Radio auf Mittel- und Kurzwelle wer hört auch und was hört ihr ?
#1
Hallo in die Runde

Bei dem Posten im Thread "TV & Radioalternativen" kamen mir doch die guten alten Erinnerungen an das Kurzwellehören in den Sinn. Den Weltempfänger habe ich noch im Keller und so die Nächte wieder länger und kühler werden, wird das Hören der kurzen und der mittleren Wellen nach Jahrzehnten wieder Einzug ins Wohnzimmer halten. Die gute alte Uher RDL wird sicher gut dazu passen und bei langsamer Geschwindigkeit mitlaufen. Leider ist meine letzte Sendertabelle aus dem Jahre 1981. Da gibt es noch den Rias und die "Stimme der DDR" drin Frage also in die Runde: Wer hört aktiv Kurz- und Mittelwelle und welcher Auslandssender strahlt auf welcher Frequenz informative gute Programme (keine Propaganda o.ä.) in Deutsch oder Englisch aus.

VG
Michael
Zitieren
#2
Zwar schon lange nicht mehr gehört, dürfte aber noch aktiv sein:
Radio Traumland - Ostbelgien auf Kurzwelle (Sendungen auf deutsch)
Jeden Sonntag ab 15:00 Uhr ME(S)Z auf 5945 kHz im 49-m-Band.

Gelegentlich höre ich noch die Stimme Rußlands auf den Frequenzen:
1323 kHz; 1431 kHz; 1575 kHz; 12010 kHz.
Es gibt noch mehr Frequenzen, aber die vier Stück kommen bei mir am besten an.

Deutsche Sendungen der BBC gibt´s ja leider nicht mehr. Auch nicht mehr von Radio Canada International. Und Radio Österreich International gibt´s auch nicht mehr in der Form wie früher.

Ab und zu die "Deutsche Welle" auf 6075 kHz oder 13780 kHz. Das englische Programm z.B. auf 6140 kHz.

China Radio International über Luxemburg 1440 kHz.
Immer wieder gerne: Virgin 1215 auf 1215 kHz.

Naja, und was mir sonst noch so über den Weg läuft... wie die Welle gerade fällt. Habe keine festen Zeiten, wann ich eben gerade Lust habe oder wenn ich einen neuen (alten) Radio wieder justieren muß und danach durchteste.
Zitieren
#3
Hallo,

guter Einfall!

Es ist zwar nicht ganz eine Antwort auf die ursprüngliche Frage, aber trotzdem.

Aus irgendeinem Grund schaffen es meine vielen Steuergeraete nicht, Sendungen in den amplitudenmodulierten Wellenbereichen aufzufangen. Das mag daran liegen, auch die "FMs" machen viel Rauschen, das wir nahe am höchsten Hügel von Istanbul wohnen, auf dem mehrere hundert (!) Sendeantennen stationiert sind.
So fangen auch im Auto die wenigen vorhandenen türkischen MW Sender erst ab einer bestimmten Fahrt an, durchzudringen. Da wir als Land nicht reif genug für die, m. E. unsinnige, EU Aufnahme sind, haben wir auch kein sehr dicht gesponnenes Autobahnnetz (es gibt nur eine nach Westen und eine nach Osten) haben wir auch keine Verkehrsmeldungen wie be Euch gewohnt. So ist auch das AF System unbekannt und es gibt nur einen, aber landesweiten, (Staats-) Sender, den man bei laengeren Autofahrten hören kann. Doch auch der rauscht oft gerne. Als ich letztes Jahr meinen neuen (Gebraucht-) Wagen bekam, konnte ich wieder Kassetten hören (das Radio war wegen dem Zusatzdisplay im KM-Panel nicht durch ein CD-Dings zu ersetzen).
Bei soviel Nostalgie fiel mir kurze Zeit spaeter ein, es auch mal mit AM zu versuchen. So höre ich also auf meinen vielen Geschaeftsreisen die gute TRT (staatl. türk. Radio/TV Anstalt) auf MW und LW und es rausch bei weitem weniger als auf UKW. Auf einer 500 kM Fahrt brauche ich nur einmal eine neue, inzwischen abgespeicherte, Frequenz zu suchen.
Ausserdem muss ich noch erwaehnen, das ich letztes Jahr einen alten Röhrenempfaenger zur Reparatur hatte, der nur AM konnte. Dieser jedoch konnte auch bei mir zu hause 2 MW Sender einfangen, etwas was meine gute Steuergeraete nicht schaffen.
Und 1965, neu als Gastarbeiter in Deutschland hatte mein Vater einen Nordmende Globetrotter (siehe meine HP) gekauft. Wir sasen mit Mutter jeden Tag davor und hörten die "Stimme der Türkei", irgendwo auf dem 31m Band.
Ich kann mich noch erinnern, als, vor allem die MW vor Sendern nur so wimmelte, wenn man am Knopf drehte.
Zitieren
#4
Hallo Semih!

Während der Sommermonate bekomme ich hier in Süddeutschland auch öfter UKW-Sender aus der Türkei über Antenne. Viele UKW-Sender strahlen ihr Programm noch in mono aus und haben leider auch keine RDS-Kennung. Manche, die in stereo senden, scheinen absichtlich zwischen dem linken und rechten Kanal eine Phasenverschiebung zu betreiben. Vielleicht soll damit eine Art Raumklang erzeugt werden.

Immerhin habe ich aus Istanbul (und anderen Regionen) Sender eingefangen, die vom Programminhalt her durchaus mit Europa vergleichbar sind und auch in stereo senden inklusive RDS-Kennung und, wenn ich mich recht entsinne, auch mit AF (= Alternativ-Frequenzen). Aber mit oder ohne AF, das kann ich nicht mehr sicher sagen.

88,60 BURD
89,30 ALEM FM
89,90 SHOW RD
90,30 KISS FM ISTANBUL
92,00 FAKSINFO
93,50 DUNYA RADYO (so war der Name im Jahr 2005)
93,50 DUNYA RD (ab dem Jahr 2006)
100,00 POWER FM

Diese Programme kommen also sogar noch in ca. 2000 km Entfernung rauschfrei in stereo an, zwar nur an bestimmten Tagen im Jahr, aber wenn´s mal klappt, dann supergut.

Auf Mittelwelle sollte man es hier mit der Türkei versuchen:
1062 kHz TRT mit 300 Kilowatt.
1017 kHz TRT 1 mit 1200 Kilowatt
927 kHz TRT 1 aus Izmir mit 200 Kilowatt
891 kHz TRT aus Antalya mit 600 Kilowatt
765 kHz TRT aus Gaziantep mit 600 Kilowatt
702 kHz TRT 2 mit 150 Kilowatt
630 kHz TRT 1 mit 300 Kilowatt
594 kHz TRT mit 600 Kilowatt
558 kHz TRT 1 mit 600 Kilowatt

In genau dieser Reihenfolge, denn je höher die Frequenz, desto größer die Chance für den Empfang. Die tieferen Frequenzen würde ich erst spät nachts während der Wintermonate versuchen.

Die Low-Power-Sender habe ich nicht aufgeführt, denn die bekommen wir in DL nicht mehr in unsere Lautsprecher.

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#5
Da bin ich aber erstaunt!
Mit UKW ist es hier in Istanbul ganz besonders blöde, weil die Sender sehr nahe liegen: 99.8, 100.0, 100.2, 100.4, 100.6 ....
Man muss oft die AFC abschalten.
Es sind fast alles private Sender und haben nur wenig Reichweite. Ausserdem haben wir unseren "Hügel" hier. Wenn man sich z.B. mit dem Auto naehert, verschwinden viele der Sender und tauchen erst wieder auf, wenn man sich entfernt hat. Jetzt weiss ich den Grund, die Leute haben ihre Antennen nach Deutschland gerichtet :musik:

Ich habe (im Auto) die Sender auf 1017, 1013, 702 hören können.
Das mit der Phasenverschiebung ist wohl nicht beabsichtigt. Ich vermute, an den Sendern gibts es Knöpfe dafür, die einfach nur aus unwissenheit gedrückt werden.
AF haben viele Sender vieleicht, aber unterwegs gibt es nur selten den naechsten besseren Sender. Der kommt erst wieder in der naechst grösseren Stadt. Es gibt da nur TRT-FM, der fast landesweit sendet. So kann man den einigermassen z.B von Istanbul nach Ankara durchgehend hören.

Obwohl sich in den meisten Haushalten diese 5+1 Dinger eingenistet haben, haben wir es als Volk mit Stereo noch nicht so ganz begriffen. Ich bin sicher, das ist 99.9 % der Hörer egal, ob Stereo oder nicht. Und solange die Sender nicht daran glauben, es würde die Wirkung der staendigen Werbungen steigern, wird sich da auch kaum einer drum kümmern. So haben wir auch, soweit ich weiss, keinen Stereo-TV Sender. Es braeuchte aber nur einer zu kommen und zu behaupten, das das mehr aus der Werbung machen würde. Am naechsten tag waeren alle TVs Stereo.....
Hast du denn irgendwie eine Dachantenne oder hörst du diese Sender einfach nur "so" ?
Zitieren
#6
Hallo Manual,
hallo Semih
hallo in die Runde

Mich würde auch mal interessieren, mit welchem Equipment, besonders die Antennen, du UKW aus der Türkei empfangen kannst. Und welche Antennentypen in der Türkei benutzt werden. Ich selbst habe schon mal Antennen für UKW 4m und UHF 70cm gebaut. Die Türkei ist ja nicht gerade um die Ecke und die Alpen liegen dazwischen. Wie oft kommen die Überreichweiten vor ? Der Sichthorizont kommt ja nicht in Frage. Also kann es nur der Anteil der Raumwellen bei extrem guten Bedingungen gewesen sein. Interessant ist das !

By the way: In Australien gibt es (oder gab es zumindest in den 80ern) Stereo auch auf Mittelwelle. Zwar mit Pfeifen aber in Stereo. Motorola hatte eigens dafür einen Chip entwickelt.

VG
Michael
Zitieren
#7
Hallo zusammen
Bei Wikipedia sollte man zwar Grundsätzlich Vorsichtig sein, aber die
Artikel zur Kurzenwelle und zu Übereichweiten (auch UKW) sind recht gut.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kurzwelle

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberreichweite

Auch die Links auf den entsprechenden Seiten sind interessant.
Gruß Ulrich
Zitieren
#8
Hallo Ulrich

Der Artikel ist sehr interessant, weil er auch Details über die Luftschichten genauer beschreibt.

Auf welcher Seite des Bosporus liegen die Sender, welche Antennen benutzen sie ? Hornstrahler ? in welche Richtung senden sie ? Wie weit ist es zwischen Süddeutschland (Bayern) und dem Bosporus

Ich würde mal vermuten sie sind auf der asiatischen Seite und strahlen rüber auf die europäische Seite um diesen Stadtteil von Istanbul zu versorgen.

Auf dem Bild wird die Nord-Süd-Richtung nicht eindeutig sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bosporus

VG
Michael
Zitieren
#9
Hallo beisammen!

Na, dann geht doch mal auf diesen Link und hört euch meinen Beitrag an. Er trägt die Nummer 9.

http://www.podster.de/view/6086/episodes#start

oder so:
http://www.eston-studio.de/Podcast.html
Dann auf "Podcast Episoden downloaden" und auf die Nr. 9 gehen, das ist mein Beitrag zum Thema UKW-Überreichweiten. Solltet ihr noch weitere Fragen haben, beantworte ich sie euch gerne.

Bitte beachtet auch dieses Thema aus meinem Heimatforum:
http://forum.magnetofon.de/index.php?topic=2949.0
Danke!

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#10
Hallo
Die Entfernung Istanbul - München ist ca. 1600km.
Hier noch ein Bild des Senders Istanbul FM, Google Earth machts möglich.
(Viel erkennen kann man leider nicht)

[Bild: IstanbulFM106.jpg]

Gruß Ulrich
Zitieren
#11
Schade, dass man die Antenne nicht sehen kann.
Die WEB-Site habe ich gefunden. Leider auch dort kein Bild und die Seite ist in türkisch.
http://www.istanbulfm.com.tr

Dort gibt es auch einen WEB Stream, also ist das Hören auch ohne Überreichweiten möglich ;-)

Vielleicht kann Semih die Seiten mal durchstöbern ob es ein Bild von dem Sender gibt.

Edit: Ich habe einfach mal eine Nachricht auf der WEB-Site in Englisch eingetippt und nach einem Bild gefragt und den Thread als Link mitgeschickt. Mal sehen, ob eine Antwort (QSL) kommt.
Zitieren
#12
Zitat:GXNet postete
Mich würde auch mal interessieren, mit welchem Equipment, besonders die Antennen, du UKW aus der Türkei empfangen kannst.
Bis zum Jahr 1995: Graetz Page deLuxe Kofferradio aus dem Jahr 1963.
Seit August 1995: Grundig Satellit 700

Stets mit Teleskopstab-Antenne. Keine aufwändigen Dachantennen notwendig.
Zitieren
#13
Empfängt man hier türkische Radiosender UKW, handelt es sich normalerweise um Sporadic-E.

In etwa 150 km Höhe bildet sich eine Reflexionsschicht aus, die auch UKW reflektieren kann. Dieses Phänomen ist aber vergleichsweise selten. Es hängt auch sehr stark von der Sonnenaktivität ab, den Sonnenflecken. Im Moment sind wir praktisch im Sonnenfleckenminimum. Dieser Zyklus mit Minimum und Maximum beträgt etwa 14 Jahre. Man kann mit Reichweiten zwischen 500 und 2000 km rechnen.

Viel häufiger anzutreffen ist Tropo, Troposphäre. Praktisch täglich herrschen solche Bedingungen mehr oder minder, meist minder. Typische Reichweite ist 500 km, manchmal auch über 1000 km. Die Signale sind relativ schwach, man benötigt eine gute Richtantenne.

Als Richtantenne ist eine horizontale Yagi sehr sinnvoll. Horizontal deshalb, weil die meisten Radiostationen horizontal polarisiert senden. Yagiantennen haben eine sehr stark ausgeprägte Hauptstrahlrichtung. Alles was von der Seite oder von hinten kommt, wird sehr stark unterdrückt. So kann man lokale Stationen ausblenden, die auf der gleichen Frequenz senden, aber nicht in der Hauptstrahlrichtung liegen. Die Yagi sollte sich wenigstens auf dem Dachboden befinden oder besser noch auf dem Dach und möglichst drehbar sein. Irgendeine Yagi (alte Fernsehantenne) geht nicht, sie muß schon für Radiofrequenzen UKW ausgelegt sein. Solche Antennen sind schwer zu beschaffen, da ist eher Selbstbau angesagt. Eventuell baue ich mal was in der Richtung und stelle eine Nachbauanleitung bei mir auf die Homepage. Smile
Dann sollte man einen rauscharmen Vorverstärker direkt am Mast einplanen, da die meisten Radioempfänger viel zu taub sind.
Hier das Strahlungsdiagramm einer ganz einfachen Yagi:

[Bild: azimut15m.gif]

Es handelt sich in dem Fall um das Strahlungsdiagramm einer von mir entwickelten Yagi mit 2 Elementen für Kurzwelle. Es soll nur als Anschauung dienen. Auf UKW nimmt man normalerweise mehr Elemente. Der Gewinn nimmt zu und das Diagramm wird schärfer.

