31.08.2004, 12:34
In einem anderen Thread wurde gemutmaßt, Bob Dylan bräuchte Geld, hätte aus diesem Grunde eine Autobiographie geschrieben und würden ebenfalls aus Geldmangel eine Menge Konzerte spielen. Nun, das stimmt leider. Ich als sein Manager bei Klumpia-Records versuche intensiv, Bob zu helfen. Folgendes habe ich ihm geschrieben:
Hey Bob,
ich weiss ja, daß Du in der Steinzeit eine große Nummer warst, aber wenn Du ganz ehrlich zu Dir selbst bist, so wirst Du feststellen, daß vom alten Glanz nicht mehr allzuviel da ist. Dabei kann ich Dir nicht mal vorwerfen, Du würdest Dich nicht anstrengen. Dein Arbeitspensum ist für einen Fast-Rentner noch ganz beachtlich. Nur - es kommt nichts dabei raus, keine Kohle, nur ein bisschen Kunst. Du bist uneffektiv.
Hätte ich eine Fabrik und wärst Du dort Arbeiter, so würde ich sagen: "Hörmal, Dylan, vielen Dank dafür, daß Du meinem Vater die Firma aufgebaut hast, denn sonst hätte er mir nichts zu vererben gehabt, aber leider fangen wir mit Dir nichts mehr an. Things have changed! Was Du tust, ist nicht ganz überflüssig, aber es bringt nicht genug ein. Sorry Bob, aber mein junger pickeliger Controler hat gerade seinen Laptop aufgeklappt und Deinen Job storniert. Hast Du Dir auch verdient, nach der ganzen Plackerei. Also mach keinen Aufstand, geh' in den Ruhestand, und vergiss nicht, einen ordentlichen Ausstand zu zahlen. Nix für ungut aber ......"
Nun, das wäre zu schön um wahr zu sein. Wir haben leider noch diesen dämlichen Vertrag, den Dir mein dusseliger Vorgänger gegeben hat und wegen der finanziellen Spätfolgen muss ich noch heute regelmäßig bei meinen Chefs vorreiten. Also werden wir uns noch eine Weile miteinander rumquälen müssen. Wieso machen wir nix draus?
Schau mal Bob: Du spielst 150 Gigs im Jahr, wechselst dazu 4 x den Kontinent und schaffst es auch noch, nebenbei eine neue Platte einzuspielen, die von 2 Verrückten in Stuttgart und Hamburg sogar noch gekauft wird. Was soll das? Nach 30 Gigs hast Du gerade mal soviel Leute erreicht wie die Stones oder Springsteen bei einem! An den Stones kannst Du Dir ein Beispiel nehmen. Die funktionieren präzise wie ein Uhrwerk, streuen 3 Jahre das Gerücht, sie hätten aufgehört, machen dann eine Stadiontournee und sind saniert. Das sind auch absolut disziplinierte Geschäftsleute. Pflegen in der Öffentlchkeit pflichtbewusst ihr lasterhaftes Image, lassen sich liften, die Haare färben und vor allem verschwenden sie keine Zeit damit, neue Songs zu schreiben, so wie Du. Wer will die denn schon hören?
Du könnstes viel mehr Publikum haben, wenn Du es nicht immer wieder mit etwas Neuem erschrecken würdest. Das sind die nicht gewöhnt. Die meisten finden, daß Du als Songwriter ganz brauchbar bist, aber dazu langt es, wenn Du "Blowin" und "Times" im ständigen Wechsel einen Abend lang spielst. "Highway" oder "Stone" als Zugabe, das gesichert und ansonsten keine Experimente - und Du könntest ein ganz Großer sein. Der Oberboss würde Dich sogar an Weihnachten zum Grillen einladen, wie Phil Collins.
Ich mach Dir einen Vorschlag: Lass mich nach ein paar guten Locations gucken. Ich checke mal, wieviele Personen auf der Zugspitze Platz haben. Vielleicht vermietet mir Geroge W. auch einen seiner defizitären Flugzeugträger. Dann machen wir alle paar Jahre ein paar richtig große Konzerte an exquisiten Locations. Mit Vip-Lounge und Hubschrauber-Hol-und-Bring-Service. Bitte bedenke: Die ganzen Deppen, die von Dir verlangt haben, Du sollest das Unrecht der Welt mit Gitarre und Gesang vertreiben, haben jetzt selber eine Bank oder eine Fabrik. Die wollen doch keine Musik hören, schon gar keine mit peinlichen Texten. Gottseidank nuschelst Du so beim singen, es ist ja nicht alles schlecht, was Du tust. Deine Zielgruppe hat viel Geld und keine Zeit, die Leute wollen im Rahmen eines Events zusammen mit ihrem neuen G'spusi einen Trip zurück in ihre Jugend machen, ohne von Haschischwolken umnebelt zu werden. Dafür zahlen die auch 5stellige Dollarbeträge. Das bekommst Du von Deinen Almosenempfängern, für die Du sonst spielst, nie.
Und ausserdem, Deine Stimme! Die meissten sind ja der Meinung, Du hättest mit "Blowing" einen ganz guten Song geschrieben. Warum musst Du immer auf Deinen anderen Songs 'rumreiten? Die meisten würden das sogar noch ertragen, wenn Du nicht darauf bestehen würdest, die auch noch selber zu Gehör zu bringen, ganz so als gäbe es keine Sänger auf der Welt. Nimm Dir ein Beispiel an Zappa, der liess spielen und hat ansonsten dirigiert und sich mit dem Publikum unterhalten.
Und bitte Bob, lass mich ein Date mit Joan arrangieren. Joan & Bob, Reunion on Ground Zero, da werden Simon & Garfunkel und der ganze Central-Park abkacken. Danach wirst Du Präsidente und Dein Vertrag kündigt sich automatisch.
Das würde mich sehr glücklich machen.
Also denk' mal drüber nach, Bobbie
Dein Manager
PS: Und bitte, erwähne nicht dauernd den Namen unserer Plattenfirma am Anfang Deiner Konzerte, das ist uns so peinlich!
Was Dylan antworten wird, kann ich nur vermuten. Vielleicht hat wolfgang einen Vorschlag, der kennt die Texte besser
- Michael(F) -
Hey Bob,
ich weiss ja, daß Du in der Steinzeit eine große Nummer warst, aber wenn Du ganz ehrlich zu Dir selbst bist, so wirst Du feststellen, daß vom alten Glanz nicht mehr allzuviel da ist. Dabei kann ich Dir nicht mal vorwerfen, Du würdest Dich nicht anstrengen. Dein Arbeitspensum ist für einen Fast-Rentner noch ganz beachtlich. Nur - es kommt nichts dabei raus, keine Kohle, nur ein bisschen Kunst. Du bist uneffektiv.
Hätte ich eine Fabrik und wärst Du dort Arbeiter, so würde ich sagen: "Hörmal, Dylan, vielen Dank dafür, daß Du meinem Vater die Firma aufgebaut hast, denn sonst hätte er mir nichts zu vererben gehabt, aber leider fangen wir mit Dir nichts mehr an. Things have changed! Was Du tust, ist nicht ganz überflüssig, aber es bringt nicht genug ein. Sorry Bob, aber mein junger pickeliger Controler hat gerade seinen Laptop aufgeklappt und Deinen Job storniert. Hast Du Dir auch verdient, nach der ganzen Plackerei. Also mach keinen Aufstand, geh' in den Ruhestand, und vergiss nicht, einen ordentlichen Ausstand zu zahlen. Nix für ungut aber ......"
Nun, das wäre zu schön um wahr zu sein. Wir haben leider noch diesen dämlichen Vertrag, den Dir mein dusseliger Vorgänger gegeben hat und wegen der finanziellen Spätfolgen muss ich noch heute regelmäßig bei meinen Chefs vorreiten. Also werden wir uns noch eine Weile miteinander rumquälen müssen. Wieso machen wir nix draus?
Schau mal Bob: Du spielst 150 Gigs im Jahr, wechselst dazu 4 x den Kontinent und schaffst es auch noch, nebenbei eine neue Platte einzuspielen, die von 2 Verrückten in Stuttgart und Hamburg sogar noch gekauft wird. Was soll das? Nach 30 Gigs hast Du gerade mal soviel Leute erreicht wie die Stones oder Springsteen bei einem! An den Stones kannst Du Dir ein Beispiel nehmen. Die funktionieren präzise wie ein Uhrwerk, streuen 3 Jahre das Gerücht, sie hätten aufgehört, machen dann eine Stadiontournee und sind saniert. Das sind auch absolut disziplinierte Geschäftsleute. Pflegen in der Öffentlchkeit pflichtbewusst ihr lasterhaftes Image, lassen sich liften, die Haare färben und vor allem verschwenden sie keine Zeit damit, neue Songs zu schreiben, so wie Du. Wer will die denn schon hören?
Du könnstes viel mehr Publikum haben, wenn Du es nicht immer wieder mit etwas Neuem erschrecken würdest. Das sind die nicht gewöhnt. Die meisten finden, daß Du als Songwriter ganz brauchbar bist, aber dazu langt es, wenn Du "Blowin" und "Times" im ständigen Wechsel einen Abend lang spielst. "Highway" oder "Stone" als Zugabe, das gesichert und ansonsten keine Experimente - und Du könntest ein ganz Großer sein. Der Oberboss würde Dich sogar an Weihnachten zum Grillen einladen, wie Phil Collins.
Ich mach Dir einen Vorschlag: Lass mich nach ein paar guten Locations gucken. Ich checke mal, wieviele Personen auf der Zugspitze Platz haben. Vielleicht vermietet mir Geroge W. auch einen seiner defizitären Flugzeugträger. Dann machen wir alle paar Jahre ein paar richtig große Konzerte an exquisiten Locations. Mit Vip-Lounge und Hubschrauber-Hol-und-Bring-Service. Bitte bedenke: Die ganzen Deppen, die von Dir verlangt haben, Du sollest das Unrecht der Welt mit Gitarre und Gesang vertreiben, haben jetzt selber eine Bank oder eine Fabrik. Die wollen doch keine Musik hören, schon gar keine mit peinlichen Texten. Gottseidank nuschelst Du so beim singen, es ist ja nicht alles schlecht, was Du tust. Deine Zielgruppe hat viel Geld und keine Zeit, die Leute wollen im Rahmen eines Events zusammen mit ihrem neuen G'spusi einen Trip zurück in ihre Jugend machen, ohne von Haschischwolken umnebelt zu werden. Dafür zahlen die auch 5stellige Dollarbeträge. Das bekommst Du von Deinen Almosenempfängern, für die Du sonst spielst, nie.
Und ausserdem, Deine Stimme! Die meissten sind ja der Meinung, Du hättest mit "Blowing" einen ganz guten Song geschrieben. Warum musst Du immer auf Deinen anderen Songs 'rumreiten? Die meisten würden das sogar noch ertragen, wenn Du nicht darauf bestehen würdest, die auch noch selber zu Gehör zu bringen, ganz so als gäbe es keine Sänger auf der Welt. Nimm Dir ein Beispiel an Zappa, der liess spielen und hat ansonsten dirigiert und sich mit dem Publikum unterhalten.
Und bitte Bob, lass mich ein Date mit Joan arrangieren. Joan & Bob, Reunion on Ground Zero, da werden Simon & Garfunkel und der ganze Central-Park abkacken. Danach wirst Du Präsidente und Dein Vertrag kündigt sich automatisch.
Das würde mich sehr glücklich machen.
Also denk' mal drüber nach, Bobbie
Dein Manager
PS: Und bitte, erwähne nicht dauernd den Namen unserer Plattenfirma am Anfang Deiner Konzerte, das ist uns so peinlich!
Was Dylan antworten wird, kann ich nur vermuten. Vielleicht hat wolfgang einen Vorschlag, der kennt die Texte besser
- Michael(F) -
Michael(F)