Welches der richtige Lautsprecher für mich ?
#1
Hallo liebes Forum,

ich sinniere gerade darüber nach, welches der richtige Lautsprecher für mich ist.
Die Klangunterschiede bei LS sind ja sehr extrem. Im Moment werden ja LS aus den 50er/60er Jahren in den Himmel gelobt und erzielen Spitzenpreise bei bekannten Internetmarktplätzen. Ich besorgte mir nun auch TFK RB60 (allerdings nicht zum Ebay Preis) und war tief entäuscht. Die Dinger klingen viel zu dumpf. Ich hatte noch ein Paar TFK TL600 und die waren schon um Welten besser. (um mal das in diesem Themenbereich übliche Vokabular zu benutzen.) Am besten gefallen mir im prinzip meine Janszen mit elektrostatischen Hochtönern, aber eben diese haben auch eine extreme Richtwirkung. Man muss genau richtig sitzen, dann klingt es perfekt. Wenn man aber nicht richtig sitzt isses vorbei. Ich suche nun einen LS der folgende Eigenschaften hat:

-So guter Klang wie meine Elektrostaten, aber ohne diese extreme Richtwirkung.
-Günstig auf dem (internet-) Flohmarkt verfügbar.
Was gibt es da?

Edit: Rechtschraibunk
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#2
Hallo Matthias,

Deine Frage ist meines Erachtens (fast) nicht von einem Aussenstehenden
zu beantworten. Zu viele Parameter fallen mir da spontan ein, die
es zu beleuchten gilt (von "angepeilte Musikrichtung" über "Hörgewohnheiten
und Vorlieben" bis zu "Platz- und Aufstellverhältnissen in der Wohnstube",
ganz abgesehen von "welchen Verstärker hast Du?")

Zunächst: den Run nach LS aus den "Alten Zeiten" (siehe auch
"Greencone-Wahn") würde ich vergessen! Das, was man damals
den LS als Signal angeboten hat, gibt es i.d.R. heute nicht mehr.
Die Musik, die wir hören ist anders, sie ist anders abgemischt, die
Verstärker und die Zuspieler sind anders etc. etc. (natürl. gibt
es Ausnahmen).

Es gibt natürlich, wie Du schon schreibst, prinzipbedingte Eigenschaften
(ich schreibe bewusst nicht "Schwächen"), wie z.B. die von Dir zitierte Richt-
wirkung. Diese hast Du (in der Regel) bei einem Kalottenhochtöner
nicht so stark (wenn er allerdings "falsch" eingebaut ist, kannst Du
dort ähnliche Effekte erleben). Ich persönl. mag Bändchen-HT (wie
sie z.B. in meinen Infinity drin sind) sehr gerne - aber das ist halt
Geschmacksache.

Es ist ohnehin schwer, eine Hochtöner-Type als
"gut" oder "schlecht" zu bezeichnen, weil:

1. das Gehäuse (die Form der Front - nicht das Volumen, das braucht's ja
bei einer Kalotte nicht) spielt da ja eine nicht unerhebliche Rolle.
2. das "Gesamtkonzept" (Weiche + "alles andere") muss
natürl. auch passen.

Das einzige Prinzip, dass ich (in Standard-Wohnstuben von ~ 20 m²)
nicht so gerne mag, sind Hochton-Hörner (= meine Meinung!).

Jetzt also zu schreiben: "kauf die Box XYZ und Du bist glücklich", wäre
m.E. vermessen. Klar wirst Du mit einer Quadral Vulkan (z.B.) sicher
nichts falsch machen, aber das ist glaube ich nicht das, was Du
suchst, wenn Du "günstig" und "Flohmarkt" schreibst.

(edit: vor einigen Monaten wurden bei IBÄ Magnat-Restposten
(Motion heissen die Dinger und es gibt sie immer noch
in der Bucht) verschleudert - die Preise beliefen sich so um die 150,- / Paar.
Das ist sicher OK für eine 3-Wege-Standbox, die halbwegs
gut aussieht. Was die können,weis ich aber nicht - es
gibt Leute, die schwören drauf)

Ich für meinen Teil hatte vor einiger Zeit einen Glücksgriff getan
(eigentlich nur, weil mich die Gehäuse-Konstruktion gereizt hat...)
und dabei eine Box ergattert, die eigentl. einem "Cheap Trick" der
K&T entsprungen ist (nur in abgewandelter Form). Ein Grossteil
der von mir fav. Musik lässt sich darüber (mit meinem Equipment)
prima hören - aber das ist reine Geschmacksache. Das Angenehme
am Rande: es blieb bezahlbar.

Mein Tip: tausche leihweise für einige Tage mit Bekannten die LS
und teste Dich auf diese Weise so gut es geht durch die "Botanik" - vielleicht
findest Du etwas, an dem Dein "Ohr hängen bleibt". Und noch etwas:
wenn Du LS miteinander vergleichst, dann beschränke Dich auf
eine vorher handverlesene Schar von Tonträgern (sprich
Aufnahmen) egal, ob Vinyl,CD,Band - Hauptsache es bleiben
von Proband zu Proband die gleichen (das klingt zwar profan, wird
aber allzugerne vernachlässigt).

Und noch ein Tip (für Egoisten): nimm Dir immer den Sessel, der an
der optimalen Hörposition steht - den Rest biete Deinen Besuchern
an.Big Grin Wenn Du das konsequent durchziehst, braucht`s vielleicht
keine anderen Boxen.

FAZIT: "Welches der richtige LS für mich?" hiess die Frage.
Antwort: "Lass Deine Ohren entscheiden, nicht andere!"


Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Hallo Matthias,

vor ein paar Tagen "durfte" ich zum Test eines Opus 2650 die Klangbox Wandbox 60 hören und habe sie schnell wieder weggegeben.
Dagegen klang die ältere Klangbox 2403 am gleichen Steuergerät um Welten besser.

Vor ca. zwei Jahren hatte ich mir eine Elac EL-60 angeschafft. Ich war nahezu begeistert, was dieser kleine 2-Weger leistete.
Als ich dann bei einer Anlage eine Grundig Box 8000 mitbekam, die in zeitgenössischen Testberichten ähnlich bewertet worden war, war ich tief enttäuscht (deren Käufer auch). Kein Vergleich zur Elac!

Aus Spaß habe ich mir im letzten Jahr an das Umschaltpult U250 neben einigen größeren Boxen auch eine alte Dual CL-281 (m eine erste selbstgekaufte Box von 1980) angeschlossen und verglichen: Bei einigen Programmen konnte sie problemlos mit Quadral Amun und KS Catabile mithalten, bei anderen Programmen klang sie im Vergleich grausam.

