom kann nicht schaden, nur wird sie dann halt irgendwann zu groß.

Michael
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#71
Hallo Michael,

könnte denn beim Kurzschluß des C363 der Srom so groß werden, daß die Drossel den Geist aufgibt - sie also neben der Funktion des Ausbremsens der Löschfrquenz auf die Betriebsspannung - die Funktion einer Absicherung hat ? Die Denke der Entwickler ist ja manchmal nicht nachvollziehbar Blush . Bei den Tapeheads wird ja vieles in dieser Richtung diskutiert.

Aber den Strom zu messen an dieser Stelle ist auf jeden Fall richtig und so werde ich auch erst mal vorgehen.

Besten Dank.

Mit besten Grüßen

Wolfgang
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#72
Habe Strom gemessen - 6 mA .  Drossel ist defekt . Dadurch keine Spannungsversorgung für Bios-Osci . Drossel mit der gleichen Drossel auf der Platinenunterseite zum Versuch ersetzt  ---> funtioniert. Löschfrequenz kommt , Spuren werden gelöscht.
Ich denke, daß der Kurzschlußstrom durch den C363  den Ausfall der Drossel (!?) verursacht hat.

Bin erst mal zufrieden ! Mal sehen wie's weiter geht.

Besten Dank.

Wolfgang

Hallo Nelson,

werde auch bei Triplex mal anfrage, ob die überhaupt noch Ersatzteilversorgung für diese älteren Teac-Bandmaschinen leisten ?
Lasse mir gerade Federn für die Tensionsarme nachfertigen, da ich einseitig keine Originalfedern drin habe. Vielleicht kann ich mir das sparen.

Beste Grüße
Wolfgang
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#73
Schön zu hören, daß es das schon war. Und daß es ein Standardbauteil ist.

So eine Drossel ist ja nix anderes als ein langer Draht auf einen Kern gewickelt. Bei 220µH ist der schon ziemlich lang, und, damit man ihn bei gegebener Baugröße unterbringt, ziemlich dünn.

Wenn jetzt der Tantal einen Kurzschluß nach Masse produziert, ist der ganz schnell einfach durchgebrannt. Das müßte ein Ohmmeter bei dem defekten Teil eigentlich bestätigen.
Und ich hatte neulich Tantals in einem U475, die waren meßtechnisch nicht von einem Stück Draht zu unterscheiden (in dem Fall hat die Strombegrenzung des NG Schlimmes verhindert).

Zur Frage nach der Sicherungsfunktion: Es gibt Sicherungswiderstände, die bei Überlastung ohne großes Rumkokeln einfach aufmachen. Daß die Entwickler das mit der Drossel so designt haben, halte ich für unwahrscheinlich. Die waren eher stolz, dem Controlling die Drossel und teueren Tantals abgetrotzt zu haben. Daß die 40 Jahre später Kurzschlüsse entwickeln würden, wußte man ja nicht...
Eigentlich ist das ein Zeichen guten Designs: die Baugruppen hängen zwar an der gleichen Schiene, aber man verhindert gegenseitige Beeinflussung durch L/C- oder R/C-Glieder.

Michael
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#74
Mal Fragen zu Tantals.
Als Koppelkondensatoren denke ich, sind die ok, aber in Netzteilen wundert es mich immer wieder, weil ja dort in der Regel die großen dV/dt auftreten. Sollte man die dort vielleicht pauschal immer gegen Elkos austauschen?
Weiter: Ich messe Kondensatoren mit einem Peak ESR70. Das zeigt Kapazität und ESR an.
Kann man anhand des ESR eine Aussage zur Alterung von Tantals machen?
Gibt es verdächtig hohe oder niedrige ESR-Werte - je nach Kapazität natürlich?
VG Jürgen
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#75
(17.02.2022, 23:06)JUM schrieb: Kann man anhand des ESR eine Aussage zur Alterung von Tantals machen?

