Wie messe ich was?
#1
darf ich hier an dieser stelle wünsche (zur erstellung einer anleitung) an die spezialisten äussern?

vielleicht sind doch einige von uns daran interessiert SELBST auf fehler in schaltungen draufzukommen. ich gehe mal davon aus, dass ein oszilloskop bzw. ein multimeter vorhanden ist.

- wie kann ich einen transistor auf volle funktionalität (im gerät) überprüfen?
(kennlinie...)
- wie kann ich eine kondensator (im gerät) überprüfen?
- wie kann ich eine diode (im gerät) überprüfen?

um nur einige bsp. zu nennen.

gruss, klaus
**** back to quality! ****
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#2
Hallo Klaus

Deine Frage lässt sich sicher nicht in wenigen Worten beantworten, da man für jedes Bauelement eine entsprechende Grundschaltung bzw. Messaufbau herstellen muss. Ich habe hier mal ein kleines Büchlein hervorgeholt, dass es sicher noch hier und da als gebraucht geben wird:

Dieter Nührmann - Elektronische Bauelemente einfach geprüft im Hobby-Labor

ISBN 3-7723-1021-4 aus dem Franzis-Verlag

Alternaiver Vorschlag wäre da noch ein/jedes Tabellenbuch der Elektronik. Dort wird ja so ziemlich alles in seinen Grundlagen beschrieben, auch die Bauelemente.


Beim Messen in der Schaltung wirst du sicher immer das Verhalten der Schaltung oder der Teilbereiche messen. Also beispielsweise die Spannung "über" einem Element, oder die Frequenz. Am einfachsten geht das bei digitalen Schaltungen, weil dort in der Regel immer logische Signale 0/1 gemessen werden. Fur komplexe logische Messungen bzw. Protokolle wird der Computer hilfreich sein. Für die analogen Messungen reicht oft schon ein hochohmiges Multimeter. Den Signalgenerator hast du ja in der Regel in Form deines Audio-Equipments. Wichtig sind natürlich ausreichende Informationen über die Schaltung und Funktion. Da hat man leider mehr und mehr bei der Audio-Elektronik gespart. Stell einfach mal dein konkretes Schaltungsproblem hier ins Forum. Es gibt hier einige "Schaltungs"-Spezialisten, die gern mit genauem Rat zu deiner Bauelementmessung zur Verfügung stehen. Also learning while doing ;-)

VG
Michael
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#3
Was ich in dem Zusammenhang interssant fände, wäre mal so eine Art Vorgehensbeschreibung eines versierten Elektronikers bei der Suche nach einem Fehler in einer Schaltung, z.B. einer ausgefallenen Endstufe.

Ich habe es zwar ein paar mal hinbekommen, solche Fehler zu beheben, aber mindestens genau so oft habe ich irgendwann kapituliert. Mich würde interessieren, wie sich meine grundsätzliche Herangehensweise von jener der Experten unterscheidet.
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#4
Hallo Timo

Ich denke das kommt auf die Art der Endstufe an. Man müßte mal eine konkrete Schaltung haben. Hast du gerade eine defekte Schaltung vorliegen ?

Ich habe zwar meinen Elektroniker (IFE) in der Tasche, aber nie ernsthaft (ausgenommen PC-Technik) in diesem Beruf in all seinen Bereichen (NF,HF etc) gearbeitet. Insofern interessiert mich das Thema natürlich sehr !!!!

VG
Michael
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#5
Eine kaputte Endstufe habe ich z. Zt. nicht, aber einen kaputten Vorverstärker in meinem Soundcraft-Mischpult. An den will ich mich irgendwann mal wagen. Einen Schaltplan gibt's leider nicht.

Was ich bisher immer gemacht habe, wenn kein Schaltplan mit bekannten Messspannungen vorhanden war (nicht lachen, bin kein Elektroniker):

- Natürlich den Fehler erst mal grob eingrenzen.

- Messen an den Transistoren im "verdächtigen" Bereich, erst mal Kollektor-Emitter-Spannung und Basis-Emitter-Spannung (beide sollten sich meinen Informationen in festen Grenzen bewegen - ~ 0,4 Volt bei UCE, wenn durchgeschaltet, und ~ 0,7 Volt bei UBE?).

- Bei Transistoren im Signalweg habe ich dann immer versucht, mit einem Kopfhörer an Basis und Emitter gegen Masse zu "lauschen".

- Wenn der Fehlerbereich auf einen kleinen Teil der Schaltung eingegrenzt war und die Transistoren keine Fehler aufwiesen, habe ich auf Verdacht die Kondensatoren in dem entsprechenden Bereich getauscht.
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#6
Moin, moin,

dieses Thema interessiert mich auch heiß (weil viele kaputte Geräte). Allerdings habe ich mich inzwischen wiederwillig zu der Erkenntnis durchgerungen, daß es keinen einfachen Tip gibt, mit dem man Elektronik "mal eben so", ohne nähere Kenntnis, überholen könnte.