Was ich damit sagen will: Peter hat Recht: Probehören! Nichts geht über Probehören. Insbesondere wenn Du mit der Box bei mittlerer Lautstärke hören willst, solltest Du das mit Deinem Verstärker und der von Dir bevorzugten Musik und in Deiner Aufstellung vor Ort ausprobieren, denn viele Boxen reagieren bei unterschiedlichen Lautstärken auch unterschiedlich.

Wenn es hingegen nur um leises "Hintergrundgedudel" geht, kannst Du Dir das sparen.

Mein Tip ist die genannte Elac, die ich bei Dingsda für dreißig Euro gekauft hatte. Die scheint mir in dem Preissegment weitgehend konkurrenzlos.
Wenn Du weniger ausgeben willst, solltest Du übrigens mal bei den besseren Handelsmarken-Modellen schauen: Brinkmann, Universum, Palladium etc. Die hatten durchaus vernünftige Sachen im Angebot, die heute niemand mehr haben will, weil ein anderer Name draufsteht, als drin ist.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#4
Zitat:PeZett postete

.....(edit: vor einigen Monaten wurden bei IBÄ Magnat-Restposten
(Motion heissen die Dinger und es gibt sie immer noch
in der Bucht) verschleudert - die Preise beliefen sich so um die 150,- / Paar.
Das ist sicher OK für eine 3-Wege-Standbox, die halbwegs
gut aussieht. Was die können,weis ich aber nicht - es
gibt Leute, die schwören drauf)......
Bei mir steht ein Paar Magnat Motion (Doppelbaß, Mittel- & Hochtonkalotte) im Betrieb. Mir gefallen die Boxen, aber es ist wie mit der Leibspeise: Sie muß Dir nicht unbedingt schmecken. Falls es diese Boxen für € 150.- geben sollte (sie kosteten im Laden ein Vielfaches) würde ich darüber nachdenken. Ich empfinde den Klang als angenehm, ohne Überhöhungen oder Einbrüche.

Meine Musik wird überwiegend mit der Hand gemacht, kaum elektrische oder elektronische Instrumente. Wie es mit Bratgitarren klingt.....ob die Technogebumse machen können, keine Ahnung.

Ansonsten schließe ich mich den Vorschreibern an: Probehören, möglichst im trauten Heim.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Zitat:PeZett postete
Hallo Matthias,

Deine Frage ist meines Erachtens (fast) nicht von einem Aussenstehenden
zu beantworten. Zu viele Parameter fallen mir da spontan ein, die
es zu beleuchten gilt
Da hast du recht, ich hoffte trotzdem ein paar Tips zu bekommen.
Als angepeilte Musikrichtung kann man sagen Rockmusik im weitesten Sinne.
Als Verstärker kommen normalerweise selbst fertiggemachte Klassiker
mit 40 - 100W Sin./Kanal zum Einsatz.
Die Hörgewohnheiten sind die schwerste Frage. Am meisten höre ich mit Kopfhörer. (Beyer DT880, die anderen die ich bisher gehört habe taugen gegen den nicht viel, wobei der Beyer auch bislang der hochwertigste war.)
Die LS mache ich garnicht oft an. Mir geht es vor allem darum mit wenig finanziellem Aufwand viel zu erreichen. Ausserdem ist nicht viel Platz vorhanden und das Einnehmen der optimalen Hörposition praktisch kaum möglich.

Zitat:Zunächst: den Run nach LS aus den "Alten Zeiten" (siehe auch
"Greencone-Wahn") würde ich vergessen!
Im Hifi Forum hat jemand geschrieben, das der Klang der alten LS vor allem von der Klangvorstellung einer gewissen Zeit geprägt ist. Das fand ich hoch interessant. Und wenn man darüber nachdenkt bleibt ja auch nix anderes übrig. Ich finde den "60er Jahre Klang" überhauptnicht schön. Aber was sollten sie anderes machen.
Die Technik war eben so weit wie sie damals war. Es rauschte generell mehr als heute, die Geräte mussten dumpfer klingen, weil man sonst verrückt wurde. Schon deshalb, weil damals noch Mittelwelle und evtl. auch Schellakplatten gehört wurden und das ist ohne Höhenabsenkung nicht auszuhalten.

Ich bin aber schon mit einer anderen Technik gross geworden.
Ich mag mehr das präzise der 70er und 80er Jahre und die LS aus dieser Zeit, so ich denn weiss aus welcher sie stammen, gefallen mir besser.

Kalotten HT haben also eine geringere Richtwirkung. Haben Bändchen auch eine eher hohe Richtwirkung? Kann man mit Kalotten HT denn auch den gleichen tollen Klang hervorbringen wie mit Elektrostaten, die ja von manchen als das Nonplusultra angesehen werden, oder kommt es generell mehr auf die Umsetzung, denn auf die Technik an?


Zitat:Jetzt also zu schreiben: "kauf die Box XYZ und Du bist glücklich", wäre
m.E. vermessen. Klar wirst Du mit einer Quadral Vulkan (z.B.) sicher
nichts falsch machen, aber das ist glaube ich nicht das, was Du
suchst, wenn Du "günstig" und "Flohmarkt" schreibst.
Wohl wahr, günstig und Flohmarkt ist in der Tat wichtig.
Ich habe die Elektrostaten auch nur zu einer Anlage dazubekommen die ich günstig bekommen habe. Neukauf kommt für mich nicht in Frage.

Zitat:Mein Tip: tausche leihweise für einige Tage mit Bekannten die LS
und teste Dich auf diese Weise so gut es geht durch die "Botanik" - vielleicht
findest Du etwas, an dem Dein "Ohr hängen bleibt".
Das ist unmöglich, da ich einer der wenigen bin, die überhaupt noch eine Stereoanlage haben. Heute hat man maximal eine mittelklassige Surroundsound Anlage, wenn man nicht gleich alles am aufgemoppten PC mit riesen Monitor und Subwoofer macht.
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#6
Zitat:Frank postete
... Bei mir steht ein Paar Magnat Motion (Doppelbaß, Mittel- & Hochtonkalotte) im Betrieb. Mir gefallen die Boxen, aber es ist wie mit der Leibspeise: Sie muß Dir nicht unbedingt schmecken. Falls es diese Boxen für € 150.- geben sollte (sie kosteten im Laden ein Vielfaches) würde ich darüber nachdenken. ...
So wie ich gesehen habe, gibt es noch Bestände (an Neuware) die
über IBÄ abverkauft werden. Die Kurse liegen in der Tat zwischen
140 und 200 € für`s Paar.
Hoffentlich sind`s Originale; es gibt ja mittlerweile für
alles "Nachbauten"!!!!!!!!!,
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#7
@Matze

...nur Bekannte mit "Dollbie Surraund 5.schiessmichtot". Ja,ja dieser
Zeitgeist.