Bei Tantals mit festem Elektrolyt (Mangandioxid/Braunstein oder Polymer) funktioniert das so nicht, also nein.

Abgesehen davon sollte man so gut wie kein Bauteil pauschal tauschen.

Gruß Ulrich
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#76
Moin,

die X 2000 funktioniert mechanisch super. Wiedergabeseitig auch gut (habe das mit älteren bespielten 4-Spur-Bändern  (von anderer Maschine) gehörmäßig geprüft. Pegel scheinen zustimmen. Löschen funktioniert nun auch.

Nächstes Problem: 

Aufnahme auf beiden Kanälen funktioniert nicht. Nur mit voll aufgedrehtem Ausgangsregler ist bei "Tape" etwas vom Signal zu erahnen. Auch nach dem Zurückspulen und abhören - nix. Habe 1 kHz am Eingang eingespeist und dieses über Oszi verfolgt hinter Testpunkt 304/404 vor R373 (120K). Dahinter ist Signal weg bzw. nur noch ganz schwach auszumachen (Dauerwirkung von Rec Mute ???) R373 ist ok. Da dahinter "Rec Mute" greift und bei diesem Befehl auf beide Kanäle zugreift, vermute ich, daß hier der Fehler liegen muß. C 344 ebenfalls ok. U306 Versorgungsspannung liegt an. Sicherungswiderstände sind ok.

Als ich entsprechend  Schaltplan 2.Ausgabe Nov.1984 die Spannungen geprüft habe, habe ich festgestellt, daß die Angaben teilweise nur schwierig nachzuvollziehen sind, da  die der Ausgangsschaltzustand der Maschine nicht für jedem Meßpunkt beschrieben ist. Die Spannungen ändern sich teilweise erheblich beim Schalten in verschiedene Betriebszustände. Hier ist für mich schwer nachvollziehbar welche Spannung für welche Betriebsart für die Logik erforderlich ist. Da  das Mitglied der Tapeheads - skywavebe - auch falsche Spannungen für Fehlfunktionen angeführt hatte, habe ich das Netzteil geprüft und festgestellt, daß die vorliegenden Spannungen der Punkte 1-8 hinter Trafo und Sicherungen nicht mit den angegebenen Spannungen in Größenordnungen übereinstimmen. Auch die Spannungen an den Sicherungen nicht ! Aber das Gerät funktioniert, bis auf beide Aufnahme-Kanäle. Außerdem habe ich festgestellt, daß Schaltvorgänge im Antriebsbereich ein kurzzeitiges Absinken der Betriebsspannungen an 1-8 im Netzteil zur Folge hat. Die im Netzteil vorhandenen Bauteile sind, soweit ich das sehen kann alle entsprechend Schaltplan.

Aber kann das alles zusammen Auswirkungen nur auf den Aufnahmebereich der X2000 haben ? Kann ein defektes oder "verbasteltes" Netzteil (z.B. falscher Ersatztrafo - ein falscher Wickelmotor links war auf jeden Fall eingebaut - habe ich ausgetauscht) derartige Auswirkungen nur auf eine Strecke haben ?

Gibt es noch andere Schaltungspläne. Ich habe die 1.Ausgabe im Original und die 2.Ausgabe von "hifiengine".  Die Angaben zum Netzteil sind in beiden gleich. In der 2.Ausgabe sind aber für viele Bereiche innerhalb der Schaltung leider keine Spannungen für die Logikbereich für verschiedenste Schaltzustände angegeben.

Das bringt mich aber beim zuerst angesprochenen Grundproblem, daß beide Aufnahmekanäle nicht aufnehmen, nicht weiter Sad 

Nach meiner gedanklichen Vorstellung, muß es aus einer Ursache resultieren, die auf beide Kanäle in der Aufnahmefuntion gleichzeitig wirkt.  Alle anderen Funtionen und wirklich alle Funtionen funtionieren sonst, bei Rec Mute wird gelöscht und löscht bis zu eingestellten Anhalten der Maschine.

Hat jemand eine Idee zur Behebung des Fehlers oder einen solchen  schon mal in der Mache gehabt ?

Mit besten Grüßen

Wolfgang
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#77
...funktioniert denn der Löschoszillator wieder und wird auch das Band erfolgreich gelöscht?

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

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#78
Moin,

hier noch ein Schaltungsauszug der X 2000  2.Ausgabe.

Beste Grüße
Wolfgang

   

Nachdem ich L303 und C363 getauscht habe, perfekt. Waren beide defekt !

Beste Grüße
Wolfgang
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#79
Liebe Freunde,

mir steht die Freude das Problem endlich gelöst zu haben und die Trauer über meine Dummheit gleichfalls ins Gesicht geschrieben.

Alles hat sich gekärt Big Grin   Big Grin Big Grin  !

Ich habe jede Menge Bandmaschinen und mache mich jetzt dran mal einige Maschinchen zu überholen, auch um den Gerätepark etwas zu reduzueren und weil ich Spaß daran habe und vor allem Zeit, die mich nichts kostet. Bandmaterial habe ich ebenfalls: verschiedenstes Maxell und BASF (meist neu auf Bobby) sowie meine alten ORWO-4-Spur-Bänder. Obwohl ich auch Studiogeräte besitze, bin ich nie mit Geräten mit deutscher Schichtlage (Telefunken u.ä.) in Berührung gekommen.  Da hatte doch wirklich jemand der Vorbesitzer der gebrauchten  Maxell-Bänder eines für die Bentzung auf einem Gerät mit deutschter Schichtlage umgespult und ausgerechnet das habe ich für meiner Versuche gegriffen. Gefühlte Wahrscheinlichkeit 1:1000, aber manchmal paßt's eben.

Es lag am umgespulten Bandmaterial.

Deshalb ging das Löschen, Aufnahme klappte nicht bzw. nur mit weit entfernter Lautstärke und das auf beiden Kanälen. Das Löschen war ja auch in Wirklichkeit nicht völlig komplett. Im Nachhinein weiß man's besser Smile .

Aber noch mal vielen Dank an alle Freunde der Tonbandtechnik.  Eure Hilfe war fantastisch. Ich habe 'ne Menge dazugelernt und weiß jetz auch, wo ich fundierte Hilfe finden kann !  Das Forum von "Tapeheads" ist ebenfalls hervorragend und unbedingt zu empfehlen und vor allem weltweit - toll. "Skywavebe" dort - einfach unglaublich und jede Menge Beiträge !!!!! Leider in letzter Zeit nicht mehr so aktiv !?

Die Sache mit den Spannungen (Netzteil usw.) und Schaltplänen würde mich aber trotzdem interessieren, weil ich das so nicht nachvollziehen kann.

Noch einen schönen Sonntag. Meine Frau (!!!) und ich haben uns auf den Erfolg erst mal 'ne Flasche Wein entkorkt Big Grin .

Mit besten Grüßen

Wolfgang
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#80
Moin,

habe hier im Forum noch mal mein Wissen zur "Deutschen Schichtlage" vertieft Smile .

https://tonbandforum.de/showthread.php?t...pid=177884

Beste Grüße

Wolfgang
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#81
Hallo Rainer,

besten Dank für Deine Mühe, mir die Sache nahe zu bringen. Verstehe ich alles schon ! Deshalb meine Frage zu anderen Schaltplänen neuer Ausgabe.

Ich schicke Dir mal den Auszug aus der 2.Ausgabe. Die gemessenen Spannungen an PIN 1-8 sollten doch nicht von den dort angegebenen abweichen, da die nachfolgende Beschaltung im Netzteil für alle Ausführungsvarianten (in V und Hz) gleich ist.

Beste Grüße und besten Dank für Deine Geduld

Wolfgang



           
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