Technics SU-8088K
#1
Hallo allerseits,

heute morgen habe ich einen Technics SU-8088K auf dem Sperrmüll gefunden und natürlich mitgenommen.
Zu Hause angekommen habe ich ihn geöffnet und über die Menge an verbautem Material gestaunt. Leider funktioniert er nicht mehr. Eine Primärsicherung 2.5AT ist durchgebrannt. Ein erster vorsichtiger Test über Stelltransormator zeigt einen satten Kurzschluss auf der Primärseite. Mehr habe ich noch nicht unternommen, daher die Frage: hat jemand Schaltunterlagen zu diesem Gerät? Auf funpic wega konnte ich nichts finden.

Gruß,
Alexander
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#2
Ich habe auch nur eine Bedienungsanleitung gefunden:
http://www.hifiengine.com/download_centr...u-8080.pdf
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#3
Hallo,

ich konnte es nicht lassen und habe mit der Fehlersuche begonnen: Ein Netzteil-Elko mit 15.000µF/56V hat einen Kurzschluss. Leider hat der eine so blöde Bauform, dass ich bisher keinen passenden Ersatz finden konnte. Aus der Bastelkiste habe ich provisorisch einen 10.000µF/63V über Litzen angeschlossen. Die Stromaufnahme primärseitig ist jetzt wieder im grünen Bereich und nach dem Einschalten zieht das Relais der Einschaltverzögerung an. Leider scheint immer noch eine Betriebsspannung zu fehlen, denn er tut noch keinen Mucks.

Beeindruckend ist an diesem Gerät der mechanische Aufbau, bei dem nicht gespart wurde. Dutzende von Schrauben geben dem Gerät ein sehr stabiles Chassis, Wahlschalter werden über Bowdenzüge betätigt, komplett gekapselter Netztransformator. Daher würde ich das gute Stück gerne wieder zum Laufen bringen.

Vielleicht hat jemand noch einen Schaltplan? Das würde mir die Fehlersuche sehr erleichtern.

Grüße,
Alexander
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#4
Hallo Alexander,

meine Sammlung umfasst aus Gründen der MATSUSHITA/TECHNICS/NATIONAL-Qualität und Lebensdauer mittlerweile mehr als ein Dutzend Geräte dieses Herstellers, der übringens noch dieses Jahr den Namen MATSUSHITA aus der Firmenbezeichnung verschwinden lässt (wird im Original wie hhtzuschdda ausgesprochen - für uns Europäer etwas schwierig mit den japanischen Namen richtig umzugehen). Hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Konosuke_Matsushita
kann man sich kundig machen.

Zu dem Vollverstärker SU-8088K: Ich würde alle vier (???) Netzteilkondensatoren wechseln. Vor zwei Jahren habe ich einen DENON-Verstärker in dieser KLASSE/GRÖSSE/GEWICHT repariert, an dem hatte sich schon andere (Nicht-) Wissende versucht - von den vier Netzteilkondensatoren ware zwei unter Last nicht mehr stromlieferfähig - selbstheilende Alu-Folie mit Elektrolyt im Alu-Becher liefert unter Last doch keinen Strom mehr, der fliesst dann nur noch gegen Masse.

Viel Spass beim Finden der richtigen Baugrösse für die Netzteileklos (Nichicon hat eine Menge Typen gestrichen - hier kann man suchen
http://www.nichicon.co.jp/english/products/index.html), ich habe lange gesucht und nichts gefunden was passt. Dann habe ich für den Denon-Verstärker bei einem Kollegen aus altem Bestand mechanisch viel zu grosse (Fischer & Tausche = F&T = aus Old-Germany mit echten 80 Volt) bekommen und Winkel in den Freiraum im Gerät angebraucht - man sieht es nicht von aussen, aber es spielte sicherer als neu, weil die Spannungsfestigkeit mit den Original-Elkos mit 63 Volt bei Plus/Minus 60 Volt Betriebsspannung doch zu Ungunsten der Lebensdauer etwas zu knapp bemessen war und die Sieb- und Lade-Kapazität durch die neuen Elkos nochmal um etwa die Hälfte vergrössert wurde. Die Leiterbahnvergrösserung (Querschnitt direkt an den Elkoanschlüssen/Lötlappen auf Platine) lohnt sich dabei, denn den Du musst in jedem Fall eine Menge "Strippen" neu und zusätzlich ziehen, also kann man es auch richtiger (vom Energiefluss her) machen - mehr Joules können nur durch mehr Querschnitt geführt werden.

Viel Spass beim "satten" Löten
H A N N S -D.
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#5
Hallo Hanns,

danke für deine Informationen. Im Netzteilbereich gibt es nur zwei 'dicke' Elkos. Der defekte hatte einen satten Kurzschluss. Am Netzteil messe ich rund +/-50V für die Endstufen. Zwischen den Elkos und den Endstufen sind die Leiterbahnen übrigens durch aufgelötete Stromschienen verstärkt. Weiterhin nochmals +/-50V an einem kleineren Netzteil, wahrscheinlich für die Treiberstufen. Die Vortsufen werden mit +50V versorgt und wahrscheinlich auf jeder Platine auf einen niedrigeren Wert herunterstabilisiert.
Die Netzkontrolle ist übrigens keine LED sondern ein Glühlämpchen, das an der Heizfadenversorgung des Fluoreszenz-Displays betrieben wird. Weil die Anzeige nicht leuchtete bin ich zunächst davon ausgegangen, dass eine Betriebsspannung fehlt. Mit einem durchgebrannten Glühlämpchen hätte ich an dieser Stelle nicht gerechnet. Das Display ist kaum erkennbar. Welche Anodenspannung sollte denn normalerweise vorhanden sein? Bei meinen Messungen konnte ich auf der Leiterplatte keine Spannung über 6V finden, was ja viel zu wenig ist.

Gruß,
Alexander
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#6
Bei Reichelt gibt es nur einen 22000µF/63V-Typ (BE 22.000/63), der den horrenden Preis von 14,35€ hat. Bauform ist beschrieben.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#7
Zitat:Alex postete
...
Die Netzkontrolle ist übrigens keine LED sondern ein Glühlämpchen, das an der Heizfadenversorgung des Fluoreszenz-Displays betrieben wird. Weil die Anzeige nicht leuchtete bin ich zunächst davon ausgegangen, dass eine Betriebsspannung fehlt. Mit einem durchgebrannten Glühlämpchen hätte ich an dieser Stelle nicht gerechnet. Das Display ist kaum erkennbar. Welche Anodenspannung sollte denn normalerweise vorhanden sein? Bei meinen Messungen konnte ich auf der Leiterplatte keine Spannung über 6V finden, was ja viel zu wenig ist.

Gruß,
Alexander
Schau mal hier http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=6822, da wird über ein Problem mit den FL-Anzeigen geschrieben. Die Ansteuerspannung sollte -30 Volt betragen. Die 6 Volt, die Du gemessen hast, ist wohl die Heizspannung.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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