Vergessene Interpreten
#1
Geht es auch nicht auch manchmal so? Man legt ein Band auf und da dudelt eine Musik, die vor 20 oder 30 Jahren rund um die Uhr lief und die man seit eben dieser Zeit nie wieder gehört hat. Viele dieser Perlen sind in Vergessenheit geraten. Nicht selten lag es daran, daß es Eintagsfliegen waren.

Nimmt man beispielsweise die deutschen Interpreten vergangener Tage (nicht die Schlagerfuzzies), dann ist davon heute nichts mehr zu sehen oder zu hören. Ein gutes Beispiel wäre der Herman van Veen: er wurde in Deutschland wie in Holland geradezu gefeiert und heute spricht niemand mehr über ihn.

Laßt uns hier einmal die vergessenen Interpreten sammeln. Dabei sollten wir jedoch diejenigen ausnehmen, die nicht wirklich berühmt waren. Einen Fernsehauftritt sollte schon jeder gehabt haben. Schön wäre auch, wenn man den Hit-Titel noch dazuschreiben würde...
Zitieren
#2
Scott McKenzie - San Franzisco
Barry McGuire - Eve of Destruction
Dusty Springfield - Son of a Preacher Man
Edwin Hawkins Singers - Oh happy day
Knut Kiesewetter - Fahr' mit mir den Fluss hinunter (Sie sind grün)
Ulrich Rosski - Mann im Ohr

=> Andreas: Meinst Du sowas?
Michael(F)
Zitieren
#3
Beinahe Wink Die ersten 4 sind eigentlich (zumindest hier oben im Norden) immer noch gern gespielt.

Knut Kiesewetter und Ulrich Roski sind aber genau richtig: ich glaube, daß es nicht wenige gibt, die weder mit Knut Kiesewetter noch mit dem Songtitel etwas anfangen können - spielt man dann aber das Stück vor, wird wohl nahezu jeder 'Oldie' gleich ein Wiederhören-Erlebnis feiern Smile



Hier der Durchbruch für Karl Dall, der danach seinen bei Insterburg & Co. erworbenen Charakter weiter ausbaute und schließlich zu dem wurde, was er war: mittelmäßig. Im Grunde war dieser 'Erfolgssongs auch das Ende von Insterburg & Co.:

'Diese Scheibe ist ein Hit'
Zitieren
#4
O.k., Du meinst also solche Sachen, die nicht mal mehr von den Oldie-Sendern recycled werden. Das ist schwierig, denn die alten Hits werden immer wieder ausgegraben. Deine Kriterien treffen z. B. auch auf Bands wie Ekseption zu, die nicht mal mehr ins Oldie-Format passen.

Im Dunstkreis von Kölle werden "De bläck föss" noch eine Rolle spielen, im Rest der Republik waren sie mal durch eine hinreissende Version von Grönemeiers "Männer" bekannt. Hat sich aber wieder gelegt.
Michael(F)
Zitieren
#5
.
Ulrich Roski war wohl einer der "Blödelbarden" die Ende der 70er hochkamen, genau wie "Schobert & Black" von denen nur Jürgen v. der Lippe überlebt hat. Trotzdem sind Titel wie "Lonesome Rider " ( Roski) oder "Nur ungern nimmt der Handelsmann", "Kreuzberger Nächte" (Schobert & Black) immer noch halbwegs komisch. Ich jedenfalls kann mich besonders an Ulrich Roski immer noch ergötzen.


Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#6
Der Übergang zum Klamauk war fliessend. Schobert&Black genauso wie Insterburg&Co haben mal als musikalisches Kabarett begonnen, bevor sie zu Blödelbarden wurden und dann im Klamauk endeten.

Die Texte von Roski - er ist glaube ich, Anfang des Jahres verstorben - waren immer intelligent. Frank Zander war in seiner Anfangszeit ähnlich gut, und auch die erste Otto-LP lässt sich mit dem dahinter kommenden Abklatsch nicht vergleichen.

Aus der Deutsch-Szene fällt mir noch Hans Hartz ein. Sein Hit war, glaube ich, "Die weissen Tauben sind müde". Markenzeichen war die Raspelstimme.