Im Moment kommt das Bild nicht, meine Homepage ist nicht erreichbar. Ersatzweise hier klicken:
https://tonbandforum.de/bildupload/azimut15m.gif

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#14
Hallo Freunde,

ich denke nicht, das jemand von euch Istanbul FM hören möchte.......
Aber interessant ist die Sache schon. Ich bin mit dem Auto ziemlich viel in Europa herumgreist und habe nirgends eine solche Senderdichte angetroffen wie bei uns. Das ist nichts gutes, die Programme bestehen zumeist nur aus blödem Zeug und die vielen Sender stören sich gegenseitig, so das man die wenigen guten selten ohne Störung empfangen kann. Aber dennoch mag vielleicht diese Anhaeufung der Grund sein, warum gerade türk. Sender soweit weg zu hören sind.
Wer an den Antennen interessiert ist, kein Problem. Am Wochenende mache ich gerne mal ein paar Bilder von dem Mastenwald. Am besten zu sehen waere es aus der Luft, aber ich habe keine fliegende Kamera. Der Hügel ist auf der asiatischen Seite, etwas 3km vom Ufer. Der grund ist schlicht der, das es der höchste Punkt in der Stadt ist. Ausserdem gibt es noch viele Antennen auf den Prinzeninseln, die die Stadtgebiete richtung osten berieseln. Generell gibt es probleme nahe an den beiden Bosphorusufern, da diese tief-, und somit wohl irgendwie im Schatten liegen.
Ferngesehen wird überwiegend von Sat-Systemen.

PS: MW Stereo hört sich interessant an. Leider würde so ein Geraet alleine nichts nützen, ohne die dazu passende Sendung......
Zitieren
#15
Lieber Semih!

Schaue mal, mit welcher Polarisation UKW in Istanbul gesendet wird. Horizontale Polarisation ist nicht selbstverständlich, geht aber prinzipbedingt weiter.
Für die DXer dürfte weniger das Radioprogramm interessant sein, viel mehr die Tatsache, die Station überhaupt empfangen zu haben, was ja unter normalen Bedingungen nicht möglich ist. Smile

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#16
Hallo Andreas,

alles soweit korrekt, nur drei Punkte sind so leider nicht ganz richtig dargestellt worden:

(1)
Zitat:dl2jas postete
In etwa 150 km Höhe bildet sich eine Reflexionsschicht aus, die auch UKW reflektieren kann.
Die E-Schicht (in deren Höhe sich die Sporadik-E abspielt) liegt bei 90 bis 110 Kilometer Höhe. Bei einer Höhe von 150 km sind wir schon an der äußersten Höhengrenze der E-Region angelangt, wo Sporadik E kaum noch stattfindet.

(2)
Zitat:dl2jas postete
Dieses Phänomen [...] hängt auch sehr stark von der Sonnenaktivität ab, den Sonnenflecken.
Die Häufigkeit sowie Stärke der Sporadik E hängt nicht von der Aktivität der Sonne ab. Das kann ich anhand meiner Logs der letzten 17 Jahre belegen. Ob gerade Sonnenfleckenminimum oder -maximum angesagt ist, spielt wirklich keine Rolle. Auch den wöchentlichen Sonnen- und Ionosphärenwetterbericht zu studieren läßt in Bezug auf Sporadik E keinen Zusammenhang erkennen. Sonnenfleckenrelativzahl, solarer Flux, Erdmagnetfeld.... in Bezug auf Sporadik E völlig unwichtig. Daher kommt schließlich auch die Bezeichnung "Sporadisch" - es ist (fast) nicht vorhersagbar, wann diese besonderen Empfangsbedingungen auftreten.

(3)
Zitat:dl2jas postete
Als Richtantenne ist eine horizontale Yagi sehr sinnvoll. Horizontal deshalb, weil die meisten Radiostationen horizontal polarisiert senden.
Die Polarisation der Empfangsantenne ist unwichtig, weil durch die Reflektion an der Sporadik-E-Wolke sich die Polarisation sowieso ständig drehen kann. Leicht überprüfbar: Einfach zwischen zwei gleichen Richtantennen (eine horizontal, die andere vertikal aufgebaut) mittels einem Antennenswitcher hin- und herschalten. Dabei stellt man fest, daß die Welle ziemlich krumm und schief vom Himmel runterfällt, mit unterschiedlichen Wellenkomponenten (Phasen), die einzelnen Phasen sind zudem noch unterschiedlich polarisiert. So ein richtig schönes kunterbuntes Wellen-Mischmasch eben.

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#17
Hallo Manuel
Im Prinzip gebe ich dir Recht, nur die Dinge die du anführst (Sonne, Jahreszeit, Tag - Nacht usw.) haben doch irgendwie einen Einfluss, die Variablen sind nur so Vielfältig das eine Vorhersage schwierig bis unmöglich ist.
Naturgesetze gelten auch im vermeintlichen Chaos.

Was die sporadische E – Schicht betrifft, sie lässt sich nicht auf plus-minus X km festnageln (sporadisch halt):

http://de.wikipedia.org/wiki/Ionosph%C3%..._E-Schicht

http://de.wikipedia.org/wiki/Sporadic-E


Zum Thema Antennetechnik, komischerweise ist Wikipedia in dem Bereich, gerade zur Einführung recht Brauchbar. Verlinken ist halt leichter (oft auch besser) als selber schreiben, man muss das Rad nicht neu erfinden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Antennentechnik

http://de.wikipedia.org/wiki/Yagi-Antenne

Gruß Ulrich
Zitieren
#18
Zitat:uk64 postete
Im Prinzip gebe ich dir Recht, nur die Dinge die du anführst (Sonne, Jahreszeit, Tag - Nacht usw.) haben doch irgendwie einen Einfluss, [...]
Hallo Ulrich,

ich habe ausschließlich nur von der Sonnenfleckenzahl sowie der Aktivität der Sonne gesprochen. Diese hat definitiv keinen Einfluß auf die Häufigkeit oder Intensität des sporadischen Es.

Jahres-/ und Tageszeit haben natürlich einen großen Einfluß. Das hat aber nichts mit der Sonne zu tun, sondern mit dem Planeten Erde, der ständig seine Kreislaufbahn um die Sonne zieht und sich obendrein noch um seine eigene Achse dreht. Da kann die Sonne nix für.

Gut, es gibt die Aurora-Sporadik-E. Das hat dann sehr wohl etwas mit der Sonnenaktivität zu tun. Das habe ich jetzt mal außen vor gelassen, sonst wird´s zu kompliziert für die armen Tonband-Leute hier.

Die Wikipedia-Seiten sind mir (wie so oft) zu ungenau. So wird z.B. dort behauptet, ich zitiere aus http://de.wikipedia.org/wiki/Sporadic-E :
"Wenige Male im Jahr ist z. B. der UKW-Rundfunk, bzw. das 2m Amateurfunkband, betroffen."
Zitatende.