Zu Deinen weiteren Fragen:

- Kalotten können durchaus "offen" und
"luftig" klingen (verzeih mir die abgedroschenen Formulierungen).

- für Bändchen gilt, bzw. kann das gleiche gelten (ich bin bei
meinen LS zB nicht auf eine Hörposition festgenagelt - da geht auch
nach re. und nach li. was)

Es kommt, wie Du schon schreibst, auf die Umsetzung an (nicht ausschl.
auf die Technik). Motto: lieber eine "wohlklingende" Box konventioneller
Machart, als einen "Brüllwürfel" voller (drittklassigem) HighTech.

Aber ein Problem scheint Dein Platz zu sein (bzw. den nicht vohandenen):
das ist ein echtes Manko. Da würde mich mal interessieren, wie Du die
jetztigen LS aufgestellt hast (Foto ?).

Meiner Ansicht nach sollten Standboxen (a la Magnat Motion) möglichst
frei stehen (frei zu den Seiten hin), also nicht zwischen Möbel-
stücken eingepfercht. Wenn Du den Platz nicht bereitstellen kannst,
wirst Du`s schwer haben ...
Da bleiben am Ende nur kleinere Kompaktboxen (früher auch Regalboxen ge-
nannt) übrig. Bei der Unterbringung im Regal ist aber zu bedenken, dass
Deine Schrankwand zum Teil der Schallwand wird - soetwas wirkt sich
auf den Klang aus. Stellst Du die Kompaktbox indes auf einen Fuss
(Stativ - was auch immer....) gilt ähnliches, wie bei den Standboxen.
Unter den älteren Kompakten genossen die Canton-Boxen eigentl.
immer einen guten Ruf . Ich kenne aber die Typenbez. nicht.


Last but not least: HT und MT sollten natürl. auf der Hörachse "liegen" denn
vergiss bitte nicht - nicht nur ein LS hat eine Richtcharakteristik - unsere
Ohren auch!

Gruss
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#8
Diese Magnat Motion sind ja viel zu gross...
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#9
Matthias,


...wenn die zu gross sind, dann verabschiede Dich vom
Prinzip "Standbox" - die sind i.d.R. alle zwischen 80 und 100 cm hoch
(und mehr!) und 20 cm breit/tief (und mehr...)

Wie geschrieben: wie sieht der Platz aus, den Du bereitstellen kannst?

Gruss
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#10
Das ist schwer zu sagen, zumal ich vielleicht bald umziehe. Aber sind denn Standlautsprecher grundsätzlich besser?
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#11
Zitat:Matze postete
Das ist schwer zu sagen, zumal ich vielleicht bald umziehe.
Oje - dann werden die Karten ja ohnehin neu gemischt.

Zitat:Matze posteteAber sind denn Standlautsprecher grundsätzlich besser?
...nein. Es gibt excellente Kompaktboxen aber die
stellt man sinnigerweise auf einen Fuss/Ständer. Und damit nehmen
sie (fast) die gleiche Standfläche ein, wie ein Standlautspr. - sie
wirken nur nicht so "erdrückend" (weshalb sie bei der Partnerin
auch willkommener sind Wink)
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#12
Matthias,

was mir noch einfällt - eine Alternative im Bereich "Standboxen" könnten
röhrenförmige Boxen sein. Da gab es in den 80ern unter anderem
die "Charly" und die "Dantax Tube" - das sind zwar auch Stand-LS, aber
etwas schlanker und rund (etwa 20 cm Durchmesser).
Die Charly war m.E. eine 2-Wege, die Dantax gab es auch mit 3-Wegen.
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#13
Waren das diese Dinger mit dem Tieftöner oben?
Sowas habe ich mal gesehen. Die sollen ja aus Pappe gewesen sein.
Taugt das?
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#14
Zitat:Matze postete
Waren das diese Dinger mit dem Tieftöner oben?
Sowas habe ich mal gesehen. Die sollen ja aus Pappe gewesen sein.
Taugt das?
Die Charly hatten den TT oben drin, die Dantax haben ihn unten
(darunter befindet sich ein Reflexionskegel)

Pappe? Das mag bei den Charlys eine Hartpappe gewesen sein, solange
es verwindungssteif und undurchlässig ist...
(Es war bestimmt keine Pappe im sprichwörtl. Sinne)

Die Dantax ist definitiv aus einem Hartkunststoff.

...ob`s taugt? - weis nicht. Die Charly habe ich noch nicht gehört,
die Dantax nur kurz, werde demnächst aber nochmal länger
lauschen können.
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#15
Zitat:Matze postete
...Ich suche nun einen LS der folgende Eigenschaften hat:

-So guter Klang wie meine Elektrostaten, aber ohne diese extreme Richtwirkung.
-Günstig auf dem (internet-) Flohmarkt verfügbar.
Was gibt es da?

Edit: Rechtschraibunk
Ich empfehle die Canton GLE 70. Hat Gummisicken und stammt aus den späten 70'ern. Ersatzteile gibt's leider keine mehr und die Boxen sind nur noch bei ebay zu erwischen. 100 € für ein gut erhaltenes und intaktes Paar sind nicht zuviel, da der Klang hervorragend ist und schon damals als die Box noch auf dem Markt war hochgelobt wurde. Schwachpunkt dieser Box sind die Kalottenhochtöner, die sich bei extremen Spitzen gerne verabschieden. Habe meine GLE 70 seit etwa 25 Jahren und bin von deren Klang heute noch beeindruckt.

Siehe auch hier: http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-4124.html
und hier: http://telefunken.te.funpic.de/cantonGLEt/

Gruß, Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#16
Zitat:Uhu postete
... Schwachpunkt dieser Box sind die Kalottenhochtöner, die sich bei extremen Spitzen gerne verabschieden. ...
Das kann aber durchaus auch d. "Verdienst" eines schmalbrüstigen
Verstärkers sein, der bei Hochlast als "Rechteck-Generator" arbeitet.
Mit solchen "Schiessbuden" bringt man (fast) jeden Hochtöner um.

Gruss
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#17
Hallo Matze,

die Lautsprecher sind als schwächstes Glied der Audiokette die Komponente, die man am ehesten dem Zeitgeschmack folgend auf irgendein Klangbild hin sounden kann. Das hat man ausgiebig getan. Ein bestimmter Lautsprecherklang ist oft genug eine Modeerscheinung.

Daß plötzlich obskure Geheimtips auftauchen, seien es bestimmte Konstruktionen, Fabrikate, Greencones oder was auch immer hat auch damit zu tun, daß sich Leute dadurch profilieren wollen, etwas Aussergewöhnliches zu besitzen, zu betreiben und auch damit zu protzen.

Ein Lautsprecher ist ein Kompromiss, man kann die eine Eigenschaft zu Lasten einer anderen forcieren, z.B. auf Pegelfestigkeit trimmen, auf brillante Höhen, auf gute Ortbarkeit und wer nicht auf das große Ganze achtet, lässt sich durch derartige Effekte leicht blenden. Dabei spricht aber nichts dagegen, sich einen "Spezialisten" für seine Vorlieben zu besorgen. Wer gerne Kammerjazz hört, braucht keine Boxen, die Bassgewitter in PA-Lautstärke produzieren.

Um "richtig" zu hören würde ich mir ein paar Monitore besorgen. Nicht ganz günstig z.B. die von K+H, wo ich die O98 wärmstens Empfehlen kann, der größere Bruder wäre der O96. Auch den Philips-Monitoren sagt man bei geringerem Preis nach, sie wären ganz o.K. Erfahrungen habe ich keine.

Ob Dir das gefällt, ist eine andere Frage! Aber das ist quasi der Nullpunkt der Beurteilung, von dem aus Du Deinen Geschmack pflegen kannst.

Du möchtest Rock-Musik hören. Das ist m. E. recht anspruchlos für die Boxen, wenn Du nicht gerade Stadionlautstärke erzeugen möchtest.

Die Box muss nicht verfärbungsarm sein, sie braucht nicht detailliert feinzuzeichnen, sie braucht nicht toll räumlich abbilden - sie sollte einigermaßen pegelfest und lebendig sein. Der Bass sollte nicht wummern und nicht scheppern, aber wenn er ein bisschen dick aufträgt tut das dem Musikgenuss eher gut.

In meinem Büro stehen ein Paar Heco irgendwas, Regalboxen, für 15 Euro aus einem Diakonieladen gekauft. Damit beschalle ich Büro und Werkstatt. Manchmal, wenn es jazzig und folkig wird, stehe ich sogar in optimaler Position davor und freue mich, wie gut die Dinger klingen.

Will sagen: Ein paar Butter- und Brotboxen aus dem soliden Mittelfeld der einschlägigen Tests ohne jeglichen Kultstatus werden's tun.

Wenn es etwas exquisit sein darf und nicht unbedingt günstig sein muss:

- Electrovoice Sentry 3
- Bose 901, ab Mk IV (ich weiss, Harcorefans werden widersprechen)

Vieleich ein paar Hörner als Alternative zu den Elektrostaten?

Auf jeden Fall macht es Spaß, ein paar Boxen auszusuchen und sich zu demonstrieren, was da so alles unter "HiFi" verkauft worden ist.
Michael(F)
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#18
Zitat:Michael Franz postete
- Bose 901, ab Mk IV (ich weiss, Harcorefans werden widersprechen)

Vieleich ein paar Hörner als Alternative zu den Elektrostaten?

....
901: nein, nicht widersprechen - nur ergänzen: die 901 ist eine
Box, die man sich unbedingt vorher anhören sollte. Die Wiedergabe-Philo-
sophie des A.G.Bose ist nicht jedermanns/frau Sache. Aufstellungsneutral
sind die auch nicht, und kompakt - naja - bei etwa 500 mm Breite...

Hörner: wenn Du Hornhochtöner meinst (Druckkammer), ist auch
Probehören angesagt - viele dieser LS klingen (in meinen Ohren) recht
aggressiv (sie haben oftmals auch einen deutl. höheren Schalldruck als
Konus- und Kalotten-HT). Das kann bei geringem Hörabstand schon mal
nerven.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#19
Zitat:Uhu postete
...
Ich empfehle die Canton GLE 70. Hat Gummisicken und stammt aus den späten 70'ern. Ersatzteile gibt's leider keine mehr und die Boxen sind nur noch bei ebay zu erwischen. 100 € für ein gut erhaltenes und intaktes Paar sind nicht zuviel, da der Klang hervorragend ist und schon damals als die Box noch auf dem Markt war hochgelobt wurde. Schwachpunkt dieser Box sind die Kalottenhochtöner, die sich bei extremen Spitzen gerne verabschieden. Habe meine GLE 70 seit etwa 25 Jahren und bin von deren Klang heute noch beeindruckt.

Siehe auch hier: http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-4124.html
und hier: http://telefunken.te.funpic.de/cantonGLEt/

Gruß, Michael
Hallo,
Canton repariert aber noch Lautsprecherchassis. Ich hatte mal interessehalber wegen eines Quinto 520-Paar-Kaufs über Ebay angefragt. Die Reparatur sollte für die Hochtonkallotte um die 40 Euro kosten, was ich für recht günstig halte. Zum Glück war aber nur das Lautsprechergitter etwas eingedrückt und berührte die HT-Kalotte. Nachdem ich die Abdeckung mit einem Kunststoffhammer wieder gerichtet habe, ist das Pärchen klanglich und optisch wieder top. Haben beide keine 40 Euro gekostet und ich konnte sie selbst abholen.
Die Basslautsprecher haben Gummisicken, die immer noch heil sind. Ich betreibe die Boxen mit einer Wandhalterung in 1,5 Meter Höhe in meinem Büro. So betrieben klingen sie leider etwas bassarm, muss man halt etwas korrigieren. Die Lautsprecherkabelklemmen sind für heutige Verhältnisse aber recht mickrig, es passen nur 1,5 mm² Kabel hinein.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#20
Zitat:mash postete
Die Lautsprecherkabelklemmen sind für heutige Verhältnisse aber recht mickrig, es passen nur 1,5 mm² Kabel hinein.
Das mit den Klemmanschlüssen ist bei älteren Boxen sowieso eine Qual. Magnat haben in den 80ern beispielsweise massiv für ihr 4 mm² dickes Super-Flow-Kabel geworben, aber gleichzeitig alle Boxen mit mickrigen Klemmen für 1,5 mm²-Kabel versehen. Da haben Entwicklungs- und Marketingabteilung offenbar nicht miteinander geredet.
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#21
Pezett hat recht: Vorher hören oder extrem billig einkaufen. Die Bose sind nicht unkritisch bei der Aufstellung, benötigen jeweils eine freie Ecke.

Bose 901, Hörner, Elektrostaten - das sind vollständig gegesätzliche Konzeptionen für unterschiedliche Bedürfnisse. Der Rockfan wird mit einem Elektrostaten wie dem Quad z. B. nicht sehr glücklich werden.

Gut und universell, meier Meinung nach weitestgehend neutral klingen die Boxen der Fa. Revox, z. B. ForumB oder PlenumB. Und wer nicht unbedingt 2 Boxen braucht sondern auch mit einer beidseitig abstrahlenden leben kann: Rrevox Duetto. Kommt verblüffend gut.
Michael(F)
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#22
Zitat:timo postete
Da haben Entwicklungs- und Marketingabteilung offenbar nicht miteinander geredet.
Das machen die doch eh in keiner Firma.... Smile
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#23
Revox ist mir da zu teuer. Ich dachte so an max 50EUR Paarpreis gebraucht.
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#24
Zitat:timo postete
... Das mit den Klemmanschlüssen ist bei älteren Boxen sowieso eine Qual. Magnat haben in den 80ern beispielsweise massiv für ihr 4 mm² dickes Super-Flow-Kabel geworben, aber gleichzeitig alle Boxen mit mickrigen Klemmen für 1,5 mm²-Kabel versehen. ...
...das mit den dicken Querschnitten (deren Sinn & Zweck ja schon
unendlich oft mit den unterschiedlichsten Meinungen zum Thema
besprochen worden ist...) hört ohnehin spätestens bei der
Innenverdrahtung auf. Es gibt wohl kaum eine Box, in der von
der Anschlussklemme bis zur Weiche ein 4 mm² verlegt ist, es sei
denn, der Boxenhersteller bittet zur Kasse. Zur Not kann man
also kurz vor den Anschlussklemmen ja noch reduzieren.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#25
=> Matze

Da würde ich diese kostenlosen Anzeigblätter studieren, die in's Haus flattern, die Schwarzen Bretter der Supermärkte und auch mal den Gang in einen Diakonie-Laden wagen, wo man immer wieder brauchbares für wenig Geld findet. Auch in Second-Hand-Shops sind kultunverdächte Boxen preiswert zu bekommen. Wie gesagt: Heco, Canton, auch Saba dürften einem Rock-Fan ganz gut passen.

Die große Auswahl darfst Du um 50.-- pro Paar nicht verlangen, brauchst Du meiner Ansicht aber auch nicht.
Michael(F)
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#26
Hallo,

darf ich meine eigenen empfehlen? Nein, ich geb nix ab. Aber dennoch: Kenwood KL´s! 70er Jahre Tiere mit unterschiedlichen Bestückungen, die Besten, die ich kenne, sind die, die bei mir stehen, die 777X. 38er Bass, Mitteltonhorn, Dualhochtöner. 96dB Wirkungsgrad bei 200W RMS Belastbarkeit. Läuft an allem, von 5W Röhre bis 200W Krell Monster. Spielt genausogut Hardrock (auch Metal- igitt) wie auch Klassik. Hat "ordentlich Wumms", ohne zu übertreiben, klingt erstaunlich neutral, ist dank des Horns schnell, dynamisch und stark auflösend.
Ich bin mehr als zufrieden ...Smile
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#27
Michael Franz,'index.php?page=Thread&postID=60768#post60768 schrieb:Electrovoice Sentry 3
Die liegt aber preislich wo völlig anders........


Mich würde mal interessieren, wir redeten hier von Rockmusik, ob es Hornlautsprecher (das interessiert mich) aus den 70ern/80ern (habe auch nichts dagegen wenn sie aus den 60ern sind) die dafür besonder geeignet sind. Bitte auch mit Infos zur Verstärkerleistung und Impedanz und der empfohlenen Raumgöße für die sie ungefähr geeignet sind.
Und ungefähr alles was man bis 300 Euro gebraucht bekommen kann. (Oder auch etwas mehr).

LG
Dominik

(Habe Kompacktboxen von Heco Superior, die ich für Universalisten halte und Sphis Boxen ("kleine" Standboxen von Ingvar Sphis aus Reutlingen), die besonders Klassik mögen).
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#28
Hallo Dominik,

Du weißt, daß Du Threads ausgräbst, in denen seit Ewigkeiten (in diesem Fall hier 13 Jahren) keiner mehr schreibt? Matze (der TÖ) und Michael Franz (auf dessen Beitrag Du geantwortet hast) sind längst nicht mehr im Forum aktiv.

Gruß,
Timo
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#29
davon mal abgesehen,
dienen hornlautsprecher der gezielten beschallung mit hohem wirkungsgrad,
maw , man benutzt sie, wenn es darum geht, möglichst effizient viel krach zu machen.
für die hifi wiedergabe im wohnzmmer sind sie nicht die beste wahl.

mfg kai
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#30
Hallo Kai,
das sehe ich ein bischen differenzierter. Ich beschäftige mich seit einigen Jahrzehnten mit solchen Lautsprechern und baue nun gerade selber ein Zweiweg System für mich.
Formal ist die Eingruppierung hoher Wirkungsgrad und Saallbeschallung oder PA- Anlage für Musiker schon richtig.
Da hoher Wirkungsgrad, setze ich die ehemals zur Saalbeschallung (Kino etc.) gedachten Systeme mit Kleinleistungsverstärkern ein. Meine Endstufe produziert ca. 8 Watt aus einer Siemens F2A Eintakt- Röhre. Das ganze beschallt ein 35 Quadratmeter Zimmer. Ich habe viele transistorierte Verstärker gehört, die deutlich schwachbrüstiger geklungen haben, obwohl viel mehr Watt= Leistung. Kraft ist aber etwas anderes als Leistung auf dem Papier. Meine Mono- Endstufen wiegen je ca. 20 Kg und das hat schon seinen Grund. Also mehr als 2 Kg pro Watt 8)
Und zum Thema Qualität, da spielen Hornsysteme seit geraumer Zeit auf jeder High- End Messe in den allerhöchsten Qualitätskategorien mit.
Das ist auch verständlich, denn während sich ein kleiner Polyprop- Bass in einer geschlossenen Box mit einigen cm Membranhub noch auf dem Weg des ausschwingens befindet, hat mein 40cm Bass mit harter Aufhängung und nur wenigen mm Auslenkung da schon längst wieder eine Pause eingelegt und wartet auf den nächsten Impuls im Bassreflexgehäuse. Hörner können, fast ohne Auslenkung, große Lautstärken produzieren.
Man kann sowas in klein oder in groß bauen, gut klingen kann es beides.

