Grundig Röhrentonbandgerät TK120 - mit Tonproblem
#1
Hallo und guten Tag!

Bin auf Eure hilfe angewiesen, komme selber nicht mehr weiter :-(

Problem:
Aus dem internen Lautsprecher ist der Ton bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler nur ganz leise zu hören.

Bisher überprüft:
Über dem Klangregler lässt sich der Lautsprecher abschalten. Das funktioniert. Eine Änderung des Klangs hell/dunkel ist nicht hörbar. Eventuell ist der leise Ton nur Übersprechen.

Hinten am Gerät befindet sich ein DIN-5pol Ausgang, und eine Buchse für Externen Lautsprecher. Auch über eine externe Lautsprecherbox ist der Ton nur ganz leise zu hören.

Mit dem DIN-5pol Kabel an die Hifi Anlage angeschlossen, spielt das Tonbandgerät einwandfrei. Mit dem Lautstärkeregler lässt sich vom Grundig aus, die Lautstärke regeln.

Auf der Elektronikplatine sind zwei Röhren, eine Dritte dient als Aussteuerungsanzeige. Alle Röhren glühen. Es ist nichts auffälliges an den Bauteilen zu sehen. Keine angekokelten Widerstände oder ausgelaufene Elkos. Alle Leiterbahnen sind OK.

Was mir vielleicht weiterhelfen könnte ist eure Erfahrung und ein Schaltplan. Gibt es bekannte Schwachstellen bei diesem Gerät? An Messgeräten sind Digitalmultimeter und Kapazitätsmessgerät vorhanden.

Günter.
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#2
Hallo,

ich kenne das TK120 zwar nicht, aber ich würde mal im Bereich der Endstufe suchen. Das sollte eine Röhre sein deren Bezeichnung mit EL oder ECL anfängt. Bspw. EL95, EL86, ECL86 o.ä.
Da du am Diodenausgang ja ein Signal hast, kann das Problem eigentlich nur nach dem Vorverstärker zu finden sein. Verdächtig sind alle Kondensatoren, die Endröhre selbst und der Ausgangsübertrager. U.u. könnte auch die Anodenspannung an der Endröhre fehlen. Das müsste man nachmessen.

Schreib doch mal welche Endröhre in dem Gerät verbaut ist, dann kann man weitersehen.

David

EDIT: Vorsicht! Es geht hier um Spannung von rund 300V! Das kann leicht tödlich sein!
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#3
TK120 sind transistorisiert. Jedenfalls alle, die ich kenne ...

Gruß
Michael
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#4
Hallo Günter,

das kurze Suchen in unserem Forum bringt unser Forenmitglied MatthiasM zum Vorschein und seine Liste mit Manuals. Wenn es denn ein TK120deLuxe ist, dann könnte er dir helfen. Die transistorisierte Endstufe ist mit Germanium-Leistunstransistoren AD161/162 bestückt (Beschaffung kritisch), davor BC109 (in jeder Schublade). Die Versorguns-Spannungen in der Schaltung liegen sicherlich gut unter 40 Volt. Es ist ein Gerät aus der Zeit in der noch Treibertrafos zur Kopplung in der Endstufe verwendet wurden, eigenlich unkaputtbar (aber man weiss ja nie!).

Viel Spass bei der Instandsetzung.

MFG
H A N N S -D.

edit: Mail-Adr korrigiert
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#5
Ein herzliches Dankeschön an Euch alle für die rege Anteilnahme. Ihr seht zwei Bilder vom TK120 (ohne Deluxe). Das Baujahr muß imho um 1966 sein. Ist es eines der letzten mit Röhren?
[Bild: tk120.jpg]
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#6
Zitat:[...] AD161/162 bestückt (Beschaffung kritisch) [...]
Ich hab noch, wer also sucht ... auch AD149/150 für die RdL ...

@Günter
Nochmal konkret: ist es wirklich ein TK120? Mach doch mal ein Foto vom Deckel. 1966 hatte ich mein TK120 schon. Kann also nicht die letzte Serie sein.

Grundsätzliche Fehlersuche beginnt mit Messungen:
- Sicherung in Ordnung, Kontakte nicht korrodiert?
- Spannung am Ladekondensator der Anodenspannung?
- Heizspannung vorhanden, d.h. leuchten die Glühfäden in den Röhren?

Aber bitte mit der nötigen Vorsicht! Kurzschlüsse schaden dem Gerät, Funkenschlag dem Körper!

Gruß
Michael
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#7
Hallo Michael

Ja, es ist wirklich ein TK120.
[Bild: tk120deckel.jpg]


Die Netzsicherung ist OK, es sind keine anderen Sicherungen vorhanden. Habe Kabel und Leiterbahnen vom Lautsprecher bis zur ECL86 Verstärkerröhre zurückverfolgt. Mit Hilfe einer 1,5V Batterie zur Durchgangsmessung am Sockel der ECL86 angesetzt, hatte ich Gewissheit, dass die Leitung zum Lautsprecher ohne Unterbrechung ist. Gefährliche Spannungen sind momentan nicht vorhanden, weil das Tonbandgerät seit über 1 Woche nicht mehr am Stromnetz war. So konnte ich gefahrlos Netzteilelko Koppelkondensatoren usw. auslöten, und die Kapazitäten prüfen. Auch hier, alles im Grünen Bereich. Die Röhren glühen, imho ist die Heizspannung vorhanden.Trotzdem möchte ich die ECL86 genauer prüfen, weil beim Schütteln ein leises Geräusch aus dem inneren zu hören ist.

Gruß, Günter
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#8
Stimmt. Ich hatte ein TK120deLuxe. Sorry für die Verwirrung.

Passende Kapazitäten sind nicht immer aussagefähig. Du wirst nicht umhin kommen, den Ladeelko unter Spannung zu messen. D.h. wieder einlöten und Spannung einschalten.

Du kannst Röhren eigentlich nur richtig mit einem Röhrenprüfgerät prüfen. Oder Du baust Dir eine kleine Meßschaltung dazu auf. Der Aufwand übersteigt aber den Preis einer neuen anderen ECL86 um ein Vielfaches.

Ansonsten bleibt noch, einen Koppel-C (kein Elko) an die Gitteranschlüsse anlöten und mit dem Finger antippen. Wenns brummt, ist die Stufe danach in Ordnung.

Gruß
Michael
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#9
Hallo Günter,

eine mögliche Fehlerquelle wäre mangelnder Kontakt zwischen Schleifer und Bahn bei Lautstärke- oder Klangregler. Einfach ein paarmal hin- und herdrehen.

Edit: Oder mangelnder Kontakt am Ein-/Ausschalter des Lautsprecher. Auch einfach mal häufiger betätigen.

Wenn das nicht hilft, mal die Spannungen an der Endröhre messen.
Die Pinbelegung findest Du hier:
http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_ecl86.html
Man blickt von unten auf die Röhre und zählt im Uhrzeigersinn ab der Lücke.

An der Anode der Pentode (pin 6) sollten etwa 220V anliegen,
desgleichen am Schirmgitter (pin 3).
an der Kathode (pin 7) etwa 6 V,
am Steuergitter (pin 8) null Volt.

An der Anode der Triode sollten grob 100-150 V anliegen.

Gruss
TSF
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