Eigentlich gibt es drei Möglichkeiten:
1. ein Forenmitglied sagte mir mal am Telefon: Einfach alle aktiven Bauelemente des verdächgtigen Teiles austauschen. Das sei zwar mühsam, aber im Angesicht der heutzutage überschaubaren Teil-Preise zielführender als die Fehlersuche ohne eine Ahnung, wonach man eigentlich sucht.
2. Eine Fremdsprache lernen: elektronische Schaltung.
3. Jemandem, der sich auskennt, die Schaltungsunterlagen schicken und ferngesteuert messen und löten. (oder ihn zu Kaffee und Kuchen einladen und ganz nebenbei die fragliche Platine unterschieben)

Ansonsten schaut mal hier rein:
http://www.amplifier.cd/

...und dann gibt's noch: Smile
http://www.b-kainka.de/
http://www.fingers-welt.de/home.htm

Trotzdem kann man natürlich einige Grundlagen der Herangehensweise thematisieren:
Das erste was ich tue: Gerät öffnen und nachschauen, ob es die dort verwendeten Bauteile überhaupt noch gibt. Smile Wenn nicht: Gerät wieder schließen und jemand fragen, der sich damit auskennt.

Und dann frage ich mich: Reagieren eigentlich "aktuelle" Bauteile genauso wie die früher verwendeten? Im Thread "Kleine Bauteilkunde" hat Ulrich (Posting 005) dazu etwas geschrieben, was ich von der Frage der Themperatur-Stabilität auf's Grunsätzliche erweitern will.

Vielleicht sollten wir statt eines Stammtisch einen Löttisch etablieren?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#7
Hallo
Ich gebe Michael recht, Pauschal und Kurz lässt sich so was nicht machen.
Wo fängt man an, welche elektrotechnischen Grundkenntnisse sind vorhanden usw.
An einem Schaltungsbeispiel geht es doch etwas einfacher.
Wer wirklich etwas tiefer einsteigen möchte kommt an entsprechender Literatur nicht vorbei.
Ein Forum kann das meiner Meinung nach nicht leisten, höchstens Hilfestellung geben.

Nehmen wir mal dieses Beispiel von Timo

Zitat:timo postete
- Messen an den Transistoren im "verdächtigen" Bereich, erst mal Kollektor-Emitter-Spannung und Basis-Emitter-Spannung (beide sollten sich meinen Informationen in festen Grenzen bewegen - ~ 0,4 Volt bei UCE, wenn durchgeschaltet, und ~ 0,7 Volt bei UBE?).
Allein diese Aussage kann man so nicht machen, die Spannung Uce hängt von der Art der Schaltung und von der Wahl des Arbeitspunktes ab (jetzt könnte man Fragen was ist ein Arbeitspunkt). Bei einer einfachen Verstärkerschaltung beträgt Uce in den meisten Fällen ½ Betriebsspannung, bei einem Transistor als Schalter im durchgeschalteten zustand können das die von Timo angegebenen 0,4 V sein.

Auch die Basis- Emitterspannung (Ube Silizium Bipolar Transistor) kann man nicht immer so einfach messen, bei einer Verstärkerschaltung und einem Transistor als Schalter kann man von ungefähr 0,7V ausgehen. Anders sieht es z.B. bei Oszillatorschaltungen aus, da kann bei einem NPN Transistor die Basis in der Funktionierenden Schaltung durchaus deutlich negativ (Effektivwert) gegen den Emitter sein.
(Hier auch zum Beispiel die Basisspannungen in einer A-Stabilen Kippstufe)

An den beiden Beispielen ahnt man schon was selbst hinter so einem kurzen Satz stecken kann.
Gruß Ulrich
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#8
Hier ein vermutlich recht interessanter Link zum Nachbarforum SABA:
http://forum3.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=635

Da geht es um einen Workshop Messungen mit dem Oszilloskop. Es wird auch beschrieben, wie man sinnvoll den Komponententester, den praktisch alle Oszilloskope von HAMEG haben, effektiv einsetzt. Mit dem kann man recht gut defekte Bauteile wie Halbleiter oder Elkos aufspüren, ohne sie vorher auslöten zu müssen. Es sind sehr viele Beispielbilder (Schirmbilder) vorhanden, wie defekte oder intakte Bauteile aussehen sollten. Es fängt an mit der grundsätzlichen Funktion eines Oszilloskops. "Was sagt mir das Bild auf dem Bildschirm, wozu dient welcher Knopf?"

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#9
Hallo
Ich erlaube mir noch einen kleinen Hinweis zur Elko- Messung mit dem
Komponententester (so zusagen Forenübergreifend).

Bei den Bildern die man im Link sieht muss man beachten das defekte Elkos in dem gezeigten Zustand (mit dem „schrägen“ Bild) in der Regel deutlich Temperaturempfindlich sind.
Direkt nach dem Auslöten können diese Elkos ein korrektes Bild mit dem Komponententester zeigen, erst nach dem Abkühlen ( z.B. mit Kältespray) der defekten Elkos sieht man ein deutliches „Fehlerbild“, dieses typische Schräglegen der „Kennlinie“ auf dem Tester.

Gruß Ulrich

PS: Es gibt doch einige Oszilloskope von Hameg die diesen Komponententester nicht haben.
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