Betriebssicherheit: DAT-Bänder unterschiedlicher Hersteller...?
#1
Hallo!

Ich bin über Radiokollegen an einen Stoß (glatt 50 Stück, PDP und die anderen) gebraucheter Sony-DAT-Kassetten gekommen, die sich in einem SoNie-Recorder vom Klang her soweit ganz gut nutzen lassen, allerdings scheinen die teilweise Abrieb zu haben - jedenfalls begrüßt einen der Recorder von Zeit zu Zeit beim Einschalten mit der blinkenden "Cleaning"-Anzeige... das erinnerte mich daran, daß mich die Techniker von TASCAM mal vor langer Zeit vor Sony-Bändern gewarnt haben.
Mit BASF/EMTEC gibt's die Probleme nicht, mit Fuji und TDK bisher auch nicht (von denen hab ich allerdings nur ein paar).

Kennt sich jemand von Euch evtl. damit aus, ob man sich mit Sony-Bändern evtl. langfristig massiven Ärger einhandelt...? (In einem Tascam-Gerät ist mir das tatsächlich mal passiert - aber Sony-Bänder müßten Sony-Geräte doch eigentlich mögen...?)

Ist eigentlich was dran, was mir ein Techniker mal erzählte, daß DAT ein "selbstreinigendes System" sei?

Danke!
Michael
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#2
Zitat:mk1967 postete

Ist eigentlich was dran, was mir ein Techniker mal erzählte, daß DAT ein "selbstreinigendes System" sei?

Danke!
Michael
Ja, das stimmt, genau wie VHS!

Ich habe ebenfalls Sony DAT-Bänder im Besitz, bisher ist mir noch nichts negatives aufgefallen.

Anfangs, zur Senkelzeit, hat Sony schlechte Bänder produziert, später hat sich das gravierend gebessert.
Für DAT wird das gleiche Material (Reineisenband) wie für HI8- und DV-Bänder eingesetzt.
Ich verwende auch für Video Sony-Bandmaterial, zur vollsten Zufriedenheit.

Gruß Bernd
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#3
Naja, ob diese "Selbstreinigung" wirklich was bringt? Das geht solange gut solange die Reinigungsbürste im Gerät sauber ist. Ich stehe der Sache eher skeptisch gegenüber.

Bei VHS und (PC-) DAT wird ja nur nach jedem Entladen eine rotierende Bürste gegen den sich noch drehenden Kopf gedrückt. Wenn diese Bürste dann aber mal gesättigt ist, ist's vorbei mit der Reinigung. Dann hat man eher den gegenteiligen Effekt. Bei HP DAT Streamern wird auch explizit darauf hingewisen, dass das Laufwerk alle so-und-soviel Betriebsstunden mit einer Reinigungskassette behandelt werden muss.

Mit Sony DAT Bändern hatte ich aber bisher noch keine Probleme.

David
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#4
Zitat:David77 postete
Naja, ob diese "Selbstreinigung" wirklich was bringt? Das geht solange gut solange die Reinigungsbürste im Gerät sauber ist. Ich stehe der Sache eher skeptisch gegenüber.

David
Das Ausrufezeichen habe ich nicht umsonst gesetzt.

Diese Systeme heißen nun mal "Selbstreinigungssysteme".
Wie gut, wie lange und wie gründlich sie arbeiten müssen wir wohl im Bandmaschinenforum nicht diskutieren. Kein Reinigungssystem ist vollkommener als das manuelle Reinigen, wie sollte es auch anders sein?

Bernd
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#5
Mit meinen paar Sony Dats, jetzt aber erst 8 Jahre alt, habe ich in meinem Pioneer-Deck noch keine Probleme.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#6
Mit älteren Sony DAT's aus dem Jahr 1991/2 habe ich sporadisch Drop-Outs welche lediglich einmal bespielt wurden, gleichfalls im Jahr 1991/2. Die Drop-Outs liegen in der Größenordnung 2 bis 3 auf 90Miniuten Tape's.

