"Kleine" 18er-Bandmaschine
#1
Hallo,

nach fast zwei tonbandfreien Jahren habe ich, wie letztens hier schon zu lesen war, vor ein paar Wochen damit angefangen, die Reste meiner Bänder- und Zubehörsammlung aufzulösen. Natürlich hängen an so manchem Band Erinnerungen, und so kam es wohl auch, daß ich in einem Anfall von Sentimentalität überlegt habe, ob ich mir nicht noch mal eine Bandmaschine "für gewisse Stunden" zulegen soll. Wie der Zufall es wollte (und weil ich sowieso nie Großspuler-Fan war), handelt es sich bei den "wichtigen" Bändern ausschließlich um solche mit 18 cm Durchmesser, was mir den zuvor erwähnten Gedanken um so sympathischer macht, denn ein einfacher, kompakter und vergleichsweise preiswerter Kleinspuler (den man problemlos im Schrank verstauen kann, wenn man ihn nicht braucht) würde ausreichen.

Was mir vorschwebt, ist ein kompaktes Koffergerät nach europäischer Machart. nicht zu altertümlich, Viertelspur-Stereo, Hinterbandkontrolle (man weiß ja nie), eingebaute Verstärker und Lautsprecher wären noch nett. Japaner fallen leider nach diesen Kriterien flach, Tandberg und ASC ebenso. Die alten Koffer-Philipse und die Telefunken 2000/ 3000 sind zu wuchtig. Nach langer Überlegung scheint mir die Saba TG-674 geeignet zu sein. Uher Royal ginge auch, aber die Drehknäufe schrecken mich ab. Hat noch einer eine Idee oder vielleicht sogar ein Gerät? :-)

Gruß,
Timo
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#2
Etwas neuer, aber durchaus interssant: das 4420 von Philips: eingebaute Lautsprecher und dennoch wohl das leichtestes Gerät dieser Klasse mit exzellenten Wiedergabeeigenschaften. Die Saba 674 ist eine gute Wahl, ebenso das RdL, die Knöpfe sollten dich nicht abschrecken.
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#3
N 4420 und Royal (de Luxe) habe ich mehrfach besessen. Die Philips ist zwar leicht, aber auch recht groß und im Vergleich zu klassischen Koffergeräten schlecht "einzulagern". Und die Drehknäufe bei der Uher... tja... Du hast recht, eigentlich sollten sie mich nicht abschrecken aber irgendwie tun sie's trotzdem. :-)

Die TG-674 finde ich schon allein deswegen interessant, weil ich noch nie eine Saba-Maschine hatte. Zeigen die Aussteuerungsinstrumente bei dem Gerät eigentlich auch bei Wiedergabe an?
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#4
=> timo

Wenn Du eine 18er suchst, die mit eingebauten Lautsprechern gut klingt, so solltest Du Dir vorher kritisch anhören, ob die Rdl Deinen Ansprüchen auch genügt. Ich mag dieses Gerät. Der Drehschalter ist kein Bedienungs- allenfalls ein Service-Problem, aber mit eingebauten Lautsprechern klingt das Ding wie ein Putzeimer.

SABA ist da schon besser, auch wenn ich die Rdl vom "on-board-sound" abgesehen als die bessere Bandmaschine ansehe. Achtung! Hinterband-Kontrolle gibt es nicht am Gerät (Rdl), sondern nur über die externe Monitor-Buchse, auch hatten nicht alle Rdl die eingebauten Lautsprecher! War m. W. optional.

Meine Wahl wäre Philips. Ohne zu sagen, welche, bin ich der tiefen Überzeugung, im großen Produktprogramm dieses Lampenherstellers die geeignete Maschine zu finden.

Oder ein alter Röhrenkoffer, z. B. von dieser fränkischen Tonbandhersteller, dessen Namen ich in diesem Forum nicht zu oft nennen will Wink Stereo braucht er ja nur bei Wiedergabe über Anlage, bei externen Lautsprechern tuts Mono.

Die technisch beste Wahl dürfte aber das Rdl sein oder dessen SG-Nachfolger.

- Michael(F) -
Michael(F)
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#5
Saba 674: nein, wie bei den meisten deutschen Geräten sind die Instrumente bei Wiedergabe (leider) tot. Was derzeit bei eBay angeboten wird, ist aber mit Vorsicht zu geniessen. Kauen kann man nur die 674, deren Starttaste keine weissen Stellen aufweist (und die auch nicht mit einem Edding schwarz angepinselt wurden), dann jedoch liegt die Maschine derzeit bei über 100 Euro, was ich für einen Witz halte. Max. darf die Kiste 50 Euro in Bestzustand kosten.
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#6
Mitlaufende VUs bei Wiedergabe:
Ist schick, aber auch unpraktisch: Wenn eine Maschine hohe Pegel aufzeichnet wie z. B. TEAC, dann kleben die VUs ständig auf Endanschlag rechts und gehen evtl. kaputt. Ich denke, da kann man drauf verzichten. Die 674 war m. W. das Flaggschiff der SABA-Tonbandlinie und die Käufer bieten wie verrückt auf dieses Gerät. Evtl. einen kleinen Bruder kaufen und SABA-Impressionen sammeln. Und in dieser Zeit auf die "richtige" 674 warten. Es lohnt sich.

Michael
Michael(F)
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#7
RdL heißt wohl royal deluxe? Die würde ich auch empfehlen. Ist langzeitstabiler und servicefreundlicher als die 674.
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#8
@Michael
Bei 18ern sind hohe Pegel eher Übersteuerungen und selten. Gute VUs (weniger die Batterieanzeigen von Saba) zeigen bei Wiedergabe bereits leichte Verunreinigungen der Tonköpfe an, zumindest kann man die Anzeige so interpretieren. Das ist wieder so eine 'humane' Angelegenheit Big Grin Ich fühle mich wohler, wenn die VUs mir ein feedback geben...
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#9
da hat Andreas recht. Und deswegen hätte ich gerne einen humanity-switch, durch dessen Betätigung ich selber entscheiden kann, ob die Anzeige jetzt mitläuft oder nicht.

Michael
Michael(F)
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#10
Es ist erheblich einfacher, mit einem Seitenschneider das von dir gewünschte Ergebnis zu erzielen, als beim Fehlen dieser Funktionalität diese nachlöten zu wollen Wink
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#11
Ist es nicht sehr inhuman, mich zur Arbeit mit einem Seitenschneider bewegen zu wollen? Und mit welchem Spezial-Seitenschneider kann man die Kabel nur für die Wiedergabe, nicht jedoch für die Aufnahme durchtrennen?
Michael(F)
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#12
-> Michael: Wie geschrieben, Uher Royals hatte ich bereits drei mal, zwei mal die "Deluxe" (einmal mit, einmal ohne Verstärker und Lautsprecher) und einmal die schwarze (SG 560?). Den Klang über die eingabauten Lautsprecher der de Luxe habe ich eigentlich als recht gut in Erinnerung. Das Gerät ist unter objektiven Aspekten vermutlich sogar meine erste Wahl, aber auch irgendwie langweilig, weil ich eben schon so viele davon hatte und sie schon kenne. Eine TG-674 hätte da einen größeren Reiz für mich. Außerdem trägt sie meine Initialen in der Modellbezeichnung. ;-) Philips? Ich habe in Erinnerung, daß schon vor zehn Jahren kaum noch Modelle mit einigermaßen erhaltenen Tonköpfen zu finden waren. Außerdem sind die Koffergeräte dieser Marke im Vergleich zur Uher Royal oder TG 674 sehr groß - m.E. unangemessen groß für eine nur gelegentliche Benutzung.

-> Andreas: 50 Euro hatte ich mir eigentlich auch als "Schmerzgrenze" gesetzt. Für die Uher scheint das mit etwas Glück zu passen, die Saba ist in der Tat sehr teuer. Einen Preis, für den ich schon eine viel bessere (für meine Ansprüche allerdings leider unpassende) ASC 5004 oder Akai GX-260 kriegen könnte, will ich in so ein Gerät nicht investieren.
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#13
@Michael: ich hatte man einen (vermeintlich?) technisch versierten Menschen gefragt, ob man nicht mal eben die toten VUs bei Wiedergabe zum Leben erwecken kann. Nein, das wäre nicht so einfach mit 2 Kabeln möglich, das braucht eine Art Verstärker pipapo. Daraus schliesse ich dann, dass die Ansteuerung der VUs bei Aufnahme und Wiedergabe zumindest auf der Platine getrennte Wege gehen...
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#14
Meines Wissens sind sie auch separat für Aufnahme und Wiedergabe justierbar. Könnte das die Basis für eine Art An- und Abschalten sein?

Gruß, Wolfgang
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#15
In der Akai GX-230 sind die VUs nur Kanalgetrennt, jedoch nicht vor-/hinterbandspezifisch zu kalibrieren. Es ist wohl von Gerät zu Gerät anders.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#16
Noch mal eine Frage: Habe in der Mittagspause mal ein bißchen im Internet nach gebrauchten Saba-Maschinen gesucht und festgestellt, daß die TG-564 (die der 674 auf den ersten Blick recht ähnlich sieht) häufig und preiswert angeboten wird (eBay-Auktionen enden nicht selten mit Preisen um die 10 Euro). Leider finde ich im Netz so gut wie nichts zu diesem Gerät. Ist es ein 3-Köpfer? Spricht irgendetwas gegen einen Kauf?
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#17
Hallo Timo, die SABA 564 ist leider kein 3 Kopf Gerät, ebenso die 574 nicht.

Band ab - Band läuft,

ich muß die mal wieder hervorholen, die SABA 674!

Rainer
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#18
Wenn es nicht unbedingt Hinterbandkontrole sein muß, würde ich sogar eher zu der 543 (ab 1969) oder 524, 544 bzw. 546 (ab 1972) raten, wobei die 546 erstmals eine Abschaltautomatik hatte. Das sind Überlebenskünstler, die es bei eBay für eine handvoll Euros (inkl. Versand) gibt.
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#19
Zitat:Michael Franz postete
Hinterband-Kontrolle gibt es nicht am Gerät (Rdl), sondern nur über die externe Monitor-Buchse, auch hatten nicht alle Rdl die eingebauten Lautsprecher! War m. W. optional.
(F) -
Also bei meiner RdL funktioniert die Hinterbandkontrolle schon am Gerät, über die eingebauten Lautsprecher genauso wie über Kopfhörer.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#20
Die RdL ohne Lautsprecher hatte den Zusatz 'C', also 'Royal de Luxe C'. M.W. haben alle Royal de Luxe mit Lautsprechern eine vollwertige Hinterbandkontrolle...ist ja schließlich 'de Luxe' Smile
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#21
Zitat:highlander postete

Wenn es nicht unbedingt Hinterbandkontrole sein muß, würde ich sogar eher zu der 543 (ab 1969) oder 524, 544 bzw. 546 (ab 1972) raten
Rein rationell betrachtet bräuchte ich wirklich keine Hinterbandkontrolle. Aber welcher Geländewagenfahrer braucht einen Geländewagen? Und wer braucht überhaupt eine Bandmaschine? Ich habe zugunsten der kompakten Gerätemaße schon etliche Prinzipien (nur 3-Motoren-Laufwerke, nur Geräte mit Cinch- und Klinkenbuchsten, keine Drehknäufe, Aussteuerungsinstrumente müssen auch bei WIedergabe ausschlagen) über Board geworfen. Die Hinterbandkontrolle sollte nun nicht auch noch dran glauben. ;-)
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#22
Nimm doch zwei: Eine mit Hinterbandkontrolle für alle Fälle und eine kleine Maschine zum wegstellen.... Wink

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#23
Danke für Eure Kaufberatung. Habe soeben eine TG-674, der Beschreibung nach "in gutem Zustand, mit normalen Gebrauchsspuren" auf eBay ersteigert. Kostenpunkt: 24,12 Euro inklusive einiger Bänder, also auch zuzüglich der 15 Euro Versandkosten noch in Ordnung, wenn die obigen Angaben sich als richtig erweisen können. Nun folgen Kapitel 2 ("Kommt sie heil an?") und 3 ("Kann ein Akai-Fan mit einer Saba-Bandmaschine glücklich werden?") der Geschichte. Ich denke, ich werde mich diesbezüglich noch mal melden. ;-)
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#24
Eigentlich ist die Saba ein versandsicherer Panzer. Lediglich der Knebelschalter könnte (sofern keine Haube dabei ist) abbrechen. Das schaffen übrigens auch die Anwender in schöner Regelmäßigkeit, weil zur Umschaltung auf Aufnahme zus. die Aufnahmetaste gedrückt sein muß, sonst rührt sich der Schalter nicht gewaltfrei.
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#25
Ja, das hast Du ja in Deinem Testbericht schon geschrieben. Auf dem Foto zur Auktion ist allerdings eine Haube zu sehen. Ich gehe mal davon aus, daß die auch auf dem Gerät ist, wenn es verschickt wird.

Wie sieht's eigentlich mit den Köpfen aus? Sind diese Wölke-Tonköpfe geräteübergreifend austauschbar? Sprich: Könnte ich mich ggf. bei einer Uher bedienen, wenn die Saba-Köpfe mal schlappmachen?
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#26
Hallo,
eine TESLA B730 hat mir Jahre lang treue Dienste geleistet, bis ich eine GX-625 kaufte.
Hermann
Ps.Ich hätte noch eine GX-4000D zum Verkauf.
Näheres auf meiner Homepage. www.akai-rock-n-roll-oldies.de
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#27
Die Saba TG674 ist sicher eine gute Wahl. Hatte jahrelang eine TG 564 (die "kleine" Version mit nur einem Tonkopf) und war recht zufrieden damit. Einzige Probleme damit im Laufe der Zeit: Irgendwann waren die Dreizackspulenhalter so ausgeleiert, dass man sie nur noch liegend betreiben konnte (stehend wären die Spulen im Betrieb abgefallen). Und die Tastenabdeckungen haben sich des öfteren mal vom Träger gelöst, scheint aber bei einigen Saba Modellen fast schon normal zu sein. Knopfweitflug nach dem Stoppen des Spulvorgangs ist schon was nettes :-)
Ansonsten war sie von der Mechanik her echt wie ein Panzer. Ärgere mich heute noch, dass ich das gute Stück irgendwann weggegeben habe.
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