Fehler 1:
UKW-Rundfunk und 2m-Amateurfunk dürfen nicht in einen Topf geworfen werden. Das muß man unbedingt voneinander trennen. Grund: UKW-Hörfunk (Westband) findet statt zwischen 87,5 MHz und 108 MHz. Die Wellenlänge beträgt knapp 4 Meter. Der 2-Meter-Amateurfunk ist zwischen 144 und 146 MHz anzutreffen. Die Sporadik-E-Überreichweiten sind sehr viel häufiger auf den tieferen (langwelligeren) Frequenzbereichen zu beobachten. Es gibt Tage, wo nur das 4-Meter-Band offen ist und auf 2 Meter gar nichts von weit entfernten Signalen zu hören ist.
Außerdem ist UKW-Rundfunk ausnahmslos Breitband-FM und nicht SSB oder Schmalband-FM wie auf Amateurfunk. Wie kann man so etwas nur zusammenwerfen?

Fehler 2:
Also wenn ca. 50 Tage im Jahr voller UKW-Hörfunk-Überreichweiten wenig sein soll... bitte definieren, Wikipedia, was versteht ihr unter "wenig" und "viel"?

Zitat:uk64 postete
Verlinken ist halt leichter (oft auch besser) als selber schreiben, man muss das Rad nicht neu erfinden.
Da verfasse ich lieber meine Beiträge weiterhin mit eigenen Worten.

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#19
Hallo Manuel
Tages und Jahreszeit haben durchaus etwas mit der Sonne zu tun, wer sich jetzt um wen dreht ist in dieser Beziehung relativ Smile .
Die Häufigkeit der UKW Übereichweiten ist auch von den geografischen Faktoren abhängig (Sender wie Empfänger), wer sich in einem günstigen Bereich aufhält wird zu anderen Daten kommen, es gibt da keine absoluten Werte.

Zu den Wellenlängen:
Wellenlänge =Ausbreitungsgeschwindigkeit/Frequenz (Die Ausbreitungsgeschwindigkeit hängt vom Medium ab, ist in der Luft aber ungefähr Lichtgeschwindigkeit)
(300000km/s) / 87,5MHz = 3,43m
(300000km/s) / 108MHz = 2,77m
(300000km/s) / 144 MHz = 2, 08m

Wikipedia ist immer mit Vorsicht zu genießen, wie auch jede Aussage (auch meiner) in einem Forum, auch in Fachbüchern findet man Fehler.

Aber du hast recht, das Thema kann schon recht kompliziert werden, es fängt im Prinzip an bei den
http://de.wikipedia.org/wiki/Maxwellsche_Gleichungen

Aber den Beitrag den ich eigentlich schreiben wollte ist dieser:
Kommen wir zum Thema Verstärkung von Antennensignalen.
Eine Antenne Empfängt ein Rausch- und ein Nutzsignal, erhöhe ich die Elemente (Direktoren) einer (Yagi) Antenne erhöhe ich das Nutzsignal, gleichzeitig wird die Richtwirkung der Antenne größer. Dadurch lässt sich das Signal- Rauschverhältnis (S/R) der Antenne steigern (Antennengewinn). Ich erhalte einen Absoluten Pegel =x mit einem S/R =y.
Durch nachträgliche Verstärkung erhöhe ich den Absoluten Pegel x, der Wert y (S/R) wird nicht größer (tatsächlich wird das S/R schlechter durch zusätzliches rauschen
des Verstärkers). Der Sinn eines Verstärkers liegt hauptsächlich darin Kabel und Verteilungsverluste auszugleichen. Das wichtige Signal – Rauschverhältnis lässt sich nachträglich nicht Steigern. Was eine Antenne nicht Empfängt lässt sich nicht „herbei Zaubern“. Aus dem Rauschen lässt sich kein Signal „extrahieren“.
Ein Empfänger braucht einen minimalen absoluten Pegel wie ein minimales
Signal – Rauschverhältnis.
Gruß Ulrich
Zitieren
#20
Hallo Ulrich,

was Du zu den Antennenverstärkern geschrieben hast, ist absolut richtig und kann ich nur unterstreichen. Daß ich dazu nichts in #15 angemerkt habe, lag daran, weil ich der Meinung bin, daß jeder seine Erfahrungen selber machen sollte. ;-)

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#21
Kurz zur Ergänzung.

Der Verstärker sollte direkt an der Antenne montiert werden, damit man das Signalrauschverhältnis nicht verschlechtert. Würde man ihn hinter dem Antennenkabel direkt vor dem Radio montieren, sieht dieses deutlich schlechter aus bei gleichem absoluten Signalpegel. Das Antennenkabel dämpft das Nutzsignal und erzeugt zusätzliches Rauschen.
Einige Leser, die wenig mit HF-Technik zu tun haben, werden eventuell das mit dem Rauschen nicht richtig einordnen können. Jeder wird einen schwachen verrauschten Rundfunksender kennen. Ist S/R niedrig, hört sich ein Sender verrauscht an, obwohl das Feldstärkeinstrument des Radios deutlich ausschlägt durch den vorgeschalteten Verstärker.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#22
Zitat:Manuel postete
Zitat:GXNet postete
Mich würde auch mal interessieren, mit welchem Equipment, besonders die Antennen, du UKW aus der Türkei empfangen kannst.
Bis zum Jahr 1995: Graetz Page deLuxe Kofferradio aus dem Jahr 1963.
Seit August 1995: Grundig Satellit 700

Stets mit Teleskopstab-Antenne. Keine aufwändigen Dachantennen notwendig.
Hallo Manuel

Hat der Grundig Satellit eine aktive Antenne ? Mein Kenntnisstand reicht leider nur bis zu der Zeit als der Sony ICF 2001 raus kam (Etwa Mitte der 80er). Das war so ziemlich das erste erschwingliche Gerät mit digitaler Frequenzwahl. Das war so mein Traum damals (vor allem die US/JP-Version mit durchgehenden Frequenzbereichen) Mein alter Grundig Satellit-Nachbau (Made in Irgendwo) hat nur herkömmliche (Folien)-Drehkos, die vermutlich inzwischen gut "beschichtet"
sind.

VG
Michael
Zitieren
#23
Entschuldigung Manuel wenn ich Antworte.
Der Grundig Satellit 700 (ich halte ihn für einen der besten Weltempfänger, ich habe leider nur einen Satellit 500) hat selbstverständlich im herkömmlichen Sinne keine „aktive“ Antenne. Ich wiederhole noch mal, Verstärker in diesem Bereich, dazu noch bei direkt in Geräten eingebauten Antennen, sind Kontraproduktiv, das Signal - Rauschverhältnis lässt sich nachträglich durch Verstärkung nicht verbessern.
Bei Antennen für einen Kanal oder eine bestimmte Frequenz können selektive Verstärker (Schmalbandig) direkt hinter der Antenne aber durchaus Sinnvoll sein, die Gründe dafür liegen aber in anderen Bereichen.
Ein Weltempfänger muss aber Antennentechnisch Breitbandig sein.

Was aber in einem Weltempfänger Sinnvoll sein kann, ist eine automatische Antennenanpassung je nach Frequenzbereich, das würde ich aber nicht als aktive Antenne bezeichnen.
Gruß Ulrich
PS: Die Teleskopantenne in einem Grundig Weltempfänger ist eh irgendwie „Faszinierend“.
Vielleicht kann Manuel ja mal ein Foto von der ausgezogenen Teleskopantenne machen.
PPS: Die Eingangsstufe des Satellit 700 (ich befürchte wir (ich) gehen hier schon deutlich zu weit)
[Bild: eingangsstsat700.png]
Zitieren
#24
Hallo beisammen!