Man könnte einmal nach Isophon suchen, die bauten auch damals ganz gute Sachen. Oder nach Siemens.
Ein guter Startpunkt ist die Raumgröße und die Leistung des Verstärkers.
Gruß, Helmut
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#31
helmut,'index.php?page=Thread&postID=250962#post250962 schrieb:Siemens F2A Eintakt- Röhre.

Was bitte ist eine "Eintakt- Röhre" ?? Fährt die mit Diesel oder mit Gemisch ?? Wink

Die F2A ist Tetrode. Du meinst wohl, Du verwendest sie als Einzel- Endröhre (ohne Gegentakt- Schaltung mit 2. Röhre) ?

Grüße, Rainer
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#32
Hallo Rainer, Eintakt oder Single- Ended ist nichts anderes als Klasse A- Betrieb mit einem Verstärkersystem. Die komplette Signalwelle wird mit einer Röhre verstärkt, wohingegen bei Gegentakt (oder Push- Pull) zwei Röhren Hand- in Hand die Verstärkung übernehmen.
Den Dieselgenerator hat Greta verbannt. Big Grin

Halmut
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#33
Helmut, dass weiß ich doch ! Smile

Aber "Siemens F2A Eintakt- Röhre" war eine so herrliche Steilvorlage. Und heute ist außerdem Freitag. Da konnte ich einfach nicht anders... Big Grin Big Grin

Grüße, Rainer
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#34
Rainer, wenn der Herr Siemens den auch noch erfunden hätte, dat wär wat jewesen! thumbsup
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#35
Ich habe, ehrlich gesagt, "Hornlautsprecher" nur mit Mittel- und Hoch-Ton assoziiert. Ich war nicht motiviert, einen 12 Jahre alten Thread nachzulesen, und habe angenommen, daß heutzutage niemand mehr bereit ist, Platz für ein oder gar zwei Bass-Horn-Lautsprechergehäuse zu opfern.

Der Sinn der MFB- Lautsprecher von Philips (angewandt auf das Bass-Chassis) war übrigens u.a., die Ein- und Ausschwingzeiten durch Gegenkopplung drastisch zu reduzieren bei normaler oder gar reduzierter Gehäusegröße. Da kommt man aber nicht mit einer Röhre aus sondern braucht im Gegenteil schnell sehr große Leistungen.

Hornlautsprecher haben nunmal den Nachteil (im Mittel- und Hochton-Bereich) der gerichteten Abstrahlung (was bei Saal- oder Stadien-Beschallung ein Vorteil ist). Zu Hause sind eigentlich Lautsprecher mit möglichst ungerichterer Abstrahlung nötig, damit der Klang im Zimmer überall ähnlich ist.

MfG Kai
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#36
Ja, Hornlautsprecher strahlen schon bevorzugt in eine Richtung ab. Je nach Horn mit unterschiedlichem Winkel. Ich hatte jedoch auch bei den konventionellen Lautsprechern immer das Gefühl, nur wirklich im Stereodreick gut zu hören. Diese Position hat sich bei meinem Lautsprecher nun aber doch verbreitert. Man hört sehr gut, dass er den ganzen Raum mit Musik füllt, selbst im Nebenzimmer hört es sich gut an und nicht nur dumpf. Viele Leute formen ja auch die Hand vor dem Mund zum Trichter um nachzuweisen, dass alle Hörner verfärben. Für mich ist es einfach eine Möglichkeit, der Dynamik etwas Nachdruck zu geben. Einmal Horn gehört, spielen viele konventionelle Lautsprecher zu brav, geradezu mickrig. Aber das sind halt andere Hörgewohnheiten. Auch die Größe eines Lautsprechers ist für die Größe der musikalischen Abbildung schon sehr wichtig. Für mich war es daher wichtig, hier mal etwas ausgewachsenes auf die Beine zu stellen. Aber jeder hat da andere Vorgaben und der Raum muss ja auch mitspielen.
Warum ältere Gerätschaften schlecher klingen sollen, erschliesst sich mir jedoch nicht. Es gab zu jeder Zeit gute und schlechte Musikwiedergabegeräte und die schlechten waren meist nur Durchschnitt. Keinesfalls sollte bei einem guten Gerät Rauschen überhand nehmen oder spitze/ schrille Töne vernehmbar sein. Ist das der Fall sind Lautsprecher/ Anlage von minderer Qualität. Ein guter Hochton zeichnet sich durch Unauffälligkeit aus.
Wenn ich an meine erste Hifi- Kaufphase in den 80er Jahren denke, war das meiste einfach minderwertig. Heco Boxen haben spitz geklungen und anderes, billliges aber auch teures war ebenfalls nur eines: nämlich teuer, aber nicht gut. Auch wenn man mir das damals einreden wollte und alle Zeitschriften den Geräten fünf goldene Ohren und 99 Klangpunkte auf der nach oben offenen Skala gegeben haben. Heute ist mir das bewusst, damals hat es mich viel Lehrgeld gekostet.
Gerade diese Geräte sind natürlich heute gefragt, die aus der Mittelmäßigkeit herausragen. Da nun auch andere auf diesen Zug Richtung Vergangenheit aufgesprungen sind, haben die Preise stark angezogen. Das ist ärgerlich für alle, die nun damit anfangen.
Es ist aber m. E. möglich, mit gutem aus der Vergangenheit sehr weit zu kommen, willl heissen, mit ein bischen Beschäftigung wird es am Ende doch das Geld mehr als wert sein. Vielleicht mehr, als bei Neuanschaffungen. Will man aber diesen Weg gehen, mus man sich den Klang ein Stück weit auch erarbeiten. Die perfekte Kette, die im eigenen Heim und Raum von Anfang an so spielt, wie man es sich erträumt, die gibts nur in der Werbung. Die Realität sieht viel nüchterner aus und lässt manche Träume aus der Werbung zu hause schnell zerplatzen.
Erwirbt man einen fertigen Lautsprecher, solllte man sicher sein, dass die Anforderungen dessen auch vom Verstärker erfüllt werden können.
Helmut
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#37
timo,'index.php?page=Thread&postID=250943#post250943 schrieb:Hallo Dominik,

Du weißt, daß Du Threads ausgräbst, in denen seit Ewigkeiten (in diesem Fall hier 13 Jahren) keiner mehr schreibt? Matze (der TÖ) und Michael Franz (auf dessen Beitrag Du geantwortet hast) sind längst nicht mehr im Forum aktiv.

Gruß,
Timo
Sorry, vielleicht wäre es besser gewesen, einen neuen Faden zu eröffnen. Fand nichts aktuelles.....
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#38
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=250945#post250945 schrieb:davon mal abgesehen,
dienen hornlautsprecher der gezielten beschallung mit hohem wirkungsgrad,
maw , man benutzt sie, wenn es darum geht, möglichst effizient viel krach zu machen.
für die hifi wiedergabe im wohnzmmer sind sie nicht die beste wahl.

mfg kai
Sicher?
Ich habe neulich in Stuttgart Schmacks Hörner mit HT Ergänzung (alles von Martion) hören dürfen (habe mir dort eine Tuner gebarucht gekauft) und war begeistert. (Musik Sting und was jazziges).
Martion ist jetzt nicht meine Baustelle...vom Preis her. Selbstbau Schmacks mit HT Ergänzung wären ein Traum.

Ein FB Freund von mir hat Klipsch Heresy (ich meine "1") und schwört darauf. Hört hauptsächlich Rockmusik.
Ich wollte schon längst zur Hörsession zu ihm.......

Gruß
Dominik
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#39
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=251011#post251011 schrieb:"Ich habe, ehrlich gesagt, "Hornlautsprecher" nur mit Mittel- und Hoch-Ton assoziiert. Ich war nicht motiviert, einen 12 Jahre alten Thread nachzulesen, und habe angenommen, daß heutzutage niemand mehr bereit ist, Platz für ein oder gar zwei Bass-Horn-Lautsprechergehäuse zu opfern."



MfG Kai
Klipsch sind jetzt nicht so riesig......

Ich war von den Schmacks so begeistert, dass würde ich mir hinstellen......
(Scheitert ehr am Preis bzw. ist das im Selbstbau ziemlich aufwändig und ich bräuchte auch erst einen guten Bauplan mit aktuellen günstigen Treibern und HT Ergänzung.....).
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#40
Hallo Dominik,

- na dann beleben wir den Thread mal wieder und antworten auf deine Frage nach "der Richtigen" bzw. nach einem "Hörnchen". :whistling:

Sowohl Schmacks als auch Klipsch-Hörner sind schon rechte "Trümmer". Vor allem die imposante Breite der Original-Nachbauten sind sehr erdrückend. Die Klipsch z.B. ist knapp über einen Meter breit - das wirkt in einem Raum schon sehr beein"drückend". Baupläne und seriöse Chassisempfehlungen für beide gibt es im WWW wie Sand am Meer aber zwei Dinge sollen gesagt sein: 1) da der Aufbau beider Hörner sehr aufwändig ist (es müssen zum Teil Platten mit den "irrwitzigsten" Gehrungswinkeln geschnitten werden) muss man sich die Platten sorgfältig schneiden lassen. Das wird sein Geld kosten - mit 300,- kommst du da nicht aus. 2) du solltest deine Aufstellsituation im Raum genau beurteilen. Beide Boxentypen wollen richtig gestellt sein. Die Klipsch müssen zum Beispiel in die Raumecken. Setzt man MT und HT dann oben auf, kann es je nach Raumgeometrie dazu kommen, dass sich keine richtige Phantomschallquelle ausbildet. Was du also anderenorts schon mal gehört hast, muss nicht unbedingt auf deinen Hörraum übertragbar sein.
Reizvoll sind diese Konstruktionen indes schon. Die angeschlossene Verstärkerleistung ist im Übrigen gar nicht so ausschlaggebend. Welche Impedanzsenken sich einstellen, richtet sich nach dem verwendeten Chassis, stellt also auch nicht zwingend grosse Ansprüche an die Stromfestigkeit des Verstärkers. Ich habe die Klipschhörner mal über längere Zeit u.a. an einem Wega-Receiver und an einem einfachen Strato-Verstärker gehört. Das verwendete Basschassis war ein 200er Isophon Basstreiber, die Mittel- und Hochton-Hörner waren von ACR. Das Ensemble war überraschend "Hifi-tauglich", also völlig unaufdringlich. Das Schmacks-Horn in seinen Original-Dimensionen habe ich noch nicht gehört, kenne aber jemanden, der sie sich gebaut hat. Auch hier ist wegen des üppigen Bass-Wirkungsgrades kein potenter Verstärker nötig. Die Loudness-Taste kann man bei diesen Konstrukten getrost vergessen. Aber auch hier will der richtige Aufstellort gefunden werden.
Vielleicht setzt du dich mal mit dem sogenannten Jericho-Horn auseinander: das Horngehäuse ist weniger kompliziert aufzubauen und baut insgesamt nicht so breit und üppig. Wenn du die Bauvorschläge der "Klang & Ton" mal in Augenschein nimmst, wirst du noch auf weitere, recht empfehlenswerte Horn-Konstruktionen stoßen, die noch schlanker sind, als das Jericho. Sie arbeiten meist mit Treibern von Fostex oder Tang Band. So etwas habe ich auch schon mal gehört und es hat auch recht angenehm gefallen - sowohl akustisch als auch optisch, Letzteres weil die Aufstellung wie bei einer üblichen Standbox zu wählen ist. Das lässt sich in den meisten Fällen mit gutem Willen problemlos realisieren. Und die Chance, so ein LS-Pärchen in dem von dir gesteckten Kostenrahmen auf die Beine zu stellen,ist auch eher gegeben. Den absoluten Tiefbass wie bei Schmacks und Klipsch erzielt man mit einem kleinen Tang Band im schlanken Horngehäuse natürlich nicht aber wer nicht ständig Kirchenorgel-Musik hört, braucht das vielleicht auch nicht. (Eine Kirchenorgel klingt im Übrigen, wie ich unlängst wieder live hören durfte, ohnehin am besten dort, wo sie nun mal steht... ...der Kirchenraum "trägt" einfach, da kommt eine im heimischen Wohnzimmer wieder gegebene Aufzeichnung kaum mit.)

Gruß
Peter
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#41
Danke dir erstmal!


Klipsch....da gibt es aber auch die Heresey. Das sind nicht so Trümmer.....
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#42
Bei meinen Anmerkungen hatte ich Horn-Lautsprecher im Sinn, bei denen vor allem die Tiefton-Wiedergabe durch das Horn "hindurch" soll... ...die Heresy ist in dieser Disziplin eine geschlossene Box.