Abrieb oder sonstige Verfallserscheinungen konnte ich hier noch nicht ausmachen.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

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#7
Mein hitzebedingtes Unwohlsein nimmt nicht gerade ab, wenn ich an die mechanische Reingung von DAT-Kopfkonstruktionen denke. Die Empfindichkeit von DAT-Köpfen ist mir zu hoch, als dass ich da mit dem üblich groben Werkzug anträte.
Das Beste ist immer noch, Bandmaterial, das in die Knie geht, sofort auszumendeln, wenn man seiner Schmiererei gewahr wird. Das kam bei mir nur einmal vor. Ansonsten laufen meine Aufzeichnungen auf SONYs aus der ganz frühen Zeit (1987) heute noch, wozu ich anmerke, dass damals Nakamichi bereits einen DAT mit Hinterbandkontrolle zu entsprechenden Preisen anbot, dessen Kopfgeometrie wohl noch einige Wünsche offen ließ. Diese Geräte musste man zweckmäßigerweise mit SONY-Band einer bestimmten Charge füttern, damit der Zirkus bespielbar war und blieb. Andere Bänder schmierten aufgrund der vergleichsweise hohen, mechanischen Belastung des Bandes sofort die Köpfe zu.

Die Cleaning-Funktion ist zumeist ein zeitabhängig erscheinender, keineswegs notwendigerweise durch eine erhöhte Fehlerrate bedingter Hinweis im Display vieler DAT-Recorder, die übrigens aufgrund der DAT-spezifischen Fehlerschutzstrategien selbst dann noch einen fortlaufenden Signalstrom ausgeben, wenn ein Kopf völlig ausfällt.

Das Bandmaterial war teilweise von erheblichen Qualitätsunterschieden, die sich zwar nicht klanglich auswirkten, aber eben darüber entschieden, ob, wann, wie häufig und wie lange Korrekturen durch Nullsetzung in überschaubarer Zeit vorkamen. BASF Master war über lange Zeit von beispielhafter Qualität, wogegen zu Fantasiepreisen gehandeltes "audiphiles" Material eines Londoner Vertreibers bezüglich Lesefehlern und Schmiereigenschaften so manchen Hund hinter den Ofen jagte.

Man muss eben auch hier quantitativ erfassen, was an Lesefehlern generell, nach mehrfachem Bespielen und schließlich im Betrieb bzw. bei mehrjähriger Lagerung auftritt. Da rückte Spreu durchaus vom Weizen.
Nachdem die IRT-Leute (Siegbert Herla) nie ein gutes Verhältnis zum DAT-Verfahren entwickeln konnten, kam zwar noch ein technischer Gegenvorschlag, der sich aber nie mehr durchsetzte. Stattdessen etablierten die Rundfunkanstalten ein Qualitätsprüfungs und -sicherungsverfahren mit genauer Fehlererfassung, das bei gut gewarteten Geräten und tadellosem Band für die Aufzeichnungen durchaus eine hohe Lebenserwartung wahrscheinlich machte. In meinen Produktionsbändern (ab 1987) kam lediglich ein- oder zwei Male (!) ein Lesefehler mit Nullsetzung des Signales vor, so dass ich vom anfänglichen Parallelbetrieb zweier Speicher ganz schnell absah. Man kam ja doch nur durcheinander. Ich hatte allerdings nie einen dieser Miniatur-DÄTle, die ich mich nie anzuschauen getraute, aus Angst, für den, meinem bösen Blick anzulastenden Zerfall der Anlage regresspflichtig gemacht zu werden. Meine Geräte waren immer relativ handfest; so ist mein kleinster DAT ein TAscam-D-AP1pro, der wie viele andere DATs über einen Service-Modus verfügt, mit dem man zumindest wiedergabeseitig Fehlerbündel zählen kann und damit einen Hinweis auf die Entwicklung des Gerätezustands bzw. die Eignung des Bandes erhält.

In Fachkreisen kursierte die zutreffende oder fehlerhafte Story, dass die hochwertigen Bänder aus der Mitte der geschnittenen Fertigungsbahnen stammten, aber bevorzugt an die DAT-Streamer-Verkäufer gingen, deren Bedarf an zertifiziertem Material höher war als bei den Audionen. Wenn es denn stimmt. Als das Datenzeug billiger wurde als das urheberrechtsfinanzlich verseuchte Audiomaterial, war ich sowieso dort angelangt.

Hans-Joachim
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#8
Also,

meine Sony-DAT-Cassetten sind aus 1987- ca. 1996 (etwa 150 Stck.) sind unauffällig; auch auf TASCAM (DA-P1, DA30, DA45HR) oder Pioneer-DAT-Recordern.

Hans-Joachims Hinweis auf die mindestens gelegentliche Kontrolle auf die Fehlerrate ist zentral.

Mein 1. DAT (Sony DTC1000ES) bekam diese Fehlerampel (2-LED, mancher kennt sie vom PCM2500 oder vom Fostex D20; siehe mein AVATAR! Hier: PCMR700). So war es mir schon früh möglich Effekte festzustellen. Im wesentlichen kann man festhalten, daß DAT-Cassetten nur am physikalischen Anfang oder Ende entladen/geladen werden sollten, die ersten 60, besser 120 Sekunden nicht bespielt (nur ABS-Zeit, also Mute) werden sollten und hoher Stress an Umkehrpunkten (exzessives Rangieren um z.B. Start-Indizes oder Locator-Punkte) vermieden werden sollte. Verfügt man über ein Gerät mit Fehlerratenkontrolle (vorzugsweise numerisch, ggf. mit ABS-Zeit-Speicher, DA40/45HR), wird man Zusammenhänge schnell erkennen.
Jedoch ist man dann auch in der Lage frühzeitig/rechtzeitig die Notwendigkeit eines Backups dieser Cassette/dieses Tracks zu erkennen; DANN eben noch ohne Interpolation/Muting!
Beim Rangieren (gerne auch bei Jog/Shuttle-DAT´s) ist die Wichtigkeit der Andruckrolle enorm. Sie verfügt im ungünstigen Fall (Verhärtung/Deformation duch hohe Laufleistung oder hohe Geräteinnentemperatur) über "Bandführungs", besser Band-Entführungsfähigkeiten (das Back-CUE ist sehr riskant) was zu Bandsalat führen kann.

Und schon wird dann über das Band/die Cassette gewettert.
Mir sind lediglich Maxell-DAT´s aufgefallen, welche im hohen Alter offensichtlich etwas "schwerer gingen". Die Fehlerraten sind, korrektes Tracking/Bandzug der Geräte vorrausgesetzt, unter den Herstellern ähnlich; die Hardwareeinflüsse nach meinen Erfahrungen (Sony, AIWA, Fostex, TASCAM, Panasonic, Pioneer) um Kategorien größer.
Die Cleaning-Anzeige mancher Sony-DAT´s (700ZE, DTC790, ZA5, DTC2000ES, A8, A9...) geht auf den internen Betriebsstundenzähler zurück und hat keinerlei Zusammerhang mit aktueller Fehlrrate; die Cleaning-Anzeige bei Panasonic hingegen ist tatsächlich Fehlerratenabhängig. Sie sollte eigentlich "Error-Warning" (und ist es laut der Manuals auch) heißen, denn die Köpfe sind es nach meiner Beobachtung nie gewesen.
Auch ungezählt sind die DTC55ES deren "Automatische Kopfreinigung" (Schaumstoffrolle) sich in all den Jahre VOLLSTÄNDIG aufgelöst und im Laufwerk verteilt hat. In dunkler Vorahnung habe ich diese Rolle seit 1991 aus allen DAT´s die mir (zur Modifikation) in die Finger kamen ersatzlos entfernt. Beschwert hat sich bis heute niemand. Lediglich die in manchen Modellen anzutreffende Kunststofffahne (700ZE z.B.) ist durchaus sinnvoll und wirksam.

Gruß
Rick
Some unions are based on trust,
some unions are a must...
(John Lydon)
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