Ach ja - so richtig bekannt ist
Inga Rumpf
auch nicht mehr. Hatte sie einen prägnanten Hit?
Michael(F)
Zitieren
#7
Leider, leider: Roski ist tatsächlich tot. Sad
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#8
Aber Hallervorden:Von Anfang an nur Flausen im KopfWinkBig Grin
Zitieren
#9
Inga Rumpf? Aber klar, mit Frumpy: 'Gypsy' Smile

Schobert & Black mit ihrem Holzwollschnitzelwerk oder meinem Lieblingsstück: Beutelgesang Smile Wir kommen der Sache näher.
Zitieren
#10
Hier gehts weiter. Wer kennt die Fragezeichen?

Four Tops : Oh Mamy Blue
Three Dog Night : Mama Told Me Not to Come
Medicine Head : One and One is One
McGuinnes Flint : When I'm Dead And Gone
Drupi: Piccolo e fragile (?)
Alice : Per Elisa, Una Notta Speciale
Christie : Yellow River
Harpo : Movie Star
Kincade : Jenny, Jenny, Dreams Are Ten A Penny
David Dundas: Jeans On
Archies: Sugar, Sugar
New World : Tom Tom Turn Around
Abi&Esther Ofarim: Morning Of My Life
Nancy Sinatra & Lee Hazelwood : This Boots are Made for Walking
??? : PopCorn (War so ein instrumental-Synthie-Stück)
The Equals : ???
Michael(F)
Zitieren
#11
Sparks: This Town Ain't Big Enough For The Both Of Us (Excentrische Gebrüder)
Tee Set: Ma Belle Amie
Cockney Rebel: Make Me Smile
Michael(F)
Zitieren
#12
Hallo,

Michael:
meinst Du diese "Four Tops":
http://www.history-of-rock.com/four_tops.htm
???
Das waren aber Anfang der 70-iger keine Eintagsfliegen..Und vergessen hab ich sie zumindest auch nicht.
"Oh Mamy Blue" kenne ich allerdings nicht von denen.

Die Equals hatten 3 Hits:Baby come back,(1968 und etwa 20 Jahre später(oder war das da bereits der Eddy Grant alleine??)),Softly,Softly, und Viva Boby Joe.
Der Frontmann der Equals,Eddy Grant,wandelt auf Solo-Pfaden,und sein "Gimme Hope,Jo´anna" wird heute nocht oft im SWF gespielt(was aber zugegebenermaßen kein Qualitätskriterium ist)

Die Archies waren nur ein Studioprojekt:man hatte dazu ein paar Studiomusiker zusammengeholt und den Titel eingespielt.Eigentlich gab es gar keine Gruppe "Archies"

McGuinnessFlint war,soweit ich weiß,nur eine Durchgangsstation für verschiedene Musiker...

Eine Gruppe,die einen Riesenhit hatte und von der ich nichts mehr gehört habe:
Thunderclap Newman:Something in the air.
Die waren damals sogar im Beat-Club...
Und der Peter Sarstaedt(oder so ähnlich)"Where do you go to my lovely"
Von Don McLean würde heute keine mehr etwas kennen,wenn nicht Madonna sein American Pie aufgewärmt hätte.
Wer kennt noch die damalige holde Gattin von James Taylor,Carly Simon, mit ihrem "You´re so vain",bei dem Mick Jagger im Chor mitgesungen hat??
Zitieren
#13
Mitte der 70er gab es den Riesenhit "Oh Mamy Blue"
Von wem im Original weiss ich nicht mehr sicher. Ricky Shayne hat ihn gecovert.
Ob Four Tops oder Box Tops? Keine Ahnung, ich dachte erstere! Vielleicht auch jemand ganz anderes.

Dann gab es da noch die erquicklich Bubblegum-Musik:
- Ohio Express: Yummi Yummi
- 1910 Fruitgum Company: ???

Weiteres one hit wonder:
Kevin Johnson: Rock 'n Roll I gave you all the best years of my life
Josuah Kadison: Jessie

Mit mehreren Hits:
Jim Croce: Photographs and Memories
Hot Chocolate: Every one's the winner
Michael(F)
Zitieren
#14
@ Michael(F)

Hot Chocolate hab ich nun wirklich nicht vergessen, lief auch gestern erst wieder im Radio. Und Jim Croce hätte ich um ein Haar noch in unsere Plattenliste mit aufgenommen. Lange hab ich diese Nummer nicht mehr im Radio gehört:

Boston - More than a feeling

Nichts desto trotz hab ich die 1. beiden LPs von Boston und höre sie immer noch gerne.

Thomas
Zitieren
#15
Ich denke, das was Andreas auch meint, ist die ganze deutschsprachige "Liedermacher"-Szene, die in den 70ern mal hoch im Kurs stand und heute fast komplett verschwunden ist.

Da etwa 30% meiner Plattensammlung aus Liedermacher-Platten besteht, möchte ich kurz ein Paar große Namen der Zeit nennen:

Stephan Sulke (bekannt durch den eher untypischen Gassenhauer "Uschi"...)

Wolfgang Ambros (die alten Platten sind und bleiben die besten, besonders "Hoffnungslos")

Konstantin Wecker (war gut, bevor er den "Kokain"-Blues hatte Big Grin )

Hannes Wader (muss man anhören)

Georg Danzer (alle alten Platten sind emfehlenswert, besonders: "Du mi a")

Wolf Biermann (anspruchsvoll im Bezug auf Textinhalt, ewiges deutsches ost-west Problem)

Franz-Josef Degenhardt (inhaltlich sehr anspruchsvoll, die Protesthaltung in Person, "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern...")

Peter Horton (ein Meister des Gitarrenspiels...)

Hermann van Veen (Zitat: "Warum bin ich so fröhlich, so fröhlich,....")

Robert Long (Zitat: "Morgen sind wir tolerant, tolerant, und finden selbst den größten Idioten interessant..." Big Grin )

Manfred Krug (Seine ersten Platten (noch zu DDR Zeiten) sind musikalisch ein Genuß, inhaltlich eher etwas flach (die böse Zensur...))

Adamo (Wird durch seine Ausreißer in die Schlagerwelt oft verkannt, hat aber wunderbare Konzeptalben veröffentlicht (Kieselsteine 1 / 2 / 3))

Stefan Waggershausen (Zitat: "Hallo Engel, mußt Du wirklich schon geh'n...")

Knut Kiesewetter (Zitat: "Keiner hat mich richtig lieb...")

usw.


Es gab in dieser Szene einige großartige Platten, die aber leider heute viel zu wenig Beachtung finden, obwohl die meisten Texte zeitlos sind und gerade in der heutigen Zeit mehr den je passen sind...



P.S. An Michael(F): der Song "Popcorn" war von der Formation "HOT BUTTER"
Zitieren
#16
'Mademoiselle Ninette' (Soulful Dynamics)
'Sah Sah Kumba Kumba Kumba Sah' (Soulful Dynamics)

Hoffentlich ist alles richtig geschrieben Wink
Zitieren
#17
~~~ She's a lovemachine in town~~~ oder so ähnlich. Von wem stammt das eigentlich? Supermax?
Zitieren
#18
Bingo, richtig ! Smile
Ne schöne grüne LP, wenn ich mich richtig erinnere !

Thomas
Zitieren
#19
Spontan fällt mir da "Promises" ein...die hatten 1978/79 den Super-Hit "Baby it´s you"
die LP habe ich mir vorletzte Woche gerade auf´m Flohmarkt gekauft Smile
Zitieren
#20
Zitat:highlander postete
~~~ She's a lovemachine in town~~~ oder so ähnlich. Von wem stammt das eigentlich? Supermax?
Supermax ist richtig.
Der Titel hieß "Lovemachine" und war auf der LP "World of today" (2. LP von Supermax) von 1977 zu finden. Der Frontmann der Band war Kurt Hauenstein. Für den Liebhaber von harmonischen Ur-Synthieklängen ist diese Platte ein Muß...
Mindestens genau so gut ist die erste, eher unbekannte LP von Supermax "Don't stop the music".
Zitieren
#21
Da fallen mir noch Mouth & McNeal (richtig geschrieben?) ein, 'How do you do' war der Hit.

Und heute fiel noch

Uakadi, uakadu von I NUOVI ANGELI

aus den Lautsprechern meiner TG 674 Wink Interessant, was man damals so alles gut fand ... heute natürlich nicht mehr ... man ist ja gereift und über derartiges Popgedusel erhaben Big Grin
Zitieren
#22
... sagt man zumindest...
Michael(F)
Zitieren
#23
Zitat:highlander postete
Laßt uns hier einmal die vergessenen Interpreten sammeln. Dabei sollten wir jedoch diejenigen ausnehmen, die nicht wirklich berühmt waren.
Bei mir wird's etwas 80er-Jahre-lastig:

- Gazebo: I like Chopin
- Musical Youth: Pass the dutchie
- John Farnham: You're the voice
- Bad Boys Blue: You're a woman
- Stan Ridgeway: Camouflage
- Valerie Dore: The night
- Marillion: Kayleigh
- Murray Head: One Night In Bangkok
- Dan Hartman: We are the young
- Desireless: Voyage Voyage
- Dead Or Alive: You spin me round

Daneben gibt's noch ein paar andere, von denen man heute nur noch ein oder zwei verschiedene Lieder hört, obwohl sie damals wesentlich mehr Hits hatten. Boy George/ Culture Club, Spandau Ballet, Nick Kershaw und Tears for fears fallen mir so spontan ein.
Zitieren
#24
Zitat:Michael Franz postete
Weiteres one hit wonder:
[...]
Josuah Kadison: Jessie
Nicht ganz One-Hit-Wonder, denn die Nachfolgesingle "Picture postcards from L.A." war auch noch recht erfolgreich und könnte meiner Erinnerung zufolge sogar in der deutschen Single-Top-10 gewesen sein. Ist auch noch ab und zu im Radio zu hören.
Zitieren
#25
Zitat:Michael Franz postete
Aus der Deutsch-Szene fällt mir noch Hans Hartz ein. Sein Hit war, glaube ich, "Die weissen Tauben sind müde". Markenzeichen war die Raspelstimme.
Der hatte noch zwei weitere Erfolgstitel: 1985 "Musik aus der Ferne" und 1991 "Sail Away" (bekannt aus der Beck's-Werbung). Jahreszahlen jeweils aus der Erinnerung, stimmen vermutlich nur ungefähr.

Hans Hartz ist übrigens vor zwei Jahren verstorben.
Zitieren
#26
Da gab's mal 'ne sehr beliebte Platte, ca. '76

Klatuu,
hiess die Band, keine weiteren Namen auf dem Cover, das nährte Spekulationen. Die Beatles etwa? Die Musik hatte durchaus Ähnlichkeiten.

Auf dem Cover eine Sonne abgebildet, der Hit-Track:
"Taking Occupants of Interplanetary Craft"

Der ganz Rest war auch nicht schlecht!
Michael(F)
Zitieren
#27
Ungenannt bleibt fast immer The Herd aus den 70ern:

Paradise lost.
In the Underworld.
...

Diese Band hatte damals irgendwie in mein Innerstes getroffen.

Weiterhin mag ich BlueGrass- und Cajun-Musik.
Zitieren
#28
The Herd? Hat da nicht Peter Frampton mitgespielt?

Wg. Bluegrass:
--------------------------
Das ist ja eine komplette, in Vergessenheit geratene Musikrichtung.

# Bill Monroe war mir zu steif,

Die aktiuelle Szene kenne ich nicht,
aber ich liebe die:

# Country Gentlemen mit Charlie Waller. "Live in Japan" ist ein tolles Album mit Coverversionen von "Yesterday" und "Fox on the Run" (Manfred Mann)

#Doyle Lawson & Quicksilver, ein Ex-Country-Gentleman

#Das "offizielle" Bluegrassalbum von Steve Earle ist mir zu penibel, ich empfehle statt dessen das locker-schräge "Train a comin' ". Steve Earle kommt im Dez. nach Deutschland, aber nicht zum Bluegrass spielen. Er hat seine "Dukes" dabei und würde mit denen die Rolling Stones an die Wand spielen, wenn die sich trauen würden mit ihm aufzutreten Wink

# Ach ja, was Bob Dylan eine Zeit lang als Opener für seine Gigs spielte, und auch heute noch immer wieder einbaut, kann auch unter Bluegrass durchgehen. Das gäbe ein schönes Album.
Michael(F)
Zitieren
#29
Voilà, The Herd:

http://www.quoticker.de/SQTICKERTHEHERD.htm
Zitieren
#30
Wie wäre es mit Lucifer's Friend?
Die waren laut den CD-Booklets ziemlich erfolgreich, haben vor einigen Jahren wohl auch nochmal eine CD veröffentlicht (zu deren Erwerb ich mich nicht durchringen konnte) aber im Radio habe ich sie bislang nur ein einziges Mal gehört (Ich glaube 1992, NDR 4 (jetzt NDR Info), Rockfile mit Reinhard Ewert).
Laut Brockhaus CD-Rom waren sie u. a. Begleitband von M. Müller-Westernhagen (was ich persönlich jedoch nicht für ein Qualitätsmerkmal halte).
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#31
Manhatten Transfer!

"Operator"
Zitieren
#32
Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist ein ganzes Genre weggespült worden (Gott sei Dank!!!), ich denke da an Fips Asmussen (richtig geschrieben?) & Co. Die Witzeerzähler, die dazu auch etwas sangen, damit man a) rundherum unterhalten wurde und sich b) die Berechtigung für eine Plattenpressung ergab. Otto oder auch Erhard fallen mir da spontan ein...

Heute haben wir dafür sog. Comedians, ab und zu mit Witzen, selten gesanglich tätig oder wenn, dann grottenschlecht.

Aber was hört jetzt die Oma und was hört Opa??? Hummtata, hummtata Wink
Zitieren
#33
Ziemlich bekannt und heute kaum gespielt waren die Bands:

- Camel
- Wishbone Ash
Michael(F)
Zitieren
#34
Was ist mit den Gruppen die nicht so ins Oldie Feld passen z.b.

-Gentle Giant
-Ekseption
-Birth Control
-Omega

Diese Gruppen spielten z.b. Deutschrock/Progressive ( Welchen stil spielt eigentlich Ekseption?)

Kennt jemand die Gruppe Parzival? Suche nämlich eine LP dieser Gruppe finde aber keine weil diese sehr selten sind. Weiß jemand wo es so etwas geben könnte?
Zitieren
#35
Nanu? Es kennt außer mir noch jemand Gentle Giant? Smile
Ich habe nur eine Best of Ekseption auf Kassette und habe sie sogar vor einigen Wochen mal wieder angehört. Ich mag sie nicht. Verjazzrockte Klassik. Nach meinem dafürhalten hat es da aber besseres gegeben. Wenig originell.

Wenn wir über Kraut reden, dürfen nicht fehlen:
Amon Düül II
Guru Guru (mit Mani Neumeier, dem Elektrolurch)
Kraan ("vorne hart, hinten weich", Selbstbeschreibung)
Can (Jaki Liebezeit, drums "Wie ein Drumcomputer, nur ohne Humanizing-Funktion", den Autoren dieses Zitats habe ich vergessen)
Tangerine Dream
(Kraftwerk sind noch zu aktiv, um hier hinzupassen)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#36
Zitat:Nach meinem dafürhalten hat es da aber besseres gegeben. Wenig originell.
Ich kann mich ja irren, aber waren nicht Ekseption die ersten, die so etwas konsequent durchzogen? Das hat damals für Aufregung gesorgt und war sehr originell. Ich gebe dir allerdings recht: heute kann ich das auch nicht mehr hören Wink
Zitieren
#37
Die Melange zwischen der sog. "Klassik", die oft genug gar keine Klassik sondern Bach'sche Barockmusik war, ist in der ersten Hälfte der 70er recht beliebt gewesen.

- In Schlagern wurden der Gefangenenchor aus Nabuco ebenso verwurstet wie Beethovens 9.,
- Deep Purple präsentierten das Concerto for Group and Orchestra, leider mehr ein Neben- und Nacheinander denn ein Miteinander.
- ELO musste "Roll over Beethoven" natürlich mit dem tatatataaaaa dessen 5. beginnen.
- Jethro Tull oder besser gesagt Ian Anderson setzten mit dem geflöteten "Bourée" Akzente auf den Folk-Rock
- Ekseption schlachteten den Gedanken weiter aus und machten ihn zum Konzept, das dann zur Masche degenerierte. Als dauernd tragende Säule zu wenig, deswegen wurde man dieser Musik schnell überdrüssig.
- Emerson Lake&Palmer machten keine Konzept draus, knöpften sich aber ein ganzes, z. T. recht sperriges Werk von Modest Mussorgsky vor: Pictures at an Exihibition.
- Etwas weniger beachtet, aber sehr reizvoll die Versuche von "Beggars Opera" in diesem Genre.

Natürlich wurde nicht nur adaptiert, sondern auch eigenes in diesem Stil geschaffen. Jon Lords "Sarabande" sei hier erwähnt, auch Rick Wakeman's "The Six Wifes of Henry VIII". Das Purple-Concerto war auch eine Eigenkomposition.

Im Jazz waren dieses Crossovers schon länger üblich. Da gab es nicht nur Jaques Loussier mit seinem Play Bach, auch Eugen Cicero arbeitete für das MPS-Label in dieser Richtung. Auch heute ist das noch gang und gäbe, nur ohne großes Gedöns. Richie Beirach hat letztes Jahr ein Konzert zum Thema "Round about Monteverdi" in der Stuttgarter Liederhalle gespielt, und natürlich ging es nicht nur um Monteverdi sondern auch um Bach und andere Komponisten aus der E-Musik, bekannte und weniger bekannte.

Schlimm wird es immer dann, wenn man die Ohrwürmer der "Klassiker" zu Schagern reduziert. Das beste daran ist noch, daß man auf viele schöne Melodien aufmerksam wird, die man gerade in der leichten Musik, z. B. Operetten findet. Oft langweilig, da ausgelutscht (s. Ekseption), aber deswegen nicht unwichtig war diese Musik. Den Blick auf die Roots abseits des Rhythm 'n Blues zu lenken war schon richtig. Man sollte sich leiten lassen und sich auch für die Originale interessieren - es lohnt sich.

Qualifizierte Musiker vorausgesetzt, ist das auch heute noch ein reizvolles Genre, daß aber sehr im verborgenen blüht, nicht so sehr als Konzept sondern als einzelnes Einsprengsel in einer musikalischen Tätigkeit.
Michael(F)
Zitieren
#38
Sicher, viele große Namen haben mal versucht, die Klassik in den Rock und Pop zu übersetzen. Aber waren nicht Ekseption die ersten, die praktisch vollelektronisch zu Werke gingen?
Zitieren
#39
So genau weiss ich das nicht. Was meinst Du mit "Vollelektronisch"? Den Einsatz von Synthesizern?

Ich würde mal tippen, daß "The Nice" mit "Brandenburger" vor Ekseption präsent waren, ebenfalls mit Synthie. Wenn ich schon jemandem zum Pionier ausrufen muss, dann "The Nice".

Woooolfgaaaaang!
Michael(F)
Zitieren
#40
Ui, die habe ich ganz vergessen, obwohl erst vor wenigen Tagen noch gehört. Die Nice waren sicher die Inspiration für die Holländer.
Zitieren
#41
Hierzu sind mir letztens noch zwei Namen aus dem letzten Jahrzehnt eingefallen:

- Selig. Mitte der 90er wurden sie als die Hoffnung der deutschen Rockmusik gehandelt und hatten mit ihrem Debütalbum und den drei Single-Auskopplungen großen Erfolg. Mit den von den Kritikern hochgelobten zweiten Album wurde es dann schlagartig ruhiger, und mit dem dritten (von dessen Existenz ich erst Jahre später erfahren habe) verschwanden sie dann endgültig in der Versenkung und trennten sich kurz darauf.

Bis hierher keine ungewöhnliche "Karriere". Was erstaunt, ist aber der Umstand, daß die Band scheinbar völlig in Vergessenheit geraten ist. Daß man mal einen ihrer alten Erfolgstitel im Radio oder irgendwo in der Öffentlichkeit hört, passiert so gut wie nie. Auch die (teilweise auch schon wieder aufgelösten) Nachfolgebands "Kungfu", "Zinoba" und "Temp'Eau" interessier(t)en kaum jemanden.

- Adamski. Hatte mir "Killer" einen der ersten großen und vermutlich auch einen der bekanntesten und wichtigsten Hits der 90er Jahre, von dem inzwischen etliche, teils ebenfalls sehr erfolgreiche Coverversionen (u.A. von George Michael) exisitieren. Dabei blieb's dann aber auch. Es folgte eine mäßig erfolgreiche Mutation von Elvis' "I'm All Shook Up" unter dem Titel "The Space Jungle", eine Zusammenarbeit mit Nina Hagen, aber keine Hits mehr.

Zum dauerhaft erfolgreichen Star wurde allerdings der damals noch unbekannte Sänger, der "Killer" seine Stimme geliehen hatte: Seal.
Zitieren
#42
Michael Franz hat "Popcorn" von Hot Butter erwähnt.

Da gab es Anfang/Mitte der Siebziger noch so ein Instrumentalstück, das vom Rundfunk gerne auch als Erkennungs-/Hintergrundmusik verwendet wurde:
"Pepper Box" von The Peppers.

Gruss
TSF
Zitieren
#43
.... oder um in der Zeit zu bleiben "Float On" von den "Floaters"
Gruß
Michael

Zitieren
#44
...und noch eine(n)...

Die niederländ. Formation "Focus" die anf. der 70er sogar 2 MiniHits
hatte: "Sylvia" und "Hocus Pocus". Stilistisch waren die schwer einzu-
ordnen - teilweise mit barokken & klassischen Elementen, aber mit
viel mehr Abstand zu diesen Vorbildern und durchweg eigenen Komposi-
tionen. Wie ich finde, noch immer hörenswert!

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#45
Hallo,

Focus wurde 1973 zur "Größten Hoffnung" des Melodymaker benannt.
Die stärkere Verwendung von Barockmusik hat m. W. n. Jan Akkerman
verhindert, einer der stärksten Gitarristen dieser Zeit.
Thijs van Leer hat sich nach Auflösung von Focus ausschließlich
mit dem Arrangement von Barockmusik beschäftigt, die Alben "Introspection"
zeugen davon, fanden aber nur wenig Beachtung.
Und so gut wie Niemand kennt das Album: " Missa Dona nobis pacem "
mit der von Van Leer nur für dieses Projekt gegründeten Gruppe :
" Pedalpoint " ( 1982 ). Der Anfang des Gloria dieser größtenteils verunglückten " Rockmesse " diente auch als Intromelodie der zwölfteiligen WDR-Sendung über die zwölf romanischen Kirchen Kölns, 1985.
seitdem hört man von Van Leer nichts mehr.

Heribert
Zitieren
#46
Zitat:Heribert W postete
Hallo,

... Jan Akkerman
verhindert, einer der stärksten Gitarristen dieser Zeit.
...wurde damals vom Melody Maker zum weltbesten Gitarristen
gekührt !!!!
Zumindest Akkerman hat 2003 noch mal eine Platte veröffentlich.
Ein Jahr zuvor gab es auch noch eine Veröffentlichung unter
"Focus", wobei van Leer wieder mit von der Partie gewesen sein
soll.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#47
Jan Akkerman war auf der diesjährigen Düsseldorfer Jazz-Ralley übrigens live zu hören.
Gruß
Michael

Zitieren
#48
John Parr ("St. Elmo's Fire") fiel mir letztens noch ein. Das Lied läuft noch dauernd im Radio und ist auf jedem guten 80er-Sampler, aber den Interpreten kennt keiner mehr.
Zitieren
#49
Letzten Samstag gab's im Nachtklub auf NDR-info einen Bericht über die vergessene deutsche Band Lake. Kannte ich zuvor auch nur dem vernehmen nach. Mit Alex Conti. War sogar in Amerika erfolgreich.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#50
Hallo Niels und alle Anderen,

wenn man heute nach genau dreissig Jahren die Werbung von CBS sieht, und auf dem Poster/Fenster-Aufhänger liest:

Lakes Neue heißt "Paradise Island"
Wir freuen uns
darauf.
Wir und der
Rest der Welt.
LAKE. 3 Deutsche, 1 Engländer, 1 Schotte...

und so weiter...

Das war 1979 - die Moderatoren bei den deutschen Regierungs-Radio-Sendern folgen unaufhaltsam dem Mainstream - und haben in den letzten Jahrzehnten ihre Rente erwartet? Bloss nichts Neues, bloss nichts Abweichendes, bloss Nichts was neben dem Mainstream liegt.

Die Scorpions (aus Hannover) sind erst über Amerika in Deutschland berühmt geworden. Jan Delay (aus Hamburg) wird sicher auch seinen Weg machen - über Amerika?

MFG
H A N N S -D.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 5 Gast/Gäste