Studer A80 Quality Control Reproducer
#1
Hallo,

hier:
http://cgi.ebay.de/Studer-A80-Laufwerk_W...dZViewItem

gibt´s eine etwas andere A80:

[Bild: studer1.jpg]


Eine A80 mit Doppel-Capstan-Antrieb, am Typenschild A80R, und "Quality Control"?
Wessen Qualität wurde mir der Maschine überprüft? Die von Tonbändern?

Der Verkäufer hat mir auf Anfrage mitgeteilt, daß er sie von einer Tochterfirma von Philips (OnStream) bekommen habe....

Wer weiß was?

Frank
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#2
Hallo, Frank, siehe Holenstein-Buch Seite 368:

A80 QC: spezielle Präzisionsmaschine für die Kontrolle der Kassettenbänder oder zur Messband-Herstellung für 0.15" Band und 1 7/8 ips (4,76 cm/s) Bandgeschwindigkeit. In drei Spezial-Varianten mit Dual-Capstan.Laufwerk.

Aber wer sollte mit einer so ausgeschlachteten Schönheit noch etwas anfangen können?

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#3
Habe diese Maschinen noch 1988 bei der Deutschen Schallplatte Berlin / Abt. Kassettenherstellung in Johannisthal gesehen.

Da es unmöglich war, bei der Musikcassetten- Massenproduktion jede fertige Cassette auch einer akustischen Endprüfung zu unterziehen,
wurden, ganz nebenbei, in ruhigen Arbeitsräumen akustische Stichproben der hochgeschwindigkeitskopierten Cassettenbandrohwickel gemacht.

Sie wurden durch normales Abhören über hochwertige Lautsprecher rein akustisch auf Tonqualität und Tropouts überprüft.

Leider kann ich nicht mehr sagen wieviel Prozent oder Promille der produzierten Musik-Cassetten auf diese Weise kontrolliert werden konnten.

Bernd
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#4
Bernd,

normalerweise verfährt man nach den Normen für "Stichprobenprüfung", die je nach Losgröße eine bestimmte Prüflingsmenge vorgeben. Es gibt auch, so weit ich mich richtig erinnere, "verdünnte" Prüfungen für Produkte, deren Herstellung definiert stabil verläuft. Aber das ist nicht mein Fachgebiet.

Bei BASF + Agfa standen wenigstens zwei dieser Maschinen; in Mannheim eine als Mess- und Prüfmaschine für Cassettenbänder. Wir hatten bei Studer so lange gedrängelt, bis der Rauschabstand des Wiedergabekanals 6 dB besser war als der der damaligen Chromdioxid-Bänder - bis dahin mussten wir immer den Rauschanteil der Maschine aus dem Gesamtrauschen herausrechnen (siehe IEC 94, Teil 5, Anhang A) - dafür hatte ich sogar mal ein ca. zehn Zeilen langes BASIC-Programm geschrieben!

Eine dieser Maschine gab vor einiger Zeit ein (virtuelles) Gastspiel in diesem Forum. Ich hoffe, sie ist in gute Hände gelangt, und wenn auch nur als technisches Denkmal.

F.E.
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#5
Moin,

ich habe nun diese Maschine gekauft. Ich tippe darauf das auf dieser A80 wohl " Streamer-Bänder " beschrieben wurden. Es ist eine PC Schnittstelle vorhanden und Aufnahme- und Wiedergabe Kabel. Die Bandbreite beträgt ca.4mm.
Wenn die Maschine für Audio-Cassetten verwendet wurde, wozu dann die PC-Schnittstelle ??? Die Flachbandkabel gehen von der Schnittstellenkarte direkt zur der Stelle wo der Kopfträger gesessen hat.Dieser fehlt natürlich.

Nur mal so zur Info. Vielleicht weiß jemand mehr ???

Gruß Heinzmen
Masse-Laufwerke Eigenbau,
Studer A820, A812 , A810 , A710 , A764 ,
300 B

EV-Hörner , Saba Rondo

Bandmaschinen sind GEIL !!!
Guckst Du : www.heinzmen.de
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#6
Hallo Heinzmen,

falls es sich um eine Agfa/BASF/Emtec Maschine handelt, die haben anscheinend gerne mit mit Steckverbindern gearbeitet, die wir eher aus der EDV Technik kennen. Wenn ich mich richtig erinnere gab es da mal so eine M15 mit 232er Schnittstelle Big Grin Nä, Frank? Wink
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#7
`
Meinst Du mich? Dann war das eine M21, und die kam nicht von Emtec.

Ich meine sogar die 21er hätten das alle, wg. Fernsteuerung usw. Die Studers haben auch mitunter so eine Schnittstelle serienmäßig.

Aber Heinzmen (Wieso eigentlich im Plural?) kennt sich da besser aus.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Moin,

es handelt sich nicht um eine Fernsteuer-Schnittstelle. Die Flachbandkabel gehen direkt von den Tonköpfen ( fehlen ) zu der Schnittstellen Karte. Die Karte hat ein LPT Anschluß. Es sind auch nicht viele Bauteile auf dieser Karte. Es sind bei der Maschine keinerlei Audiokarten oder Anschlüsse zu finden.

Muss wohl mal was "Digitales" gewesen sein. Aber sonst sehr schön und sauber aufgebaut. Die Maschine kommt direkt von Phillips aus Holland.

Gruß Heinzmen
Masse-Laufwerke Eigenbau,
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#9
Moin,

ich habe mal ein Foto von der Platine gemacht...

[Bild: DSCF1598.JPG]


ich hoffe es funktioniert mit dem Foto

Gruß Heinzmen
Masse-Laufwerke Eigenbau,
Studer A820, A812 , A810 , A710 , A764 ,
300 B

EV-Hörner , Saba Rondo

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#10
Ui...
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#11
Ui... was sollen uns diese Worte sagen ????

Gruß Heinzmen
Masse-Laufwerke Eigenbau,
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#12
"Spezialumbau der elektro- und feinmechanischen Werkstätten der EMTEC GmbH, München, Kistlerhofstraße." Smile

Vermutlich Steuerungsplatine als Interface zwischen der A80RC und einer Auswerteelektronik für Drop-Outs und andere Bandparameter. Aus einer A820 Brücke und einer A810 habe ich ähnliches entfernt.

Gruß
Michael
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#13
Passt gerade so schön... eine spezielle Frage an Friedrich.

Auf einem BASF EcoShuttle folgender Aufkleber:
BASF Magnetics GmbH, Ludwigshafen
AT 12 Cr Plus 90
H75275m-17300ft
30 Audio Pancake
N52205E

Kann ich davon ausgehen, dass das Type II Band für C-90 Cassetten bedeutet?

Gruß
Michael
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#14

Darf ich aus gegbenem Anlaß diesen 2007-er Denkfaden nochmal hochholen und die  vermutlich übersehene Frage an Friedrich nochmal rekapitulieren?

Am Wochenende haben 'wir' auf einem RTW Tapeloader, der demnächst in Rheinbach seine voraussichtlich letzte Arbeits- und Ruhestätte finden wird, ein paar solcher Pfannkuchen eingefädelt und daraus Cassetten gestrickt. (Vielen Dank an den unermütlichen Vorarbeiter Heinz)

Auch hierbei tauchten nicht intuitiv beantwortbare Fragen zu den diversen Beschriftungen / Aufdrucken auf. Auch eine Art 'Schichtaussparung' kurz vor dem Ende des Wickels fiel uns auf (Abschalt-Marke?), die zu Rätseln Anlaß gibt.

Bilder davon folgen im neuen Jahr. Konkrete Fragen ebenso.

Die beiden A-80 QC aus der Kistlerhofstraße werden demnächst zum Umspulen der z.T. katastrophenbobbybedürftigen Erscheinungsform mancher Pancakes noch einmal ihre sanften Kräfte entfalten dürfen. Testweise...

Auch das werden 'wir' dokumentieren und irgendwo einstellen.

Gruß Pit


PS: hier schon mal 2 Vorab-Bilder, von Heinz abgelichtet:

[Bild: Loader_RTW_CL1_1.jpg]

[Bild: Loader_RTW_CL1_2.jpg]

Einige Ansichten der Ruheständler gibt es bereits hier in: Jürgens Forenlandschaft

©DK1TCP
(2024)  A-810 live-Reparatur;
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#15
Hi Pit,

das sieht doch schon einmal vielversprechend aus.....

Habe eben Dani die Bilder gezeigt..... mal sehen wieviele Cassetten wir dann hier in Rheinbach hinbekommen werden.... wenn er dann im Mai von Dir der Tapeloader persönlich verbracht wird.

Ich freue mich schon riesig darauf. ;-)
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#16

Du willst mich locken, stimmts?
Na ja, aus 65% wurden schon 70%, ist ja auch was...

mfg Pit

©DK1TCP
(2024)  A-810 live-Reparatur;
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#17

Weil's so schön war, gleich noch drei tagesaktuelle Photos vom nun wiedergenesenen Loader CL1. (den Wackler in der Mitte bitte nehmen, wie er ist...)

[Bild: CL1_1.jpg]

[Bild: CL1_2.jpg]

[Bild: CL1_3.jpg]

©DK1TCP
(2024)  A-810 live-Reparatur;
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#18
Hallo!

Auf Ebay wird aktuell gerade eine solche Studer A80 QC (diesmal komplett) versteigert.

http://cgi.ebay.de/STUDER-A80_W0QQitemZ2...dZViewItem

Da eine Laufrichtungsumschaltung vorhanden ist, handelt es sich offensichtlich um eine Autoreversemaschine. Logisch, da ja beide Seiten des Cassettenbandes geprüft werden sollen. Interessant auch die leicht zugängliche Präzisionsazimuteinstellung der Wiedergabeköpfe.

Die Frage, die sich mir stellt: Handelt es sich wirklich um einen Doppel-Capstan Antrieb, oder wird - je nach Laufrichtung - die dementsprechende Andruckrolle einzeln an den Capstan geführt?

MfG

Wolfgang
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#19

Wolfgang,

m.W. ist es ein 'echter' Doppel-Capstan Antrieb, auch mit identischen Wellendurchmessern und entsprechend arbeitender Steuerlogik.

Vielleicht hilft für Intressierte auch ein Blick in die entsprechenden Studer-Unterlagen auf  dem allseits bekannten [url="ftp://ftp.studer.ch/Public/Products/Recording_Analog/A80QC/Manuals']ftp-Server [/url](115 MegaByte !) in Regensdorf, solange es den noch gibt...

mfg Pit

PS 30.11.2021: es gibt ihn nicht mehr, den ftp-Server. Aber im unten, in der Signatur verlinkten 'Spiegel', ist das Meiste gerettet; etwa A80QC

©DK1TCP
(2024)  A-810 live-Reparatur;
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#20
Zitat:Openreel postete

Die Frage, die sich mir stellt: Handelt es sich wirklich um einen Doppel-Capstan Antrieb, oder wird - je nach Laufrichtung - die dementsprechende Andruckrolle einzeln an den Capstan geführt?
Wolfgang,

wie Pit bereits richtig schreibt handelt es sich um einen "echten" Dual-Capstan- Antrieb.
Der jeweils bremsende Capstan- Motor wird als Master mit der exakten Drehzahl (Bandgeschwindigkeit) mit 400Hz angesteuert.
Der jeweils ziehende Capstan- Motor wird durch die Steuerlogik als Slave mit leicht überhöhter Drehzahl (Frequenz) angesteuert, so daß es zu einem gewollten genau definierten Bandschlupf an dessen Welle kommt.
Die einstellbare Drehzahldifferenz erzeugt in Kombination mit der einstellbaren Andruckkraft den definierten Bandzug im Bereich 60...80p (je nach Bandsorte), welcher mit Tentelometer einmalig gemessen wird.

Gruß

Bernd
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