Markenkult
#51
Argument!

Am frühen Abend waren es hier in Berlin noch 32°C, Balkontemperatur ohne Sonne.
Um 19.30 Uhr war ich einkaufen und leicht verpeilt. Die Kassiererin schaute mich etwas merkwürdig an, weil ich das Leergut auf das Band stellte, aber den vollen Einkaufswagen vorbeischob...

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#52
Ich Hatte heute Morgen um 7:30 Uhr schon 27°C im Zimmer.
Balkontemperatur.............. Daran denke Ich nicht mahl mehr.
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#53
Mal wieder zum Thema:

Ist eigentlich GRUNDIG auch Markenkult ?

Davon gab´s doch damals mehr als genug, ebay ist voll von irgendwelchen Kellerfund-TK´s und ein Tonbandgerät dieser Marke doch so "selten" wie heute ein VW-Golf .......

Was meint ihr ??

Ich frage deshalb, weil die Grundigs in eurer Aufzählung bisher nicht vorkamen.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#54
Hm, Grunsig = Markenkult?

Vielleicht bin ich als passionierter und bekennender Grundig-Geräteverächter der falsche Ansprechpartner für diese Frage, aber ich würde eher sagen, nein.
Grundig ist für mich der Inbegriff für bodenständige Geräte für Spießerwohnzimmer mit Häkeldeckchen auf den Sessellehnen (ich meine das nicht persönlich, das ist nur ein wenig überspitzt veranschaulicht). Damit folgen sie nicht unbedingt dem Geheimrezept für Kultgeräte oder Kultmarken. Auch wenn es in letzter Zeit in gehobenem Maße diese abscheuliche Retro-Welle für alles, was vorher bieder und spieíg war. Ob es in diesem Zuge zu einem Grundig-Hype kam, vermag ich nicht zu sagen, eher nicht, denke ich.

Gruß
Niko
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#55
Hinter dem Wort Kult versteckt sich das Verb verehren. Ich glaube kaum, dass irgendeiner Grundig-Geräte verehrt hat. Grundig war Masssenware. Ich würde nicht alles, was früher mal auf dem Markt erfolgreich war, als Kultware bezeichen.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#56
Interessante Ansichten.

Ich dachte eigentlich, dass auch ein alter Käfer Kult wäre. Die waren mindestens so spiessig wie das Grundig-TB auf dem Häkeldeckchen. Damit scheinen die Leute jedoch kein Problem zu haben, der Käfer ist definitiv Kult.

Das alte Grundig TK 20 (und ähnliche) anscheinend nicht.........hmmm, ich erlaube mir da jetzt mal grundsätzlich anderer Meinung zu sein. Denn das, was ihr (speziell an Japanern) als Kult bezeichnet, wäre etwa gleichzusetzen mit Toyota-Schnulli-4-Türer aus den Siebzigern. Der wäre dann auch Kult. Ob das zusammenpasst ????

Ich hoffe, ich habe jetzt für ordentlich Zündstoff gesorgt ;-)

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#57
Also ich habe nie behauptet, dass Japan-Geräte Kultgeräte sind. Auch das waren Massengeräte.

Big Grin

Zum Käfer, vielleicht ist der gewählte Begriff Massenware doch nicht so ganz treffend. Wenn man die A77 als Beispiel nimmt, so könnte sie schon als Kultgerät zählen. Den Stückzahlen nach, war sie aber auch eine Art Massenware, bezogen auf ihre Bauart. Beim Käfer ist es mehr die Einzigartigkeit, es gab in Deutschland kein Auto, was so lange gebaut wurde.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#58
Toyota ist auch kein KULT und Trotzdem der Meist Verkaufte der Klasse......XYZ usw.

Ich denke das man da ein Wenig die Autos weg Lassen soll. Was zählen würde, wären die MEIST VERKAUFTEN Marken, Davon eine Top 10 Erstellen Berüksihtigend Die Jahren von z.B. 1070 bis 1989.
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#59
Toyota Schnulli 4-Türer?

Der Cressida ist definitiv Kultware, eben weil er so hässlich ist. Die unsägliche Formgebung, gepaart mit dem Namen, bei dem sie anscheinend von Shakespeare inspiriert waren, verhilft diesem Stück rostigen Japan-Barocks, genau wie dem Crown zum Kultstatus. Hier haben wir sie, die kultfördernden Faktoren: Kleine Stückzahlen, schlechtes Styling, interessanter Name...

Gruß
Niko
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#60
Also mir würde der Toyota Crown gefallen. Großer Motor richtigrum (längs) eingebaut, Starrachse hinten, bequem und eckig. Barock, aber irgendwie doch mit mehr Stil als heutiger Einheitsbrei.

MfG

DB
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#61
Was z.T. ist ein Toyota-Schnulli?

Fragt sich ein Astra-G-Fahrer?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#62
Zitat:mash postete
Was z.T. ist ein Toyota-Schnulli?

Fragt sich ein Astra-G-Fahrer?
Eine Fahrende Akai mit Amputierte (Ohne) GX Köpfe. Big Grin
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#63
Also, auch wenn wir hier etwas abdriften: ich breche mal eine Lanze für meine Automarke und behaupte, das ist Kult: ALFA ROMEO.

Vielleicht in diesen Tagen etwas unpassend für die Freunde des runden Leders unter uns, aber die Alfa-Fahrer sind schon eine eingeschworene Gemeinde und verehren alle Modelle, auch die alten. Ich fahre mittlerweile den zweiten 156er und mir geht immer wieder "das Herz auf", wenn ich ihn nur sehe.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#64
Wen Schon, Den Schon. Was Kultiges ?
Hier:

http://www.bandit-online.de/

Ich denke die Filmen mit Bandit und Knight Rider sind noch im Gedächniss oder? :-)

Aber.........last uns Zurück zur TB Gehen sonst sind wir gleich in der Kfz Kategorie Big Grin

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...m=lastpage
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#65
Also Leute, ich sehe, was Autos betrifft, habt ihr Geschmack.

Auch ich stehe auf die alten barocken Japaner und auch Alfas, doch die waren damals wie heute so exotisch, dass das kein Kult sein kann. Kult ist das nur für die kleine, verbliebene Fan-Gemeinde, diese Autos wurden aber nicht von der Masse gekauft.

Der Duden umschreibt Kult (Kultstatus) folgendermassen: Zustand grosser allgemeiner Beliebtheit. Noch mal kurz zu den Autos: like it or not- aber das waren z.B. der Opel Kadett-C, Rekord, alles Familien- und Gähnkutschen, die heute definitiv Kultstatus haben. Siehe auch Ford, VW, Benz/8 u.ä. Also alles, wo die ältere Generation heute (z.B. bei Treffen) wieder davorsteht und den Spruch "So einen hatten wir auch mal" loslassen.

Und um wieder zum Thema zu kommen: Bei den TB´s sind das m.E. genau die Kisten, die Otto Normalverbraucher in den 60ern und 70ern auf dem Häkeldeckchen oder dem Musikschrank stehen hatten und das waren nun mal - ob´s euch nun passt oder nicht - in erster Linie Schundigs. Also: Kult. Wenn ein Oldie in meine Wohnung kommt oder ich mit dem TK irgendwas zum Auto latsche, höre ich diesen "hatte ich auch mal" Spruch ständig. So bin ich auch zu richtig schönen Stücken gekommen, viele haben diese Kisten heute noch irgendwo rumstehen, siehe auch Sperrmüll und Flohmarkt. Und das ist der feine Unterschied: den Grundig-Tonbandkoffer kennt von der älteren Generation heute noch jeder, bei den anderen - egal ob Philips,TFK oder Saba - trifft das nicht so häufig zu. Vielleicht ist das ja der Grund, warum einige heute Die "Hassmütze" aufhaben, keine andere Marke polarisiert mehr !!

Einars Idee, eine Top-Ten der meistverkauften (und deshalb kultigen) Geräte aufzustellen, finde ich super. Allerdings sollten wir da einen anderen Zeitraum abstecken, nämlich den, in dem TB-Geräte gekauft wurden wie geschnitten Brot: 1960 bis 1970. Und nun ratet mal, welche Marke da defintiv das Rennen macht ? Genau - so isses.......Oder will mir da ernsthaft jemand widersprechen ??

Thomas
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#66
Zitat:grundig tk 240 postete
nämlich den, in dem TB-Geräte gekauft wurden wie geschnitten Brot: 1960 bis 1970. Und nun ratet mal, welche Marke da defintiv das Rennen macht ? Genau - so isses.......Oder will mir da ernsthaft jemand widersprechen ??
Nein. Solange die Konkurrenz in der bürgerlichen Preisklasse vor allem aus Telefunken bestand, haben sich die Grundig-Bandgeräte prächtig verkauft. Und man muß den Grundigs ja auch lassen, daß die damals von ihnen erfolgreich praktizierte "Anfix-Methode" für das Tonbandhobby mit billigen, aber für einigermaßen ambitionierte Benutzung ungeeigneten Primitivstgeräten vom Schlage TK-146 nicht dumm war. So konnte man den Kunden, die Spaß an der Sache gefunden hatten, nach kurzer Zeit ein höherwertiges Gerät verkaufen, bei dem dann das Geld schon deutlich lockerer in der Tasche saß (schließlich will man ja nicht zwei mal zu wenig ausgeben).
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#67
Stimmt genau. Nach dem aufreibenden Benutzen meines Erstgerätes habe auch ich mich 1988 entschlossen, einmal richtig Geld in die Hand zu nehmen und mir die B 77 MK II neu gekauft. Läuft auch wie am ersten Tag - nur: wenn´s mal wieder was für´s Herz sein soll, wird auch heute noch das in Ehren ergraute TK 240 benutzt, Lo-Fi macht auch mächtig Spass........Und: zumindest bei mir haben diese beiden Geräte dazu beigetragen, dass aus dem Tonband-Hobby mittlerweile eine SUCHT wurde: zu der B 77 kamen noch 13 weitere Revoxe aller möglichen Baureihen dazu und das TK 240.....naja......hat heute rund 60 weitere Geschwister gleicher Marke.

Somit stimmt auch das mit dem "anfixen", bei mir hat´s 100%ig angeschlagen !!

Es sind auch einige UHER, Philips, Telefunken dabei, aber ob das Kultgeräte sind ?

Zum TK 146: Primitivstgerät - ja. Aber wenn dadurch der Benutzer später zur Akai, Revox, Philips u.ä. kam, hat es sich doch gelohnt, oder ?? Abgesehen davon, dass man sich in den 70ern lieber kein Grundig mehr kaufte, denn da kam dann leider nur noch Mist aus Fürth.

Bleiben wir beim Thema: Die einzige transistorisierte KULT-Maschine war meines Erachtens die Revox A-77. Auch wenn viele sie nicht mögen. Und die TOP-Five der 50er/60er (Röhrenzeit) sind für mich:

1. Grundig TK 5
2. Grundig TK 20
3. Grundig TK 14/17/19/23
4. Grundig 40er-Reihe
5. Grundig TK 245.

Ziemlich einseitig, wie ?

Waren aber mit Sicherheit die damals meistverkauften und somit die kultigsten (siehe DUDEN-Definition)

Puh, das gibt böses Blut........ ;-)

Thomas
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#68
Zitat:grundig tk 240 postete
Abgesehen davon, dass man sich in den 70ern lieber kein Grundig mehr kaufte, denn da kam dann leider nur noch Mist aus Fürth.
Ich denke, der wichtigste Grund für den Bedeutungsverlust von Grundig in den 70ern waren die aufkommenden Kassettengeräte. Wer einfach nur aufnehmen wollte und in den 60ern dafür noch eine einfache Grundig-Maschine gekauft hätte, hat in den 70ern zu einem leichter zu bedienenden, kleineren, netzunabhängigen und billigen Kassettenrekorder gegriffen. Die Leute, die dem Spulentonband die Treue hielten, wollten Geräte mit drei Motoren und großen Spulen, und auf diese Bedürfnisse hat Grundig ja erst viel zu spät reagiert.
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#69
Dann dürfte auch Uher Kult sein!

Allerdings im etwas höherpreisigen Segment in den 60ern mit Transistortechnik.
Royal de Luxe und Report, kennt praktisch jeder, der die Tonbandzeit aktiv miterlebt hat.
Vermutlich Royal im Schaufenster gesehen, in die Geldbörse geschaut und dann aus Preisgründen z.B. Grundig gekauft...

Andreas, DL2JAS
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#70
Ich habe noch einen T-5000 Tuner von Grundig, aus den Anfängen der 80er Jahre. Das war Grundigs erster Synthesizer-Tuner. Obwohl ich ihn schon ein paar mal reparieren musste, bin ich immer noch zufrieden mit ihm. Das Gerät ist Made-in-Germany, allerdings sehen viele vor allem mechanische Bauteile schon recht asiatisch aus. Die Halbleiter sind allerdings europäisch.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Gerät so am Rande zum Kultgerät einzuordnen ist.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#71
War das wirklich der erste Synthesizer-Tuner?

Aus der gleichen Zeit habe ich von Grundig einen ST 1500 in braun, auch europäisches Innenleben.
Mir hat der Radioonkel erzählt oder ich habe es aus Prospekten entnommen, dieser sei der erste Synthesyzertuner von Grundig. Ob es stimmt, habe ich nie überprüft. Wenn Du was in der Richtung berichten kannst, fände ich das ganz interessant.
Einen gewissen Kultstatus hat er bei mir und taugt auch was.

Andreas, DL2JAS
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#72
Ist der ST1500 nicht technisch ein ST7500? Der kam später, als Grundig eine flache Serie heraus brachte.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#73
Tschuldigung, weiß ich nicht, aber flach ist der ST 1500.

Er ist etwa 6 cm hoch ohne Füße und hat eine grüne Digitalanzeige Fluoreszenz, nicht LED oder LCD.

Andreas, DL2JAS
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#74
Ich habe nur ein Bild des ST7500 gefunden:
[Bild: DSC08443.JPG]


Von dem T5000 habe ich nur den passenden Verstärker gefunden:
[Bild: 2d_3.JPG]

Mein Gerät ist allerdings braun.
Gruß,
Michael/SH

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#75
Zitat:timo postete


Was ich mich dabei frage: Was zeichnet diese Marken aus?
...

Hat jemand eine Theorie?
Tja, wenn es eine Theorie darüber gäbe, wie ein Produkt zum KULTOBJEKT
wird, würden sich die Marketingstrategen die Hände reiben.

"Kult" bedeutet ja, wie ein Mitglied bereits zuvor formuliert hat, so etwas
wie (Götter-)Verehrung.
Und damit sind wir bei der eigentlichen Sache:
die Ansichten, ob etwas verehrungswürdig ist oder nicht, sind völlig sub-
jektiv. Bei Konsumgegenständen (Autos/Möbel/HiFi/...) spielen sicher
Qualität, "Wertigkeit", Design, Zeitgeist etc. eine grosse Rolle wobei es
wohl ein Mischmasch aus allem sein dürfte. Es muss nicht unbedingt
ein qualitativ hochwertiger Gegenstand automatisch zum Kultobjekt taugen.
Auch sagt Kult nichts darüber aus, wie lange die Periode der Verehrung
anhält. Kult ist endlich ! (Man denke an die "Farbklecks-Aufkleber", die
sich in den 70er jeder dritte auf sein Auto gepappt hat).

Beschränken wir uns auf HiFi & TB's: für den Laien ist ein TB an sich schon
irgendwie "kultig", egal was vorne drauf steht. Der Kenner indess
trennt da schon schärfer: so nach dem Motto - "Phillips: neee Danke,
Revox: ja gerne". Wobei Revox-Geräte generell einen legendären Ruf
haben. Dass nicht alle Geräte aus diesem Hause diesen auch uneinge-
schränkt verdienen, wissen wiederum nur einige Eingeweihte.
Für die breite Masse ist Revox eben der Inbegriff von "Wertigkeit".
Irgendwie haben`s die Revox-Leute einfach hingekriegt, dass die
Produkte diesen Status haben (auch wenn es tatsächlich Revox-"Gurken"
gibt...). Dass mag z.T. auch an der übersichtlichen Modellpolitik liegen
aber ich glaube, schlussendlich ist soetwas ein Stück Glücksache.

Natürlich schnalzen die Fans auch bei einer grossen Technics 1500 oder
einer Teac 2000R mit der Zunge (und dies sicher auch berechtigt...) aber
die breite Masse kennt diese Geräte nicht und deshalb haben diese
auch nicht diesen Kultstatus.

Also: Kultgegenstände werden nicht mal so eben entworfen. Da muss
einfach vieles zusammen passen, bis es zum Kult kommt.

Übrigens: Kopf hoch, Ihr Grundig-Telefunken-Saba-Sony-Betreiber...
...lasst Euch Eure Maschinchen nicht madig quatschen. Wenn es Spass
macht, mit den Teilen "zu spulen", dann ist alles in Ordnung. Ich für
meinen Teil habe sogar `ne B&O - und trotzdem meine Freude dran!


Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#76
Lieber Michael/SH

Ich vermute, der T7500 ist etwas moderner. Mein ST1500 zeigt nur die Frequenz an, nicht den Sendernamen.

Andreas, DL2JAS
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#77
Zitat:dl2jas postete
Lieber Michael/SH

Ich vermute, der T7500 ist etwas moderner. Mein ST1500 zeigt nur die Frequenz an, nicht den Sendernamen.

Andreas, DL2JAS
Der T7500 ist kein RDS-Tuner, man konnte nur den Senderspeicherplätzen Namen geben. Er kam so ca. 1982 auf den Markt.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#78
Zitat:grundig tk 240 postete
Opel Kadett-C, Rekord,Benz/8 So einen hatten wir auch mal"
C-Kadett war mein erstes Auto. Heute steht ein /8 in der Garage.
Damals warens billige Karren zum Aufkaufen und Aufbrauchen.
Aber aus heutiger Sicht ganz solide Ware ohne große Elektronik.
Alles billig und selber reparierbar.

KULT
entsteht aber woanders: Mein erstes TB war ein Grundig TK 40. Mein Vater wollte es entsorgen, da es nicht richtig lief. Ìch war 10 oder 11 Jahre alt. Ich schraubte es auf, murkste drin herum, bog an der Bremsspange der linken Spule, tauschte eine EL 84 aus, hätte mich fast per Stromschlag ins Jenseits befördert, bei Berührung zerbröselte sofort die Zinkdruckhalterung des Tonkopfes, ich reparierte mit großzügig Superkleber und Kopfjustage nach Augen- und Ohrenmaß Smile
Und dann? - ja dann lief die Kiste auf allen vier Spuren und klang nicht halb so übel, wie ich erwartet hatte - vor allem mit 19cm/s war das Ding super.
Bänder gabs damals noch nagelneu im Laden. Und so legte ich los und war vom Virus gefressen, der mich bis heute nicht losließ. Wink

Ein TK 600, das mich fast zum Wahnsinn trieb, folgte. Und dann kaufte ich mir Willi Studers B 77 nagelneu - was für ein Tag !!!

Aber trotz aller folgenden Basteleien an Sperrmüllfunden (Telefunken, Grundigs und alles mögliche andere, übrigens Superschön: Quelle Simonetta !!!):
Mein TK 40 ist und bleibt für mich KULT und ich halte ihm die Treue (auch wenn es zZ wieder mal nicht läuft Wink).

Auch der C-Kadett als mein erstes Auto hat für mich Kultwert. Es ist also bei mir mehr das persönliche Erlebnis, das etwas zum Kult werden läßt.

Ansonsten ist es eher eine Geschmacksfrage, finde ich.
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#79
Man kann aufgrund des persönlchen Geschmacks natürlich alles zu einem "Kultgerät" erklären. Ganz ebay ist voll von derartigen "Kult"-Gegenständen, die keine sind.

Ich denke, ein Kult hat etwas mit einem Tanz um das goldene Kalb zu tun. Man braucht dazu nicht nur ein geeignetes Kalb sondern auch ein paar Tänzer, die nicht nur da sind und sagen "schön isses" sondern auch einen Tanz drumherum aufführen, abseits jeglicher Rationalität.

Das macht für mich den Kult aus: Liebhaberei abseits der Vernunft, langfristige Modeerscheinung, emotionale Zuwendung zu einer Sache.

Es kommt natürlich auch darauf an, aus welcher Position heraus man sich einem Gegenstand zuwendet. Wer, aus welchen Gründen auch immer, eine Bandmaschine braucht, wird eine A77 keineswegs als "Kult" empfinden, sondern als aus pragmatischen Gründen gewähltes Mittel zum Zweck. Bei einem Sammler und Liebhaber sieht das schon anders aus.
Michael(F)
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#80
Was mich bei der ganzen Diskussion wundert, ist daß darin der Name Braun nur ein einziges Mal auftaucht. Ich kann die technische Qualität der Braun-Geräte zwar nicht einschätzen, aber es gibt nach wie vor eine kaufkräftige Szene von Leuten, die alles von Braun wegen des Designs sammeln. Mein Geschmack ist das nicht, aber spätestens ab den frühen 70ern hat Braun sicher eine stilbildende Funktion gehabt.

Ansonsten sehe ich es auch so, daß ein Kult zu einem guten Teil von den Erinnerungen lebt, die Leute mit längst vergangenen Produkten verbinden. Gut zu sehen ist das dann, wenn die Übertragung eines Kultstatus auf aktuelle Produkte gelingt (bei Autos fallen mir der New Beetle und der Mini ein).

A propos Erinnerungen: Gab es eigentlich jemals Bandmaschinen von BASF? Ich hatte einmal einen Receiver dieser Marke (wurde m.W. von Luxman gebaut), und da BASF bei den Tonträgern sehr engagiert war, wäre es eigentlich folgerichtig gewesen, sich mit Tonbandgeräten zu profilieren.

Gruß, Hans
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#81
Neben Braun kann man auch Bang Olufsen erwähnen. Hier war es vor allem das Design und der Sinn für's Aussergwöhnliche, der den Kult verursachte. Bei Bang Olufsen kochten man zwar nur mit Wasser, schaffte es mitunter nicht einmal, die Endtemperatur zu erreichen, aber der Wassertopf war von erlesenem Aussehen.

BASF-Tonbandgeräte sind mir nicht bekannt. Ich meine auch nicht, daß das eine besonders gute Idee gewesen wäre. Wenn der Hersteller einer Maschine in die BDA reinschreibt, das Gerät sei auf die "vorzüglichen Eigenschaften des Bandes BASF xyz" eingemessen, so bringt das viel mehr. Und wenn Braun bei BASF die Braun-Bänder fertigen lässt, so ist das auch ein attraktives Geschäft. Dies würde gefährdet, wenn die BASF den Bandmaschinenhersteller hätte Konkurrenz gemacht.

Bei den Cassetten hat man darauf nicht mehr Rücksicht genommen und selber Geräte angeboten. Vielleicht war zu dem Zeitpunkt, als BASF ins Gerätegeschäft einstieg, das Ende der Bandmaschine schon abzusehen.
Michael(F)
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#82
Stimmt, das klingt schlüssig. Vielleicht wäre es so gewesen, wie wenn Microsoft anfinge PCs zu bauen - sie könnten dabei nur verlieren.

Gruß, Hans
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#83
Zitat:Michael Franz postete
BASF-Tonbandgeräte sind mir nicht bekannt. Ich meine auch nicht, daß das eine besonders gute Idee gewesen wäre.
Kleiner abschweifender Gedanke: Welche Firmen haben überhaupt sowohl Tonbänder als auch Tonbandgeräte hergestellt? Philips und Sony fallen mir spontan ein. Hat Ampex auch mal wirklich Geräte gebaut?
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#84
´
Kleine, abschweifende Antwort:
Ampex war zunächst reiner Gerätehersteller, hat später dann die Firma "Irish" -richtig, die mit dem Kleeblatt-, übernommen.

Irish wurde kurz nach dem II Weltkrieg von Major Orr in Opelika, Alabama gegründet, nachdem dieser aus Deutschland einiges Know- How mitgenommen hatte.

Ampex wurde von dem Exilrussen Alexander Poniatoff, ebenfalls kurz nach dem Krieg gegründet. Ampex brachte als erstes Gerät das Model 200 heraus, welches z. B. von Bing Crosby und der Senderkette ABC benutzt wurde. Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts brachte Ampex den ersten brauchbaren Videorecorder -allerdings nur für das Fernsehen- heraus.

Später hat Ampex ebenso wie 3M Scotch die Magnetbandfertigung aufgegeben. Aus den Resten der vorgenannten Unternehmen entstand 1995 dann Quantegy.

Ein maßgeblicher Techniker bei Ampex war ein gewisser Ray Dolby, der sowohl als Video- als auch Tontechnikingenieur viele Entwicklungen vorangetrieben hat.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#85
Ampex hat Studiomaschinen gebaut, von Consumergeräten ist mir nichts bekannt.
Michael(F)
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#86
´
Ampex- Infos satt von einer amerikainschen Seite:
http://recordist.com/ampex/apxlit.html
und hier
http://recordist.com/

Stöbern lohnt sich, zumindest wenn man englisch verteht.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#87
Zitat:Hans postete
Vielleicht wäre es so gewesen, wie wenn Microsoft anfinge PCs zu bauen - sie könnten dabei nur verlieren.
Aber das tuns sie doch, Microsoft stellt die XBox her, verkauft Unmengen von Peripherie-Geräten und hat über die Logo-Vergabe (XP ready ...) und Zertifikats-Vergabe die Hardwarehersteller und Distributeure relativ stark in der Hand. Im Prinzip behandelt MS indirekt die Hardwareproduzenten wie einen Zulieferer zu ihrem Betriebssystem.
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#88
Zitat:Lego postete
Zitat:Hans postete
Vielleicht wäre es so gewesen, wie wenn Microsoft anfinge PCs zu bauen - sie könnten dabei nur verlieren.
Aber das tuns sie doch, Microsoft stellt die XBox her, verkauft Unmengen von Peripherie-Geräten und hat über die Logo-Vergabe (XP ready ...) und Zertifikats-Vergabe die Hardwarehersteller und Distributeure relativ stark in der Hand. Im Prinzip behandelt MS indirekt die Hardwareproduzenten wie einen Zulieferer zu ihrem Betriebssystem.
Na ja, die Xbox würde ich nicht zu den PCs rechnen. Mäuse können sie gut, Tastaturen so lala, sonstige Peripherie mal so, mal so. Aber sie bringen nichts auf den Markt, womit sie ihren OEM-Systemkunden ernsthaft ins Gehege kommen. Hardware und OS aus einer Hand gibt es eigentlich nur bei Mainframes, Embedded-Anwendungen und im Consumerbereich von Apple.

Und zum guten Teil ist das auch der große Pferdefuß für Windows. Bei der Zertifizierung muß so mancher Kompromiß eingegangen werden, teilweise sind Anforderungen unscharf formuliert, und alle Naslang kommt etwas Neues an Peripherie und Laufwerken auf den Markt. Wenn Microsoft selbst PCs bauen würde, könnten sie wohl eine ähnliche gute Abstimmung zwischen Hard- und Software hinbekommen wie Apple, aber dafür würden sie ihre Kunden vergrätzen und hätten außerdem noch einen guten Teil der Kartellbehörden dieser Welt am Hals.

Aber ich sehe schon, das wird jetzt völlig OT. Zum Thema paßt es vielleicht gerade noch, weil Microsoft so absolut kultunverdächtig ist ;-)

Gruß, Hans
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#89
Zitat:Hans postete
(...) Aber ich sehe schon, das wird jetzt völlig OT. Zum Thema paßt es vielleicht gerade noch, weil Microsoft so absolut kultunverdächtig ist ;-)
Apple ist dafür um so mehr kultverdächtig.
Michael(F)
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#90
[OFF Topic]

Zitat:Hans postete
Aber ich sehe schon, das wird jetzt völlig OT. Zum Thema paßt es vielleicht gerade noch, weil Microsoft so absolut kultunverdächtig ist ;-)
Das war aber auch schon mal anders, wir erinnern uns sicher an die langen Schlangen vor den Geschäften als Windows 95 auf den Markt kam?

Damals war Apple absolut unkultig und IBM ebenso verpönt.

Anderer Vorschlag für Kulte:
Amiga
Atari
C64

BTW:
Je länger ich über Kulte nachdenke, desto dämlicher wirkt sehr vieles von dem Verhalten derjenigen, die diesen Kult betreiben oder zu Geschäftszwecken gern fördern.

Im Ebay-Zeitalter sorgt jedenfalls irgendein x-belibiger Kult immer dafür, daß sich irgendwelches altes trotz seines geringen Nutzwertes auch an "Nicht-Liebhaber" als Impulskaufware absetzen läßt.
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#91
Zitat:Lego postete
Das war aber auch schon mal anders, wir erinnern uns sicher an die langen Schlangen vor den Geschäften als Windows 95 auf den Markt kam?
Wenn es damals überhaupt so etwas wie einen Kult um Windows 95 gab (kann man von Kult sprechen, wenn Leute sich für ein Produkt in eine Schlage stellen, von dem sie nicht mehr kennen als die vollmundigen Verheißungen des Herstellers?), dann hielt er nur ein paar Tage.

Ich habe nach dem Erscheinen von Windows 95 eigentlich eher beobachtet, daß plötzlich ein Kult um MS DOS und OS/2 entstand. :-)
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#92
Zitat:Lego postete
[OFF Topic]

Zitat:Hans postete
Aber ich sehe schon, das wird jetzt völlig OT. Zum Thema paßt es vielleicht gerade noch, weil Microsoft so absolut kultunverdächtig ist ;-)
Das war aber auch schon mal anders, wir erinnern uns sicher an die langen Schlangen vor den Geschäften als Windows 95 auf den Markt kam?
Stimmt, ich erinnere mich - ich habe seinerzeit sehr gelacht über diesen Hype. Da hatten es die MS-Leute endlich geschafft, die Funktionalität von Mac OS 7 einigermaßen mit Windows nachzubilden, und die Anwender taten so, als hätte Bill Gates persönlich den Stein der Weisen entdeckt. Und jetzt scheint sich das Spiel mit Vista zu wiederholen. Aber eben so, wie sich die Geschichte immer wiederholt: Das erste Mal wird das Stück als Tragödie aufgeführt, das zweite Mal als Farce. Ich könnte fast wetten, daß auch in Vista irgendwo noch das Gate A20 emuliert wird.

Aber es ist trotzdem ein schönes Beispiel dafür, daß die Wahrnehmung sich zuweilen ungerne von Fakten irritieren läßt, und insofern paßt es zum Stichwort Kult.

Gruß, Hans
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#93
Zitat:timo postete
Wenn es damals überhaupt so etwas wie einen Kult um Windows 95 gab (kann man von Kult sprechen, wenn Leute sich für ein Produkt in eine Schlage stellen, von dem sie nicht mehr kennen als die vollmundigen Verheißungen des Herstellers?), dann hielt er nur ein paar Tage.
Nunja "deine Tage" hatten etwas mehr als drei Jahre Vorlauf, der Soundtrack zu diesem vermeintlich "tagelangen" Kult hieß ([Start] me up) und wurde bei den Rolling Stones in Auftrag gegeben und eingespielt.

Als Nachlauf für diese Kampagne würde ich mal eben so zwei Jahre ansetzen. Mit Windows 98 und XP ging dieser Quatsch dann wieder von vorne los. Absichtliche Verzögerung um die Spannung und Medien-Aufmerksamkeit zu erhöhen. Mit Vista (Longhorn) das gleiche.

Ich gehe schon davon aus, daß sich in die Schlange stellen (oder vor dem Kino übernachten bei nahezu Star Wars-Filmen) Symptome für Kult sind.

Ein weiteres Symptom für Kult ist denke ich auch mal, daß manche Zeitgenossen (ohne wirkliche Meinung) gerne auf solche fahrenden Züge gern aufspringen um "in" zu sein und zu extremen Reaktionen und für vernünftigere und aufgeklärtere Zeitgenossen nervigem Fanboyism neigen.

Ins englische übersetzt kommt Hype sicher diesem Teil dse Wortes Kult am nächsten. Das passt auch recht gut, weil es sich bei Kulten (religionsähnliche Glaubensgemeinschaften, Sekten, Glaubensbekenntnisse) auch um nichts anderes als Marketing und Werbung für irgendwelche Vereine handelt, die auch gewinnorientierte Images vermitteln, insofern vergleichbar der katholischen Kirche, Scientology oder Baghwan.

Wie ich bereits angedeutet habe ist Kult also zT auch Werbung zum Zwecke des Verkaufs oder aber einfach etwas banal religionsähnliches auf einen Zeitgeist ausgerichtet.
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#94
Zitat:Lego postete
Nunja "deine Tage" hatten etwas mehr als drei Jahre Vorlauf, der Soundtrack zu diesem vermeintlich "tagelangen" Kult hieß ([Start] me up) und wurde bei den Rolling Stones in Auftrag gegeben und eingespielt.
Gut - den PR-Kult im Vorfeld will ich nicht bestreiten. Nach dem Erscheinen von Windows 95 bewahrheitete sich dann eher die Zeile des Stones-Liedchens, die Microsoft aus guten Gründen nicht mehr in den Werbespot übernommen hatte: "You make a grown man cry".

Da ist halt der Unterschied zu Apple: Der Kult um deren Produkte überlebt die Markteinführung.
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#95
Zitat:timo posteteDa ist halt der Unterschied zu Apple: Der Kult um deren Produkte überlebt die Markteinführung.
Das ist durchaus möglich, denn das Marketing bei Apple (lange Jahre ein Looser) funktioniert scheinbar etwas produktunabhängiger, dafür muss es aber durch einen sehr kostenintensiven Marketingmotor und ausgefallenes Design (in allen Richtungen) angetrieben werden. Mit ein Baustein ist aber auch nur die über die hohen Preise vermittelte Wertigkeit (trotz des verbauten China-Gerümpels). Außerdem brauchen sich Apple-Produkte nicht mit dem Mittel- und Niedrigpreis abgeben und sind nur in einer übersichtlichen Marktnische präsent, wenn man mal von der Dominanz bei den portablen mp3-Playern absieht. Das war auch schon mal anders und Apple verdankt es Microsoft und mehreren hundert Millionen US-Dollar in Form von Spenden, daß sie überhaupt noch nach 1998/1999 existent sind.

Soweit zum Kult, denn der Kult vergisste schnell den Krampf und die Realitäten um die überteuerten Preise der damaligen Apple Deutschland-Vertretung.

Kult um so etwas wie Apple jedenfalls machen nur Leuts, die mit Realität wenig am Hut haben und die Gnade der späten Geburt erfahren haben, sodass sie den damaligen inkompetenten Sauhaufen nicht mitbekommen haben. Auch heute ist vieles einfach nur hochpreisig und mittelmäßig, also genau wie bei einigen der Mitbewerber auch, nur wird es von den Fanboys und Keynote-Schlachtenbummlern eben anders gefeiert.

Wie gesagt, nicht alles was von den Medien Kult oder Hype genannt, ist auch ein solcher.

Ein weiteres Beispiel wie realitätsfern Kulte sein können:
Zum VW-Käfer kann ich nur sagen, daß im Winter bei den etwa 10km langen Autofahrten in die nächste Stadt immer Frostbeulen an den Füßen gab, wegen der nicht vorhandenen Heizung.

Kult hin oder her, ich hab das Ding als Kind gehasst und würde es auch hassen wenn ich es im Winter fahren müsste.

Kult ist also nur was für den Sommer oder wenn man noch ein zweites Auto wohlgemerkt mit Heizung als Alternative besitzt.

Davon ab, denke ich aber ohnehin, daß Kulte etwas ausschließlich emotionales von einer Bindung geprägtes sind, insofern muss man den Quatsch und das Brimborium was manche um ihre Liebhabereien machen nicht unbedingt immer verstehen können.
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#96
Zitat:Lego postete
Apple (lange Jahre ein Looser)
Looser? Ja, vielleicht in den paar Jahren vor Job's Wiedereinstieg (dem ich nach wie vor übelnehme, daß er den Newton "gestevet" hat). Aber vorher und nachher? Der Marktanteil war (abgesehen von den Apple-II-Zeiten) nie sehr aufregend, aber der Laden hat immer recht gut dagestanden.

Zitat:Lego postete
Mit ein Baustein ist aber auch nur die über die hohen Preise vermittelte Wertigkeit (trotz des verbauten China-Gerümpels).
Die Wertanmutung war eher tatsächlich immer eine Designfrage (ähnlich wie bei vielen Sony-Produkten), aber vor allem das reibungslose Funktionieren der Rechner. Und das ist keineswegs eine Legende. Ich arbeite seit 1992 mit Macs (und die haben ihre hohen Preise alle wieder eingespielt). In dieser Zeit habe ich exakt viermal das System neu installiert: Beim Umstieg von OS 6 auf OS 7, beim Umstieg auf OS 8.5, beim Umstieg auf OS 9.2 und beim Wechsel zu OS X 10.4 (wobei der Wechsel zu 8.5 und zu 10.4 jeweils mit einem Rechner-Neukauf verbunden war). Das ist sowas von nervenschonend, daß ich ihm einen sehr hohen Wert zumesse.

Zitat:Lego postete
Außerdem brauchen sich Apple-Produkte nicht mit dem Mittel- und Niedrigpreis abgeben und sind nur in einer übersichtlichen Marktnische präsent, wenn man mal von der Dominanz bei den portablen mp3-Playern absieht.
Stimmt, auch wenn es mehrere ganz einträgliche Nischen sind. Der große Vorteil war aus meiner Sicht allerdings, daß Apple immer die Hardwareproduktion und die Systementwicklung in einer Hand gehalten hat. Den Systementwicklern war die Plattform, auf denen ihr OS laufen sollte, immer bestens bekannt. Wenn Microsoft in dieser angenehmen Lage wäre, sähe auch Windows anders aus. Und natürlich, wenn MS genug kreative Köpfe hätte - oder kennst Du ein Softwarekonzept, das Microsoft jemals selbst entwickelt und nicht irgendwo abgekupfert hätte?

Zitat:Lego postete
Das war auch schon mal anders und Apple verdankt es Microsoft und mehreren hundert Millionen US-Dollar in Form von Spenden, daß sie überhaupt noch nach 1998/1999 existent sind.
Na ja, um es beim Namen zu nennen: Apple war seinerzeit am Ende. Der ominöse Nachfolger für OS 9 namens "Copland" war völlig aus dem Ruder gelaufen, die Kasse stimmte ganz und gar nicht mehr, mit der OS-Lizensierung hatte die Geschäftsführung ihre einzige Trumpfkarte aus der Hand gegeben. Und was das Existieren betrifft: Letztlich wurde Apple von Next gekapert und eingesackt.

Was die "Spende" betrifft: Das war letztlich ein Deal auf Gegenseitigkeit. Im Zuge der damaligen Vereinbarung mit Microsoft wurden wechselseitig Patente ausgetauscht, was für Microsoft bei weitem wichtiger war als für Apple. Zudem brauchte Microsoft als kartellrechtliches Argument ein weiteres kommerzielles OS neben Windows im Consumermarkt. Und schließlich ist Gates Mac-User der ersten Stunde.

Zitat:Lego postete
Apple (lange Jahre ein Looser)
Looser? Ja, vielleicht in den paar Jahren vor Job's Wiedereinstieg (dem ich nach wie vor übelnehme, daß er den Newton "gestevet" hat). Aber vorher und nachher? Der Marktanteil war (abgesehen von den Apple-II-Zeiten) nie sehr aufregend, aber der Laden hat immer recht gut dagestanden.

Zitat:Lego postete
Mit ein Baustein ist aber auch nur die über die hohen Preise vermittelte Wertigkeit (trotz des verbauten China-Gerümpels).
Die Wertanmutung war eher tatsächlich immer eine Designfrage (ähnlich wie bei vielen Sony-Produkten), aber vor allem das reibungslose Funktionieren der Rechner. Und das ist keineswegs eine Legende. Ich arbeite seit 1992 mit Macs (und die haben ihre hohen Preise alle wieder eingespielt). In dieser Zeit habe ich exakt viermal das System neu installiert: Beim Umstieg von OS 6 auf OS 7, beim Umstieg auf OS 8.5, beim Umstieg auf OS 9.2 und beim Wechsel zu OS X 10.4 (wobei der Wechsel zu 8.5 und zu 10.4 jeweils mit einem Rechner-Neukauf verbunden war). Das ist sowas von nervenschonend, daß ich ihm einen sehr hohen Wert zumesse.

Zitat:Lego postete
Außerdem brauchen sich Apple-Produkte nicht mit dem Mittel- und Niedrigpreis abgeben und sind nur in einer übersichtlichen Marktnische präsent, wenn man mal von der Dominanz bei den portablen mp3-Playern absieht.
Stimmt, auch wenn es mehrere ganz einträgliche Nischen sind. Der große Vorteil war aus meiner Sicht allerdings, daß Apple immer die Hardwareproduktion und die Systementwicklung in einer Hand gehalten hat. Den Systementwicklern war die Plattform, auf denen ihr OS laufen sollte, immer bestens bekannt. Wenn Microsoft in dieser angenehmen Lage wäre, sähe auch Windows anders aus. Und natürlich, wenn MS genug kreative Köpfe hätte - oder kennst Du ein Softwarekonzept, das Microsoft jemals selbst entwickelt und nicht irgendwo abgekupfert hätte?

Zitat:Lego postete
Soweit zum Kult, denn der Kult vergisste schnell den Krampf und die Realitäten um die überteuerten Preise der damaligen Apple Deutschland-Vertretung.

Kult um so etwas wie Apple jedenfalls machen nur Leuts, die mit Realität wenig am Hut haben und die Gnade der späten Geburt erfahren haben, sodass sie den damaligen inkompetenten Sauhaufen nicht mitbekommen haben. Auch heute ist vieles einfach nur hochpreisig und mittelmäßig, also genau wie bei einigen der Mitbewerber auch, nur wird es von den Fanboys und Keynote-Schlachtenbummlern eben anders gefeiert.
Kult war nie meine Sache, und ein Computerhersteller wäre auch nicht das Ziel, wenn ich anfange würde, irgendwelche Objekte oder Institutionen zu verehren. Ich habe es nur immer sehr zu schätzen gewußt, daß ich selbst in den Zeiten der schlimmsten Schlingerkurse meines Lieferanten mit einem zuverlässigen, stabilen System auf einem zuverlässigen, stabilen Computer arbeiten und damit störungsfrei und ohne technische Kenntnisse Geld verdienen konnte.

Gruß, Hans
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#97
Sorry, das ist jetzt ziemlich ausgeufert ... Big Grin
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#98
(Edit: Mit Bezug auf Nachricht 94 geschrieben.)

Huch... ob sich jetzt wohl Matze als überzeugter Apple-Jünger einschaltet? ;-)

Also, ich wollte mit keiner Silbe behaupten, der Mac sei besonders toll. Kann ich auch nicht, weil ich ihn kaum kenne. Mich würde schon dieses Ein-Anbieter-Konzept abschrecken.

Ungeachtet dessen haben Apple-Produkte aber eine treue Fangemeinde. Die Microsoft-Produkte haben zwar eine große Benutzerschaft - aber doch eher weil

- man Standard-PCs im Gegensatz zu Macs auch in Kaufhäusern und Supermärkten kaufen kann.
- Windows schon auf vielen dieser PCs bereits vorinstalliert ist.
- Und wenn's nicht vorinstalliert ist, "besorgt" man es sich halt vom Tresennachbarn aus der Kneipe.
- IE und OE sind dann auch schon drauf. (Immerhin: Wenn man die Leute oft genug mit Pfeifen und Glocken auf Alternativen aufmerksam macht, werden diese angenommen, siehe Firefox.)
- "Word haben wir auch auf der Arbeit, damit kenn' ich mich aus. In alles andere müßte ich mich wieder ganz von vorne einarbeiten."
- "Ich hab' gehört, auf Linux (BSD...) soll kein Word, kein IE und kein OE laufen, das ist nichts für mich."

... also nix mit "Fan" oder "Kult", sondern in vielen Fällen einfach Bequemlichkeit. Oder der nachvollziehbare Umstand, daß man eine Software benötigt, die wirklich nur für MS Windows angeboten wird (die Wahrscheinlichkeit ist ja nun für viele gewerbliche Anwendungen nicht gerade gering).

Insofern schließe ich mich der Aussage, Microsoft sei extrem unkultig, bedenkenlos an. Daran ändert auch der Umstand nichts, daß deren Werbeabteilung es immer mal wieder zwischendurch schafft, eine Hysterie um Produktneuvorstellungen auszulösen.
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#99
Zitat:timo postete
Mich würde schon dieses Ein-Anbieter-Konzept abschrecken.
Das war nicht immer so. Einer meiner bisherigen Macs war z.B. ein Umax Pulsar, also einer der offiziell lizensierten Clones. Vorteile hatte dieses Gerät nicht, außer daß es etwas günstiger war als der entsprechende Apple-Rechner. Dafür gab es einige Nachteile. Beispielsweise das eingebaute CD-Laufwerk. Das war keins der von Apple unterstützten Geräte, also konnte der generische Treiber damit nichts anfangen. Zwar lag ein Treiber bei, mit dem im Alltag kaum Probleme auftraten, aber einige Programme wie etwa VirtualPC wollten damit keine CDs erkennen. Und es war nicht so einfach, mal eben mit der Norton-Utilities-CD zu starten, um die HD zu defragmentieren - man mußte sich eine CD brennen, auf die man das inkl. Fremdtreiber konfigurierte System kopierte.

Das ist der Pferdefuß an der Sache: Wenn die Apple-Leute meinen, etwas müsse auf eine bestimmte Art und Weise gemacht werden, dann steht man als User davor und darf da mitspielen. Oder man muß sich ein Workaround ausdenken.
Dagegen steht dann, daß die Kiste ansonsten klaglos läuft und keine Mätzchen macht.

Tja, und dazu kommt natürlich als weiteres Manko, daß Leute mit Visionen unglaublich nerven können. Eines Tages beschloß z.B. der gute Steve oder eioner seiner Apostel, daß die Diskette tot sei. Fortan wurden in Macs keine Diskettenlaufwerke mehr eingebaut. Heute vermißt die Dinger niemand mehr, aber damals herrschte eine Weile Heulen und Zähneknirschen - CD-Brenner und -Rohlinge waren teuer, und USB-Sticks gab's noch nicht. Eines anderen schönen Tages in Cupertino fanden die Eminenzen, die serielle Schnittstelle RS-422, der ADB-Peripheriebus und die SCSI-Schnittstelle seien ab dato uncool und USB sowie FireWire seien das einzig Senkrechte. Fortan ... s.o.
Natürlich stand man damit als User oft an der Spitze der Entwicklung, aber man wurde eher dorthin geschubst, als daß man freiwillig vorangegangen wäre. Ich habe mich als "early adopter" nie ganz wohlgefühlt, sondern immer lieber mit eingeführter und bewährter Technik gearbeitet.

Gruß, Hans
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Ich vermute mal, daß Kultmarken einfach nur eine eine Variante von Markentreue ist.

Bei markentreue Konsumenten spielen Sach-Argumente ohnehin nur noch eine geringe Rolle. Der Konsument hat sich bereits mit einem bestimmten Anbieter arrangiert und identifiziert.

Beispiel:
Selbstverständlich könnte man über Apple vs. Windows (vs. Linux, vs. Unix, vs. Solaris, vs. BSD) endlos diskutieren, allerdings kann man das Thema auch beenden indem man einfach mal in den Raum stellt, daß man für die Preise eines Mac samt Weichware auch ebenso gut und zuverlässig funktionierende Geräte aus Standard-Komponenten assemblieren kann.

Da beide Parteien nicht die Möglichkeit haben so etwas komplexes wie alle Funktionen eines System, incl. der Hardware und der unterschiedlichen Fähigkeiten im Vergleich zu erforschen, ist sowas letztendlich sinnlos.

Bei den meisten Diskusionen um sowas spielen eigentlich mEn auch nur langfristige Überzeugungen, Vorurteile und schlechte Erfahrungen eine Rolle. Mittlerweile ist die Leistungsfähigkeit aller Systeme teilweise so ähnlich (auf die Aufgaben bezogen), daß man Diskussionen schnell vergisst, daß die Systeme völlig gegeneinander austauschbar sind. Um beim Beispiel zu bleiben, global dürfte es rein zahlenmäßig mehr rundum zufriedene MS-Benutzer geben als Apple-Benutzer. Prozentual dürfte sich die Verteilung der Zufriedenen zu den Unzufriedenen wahrscheinlich ähneln.

Es spielen also wirklich nur noch Markentreue und verschiedene Images eine Rolle und genau dort beginnt, wirkt und endet eben die Verkaufspsychologie und das Marketing.

Nicht anders wird es sich bei den anderen Markenkulten verhalten.
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