Ein Bild mit der vollständig ausgezogenen Antenne:
[Bild: sat700ant.jpg]
Zitieren
#25
Hallo Ulrich
hallo Manuel
hallo in die Runde

Das mit dem Verstärker direkt an der Antenne verstehe ich schon. Mir ging es bei der Frage mehr darum, wie man mit einer einfachen Teleskopantenne UKW von 1600Km Entfernung empfangen kann und ob da ggf. spezielle Eingansverstärker oder Filter im Spiel sind. Ich hatte eigentlich erwartet, dass Manuel spezeille Antennen etwa eine Yagi, Helix o.ä. benutzt und diese ausrichtet. Ein so einfaches Equipment und dann diesen Empfang (Trennung von den Heimatsendern) hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich hätte beispielsweise sicher keine Chance ein UKW-Programm aus dem Süden oder Osten zu empfangen, weil die Holländer aus dem Westen auf UKW alles zublasen und den Empfänger zwischen den Heimatsendern zuregeln würden. Deshalb vermutete ich eher was in Richtung Richtantenne.

VG
Michael
Zitieren
#26
Hallo Michael,

bitte gehe nochmal zurück auf Antwort #08 und schau Dir die Links an, die ich dort eingestellt habe. Höre Dir meinen kleinen Podcast an, da habe ich das Wichtigste erklärt und Du kannst sogar ein paar Mitschnitte der UKW-Überreichweiten anhören, die ich mit dem Grundig Satellit 700 und dessen Teleskopstab-Antenne gemacht habe.

Eine Liste aller von mir jemals empfangenen Sender, die ich RDS-mäßig decodiert und identifiziert habe, kann ich Dir als MS-Excel-Datei zuschicken. Bei mir geht das rundherum, Skandinavien, Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien, Portugal, Gibraltar, Nordafrika, Sardinien, Italien, Griechenland, Türkei und viele osteuropäische Länder und Rußland.

Da aber die Osteuropäer außerhalb von "unserem" UKW-Hörfunkband senden, ist ein Empfang mit dem Sat 700 leider nicht möglich. Immerhin habe ich ein paar Privatsender aus Moskau schon mal hereinbekommen, aber das ist nicht viel im Vergleich zu dem, was auf den "Ost"-Frequenzen los ist, sobald die Verbindung in diese Richtung steht.

Wenn Sporadik-E-Bedingungen herrschen, schalte ich manchmal auch meine anderen Radios ein, wie z.B. den Grundig RTV 380 aus dem Jahr 1969 mit im Gehäuse eingebautem Dipol, oder den Grundig RTV 500 oder die Telefunken Gavotte aus dem Jahr 1968, sogar mit kleinen Uhren-Radioweckern vom Supermarkt für DM 14,95 und deren "Wurfantenne", was nichts anderes ist als ein Stück dünnes Kabel, habe ich das schon probiert. Mit jedem Radio ist der Empfang dieser z.T. 2000 km weit entfernten Stationen möglich. Ich wiederhole: Mit jedem Radio ist der Empfang von Sporadik E möglich. Man muß nur in der Nähe vom Fenster sein und nicht in der dunkelsten, hintersten Ecke des Zimmers.

Die Signale kommen oft so brüllend stark bei mir an, daß sie meine Ortssender stören. Mittelstark einfallende Sender aus meiner Umgebung werden gnadenlos von den Ausländern "weggedrückt".

Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, stapeln sich bei mir die Kassetten voller Aufnahmen von UKW-Überreichweiten. Ich mache das schließlich schon 17 Jahre lang. Vor dem Jahr 1995 habe ich als Empfänger den uralten Graetz Page deLuxe benutzt, den meine Eltern am 27. Januar 1964 gekauft haben und eigentlich ein Autoradio ist, den man aber auch als Kofferradio verwenden kann.

Selbstverständlich wäre eine Dachantenne besser. Bewährt hat es sich, wenn man eine Rundstrahl-Antenne hat, um festzustellen, ob momentan überhaupt aus irgendeiner Richtung der Empfang möglich ist. Mit einer drehbaren Yagi kann man dann die Signale nochmals anheben.

Ich sag´ mal so: Mehr als rauschfreien Stereo-Empfang brauche ich nicht. Ob das Signal jetzt mit S9 oder S9+30 ankommt, ist mir im Endeffekt egal. Auf der Kassetten-Aufnahme merkt man das sowieso nicht.

Mein Vorschlag:
Leider haben wir jetzt September und ich glaube, für das Jahr 2007 ist die Saison für Sporadik E auf UKW vorbei. Nächstes Jahr, ab Anfang/Mitte Mai 2008, solltet ihr einfach mal eure Weltempfänger, Kofferradios etc. bereithalten, regelmäßig einschalten und öfter mal auf Frequenzen gehen, wo man normalerweise nur "Pfffffff....", nur Rauschen hört. In der Mittagszeit zwischen 11 und 13 Uhr sowie abends von 18 bis 21 Uhr treten diese Überreichweiten sehr oft auf, aber natürlich kann das auch zu anderen Tageszeiten der Fall sein.

Der Erfolg steigt, je mehr Zeit ihr dafür aufbringen könnt. Die absoluten Fanatiker lassen von Mai bis September den Radio rund um die Uhr laufen, damit ihnen ja kein einziger Sporadik-E-Einsatz durch die Lappen geht.

Aber bevor ich weiter schreibe, nochmal meine Bitte: Podcast anhören, ich habe den Beitrag extra für Anfänger und Laien erstellt. Ich wäre sowieso gespannt auf Hörer-Reaktionen, vielleicht besteht ja noch so viel nachträglicher Informationsbedarf, sodaß sich eine Fortsetzung lohnen würde.

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#27
Zitat:Das mit dem Verstärker direkt an der Antenne verstehe ich schon. Mir ging es bei der Frage mehr darum, wie man mit einer einfachen Teleskopantenne UKW von 1600Km Entfernung empfangen kann und ob da ggf. spezielle Eingansverstärker oder Filter im Spiel sind.
Bei Sporadic-E ist die Feldstärke recht ähnlich wie bei einem Sender aus der Umgebung, obwohl dieser recht weit entfernt ist. Ein einfaches Kofferradio reicht dann für den Empfang.

Sporadic-E ist seltener. Meist nur einige Minuten oder wenige Stunden. Unter "Normalbedingungen" ist Tropo recht interessant. Bedingungen Tropo sind fast täglich und hängen auch nicht von der Sonnenaktivität ab. Da handelt es sich wirklich nur um Luftschichten. Für Tropo benötigt man aber eine sinnvolle Richtantenne, weil die Signale doch ernsthaft gedämpft werden.

Mein Rekord Tropo QRP liegt bei 500 km. Yagiantenne 10 dBd und lediglich 2 Watt Ausgangsleistung. Damit ging eine Funkverbindung in SSB ~Köln <--> Berlin auf 144,3 MHz.

Podcast
Nicht schlecht für einen Laien.
http://www.podster.de/view/6086/episodes#start
Beitrag Nr. 9
Nebenbei, der sich ionisierende Meteorstaub nennt sich dann Meteorscatter bei der Ausbreitung, hat nichts mit Sporadic-E zu tun.

