Lebensdauer von integrierten Li-Polymer-Akkus in MP3-Playern
#1
Hallo!

Letzte Woche habe ich zwei recht ähnlich klingende Angebote von MP3-Playern gessehen, die zumindest ansatzweise meinen Ansprüchen zu genügen schienen: Als normales USB-Laufwerk ansprechbar, 2 GB Speicher, integriertes UKW-Radio, recht preiswert (jeweils knapp 50 €).

So begab ich mich dann zu dem blauen Elektro-Discounter, von dem eines der Angebote stammte. Dort konnte ich auch noch probehören (Klang war nicht umwerfend, aber OK) und hatte mich schließlich schon zum Kauf entschlossen, als mir noch eine Frage einfiel: Wie lange hält eigentlich der integrierte Li-Polymer-Akku in so einem Gerät?

Was ich darauf von dem Verkäufer so hören kam, hat mich einigermaßen schockiert: Maximal 1,5 Jahre, bei intensiver Benutzung aber eher ein Jahr. Den Preis eines Ersatzakkus inklusive bezifferte er mit etwa 80 €, Austausch also völlig unwirtschaftlich.

Das Gerät blieb dann doch im Laden. Kann das ernst gemeint sein? Ich gebe jetzt 50 € oder noch mehr für so ein Ding aus, und nach einem oder zwei Jahren kann ich es schon wieder wegwerfen? Selbst wenn man bedenkt, daß bei einem Akku vermutlich eher die Zahl der Ladezyklen anstatt der absoluten Lebenserwartung in Jahren und Monaten begrenzt ist und man somit vielleicht durch das Vermeiden unnötiger Ladevorgänge das ganze auf etwa 3 Jahre Nutzungdauer steigern kann, ist das doch lächerlich gering...? :-(

Gibt's hier Erfahrungen, ob die Akkus wirklich nur solche kurzen Lebenserwartungen haben?

Gruß,
Timo
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#2
Das ist völlig normal. In einem Jahr gibt es für das gleiche Geld bereits MP5-Player mit aufblasbarem Horizontdisplay und mehreren Terrybyte Speicher, mit DVB-T, WLAN und was weiss ich. Bevor der Akku sich verabschiedet, werden andere Funktionsstörungen eintreten, wie z.B. ein nicht mehr funktionierendes Radio, ein irre gewordenes Menü, Probleme mit dem Speicherplatz, dessen Beschreiben und Lesen oder Kontaktprobleme im Gerät bzw. an der Peripherie. Na denn...
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#3
Sind diese neuen Dinger wirklich so anfällig? Mein "Aiptek MP1003-128" von Ende 2002 hat zwar nur 128 MB ist klanglich zwar eher schlapp, aber funktioniert bis heute tadellos (und wird dies wohl auch noch ein paar weitere Jahre tun). Eine Lebenserwartung von acht bis zehn Jahren bei normaler Benutzung erwarte ich von solchen Geräten eigentlich auch.

Daß es in absehbarer Zeit leistungsfähigere Geräte für weniger Geld gibt, versteht sich von selbst. Aber das ist ja bei der PC-Technik genau so, und auch da hätte ich ein Problem damit, wenn mein teuer bezahltes Mainboard schon nach drei Jahren den Löffel abgibt. Selbst wenn die meisten Leute ihre Rechner nach dieser Zeit ersetzen, werden die Altgeräte doch oft als Zweitcomputer oder von ihren Kindern weiterbenutzt oder an irgendwelche wohltätigen Einrichtungen oder bedürftigen Einzelpersonen gestiftet.
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#4
Du könntest den Player ja eingentlich so extrem nutzen, daß dich der Akku bereits innerhalb des ersten halben Jahres verabschiedet. Dann hast du noch Garantieanspruch darauf und bekommst einen kostenlosen Wechsel oder (wahrscheinlich) ein neues Gerät.

Mit diesen Li-Polymer Akkus hab ich keine Erfahrungen. Ich hatte bisher nur mit NiCd-Akkus Erfahrungen. Bei (jetzt) meinem Sony Camcorder aus dem Jahr 1992 kann ich die Anzahl der Akkuleichen schon nicht mehr zählen. Das ist aber auch ein völlig anderes System, anno '92 war das ja noch Maß der Dinge. Aber gut ein drittel des damaligen Neupreises der Kamera wurde in den nachfolgenden Jahren in Akkus investiert.

