Tandberg X 10 beschädigt - Tandberg Zentralservice?
#1
Hallo liebe Tonbandfreunde,

ich brauche einen Rat. Ich besitze schon sehr lange eine gepflegte Tandberg X 10. Leider wurde sie zuletzt beschädigt, so, daß der rechte Bandteller in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aufnahmeachse und Bandteller sind etwas gestaucht, sind aber noch drehbar (auch auf elektrischen Impuls hin), eine Spule kann aber nicht mehr ordentlich aufgesetzt werden (das ist furchtbar und grausam, wie Ihr Euch denken könnt).

Nun würde ich das schöne Gerät gerne wieder in Stand setzen lassen (wenn irgend möglich). Erste Anlaufstelle könnte der Zentralservice von Tandberg sein. Wer hat damit Erfahrung? Sitzt er nun Düsseldorf, oder in Remscheid? Wer hat noch einen Tip zum Service?

Vielen Dank

Helmut
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#2
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Der Tandberg Service ist nach Remscheid gezogen, abwr die haben doch eine Website?

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Ja Frank, danke für Deine Reaktion.
Daß der Service umgezogen ist habe ich nicht mitbekommen - nun ist die Sache klar, Webpräsenz habe ich auch entdeckt.

Ich hätte gerne noch den einen oder anderen Erfahrungsbericht mit dem Tandberg Zentralservice - das wäre toll.

Gruß

Helmut
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#4
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Da ich nie etwas von Tanberg hatte, kann ich nichts dazu sagen. Von einem Bekannten, der auch hier im forum ist, habe ich aber noch nichts nachteiliges über Tandberg- Schmidt gehört.


Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Liebe Leute,

heute erhielt ich eine Reparaturschätzung von Tandberg. Mit ca. 100 € soll das Gerät wieder hergestellt werden. Größere Probleme werden dabei nicht gesehen, bzw. erwartet. Und bei Terminvereinbarung kann die Maschine am gleichen Tag wieder mitgenommen werden.
Solche Nachrichten sind geeignet einen an sich trüben Tag nachhaltig aufzuhellen.
Parallel zu dieser Reparaturanfrage durchforstete ich binnen weniger Tage den heimischen Markt intensiv nach attraktiven Angeboten und durchkämmte viele einschlägige Websites. Meine Ebaybeoachtungsliste ist gut angefüllt mit spezifischen Offerten (wo soll man heutzutage sonst noch erfolgreich und rasch suchen und finden?). Ein seit Wochen an meinem Arbeitsplatz platzierter Aushang (ca. 6000 Mitarbeiter werden angesprochen) erbrachte bislang keine einzige Reaktion. Nun, da freu ich mich doch zunächst mal auf die (baldige) Instandsetzung meiner 10 X.
Trotzdem, ich bin heftig infiziert (foudroyant) und kann mir sehr genau vorstellen, eine kleine Sammlung mit unverzichtbaren Großspulengeräten aufzubauen (meine Frau auch?). Ein Grundig TK 745 sive 845 soll aber auch dabei sein - trotz schmerzlicher Erfahrungen - es war DAS Gerät (TK 845) meiner Jugend (neu gekauft bei Elektro Fröschl in Augsburg). Das "erste Mal", das vergißt man nicht (stimmt nicht ganz, davor gab es im elterlichen Haushalt schon mehrere unvermeidliche Berührungen mit TK 23/TK 245?). Deswegen haben wahrscheinlich die meisten unter Euch eben doch noch ein Grundig mit dabei. Geht mit diesen Geräten nach langen Jahren nicht so hart ins Gericht ...