Gruß
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#43
Da hat aber jemand tief gegraben, um diesen Beitrag wieder zu "beleben" Big Grin
Auch wenn es vermutlich nicht mehr viele interessiert, ich bin auch ein echter Fan von Horn-Lautsprechern. Natürlich haben diese ihren stolzen Preis, aber ich bin der Meinung: um ein gutes Lautsprecher-System zu haben, muss man auch mal tiefer in die Tasche greifen. (Und für einen guten Klang gibt man doch gerne mal etwas mehr Geld aus Wink )


Um anderen vielleicht noch etwas zu helfen, die auch erst jetzt auf diesen Beitrag stoßen:
ich finde es immer schwierig zusagen, welches nun die besten Lautsprecher sind, da dies auf die jeweiligen Vorlieben und Erwartungen des Suchenden ankommt. Mir hilft dabei immer im Internet zu gucken, dort gibt es bereits viele "Tests". Mir haben besonders gut diese Artikel für Lautsprecher geholfen. Dort werden echt einige an unterschiedlichsten Lautsprechern vorgestellt und für eigentlich jeden ist was dabei. (Auch ich bin so fündig geworden und meine neueste Errungenschaft sind Deckenlautsprecher von Magnat. Fühle mich nun in meinem eigenen Wohnzimmer wie im Kino, ein echt tolles Gefühl Big Grin 8) )


Vielleicht konnte ich so einigen "Nachzüglern" in diesem Beitrag (wie ich es bin) doch noch ein wenig helfen.


Gruß Roland
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#44
Da bin ich ganz bei Dir, dass man für so ein System auch mal tiefer in die Tasche greifen muss.

Ich höre in meinem großen Wohnzimmer seit vielen Jahren sehr zufrieden mit dem exzellenten englischen Studio-Monitor IMF TLS80II Transmissionline (Bild), der an getrennten Endstufen läuft. Seit in meinem Freundes- und Bekanntenkreis mit Hornlautsprechern experimentiert wird, habe ich mich anstecken lassen. Da ich für mein Musikzimmer noch ein paar kompaktere Lautsprecher benötige, bin ich an einer Zingali Overture 2s dran. Die 3s höre ich regelmäßig im Freundeskreis am ASR Emitter, sie wird allerdings noch zu hoch gehandelt.

   
Gruß
Michael

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#45
Welche Lautsprecher für einen selber in Frage kommen, ist sicher vom persönlichen Anspruch, den Aufstellmöglichkeiten und dem Budget abhängig.
Ich selber vertraue da weniger auf einschlägige Foren, da dort meistens alles zerrissen wird, was nicht einem Mindestbudget entspricht, dabei ist das primär nicht immer unbedingt richtig. Ich z.B. hatte auch schon Hamsterkartons von Auna, die an einem alten DDR-Röhrenradio mit 2x4W richtig Spaß machten, währenddessen genau diese Boxen im Wohnzimmer nicht zufiedenstellend waren, aber wie gesagt, im Arbeitszimmer wiederum durchaus gut klingen.
Ich selbst renne jetzt auch nicht mit Zollstock, Einmess-Mikros und weiß der Geier was, durch die Wohnstube, sondern stelle die Boxen so auf, wie es platzlich passt und dennoch klanglich ungefähr hinhaut. Aus diesem Grunde habe ich mich letztlich für Boxen entschieden, die etwas kaschieren, wenig aufdringlich spielen, dennoch den Raum füllen, und das Ganze an einer relativ schwachen Endstufe trotzdem guten Pegel bringen können. Natürlich sollte das Ganze auch optisch zum Mobiliar passen, und da wir nun keinen modernen, sterilen Raum haben, sondern Gründerzeitmöbel, sollten dies auch keine schlanken, womöglich noch klavierlackweiß getünchte Säulen werden.
Da wir auch beide keine Schwerverdiener sind, musste das Ganze auch preislich passen....
A77 2- und 4-Spur, G36, RFT SK 3930, RFT CAW-WI, SP 3930 und REMA 2072 + B2725 konstant
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#46
Für Lautsprecher gibt es viele unterschiedliche Kaufkriterien, die Du recherchieren solltest. Ich kann hierbei keine Empfehlung für ein bestimmtes Modell aussprechen, da ich selbst wenig Erfahrung mit den modernen Angeboten habe. Allerdings würde ich Dir empfehlen, mal einen Blick auf die Amazon-Bestsellerliste und auf die Käuferbewertungen zu werfen, damit Du Dich ein wenig von den 'professionellen' Meinungen separieren und eventuell einen günstigeren Lautsprecher finden kannst. Es gibt im Übrigen viele verschiedene Arten von Lautsprechern, zwischen denen Du Dich entscheiden kannst. Wirf mal einen Blick auf diesen Artikel, vielleicht hilft er Dir ja weiter: https://www.kaufberater.io/lautsprecher-..._fuer_Dich 
LG Smile
[url=https://www.aphorismen.de/zitat/146023][/url]
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#47
Wie ist es eigentlich mit aktiven Lautsprechern? Könnte ich diese direkt an den Ausgängen eines Tonbandgerätes ohne Verstärker dazwischen anschließen und betreiben? Wäre das die kleinste Lösung, um einen Raum zu beschallen (Bandgerät plus aktiven Lautsprechern)?

Gruß

Nelson
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#48
(15.11.2020, 02:01)t20 schrieb: Wie ist es eigentlich mit aktiven Lautsprechern? Könnte ich diese direkt an den Ausgängen eines Tonbandgerätes ohne Verstärker dazwischen anschließen und betreiben?

Ausprobiert habe ich es nicht, aber zumindest sollte das Tonbandgerät einen Output-Regler haben, der auch auf die Line-Ausgänge wirkt. Sonst hättest Du ja keine Möglichkeit, die Lautstärke zu regeln.

Denkbare Alternative: Ein Mini-Verstärker von SMSL o.Ä. plus passive Lautsprecherboxen.
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#49
Zumindest die Nubert nuPRO A200 haben eine Fernbedienung für die Lautstärke: https://www.nubert.de/nupro-a-200/p1362/?category=218 . Vielleicht hat jemand hier solche oder ähnliche aktiven Lautsprecher in Benutzung und kann etwas darüber berichten.
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#50
(15.11.2020, 02:01)t20 schrieb: Wie ist es eigentlich mit aktiven Lautsprechern? Könnte ich diese direkt an den Ausgängen eines Tonbandgerätes ohne Verstärker dazwischen anschließen und betreiben?

Natürlich geht das.

Wenn weder Tonbandgerät noch die Boxen über einen Lautstärke-Einsteller verfügen, kauft man für ein paar Euro ein Stereo-Potentiometer und setzt das dazwischen.

MfG Kai
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