Heute sind LiPo-Akkus das Maß der Dinge, diese werden auch in den meisten Mobiltelefonen verwendet (neben Li-Ion). Daß hier eine Lebensdauer von 1,5 Jahren ausreicht, sollte bei dem dem "Up-To-Date"-Wahn in dieser Branche, klar sein.

M.E. könnte die Lebensdauer von Akkus allgemein verlängert werden, wenn heute nicht alles so schnell gehen müßte. Ich denke, daß oft zu schnell geladen wird und deshalb der Akku Schaden nimmt. LiPo-Akkus dürfen im Übrigen nur mit dafür geeigneten Ladegeräten geladen werden (andernfalls ist ein Feuerlöscher ein Werkzeug, auf das man seiner Gesundheit halber nicht verzichten sollte) und dürfen auch nicht zu stark entladen werden. Zweites ist ungefährlich, macht den Akku aber unrauchbar.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#5
Was hältst Du von einer Report als Alternative?

Ist optisch ansprechender und die Akkus sind vergleichsweise günstig. Mit vollgeladenem Akku hast Du etwa 8 Stunden Spielzeit. Nimmst Du einen Bleiakku, kannst Du den auch schon nachladen, wenn er teilentladen ist. Außerdem entfällt die Konvertierung nach MP3, man kann ja sofort die Bänder nehmen. Smile

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#6
Zitat:dl2jas postete
Was hältst Du von einer Report als Alternative?
BOH EH COOL MAN :-)

Nein, im Ernst: Ich hab' ja eine CD-Auster, die ich aber kaum noch benutze, weil das Verhältnis von Größe und Spieldauer da nicht so recht stimmt. Bei einer Report sähe das wohl noch ein bißchen schlechter aus. Da verzichte ich doch lieber ganz bescheiden auf meinen großen Auftritt vor den Kindern in der Straßenbahn und greife auf einen spießigen MP3-Player zurück. ;-)

(... aber bitte einen mit wechselbaren Mignon- oder Mikro-Akkus.)
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#7
Das mit den Akkus war bei mir der Grund für die Anschaffung eines SanDisk Sansea E280,
das gute Stück hat eine Li-Ionen Akku den man selber auswechseln kann (kostet bei Reichelt derzeit 14,50€) und spielt MP3 ohne Umwandlung in irgend ein Gerätespezifische Format ab.
Ach ja, wer will bekommt ihn auch mit Radio.

Grüße Bernhard
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#8
Ich bin gestern Besitzer enes "Creative MuVo V100" geworden. 2 GB Flash-Speicher, Ausstattung etwas karg (einfaches Display, leider keine Ogg-Unterstützung, kein integriertes Radio), aber klein und handlich, guter Klang, und in Sachen Spannungsversorgung sehr unproblematisch: Das Gerät wird von einer (!) AAA-Batterie (oder einem entsprechenden Akku) angetrieben.

[Bild: O4oapBeDZe0q.jpg]

Auch wenn die Verpackung nur einige MS-Windows-Versionen als kompatible Betriebssysteme auflistet, wird das Gerät einfach als USB-Wechseldatenträger erkannt und kann somit von allen modernen Betriebssystemen mit Musik befüllt werden. Lediglich die beiliegende Software (CD-Ripper u.Ä.) läuft wirklich nur unter MS-Betriebssystemen.

Mit der Bedienung bin ich nicht ganz glücklich, weil selbst angelegte Dateiordner nicht als solche behandelt werden. Die darin liegenden MP3s sind im Player unter der Wurzelebene der Dateistruktur verfügbar, was bei großen Datenmengen nicht sehr komfortabel ist. Lediglich drei mitgebrachte Dateiordner "Library A", "Library B" und "Library C" stehen im Menü des Geräts auch wirklich zur Auswahl.

Insgesamt scheint es aber ein brauchbares Abspielgerät zu sein. Bleibt nur zu hoffen, daß Highlanders Horrorprognosen aus Posting 001 sich nicht bewahrheiten. ;-)
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