So long

Helmut
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#6
Hallo Helmut,

über den Tandberg Zentralservice und den Inhaber, Herrn Schmidt, kann ich aus eigener Erfahrung nur Positives berichten. Selbst zu Zeiten, als der noch in Erkrath war, kam er abends bei mir zuhause vorbei und brachte mir das betreffende Gerät. Ich muß dazu sagen, daß ich in Remscheid wohne, wie Herr Schmidt selbst auch. Daß er jetzt nach RS umgezogen ist, ist natürlich ideal und ich kann rasch mal nach dem Büro dort vorbeischauen, wenn etwas anliegt. Ich besitze eine TD-20 A, die ich natürlich bei ihm warten lasse – zum letzten Mal 1994 und nächstes Jahr geht sie wieder dorthin. Empfehlen kann ich den Tandberg Zentralservice für kompetente Wartung und Instandsetzung von Tandberg Geräten aller Art auf jeden Fall. Man findet dort auch gute, generalüberholte Gebrauchtgeräte, nicht nur Bandmaschinen, auch Tapedecks und Receiver. Die haben allerdings ihren Preis! Letztlich lachte mit eine 10 X 4 Sp. an. War wie aus dem Ei gepellt, mir aber mit 600 EUR zu teuer. Dafür ist man qualitativ und optisch stets auf der sicheren Seite. Telefonanruf genügt, oder am besten mal nach Vereinbarung vorbeischauen.
Ein Highlight u.a. von der Tonqualität her ist sicher auch die TD-20 A und daher sammelnswert. Ich besitze meine seit 22 Jahren (Erstbesitzer) und sie ist nie ausgefallen. Bitte auch mal unter der Rubrik Diskussionen / 9,5 vs.19 nachlesen, meine dortigen Ausführungen beziehen sich auf die Kombination der TD-20 mit Maxell-Band. Das ist m.E. eine der wenigen Band / Gerätekombinationen, die bei korrekter Einmessung auch bei 9,5 die Sonne scheinen lassen – natürlich 2 Spur!

Keep swinging - Uli
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#7
Uli,

Vielen Dank Uli für Deine Entgegnung und der eindeutigen Referenz für den Tandbergservice in Remscheid. Es gibt mir nun wirklich restlos ein gutes Gefühl. Denn, bevor man sich für ca. 500 km (hin/zurück) auf den Weg macht, ist es einfach angenehm vorher zu wissen, was einen in etwa erwartet. Prima, ich freue mich auf die Fahrt dort hin.

Nun, Deine Empfehlungen fallen natürlich bei mir auf fruchtbaren Boden. Eine TD 20 A, möglichst in 2-Spur, steht jetzt aktuell auch ganz oben auf meiner Wunschliste (wie sieht es eigentlich mit der Verfügbarkeit der SE-Ausführung aus?).
Ich muß nur aufpassen, im Überschwang nicht die nötige Sorgfalt und Skepsis bei potentieller Kaufabsicht an den Tag zu legen. Schön ist es, wenn man attraktive Angebote halbwegs in der Nähe seines Wohnortes vorfindet und das Objekt seiner Begierde unmittelbar begutachten kann. Tandberg steht bei mir seit jeher hoch im Kurs. Mir dient die 10 X nun auch schon deutlich über 20 Jahre treu und ohne die geringsten Probleme, wenngleich ich sie nicht stark strapazierte. Rein äußerlich gefällt mir ja die TD 20 A eine Spur besser, hat vielleicht auch damit zu tun, daß ich noch keine besitze und Drehregler etwas besser finde.
Augenblicklich bin ich richtig angestochen auf die Marke Tandberg an sich. Ich entdeckte in Archiv der FAZ einen appetitlichen Bericht über eine tolle Kombination von Tandberggeräten und Isophon Indigo Lautsprechern. Er stammt aus dem Jahr 1995 und zu meiner Überraschung stellte nur ein Jahr zuvor Tandberg noch eine komplett neue HiFi-Serie vor - 40xxer, wenngleich leider ohne Möglichkeit der Magnetaufzeichnung. Daß dieser Tandbergzweig erst im Jahr 2000 liquidiert wurde, erstaunte mich ebenfalls. Ich meinte immer, das passierte schon viel früher.
Die Produktion der Tonbandmaschinen endete ja schon in den frühen 80ern, oder? Das bekam ich noch nicht so richtig heraus.

Okay, ich könnte jetzt noch lange aus der Sicht des Sammlernovizen (hat erst eine Maschine, wie niedlich) und Tandbergenthusiasten weiterorgeln, höre aber an dieser Stelle vernünftigerweise mal auf und melde mich bestimmt kurzfristig wieder, vielleicht an anderer Stelle in diesem bereichernden Forum.

Grüße

Helmut
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#8
Hallo Helmut,

ich kann nur zur intensiven Beschäftigung mit Tandberg-Geräten, und hier natürlich insbesondere mit den Bandmaschinen, ermutigen. Die Bandgeräte mögen im Vergleich zu Revox, Uher, Grundig, Philips und TFK hierzulande ihr Dasein „auf der Schattenseite der Straße“ gefristet haben. Dies jedoch höchstens von ihrem Bekanntheits- und Verbreitungsgrad her gesehen. Klanglich wandelten sie immer „On the Sunny Side of the Street“. Ob 6000X, TD-20A 4 Sp., TD-20A 2 Sp./2 Sp. HS oder
TD-20A –SE (diese Versionen habe ich besessen), sie alle zeigten den o.g Konkurrenten bei vergleichbarer Spurlage und Geschwindigkeit, wo der Klang-Hammer hing! Ich kann Vergleiche ziehen zur A 77, 9,5/19 in 4- und 2-Spur. Für sich genommen ist das auch heute noch eine robuste und alltagstaugliche Maschine. Nur klanglich kommt sie in Punkto Dynamik nicht an eine TD-20 A heran. Sie rauscht mehr und der maximale Pegel, den man aufs Band bekommt, reicht nicht an den der TD-20 A heran. Darüber hinaus sind mir die Köpfe aller Revox-Geräte zu weich und zu teuer. Der Wiedergabekopf der TD-20 A ist unkaputtbar – Glasferrit. Der Aufnahmekopf dagegen ist konventioneller Bauart, des Klanges und Aufsprechpegels wegen.
DIE Allroundversion ist m.E. die 2-Spur 9,5/19-Ausführung der TD-20 A. Sie ist die einzige, die ich behalten habe. Im Vergleich untereinander ist die 4-Spur 9,5/19-Ausführung gut aber eben noch suboptimal, wenn man 2-Spur gewohnt ist. Die 2-Sp. HS- Version in der Normalausführung (nicht SE !) ist nur wegen der 38 er-Gangart interessant. Man begibt sich aber im Vergleich zur 2 Sp. LS-Version der interessanten Möglichkeit, mit geeignetem Band sehr gute Aufnahmen bei 9,5 anfertigen zu können, und das zählt im Amateurlager m.E. mehr als gelegentlicher Betrieb mit 38. Die SE-Version ist selten. Vorige Woche sah ich bei Tandberg-Schmidt eine gebrauchte und generalüberholte, die aber leider verkauft war und auf Abholung wartete. Sie ist optisch reizvoll, da als einzige Version ganz in schwarz gehalten. Klanglich wirkt die Special Equalisation (35µsec bei 19 / 10µsec bei 38) im Vergleich zur Normalentzerrung wie eine leichte Höhenbremse – zugunsten eines noch geringeren Rauschens. Man hat diesen Weg anstelle von Dolby oder DBX gewählt, was sicher auch die bessere (ehrlichere) Lösung war. Für sinnvoll halte ich den Einsatz der Spezialentzerrung nur bei Live-Aufnahmen oder beim Hin- und Herkopieren, wo um jedes dB gekämpft wird. Bleibt eine Exoten-Version, die ich gerne hätte, aber an die wohl schwer ranzukommen sein wird, weil sie vor allem vom amerikanischen Markt gefordert wurde. TD-20 A 4 Sp. 19/38. Soweit mir bekannt, lagen die Neupreise 1982 etwa wie folgt:
 TD-20 A 4-Spur 9,5/19: ca. DM 2.100
 TD-20 A 2-Spur 9,5/19: ca. DM 2.500
 TD-20 A-SE: ca. DM 3.000
Die Neupreise der „normalen“ HS-Versionen sind mir nicht bekannt, dürften aber irgendwo zwischen der normalen 2-Spur- Version und der SE gelegen haben. Leider war meines Wissens um 1984 Schluß mit der TD-20. Eine TD-30, auf die ich gewartet hatte, kam nicht mehr. Frühe Versionen (vor 1982) erkennt man daran, daß der Schriftzug „Tandberg“ auf der oberen Kopfabdeckung aus erhabenen Metallbuchstaben besteht. Bei meiner Maschine (Sept. 82) ist er nur noch in weißen Lettern aufgedruckt.
Die Optik der TD-20 A ist sauber, schnörkellos, sachlich, vielleicht etwas kühl und dadurch absolut zeitlos. Meine Akai DX-630 DB verkaufe ich derzeit nicht zuletzt deswegen, weil ich den „Japan-Barock“ neben der Tandberg nicht mehr sehen konnte. Die Bedienung der Tandberg ist übersichtlich und gibt nie Rätsel auf. Und was schert mich als Amateur denn, ob die Rückwand statt aus Holz oder Blech nur aus Pappe ist? Wer Ohren hat zu hören, der höre! Das tat übrigens auch der große Louis Armstrong, der mehrere zeitgenössische Tandberg-Bandgeräte besaß und seine Aufnahme damit machte.

Und der hatte Ohren........

Let ´m roll – Uli

P.S.: Bin ich froh, daß ich mich damals für eine TD-20 A und nicht für eine SG-631 Logic oder eine B 77 entschieden habe.
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