Ich bin gerade am überlegen, wie ich eine halbwegs breitbandige Yagi vier Elemente für Rundfunk UKW FM hinbekomme. Wenn ich eine brauchbare Lösung gefunden habe, lade ich sie hoch und setze natürlich hier einen Link. Smile

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#28
Zitat:dl2jas postete
Nebenbei, der sich ionisierende Meteorstaub nennt sich dann Meteorscatter bei der Ausbreitung, hat nichts mit Sporadic-E zu tun.
Hallo Andreas,

ich meinte eigentlich, daß die Sporadik-E-Wolke zum Teil ihre Materie aus dem Meteorstaub bezieht. Genauso wie Reste von Vulkaneruptionen das "Rohmaterial" für die Wolke liefern.

Habe ich das möglicherweise mißverständlich in dem Beitrag formuliert? Wenn ich mich recht erinnere, müßte ich gesagt haben: "Sie (die Wolken) bestehen aus Materie, wie z.B. Meteorstaub oder Reste von Vulkaneruptionen..."

Von in der Erdatmosphäre verglühenden Meteoriten (Sternschnuppen) war in dem Beitrag nicht die Rede, denn das hat in der Tat nichts mit Sporadik E zu tun.

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#29
Hall Manuel
Auch mir hat der Podcast recht gut gefallen.
Was jetz folgt soll keine Kritik sein.
An einer Stelle sagst du das ein Sender mehr oder weniger in allen Richtungen abstrahlt, für UKW Sender gibt es in Deutschland und in den meisten anderen Ländern z.B. die Vorschrift das nur geringe Sendeleistungen nach oben abgestrahlt werden dürfen.
Auch Rundumabstrahlung ist nicht immer gegeben bzw. gewünscht.

http://www.d-no.de/html-gallery/dipol.htm

Bei dem Link bitte durchblättern und auch auf Seite 12 achten.

Gruß Ulrich
Zitieren
#30
Hallo Ulrich,

natürlich alles vollkommen richtig, was Du sagst.

Der Podcast war in erster Linie für absolute Neulinge gedacht, also für Leute, die von Rundfunk-Fernempfang noch nie etwas gehört haben. In der Kürze der Zeit (maximal 10 Minuten) kann man nicht so sehr ins Detail gehen. Mir war wichtig, daß sich die Zuhörer das einigermaßen bildlich vorstellen können, wie die Verbindungen überhaupt zustande kommen können.

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#31
=> Manuel

Feedback, auch mir hat der podcast gut gefallen.

Der Stil, sowohl der der Anmoderation als auch der des Vortrags selbst, ist im positiven Sinne altmodisch-ernsthaft und ein wohltuender Kontrast zum aufgeregt-hibbeligen Privatrundfunk heute.

Ob Deine Erklärungen correct sind, kann ich mangels Fachkenntnissen nicht beurteilen. Es scheint auf jeden Fall alles plausibel zu sein, und die Einsprüche der Fachleute halten sich in Grenzen. Über das Phänomen der Überreichweiten durch Sporadik E kann sich ein Laie nun ein Bild machen.

Leider steht der Beitrag isoliert innerhalb von anderen Themen, so daß kein Zusammenhang entstehen kann. Durch das Forum und die hiesige Diskussion geleitet, entsteht Interesse an diesem Beitrag. Wer einfach durch die Beiträge scrollt, der überhört diesen wahrscheinlich.

Als Nachteilig betrachte ich auch das Fehlen von Bildern. Das liegt natürlich in der Natur der Sache "podcast". Mir persönlich wäre ein geschriebenes und evtl. bebildertes Referat zum Nachlesen lieber.
Michael(F)
Zitieren
#32
Hier ein Link, der zum Podcast von Manuel gut passt:
http://www.ukwtv.de/ukwtvak/newcomer.htm

Der Link ist für Manuel interessant, wenn nicht schon bekannt.
http://oh2aq.kolumbus.com/dxs/
Hier gibt es aktuelle DX-Meldungen Amateurfunk. Klicke bei CUSTOM SPOTS die Frequenzen 50, 70 und 144 MHz an. 70 MHz ist recht nah bei den Frequenzen Radio. Nur ist 70 MHz in DL keine zugelassene Amateurfunkfrequenz. Somit ist die Verwendbarkeit der Meldungen eingeschränkt, weil normalerweise keine deutschen Stationen DX auf dieser Frequenz melden. So sieht eine typische Meldung aus:

DL8BDU 144399.0 G8GXP JO43 > IO93 1216 02 Sep

Die deutsche Station DL8BDU wurde am 2. September um 12:16 UTC, nicht unsere lokale Zeit, von der englischen Station G8GXP auf 144,399 MHz gehört. DL8BDU sitzt in JO43 (~Bremerhafen) und die englische Station in IO93 (~Sheffield). Hier gibt es eine Locatorkarte:
http://www.oldradioworld.de/afu/europa.jpg
Ein Locator ist nichts anderes als ein Planquadrat. Der Aufbau ist ähnlich wie in einem Koordinatensystem. JO ist das Größtfeld. 43 bedeutet 4 Felder in x-Richtung und 3 Felder in y-Richtung. Mit dem Programm hier kann man ganz schnell umrechnen:
http://www.dl4cu.de/locator.html

Am Amateurfunkrufzeichen kann man die Nationalität erkennen, die ersten Zeichen. Hier eine Übersichtsliste:
http://www.hb9ag.ch/prefix.htm
Leider werden nicht alle Varianten genannt. Für Deutschland ist DL genannt. Tatsächlich werden aber Rufzeichen von DA bis DO zugeteilt. Meist reicht aber der erste Buchstabe zur Identifikation innerhalb Europas.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#33
Hallo Andreas,

speziell für UKW- und TV-DX (egal, ob Sporadik E oder Tropo) gibt es ein Forum, wo man ebenfalls sehr zeitnah über entsprechend angehobene Bedingungen informiert wird:

[Bild: ukwtvforum.gif]


Ich bin dort weder registriert noch aktiv, schaue aber gelegentlich vorbei und lese mit. Es geht in diesem Forum nur um BC-DX, hat also nichts mit Amateurfunk zu tun.

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#34
Heutzutage auf Mittelwelle (Kofferradio Blaupunkt Derby ca. Anfang 70er Jahre1970 und VW-Autoradio ca. 1985):

WDR: Verkehrsfunk morgens und abends
- DLF: Nachrichten u.a.
- BBC: dito
- Truck Radio NRW
- Radio 5 (Hilversum/Holland 747 AM): Toppers van toen u.a. (Hits von damals - täglich Mo bis Fr 10:00 bis 12:00 Uhr). Hits der 40er bis 70er Jahre mit Hintergrundinfos und Biografien. Programm für Leute über 55. Holländisch-Kenntnisse sind hilfreich aber nicht zwingend notwendig.
Davor und danach gleiche Musikrichtung, aber längere Wortbeiträge.

Früher auf Mittelwelle und/oder Kurzwelle (gleiche Geräte + Grundig Küchen-Röhrenradio):

AFN Frankfurt:
- American Country Countdown mit Bob Kingsley (samstags)´
- American Top 40 mit Casey Kasem (sonntags)

Radio Luxemburg (208) (englischsprachig):
- fast jeden Abend

- Piratensender: Radio Veronica, Radio Nordzee, Radio MiAmigo, Radio Caroline.

Das waren noch (Radio-) Zeiten...
Zitieren
#35
Zitat:GXNet postete
...welcher Auslandssender strahlt auf welcher Frequenz informative gute Programme (keine Propaganda o.ä.) in Deutsch oder Englisch aus.
Das unter DXern wohlbekannte "World Radio TV Handbook" hat auch eine Internetseite: www.wrth.com.

Wenn Du dort unter "latest .pdf updates" mal dasjenige vom Mai 2007 anklickst, findest Du ausführliche Angaben zu den Sommersendeplänen aller Auslandsdienste.

Gruss
TSF
Zitieren
#36
Hallo TSF

Waaaasssss den Schinken gibt es immer noch ? Suuuper!!!! Das hatte ich mal in den 80ern gekauft.

Danke für den Tipp!!!!!

Michael
Zitieren
#37
Ja, der Schinken hat offenbar eine treue Fangemeinde. Was vielleicht den Schluss zulässt, dass Lang-, Mittel- und Kurzwelle eine ebensolche haben.

Mein erstes stammt von 1977. Dann habe ich sie mir im Zwei-Jahres-Rhythmus gekauft (waren ja nicht ganz billig, zumindest für einen Schüler/Studenten). Mit zunehmendem Zeitmangel wuchs auch das Intervall. Mein jüngstes stammt von 2002 und ist heute kaum noch zu gebrauchen.

Gruss
TSF
Zitieren
#38
Hallo in die Runde

Gerade entdeckt und passt zum Thema:

http://www.intervalsignals.org/db/d_abfrage.php

VG
Michael
Zitieren
#39
Sehr schön!

Da werden Erinnerungen wach an Stationen, die es längst nicht mehr gibt, z. B. den Schulungssender des Österreichischen Bundesheeres. Auch Radio Budapest hat nach vielen Jahrzehnten am 30. 6. 2007 seinen Auslandsdienst eingestellt.

In den Achtzigern hatte ich ebenfalls begonnen, Stationsansagen und Pausenzeichen aufzunehmen. Als ich das Band vor einigen Monaten wieder abhörte, habe ich mich bestens amüsiert über die leicht sächselnde Sprecherin von Radio Damaskus oder die resolute Ansagerin des deutschen Programms von Radio Bagdad, die konsequent die erste Silbe eines Wortes betonte, auch bei "Republik" und "Irak".

Gruss
TSF
Zitieren
#40
Hallo!

Wer sich dafür interessiert, wie der Rundfunkempfang auf Mittel-, Lang- und Kurzwelle überhaupt möglich ist, der bekommt hier wohl die ausführlichste und beste Übersicht, die man im Internet überhaupt finden kann:

http://mb.abovenet.de/rundfunkarchiv/ind...121.0.html

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#41
Hallo in die Runde

Heute Abend war ich wieder mal in Sachen Kurzwelle im World Wide Web unterwegs auf der Suche nach dem, was es heute so für den Hobby-Geldbeutel an Empfangsmöglichkeiten gibt. Natürlich stellte sich da auch die Frage nach einer Empfängerkarte für den PC. Ok, da muss ich noch mächtig sparen ! Aber ich habe auch hier eine nette Lösung für den "Kurzwellen-Jux" ;-) zwischendurch gefunden:

http://www.b-kainka.de/bastel14.htm

Die Hörprobe überzeugt ganz sicher !

Grund dieses Posts ist aber ein ganz anderer. Bei meinem alten Weltempfänger ist nunmehr fast der ganze obere Kurzwellenbereich nicht mehr brauchbar zu empfangen. Ich vermute die Foliendrehkos sind verdreckt. Deshalb mal hier die Frage an die Elektroniker in der Runde: Hat jemand schon mal so einen Foliendrehko überholt ? Ich würde meinen Empfänger, den ich jetzt schon fast 30 Jahre besitze gern weiterbenutzen. Es könnte auch sein, das der HF-Empfangsteil mal abgestimmt werden müsste. Dazu bin ich aber nicht in der Lage. Da müßte mal ein Fachmann rann, gibt es hier jemand ?

VG
Michael
Zitieren
#42
Wenn ich auf KW gehe, dann oft auf DW (Deutsche Welle), BBC oder im Urlaub vor Ort auf Lokalradios. Just for fun ging ich mal auf Radio Vatican, allerdings zieht mich der Inhalt nun nicht so sehr (rein aus Neugier). Alternative Sender holte ich mit mal gezielt mit einem Siebelbuch rein.

Was ich gerne hören würde sind Jazz- und Soulformate, nur da ist auf KW nun auch die Qualität einfach nicht gut genug. Also dann doch mehr Sprache, typischerweise Nachrichten oder sonstige Wortbeiträge, meist auf Englisch. Da bin ich gar nicht währlerisch, wenn ich was finde, es ist doch immer wieder mal spannend was man da an Sendern fremder Länder hört, egal ob ferner oder naher Osten, Südeuropa und was sich einfangen lässt und identifizierbar ist.

Leider habe ich "nur" einen einfachen Sony ICF Weltempfänger. Für zuhause steuert der die fehlenden Bänder zum FM-Tuner bei.

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
Zitieren
#43
Hallo zusammen,
schön das sich auch noch ein paar Leutchen außer mir für Rundfunk auf verschiedenen Wellenbereichen interessieren Big Grin

Besonders interessant finde ich es die Erfahrungen in anderen Ländern zu lesen zu bekommen (Türkei) und das viele die gleichen Beobachtungen machen wie ich, was die Empfangssituation heute angeht.

Zu dem Themenkomplex habe ich ein paar Informationen auf meiner HP
http://bei.jogi.rockt.es/
im Bereich Medien/Rundfunk zusammengestellt. Unter anderem auch einige real empfangbare und hörbare Sender und ihre Frequenz im AM-Bereich.

Die Deutsche Welle läuft bei mir fast den ganzen Tag lang, ein Grundig Prima-Boy mit KW-Band folgt mir dazu auf Schritt und Tritt durch die Wohnung und für unterwegs gibt es eine ganze Kollektion an Grundig Yacht Boy Modellen und einen Cosmopolit (Bild auf meiner HP) der neben einer sprechenden Uhr auch ein Cassettengerät zum Mitschneiden von Senderkennungen und Empfangsproben ermöglicht. Nebenbei kann das feine Teil auch UKW-Stereo, Stereo-Aufnahme und Wiedergabe und noch ein paar andere nette Tricks.

Im Auto hat man es mittlerweile nicht mehr sehr leicht die Kurzwelle zu hören. Es gibt nur noch wenige neue Autoradios mit KW-Teil, dazu gehören einige Becker-Modelle der oberen Preisklassen.
Ich selber hab dafür lange Zeit einen alten (Fischgräten-) Becker-Europa (Bild auf meiner HP) abwechselnd mit einem Grundig-Ingolstadt (Audi-Werksradio von 1974) von Auto zu Auto mitgenommen. Später einen heute schon legendären Grundig WKC4870 (alle Wellenbereiche, RDS, Auto-Reverse-MC, Dolby B/C, uva.).

Wenn man einen guten Draht zur Autoverwertung hat, kann man einen Schnapp ganz anderer Art machen. Ein längst nicht mehr produziertes Gerät namens Grundig KWV1000, das Gerät ist ein Kurzwellen-Vorsatz, der eine ganze Reihe von Kurzwellen-Bändern auf den Mittelwellen-Bereich des einfachen MW/UKW-Autoradios umsetzt. Den KWV schleift man einfach in die Autoantennen-Leitung ein, und muß somit keine der spezifischen Werksradio-Funktionen wie Lenkrad-Fernbedienung und abgesetzes Display verzichten.

Da jemand schon den B.Kainka referenziert hat, kann ich nur bestätigen, daß er viele nette und funktionsfähige Empfängerschaltungen auf seiner Seite hat. Bei mir ist sowas auch geplant, aber leider fehlte mit immer die Zeit meine experimente aufzuschreiben, in CAD-Programme zu übertragen und online zu stellen, es ist aber geplant. Aber ich schweife ab. Bei Kainka kann man sich auch ganz nett über DRM, dem digitalen AM-Rundfunk informieren. Mit einem PC/Notebook und einem Audion kann man da schon erste Experimente wagen. Das Ergebnis ist erstaunlich.

@GXNet:
Ich will dir nicht die Hoffnung verderben, aber einen Folien-Drehko hat imho noch niemand brauchbar repliziert bzw. in Stand gesetzt. Zu meiner aktiven R/TV-Service-Zeit - >30 Jahre zurück - hat man Drehkos noch original bestellen können. Ich empfehle daher ein Schlachtgerät zu besorgen. Zerleg dann mal den ausgebauten defekten Drehko und du wirst sehen, daß die Folien oft gequollen, verzogen, zerknittert sind und damit den Plattenabstand und die dielektrischen Eigenschaften verändern und man sie mit mir bekannten Methoden nicht richten kann.

Btw. Kennt ihr noch folgenden Sender aus Vorwendezeit?: Fünef-fünef-noien-drei-noien-fünef Wink
Genau das war der Kurzwellensender der Stasi-Funktruppe, den die Russen nach dem Krieg den Nazis weggenommen haben, der Sender Zeesen bei Königs Wusterhausen, 30km vor Berlin. Den hab ich als kleines Kind bäuchlings vor unserer Loewe-Opta-Röhrentruhe liegend stundenlang hören können, es sei denn das ich bekam unser Grundig TK20 in die Finger und konnte damit "die vier fröhlichen Wellen von Radio Luxemburg" oder die "Europawelle Saar" oder die "WDR Platten nach der Penne" aufnehmen.

Indem Sinne allzeit guten Empfang und flink sich drehende Tonband-Spulen.
Zitieren
#44
Hallo Jogi,

die Zahlenstationen (Number stations) habe ich als Kind auch oft angehört. Es gab da so viele davon, nicht nur aus der DDR, sondern auch Polen usw. Habe immer dann, wenn ich einen neuen Sender entdeckt habe, gleich einen Mitschnitt auf Kassette gemacht. (Tonbandgeräte hatte ich als Kind keine.)

Hauptsächlich lief bei mir damals Radio Luxemburg auf 6090 kHz, leider immer mehr oder weniger stark gestört vom Bayerischen Rundfunk auf 6085 kHz. Als Radio hatte ich damals keine richtigen Weltempfänger wie heute, sondern mußte mit dem Telefunken Gavotte aus dem Jahr 1968 Vorlieb nehmen, später kam dann ein Quelle-Universum Kassettenradio hinzu. Beide Geräte sind heute noch in Familienbesitz und nach all der Zeit ohne Reparaturen immer noch voll funktionstüchtig.

Die "Europawelle Saar" habe ich ab und zu ebenfalls gehört, war auf Mittelwelle gleich links neben Radio Luxemburg. :-)

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren
#45
Stimmt Manuel,
es gab einige von den Zahlen-Vorlesern zu hören, damals Wink
Auf Zeesen komme ich immer automatisch, weil ich da schonmal war und weiß das von dort die Stasi ihre Agenten in der BRD instruierte.

Ich fand als Kind die Kurzwelle auf unserem Röhrenradio eh sehr interessant, das satte Gezwitscher beim Drehen des schwungradgestützen Abstimmknopfs, es gab eine unheimliche Senderfülle, die Kurzwelle lebte regelrecht, wo man heute nur noch vereinzelte Sender findet, oder ganze Bänder von Funkdiensten/Handy usw. weggedrückt werden.

Zu der Zeit nahm ich wie gesagt mit unserem TK 20 und der Loewe-Konzerttruhe Sendungen auf. Später dann hatte ich ein schönes Philips Tornado Kofferradio, mit KW-Lupe, Bandspreizung, Euro-Mittelwellen-Band, Skalaklemm-Speichern, excellentem Klang und Auto-Einbau-Halterung mit Kontaktsatz.
Aufgenommen wurde neben dem TK 20 auch mit einem damals zu Weihnachten auf dem Gabentisch gefundenen Grundig C10Automatic Cassetten-Recorder. Oder später und nobler mit den eigentlich besten Cassettenrecorder der damaligen Zeit, dem C410 von Grundig oder dem 325 von SABA.

Der C410 lebt heute noch und wird dank Akku überall hin mitgeschleppt, wo er mit seinem sonoren Klang (aus lediglich 800mW eisenloser Endstufe) glänzen kann.
Den SABA hat ein Umzug hingerichtet, es stand ein Schrank drauf Sad , das Philips-Kofferradio fiel einem Blindfuchs zum Opfer (ein Kollege hat den Spannungswähler am Netzteil falsch eingestellt).

Ist doch schön sich nach 30...40 Jahren und mehr wieder an seine alten Schätzchen zurück zu erinnern. Ein magisches Band war damals wirklich noch magisch, regelrecht hypnotisierend Wink
Zitieren
#46
Zitat:GXNet postete
...
Bei meinem alten Weltempfänger ist nunmehr fast der ganze obere Kurzwellenbereich nicht mehr brauchbar zu empfangen. Ich vermute die Foliendrehkos sind verdreckt...
Was meinst Du denn mit "oberer Kurzwellenbereich?"
Wenn Du damit 16m-, 13m und 11m-Band meinst, ist es vielleicht nicht überraschend und liegt nicht unbedingt am Empfänger.

Wir haben im Moment ein Sonnenfleckenminimum, da sind diese Bänder kaum (16 und 13 m) bzw. gar nicht (11m) belegt.


Zum Thema Zahlensender: die gibt es heute noch auf der Kurzwelle, zwar nicht mehr in deutsch (zumindest habe ich schon lange keinen mehr gehört), aber einen englischsprachigen findet man zwischen 6250 und 6300 kHz bisweilen ("Zulu, X-ray, Uniform, ...").

Gruss
TSF
Zitieren
#47
Ich habe vor ca. 10 Jahren angefangen KW zu hören. Damals hatte ich Zeit und es war auch noch gut was los auf KW. Ich müsste auch noch eine CD aus dieser Zeit haben.
Mittlerweile mache ich da garnix mehr und habe dieses Jahr das ganze Zeug verkauft.
Nur einen Satellit 700 habe ich noch, der liegt aber in einem Karton und wird derzeit nicht benutzt. Die Zeit der KW ist mehr oder weniger vorbei. Das QRM durch die Schaltnetzteile, Computer und was weis ich ist so stark das es mir einfach keinen Spass mehr macht. Ich habe noch einen UKW Breitbandempfänger mit dem ich ab und zu mal AFU höre. Die Qualität auf UKW ist so viel besser das die KW letztendlich uninteressant geworden ist.
Zitieren
#48
Zitat:Jogi postete
Stimmt Manuel,
es gab einige von den Zahlen-Vorlesern zu hören, damals Wink
Übrigens... wer einmal so eine weibliche Zahlenvorlese-Stimme hören möchte, kann sich z.B. die neueste Maxi-CD von Moby kaufen. Der Titel heißt "Disco lies". Auf Track 2 ist die ganzen 3 Minuten 35 Sekunden über so eine Stimme zu hören, vom Klang her ein Sample direkt von der Kurzwelle. Die Sprache ist deutsch! (Die Zahl 5 wird gesprochen als "Fünef")

Viele Grüße,
Manuel
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste