Das Ende der DVD?
#1
Hallo Tonbandler,

die Tage der DVD scheinen gezählt. Sony arbeitet mit Hochdruck an einem Medium, das ein Vielfaches an Kapazität und Möglichkeiten bietet. "Blu-Ray-Disc" heißt die neue Wunderscheibe, die bereits Ende des Jahres auf den Markt kommen soll. Sie soll als einseitig beschreibbare Variante 25 Gigabyte und als zweilagige Disc sogar 50 Gigabyte unterbringen können. Einziges Problem: Die Blu-Ray-Disc lässt sich nicht auf herkömmlichen DVD-Playern abspielen.

Der Abstand zwischen dem Erscheinen neuer Systeme wird immer kürzer.

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
Zitieren
#2
Systeme kommen und gehen wieder. Bessere Systeme sorgen zwischendrin für die Unterhaltung derer, die sich drauf einlassen. Wird so ein System begraben, was immer häufiger vorkommt, so kommen die Analogis und binden eine Schleife ans Grabkreuz - aus Senkel.

- Michael -
Michael(F)
Zitieren
#3
Womit auch für die mattschwarzen Shamrocks eine stilvolle Verwendung gefunden wurde.

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#4
Toten kann man zwar ins Grab spucken, aber ein mattschwarzes Shamrock hat auch die DVD nicht verdient. Ausserdem gehören diese Bänder, die der Teufel an einem besonders schlechten Tag im Zorn geschaffen hat (zusammen mit den NAB-Metallspulen), in einer eigens dafür konzipierten Hölle verbrannt und nicht an frischer Luft aufgehängt!!!!

Michael
Michael(F)
Zitieren
#5
Jetzt ist mir auch klar, warum die Tomaten im Garten dieses Jahr so mickern. Nicht der verregnete Sommer ist schuld, sondern die zur Befestigung verwendeten Shamrock-Bänder!

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#6
Ich denke das neue tolle DRM, Kopierschutz und Patentverseuchte System wird kaum jemanden Interessieren, solange man nicht darauf aufnehmen kann. Wenn man sich den Heise Artikel durchliest sieht man, das für das Bild wieder hoch Datenreduzierende, verlustbehaftete Formate zum Einsatz kommen, obwohl auf soeiner Scheibe auch genug Platz für das weniger verlustbehaftete, und vor allem Bildgenauen Schnitt ermöglichende, DV Format wäre. Es gibt ja nicht mal Geräte die auf DVD nur Audio mit langer Spielzeit aufnehmen können, obwohl das ginge. (Zumindest 3h am Stück bei 44/16 und einer ISO Dateigrösse von 2GB) Die Industrie entwickelt seit Jahren am Kunden vorbei. Oder ist wirklich keiner mehr am selbst aufnehmen interessiert?
Zitieren
#7
Ich befürchte, dass es bald eine Vielzahl von Systemen geben wird, die nebeneinander existieren. Nach wie vor aktuell sind:

DAT (stirbt so langsam aus, oder?)

Video (so gut wie tot)

Platten (Vinyl hat sich eine Nische erobert, leider aber auch nicht mehr)

Tonbänder (steht seit langem mit einem Bein im Grab, keine neuen Geräte mehr und nur noch ein Bandhersteller)

Kassette (allen Unkenrufen zum Trotz immer noch sehr lebendig)

MD (scheint sich bewährt zu haben und wird offenbar stark frequentiert)

MP3 (Wird von der HiFi-Industrie, die ja wie z.B. Sony eng mit der Musikindustrie zusammenhängt, gerne klein gehalten, ist aber das derzeit wichtigste Musiksystem)

CD (zusammen mit MP3 wichtigstes System, wird aber gerne totgeredet)

VCD, S-VCD (werden gern im Internet zur Filmweitergabe genutzt, Standardformat der Videograbber, dürfte sich noch lange halten)

DVD (Hat sich offenbar breitbandig durchgesetzt)

BlueRayDisc u.ä. (Es besteht derzeit kein Bedarf, man hat, was man braucht, durch DVD und CD. BlueRayDisc wird es sehr schwer haben, wie auch alle anderen DVD-ähnlichen Formate. Chancen sehe ich nur, wenn neue Player u.a. auch dieses Format beherrschen. Wir brauchen es jedoch absolut nicht. Schon die DVD wird nicht vollständig genutzt)

Ganz unverhohlen hat mal ein Sony-Mann erklärt, dass die heutigen Systeme sehr schnell in Korea, Taiwan und China kopiert werden und zu Dumpingpreisen den Entwicklern den Markt versauen, schon rund 24 - 36 Monate nach Einführung des neuen Systems wirft es keine grossen Gewinne mehr ab und daher muss ein neues her.

Wichtig ist dabei die 'Bedarfsweckung', die heute mit unmoralischen Argumenten Ausstattungs- oder Technikkriterien verkauft, die kein Mensch braucht. Bestes Beispiel die DVD: fast nie richtig voll, selten mit intelligenten Kompressionsverfahren versorgt, wird die DVD eigentlich nie richtig ausgenutzt. Ein Kinofilm in halbwegs brauchbarer, jedoch dem Video überlegener Qualität, passt auch auf eine CD. Mit Kinosound usw. wären es 2 CDs, die DVD könnte also theoretisch ca. 5 bis 10 Kinofilme in bester Qualität enthalten...tut sie aber nicht. Daher muss jetzt BlueRay her Big Grin
Zitieren
#8
Guten Morgen,

ein großes Lob an Dich "highlander"! - Dein Eintragung ist im Kern sehr sachlich u. emotionslos geschrieben, prima!

Der Konzernen geht es doch in erster Linie darum, viel Geld zu verdienen. Und sobald ein System nichts mehr "abwirft", werden dem Konsumenten neue - angeblich viel bessere - Aufnahmesysteme angeboten... und leider sind viele Leute so blöd u. kaufen alles Neue.

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
Zitieren
#9
Zitat:Matze postete
... Die Industrie entwickelt seit Jahren am Kunden vorbei. Oder ist wirklich keiner mehr am selbst aufnehmen interessiert?
Die Musikindustrie ist vor allem daran interessiert, daß niemand mehr selber aufnimmt sondern seine Musik aus den von der MI vorgegebenen Quellen bezieht und zwar in den Formaten, die gerade als "modern" auf den Markt geworfen werden. Was "modern" ist, entscheidet nicht der Kunde sondern die Industrie der Gerätehersteller nach jeweiliger Kassenlage.

Musik ist im Kern "Software" muss aber auf Daten-/Informationsträgern gespeichert werden (Hardware) und wird auch mit Hardware genutzt. Es ist der Traum der MI, daß die Kunden keine Hardcopies mehr haben, die Musik gar nicht mehr "besitzen", sondern Gebühren für deren temporäre Nutzung bezahlen. Auf die Belange der Sammler und Selbstaufnehmer hat seit Jahrzehnten niemand mehr Rücksicht genommen. Das fing im Radio an, als die Titel nicht mehr vollständig ausgepielt wurden und in die Enden / Anfänge hineingequasselt wurde.

Fakt ist, daß sich die MI und die Gerätehersteller langsam aber sicher durchsetzen, weil ein Bewußtseinswandel stattfindet, oder pessimistischer gesagt: bereits stattgefunden hat.
- Menschen, die einen Tonträger als Hardware im Regal stehen haben wollen, werden immer seltener.
- Das der "Besitz" keiner mehr sein muss sondern durch ein Nutzungsrecht substituiert wird, gibt es auch anderweitig: Leasing bei Autos z. B.
- Musik wird als Verbrauchsartikel angesehen, der im Moment geil ist, den man also braucht, und der in ein paar Wochen vergessen ist. Für diese Einstellung ist der MP3-download das optimal passende Medium. Würde mich nicht wundern, wenn es mal ein Angebot geben würde, das kostengünstiger ist, weil sich die Datei nach ein paar Tagen von selber zerstört.

Die Hersteller der Geräte waren früher federführend: Das Tonbandgerät z. B. eröffnete die Möglichkeit, selber kreativ tätig zu werden. Die Erfindung der Video-Kamera hatte die gleiche Bedeutung. Hier wurden Vorschläge gemacht und Bedürfnisse geweckt, die Kunden haben sie angenommen.

Der größte Teil der Entwicklungen war jedoch dahingehend, daß der Konsum von vorkonfektionierter "Software" bequemer, platzsparender, schneller gemacht werden sollte. Beispiel: CD. Die CD-R war nie beabsichtigt sondern wurde durch undisziplinierte Tüftler auf den Weg gebracht. Die MI wird die Erfindung der CD-R als schwarzen Tag im Kalender markiert haben. Der Austausch mit Anderen, der eine Kompatibilität erfordert hätte, und wegen der man auch Kompromisse eingegangen wäre, ist vielen nicht mehr wichtig - also kann man sich das System 'raussuchen, daß einem gerade passt. Das fördert die Zersplitterung in viele konkurrierende Einzelsysteme.

Auf der Strecke bleibt der, der aktiv mit einem Medium produzieren oder mit diesem wenigstens sammeln will.

Aber das ist ja, siehe oben, durchaus gewünscht und beabsichtigt. Das modernste Medium für unser Hobby ist tatsächlich die MD, obwohl diese im Prinzip tot ist.

Michael
Michael(F)
Zitieren
#10
=> Andreas

Ergänzend zu Deinem Post möchte ich hinzufügen:

Mit "CD" meint man in der Regel den Tonträger, nicht das Format. "MP3" ist ein Datenformat, daß durchaus auch auf CD gespeichert wird, aber auch auf anderen Medien (Cards, Sticks, Harddisks...) zum Abspielen, Transportieren und Verwalten existieren verschiedene Softwares.

Alles in Allem ergibt sich aus der Kombination der von Dir genannten Komponenten eine Vielfalt an Systemen und Verfahren, die man vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten hätte.

Bei Video war man noch darauf bedacht aufs richtige System zu setzen, und es hat sich letztendlich VHS durchgesetzt. Diesen Trend zur Vereinheitlichung gibt es nicht mehr. Es ist egal, wenn das favorisierte System in ein oder zwei Jahren ein alter Hut ist - dann nimmt man eben ein anderes, passenderes.

Eine Dauerlösung anzustreben ist ziemlich altmodisch geworden. Ich denke neben Vinyl und in kleinem Rahmen Analogband werden sich MD und CD(-R) bei denen Leuten durchsetzen, die das Ton-Hobby oldfashioned betreiben, ergänzt vielleicht noch durch das eine oder andere mp3-File wegen des problemlosen Versands per mail.

Die breite Masse wird sich irgendeines der aktuellen Systeme kaufen, die so billig geworden sind, daß es egal ist, wenn man in ein paar Monaten wieder wechseln muss.

Michael
Michael(F)
Zitieren
#11
Zitat:Michael Franz postete
...
Es ist der Traum der MI, daß die Kunden keine Hardcopies mehr haben, die Musik gar nicht mehr "besitzen", sondern Gebühren für deren temporäre Nutzung bezahlen.
Hast Recht, war mir einen Moment entfallen.

Zitat:...
Für diese Einstellung ist der MP3-download das optimal passende Medium. Würde mich nicht wundern, wenn es mal ein Angebot geben würde, das kostengünstiger ist, weil sich die Datei nach ein paar Tagen von selber zerstört.
AFAIK ist im Windows Media Player schon DRM integriert das soetwas in der Art ermöglicht. Abspielen geht nur eine, vom Verkäufer vorgegebene, Anzahl von Abspielvorgängen. Die selbstzerstörende DVD die sich, nach Öffnung der Vakuumverpackung, in ein paar Tagen zersetzt ist in den USA schon erhältlich.
(Warum gab es da keine Patentstreitigkeiten mit Shamrock? Smile )

Zitat:Die Hersteller der Geräte waren früher federführend: Das Tonbandgerät z. B. eröffnete die Möglichkeit, selber kreativ tätig zu werden. Die Erfindung der Video-Kamera hatte die gleiche Bedeutung.
Ich würde sogar sagen es war der Beginn einer Revolution, die mit dem CD Brenner und MP3 Downloads ihren Höhepunkt erreicht hatte.

Zitat:Der Austausch mit Anderen, der eine Kompatibilität erfordert hätte, und wegen der man auch Kompromisse eingegangen wäre, ist vielen nicht mehr wichtig -
Hm... Ich denke im Bezug auf Kompatibilität ist es einfacher geworden seit es die CDR gibt. Die Formate für Audio und Daten sind standardisiert und können überall gelesen werden.

Zitat:Das modernste Medium für unser Hobby ist tatsächlich die MD, obwohl diese im Prinzip tot ist.

Michael
Nunja, ich würde sagen die CDR eignet sich zum Archivieren besser da die Basis an Abspielgeräten grösser ist, aber das hatten wir ja schon.

Matthias
Zitieren
#12
Zitat:Michael Franz postete
Mit "CD" meint man in der Regel den Tonträger, nicht das Format. "MP3" ist ein Datenformat, daß durchaus auch auf CD gespeichert wird, aber auch auf anderen Medien (Cards, Sticks, Harddisks...) zum Abspielen, Transportieren und Verwalten existieren verschiedene Softwares.
Sorry, da war ich zu oberflächlich. Es ging mir nämlich nicht um das Datenformat MP3 an sich, sondern um die Unmengen an Sticks. Diese MP3-Sticks sind m.E. DAS Musikkonservensystem der Jugend heute. Es ist fast der Wahnsinn, wenn man schaut, wieviele verschiedene Sticks es gibt. ABER: man braucht eine Lupe, um die 50 Millionen Zeichen oder Zustände vom Display eines Sticks abzulesen, Babyfinger, um die Knöppe überhaupt bedienen zu können und das Gefühl einer präzise arbeitenden Maschine, um sie durch Schwenken, Drehen, Drücken auszulösen... Sad
Zitieren
#13
=> Matze

als ich schrieb, das modernste Medium für unser Hobby sei die MD, da meinte ich mit Hobby auch das, was Gunther betreibt: Das kreative Produzieren von Tonaufnahmen über das Aneinanderreihen von bereits aufgenommenen Einzeltracks hinaus. Wegen der fehlenden Editiermöglichkeiten hat es die CD-R sehr schwer. Diese ist, sorgfältige Arbeit eines Fachmanns vorausgesetzt, sicher ein sehr gutes Backup-Medium für die Archivierung aber auch fürs Abhören.

ich teile mal so ein:

a) Zum Anfertigen einer Tonaufnahme:
MD / Senkel / Audio-PC
da letzterer nicht von der Stange kommt sondern individuell zusammengestellt wird, hat er noch eine Aussenseiterrolle. Der Senkel setzt voraus, daß man sich mit antiken Equipment beschäftigt und fürs gleiche Ergebnis mehr Geld und Zeit aufwendet. Dafür hat man auch keine Datenreduktion. Wie wichtig einem das ist, musß jeder selber entscheiden.

b) Medien zum Hören und Sammeln
MC, CD-R, aber auch Senkel und MD, Harddisk-Recorder.
Die CD-R ist hier sicher am wichtigsten, da am weitesten verbreitet. Die Technik ist von jedem anzuwenden, leider wird sie nur von wenigen so beherrscht, daß gute und langzeitstabiele Aufnahmen dabei herauskommen. Das Archiv muss ständig geprüft und und ggf. neu kopiert werden. MD ist evtl. langzeitstabiler, dafür datenreduziert.

c) Medien nur zum Hören, vorbespieltes Material vorhanden.
Vinyl und Schellacks, CDs,
aber im weiteren Sinne auch Senkel, MD, MCs

dies zur Ergänzung

Michael
Michael(F)
Zitieren
#14
Hatte die Dual-DVD noch vergessen: eine Seite DVD, die andere CD. Wer's braucht...
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste