Philips 4512
#1
Hab so ein Teil bei mir auf dem Schreibtisch liegen und bin ganz erstaunt darüber, daß es funktioniert. Sieht versifft aus, die Köpfe sind aber noch ganz grün unter dem Schmodder.

Problem: linker Bandzugfühlhebel wackelt. Der rechte hat etwa axiales Spiel, fühlt sich aber fest an. Der Linke lummelt so hin und her. Bandendabschaltung geht auch nicht (hat die das überhaupt?) und das Zählwerk lässt sich nur schwer nullen.

a) Lohnt das Aufschrauben?
b) Wie? Es gibt ein 2geteiltes Abdeckplastik um die Spulenteller herum und darunter. Die Schrauben lachen einen an. War's das oder steckt ein Hinterhalt dahinter? Etwa daß eine der Schrauben das ganze Gerät zusammenhält und keinesfalls geöffnet werden darf.

Michael
Michael(F)
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#2
Hallo!

Nein, es macht sogar Spass, diese Geräte zu öffnen Wink Wie man das aufschraubt etc. erfährst du auf Seite 31 der Großbildgalerie dieser Homepage.

Theoretisch fehlt dem defekten Bandzugfühlhebel nur eine Feder. Aber man steckt ja nicht drin, das Ding soll ja 'ölhydraulisch' funktionieren, womöglich ist das Öl ausgelaufen...

Das Zählwerk wurde vermutlich nicht korrekt eingebaut. D.h. beim Wiederaufsetzen der Frontplatte greift diese mit mehreren Nasen in dafür vorgesehene Öffnungen des Zählwerks.

Das Gerät hat 2 Endabschaltungen: einmal mit Kontaktfolie im Band, was jedoch ein gereinigtes Gerät im Bereich Tonköpfe voraussetzt und andererseits automatisch nach ca. 20 Sekunden.
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#3
Hallo Michael !

Die Philips kriegst Du einfach geöffnet, aber hier noch ein kleiner Tipp:

Löse die drei Schrauben um die Teller( oben links, rechts, Mitte unten vor der Kopfabdeckung ), ziehe vorsichtig links und rechts oben an der Abdeckung, so dass sie leicht schräg steht. Die Bandführungshebel kannst Du ca. 1cm herausziehen, Du hast jetzt ein wenig Spiel um die Abdeckung nach oben wegzuziehen.

Die Bandführungshebel sollten mit einer Feder in Position gehalten werden. Die Führung der Hebel ist ja bekannter Weise ein Problem, da sie oft eckig geschliffen sind. Leider ist das nicht immer offensichtlich. Bei meiner 4504 besteht die Führung an den Hebeln aus 2 Teilen, Du kannnst den oberen, dicken Knubbel abschrauben, um danach die Hülse von der Achse zu ziehen. Meine Hülsen sind fast bis auf auf die Achse durchgeschliffen, ein guter Indikator für die Laufleistung einer Maschine.

Dieses Bauteil würde ich bei mir gerne ersetzen, habe aber noch keine Ahnung was ich stattdessen einbauen kann.

Gruß Thomas.
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#4
Hey Freaks!

ich habe den technischen Steckbrief einer PHILIPS N 4450. - Ist jemand daran interessiert?

Gruß, Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#5
Hallo Gunther,

was meinst du mit Technischem Steckbrief? Teil des Service Manuals oder der Betriebsanleitung? Oder etwas völlig anderes?

Mich interessiert eigentlich alles, was mit der N4450 zu tun hat.

Gruß, Wolfgang
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#6
Hey, Wolfgang...

es ist ein DIN A 4-Blatt (schwarz/weiß) auf dem die technischen Daten, die technische Ausrüstung u. ein paar weitere Einzelheiten aufgelistet sind.
Im unteren Teil ist eine teilweise Abbildung der 4450 zu sehen. Leider in mäßiger Druckqualität.

Ich scanne das Blatt mal ein u. schicke es Dir morgen per Mail zu.

Viele Grüße, Euer Gunther
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#7
Zur Technik der 4512:

Die schwenkbaren Bandspannhebel sind in Messingbuchsen gelagert, die wiederum in das Chassis-Blech genietet sind. Bei einer Buchse war die Nietverbindung locker, die Buchse wackelte. Der Versuch nachzunieten schlug fehl, der geschwächte Niet-Rand bröselte vollends ab.

Da werde ich eine neue Buchse drehen müssen und diese neu einnieten. Problem: Die Buchse sollte spielfrei und stramm im Blech sitzen, denn nur so nimmt sie Kraft auf und die Vernietung muss nur das hinauswandern verhindern - eine leichte Aufgabe. Wenn aber die Buchse zu viel Luft im Blech hat und die Vernietung dies auch noch halten muss, so geht das nicht lange gut. Hier ist das Loch unrund und durch Basteleien vermurkst. Da wird ein Kleber unterstützend eingreifen müssen.

Die Stirnseite der Buchse ist zugleich Axial-Lager für den Hebel selber. Der ist ein komplex geformtes Multifunktionsteil mit eingespritzter Achse und auch eingespritzten Umlenkbolzen. Es ist mir nicht gelungen, diese auszubauen. Ich habe es auch nicht mit allzuviel Kraft versucht. Der Hebel ist auf der Rückseite mit einem silbrigen Lack bekleckert, den man tunlichst nicht abwischen sollte, auch wenn er hässlich aussieht. Diesen Lack habe ich auch an anderen Teilen bemerkt - er soll wohl die elektrostatischen Aufladungen ableiten. Wenn eine Philips funktioniert und dabei funkt, so wäre zu prüfen, ob dieser Weg an irgendeiner Stelle unterbrochen ist.


Die Öldämpfung arbeitet wie folgt:
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Die Achse des Schwenkhebels wird durch die Buchse geschoben, von aussen in das Innere des Geräts. Es werden dann auf die Achse von hinten 2 Kunststoffscheiben aufgeschoben. Eine ist per Nase im Chassis fixiert, die andere auch per Nasen im Schwenkhebel. Beide Scheiben werden durch eine Feder aufeinander gepresst, diese wird auf der Achse aufgefädelt und durch einen Sicherungsring am Ende der Achse gehalten. Wird der Hebel bewegt, so reiben die beiden Scheiben aufeinander. Zwischen diesen Scheiben befinden sich nun ein paar Tropfen Öl, die offenbar besseres zu tun haben als davon zu laufen. Diese "saugende" Bewegung beim Gleiten der beiden Scheiben ist schon die ganze Dämpfung.


Zustand bei mir (von der ausgenieteten Büchse abgesehen):
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- die Nase in der Ku-Scheibe chassisseitig war wohl abgebrochen, und wurde durch etwas Aufgeklebtes ersetzt. Scheint zu halten.

- Die Feder zum Aufeinanderdrücken der Ku-Scheiben auf der Wackelseite war kürzer als die andere Feder und mit einer kleinen Alu-Hulse verlängert.
Ich glaube nicht, daß das Serienzustand war, weiß jemand mehr?
Wo gibt es diese Federn oder wird da einfach was passendes genommen?

- Die Federn, die die Schwenkbewegung zurückführen sind unsymmetrisch. Je eine kupferfarbene auf jeder Seiten, auf der Bandeinlaufseite noch eine zweite, silberfarbige , die dagegen wirkt. Die 2. Feder ist an einer Art aufgeschraubter Lötfahne am Chassis eingehängt.
Ist das o.K. so?

- Die insgesamt 6 Tefllon-Scheibchen (lila / dunkelblau) verteile ich wie folgt: Je eines in den Hebel hinein, so daß es als axiales Lager zwischen Hebel und Stinrseite Messingbuchse wirkt. Je eines zwischen Feder und Ku-Scheibe, je eines zwischen Feder und Sicherungsring.
Ist das der O-Zustand?
Sind diese Scheiben Handelsware?

- Was ist mit der Schmierung/Dämpfung? Ich habe kein Öl abgewischt, es ist auch nichts weggelaufen oder sonst wo hängen geblieben, aber vom Gefühl her müsste die Dämpfung stärker sein.
Gibt es Richtlinien für eine "Neubefüllung"?


Sonstiges:
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- Das Zählwerk funktioniert ohne Abdeckung perfekt.

- Diese VU-Meter-Anordnung hätte ich gerne an meiner A77!

- Die Riemen für das Umspulen waren ersetzt und frisch, der Riemen für den Capstan ist ziemlich lummelig. Der kann auch nicht so ohne weiteres aufgelegt werden, dazu muss doch der Motor gelöst werden.
Stimmt das?

- Auch wenn die Frage schon 100x gestellt wurde, bitte ich um einen Tip, wo man einfach "einen Satz Riemen für 44512" bestellen kann. Danke!

- wie von 4504 befürchtet, sind die Umlenkhebel eckig gelaufen. So wie ich das sehe, bekommt man die Metallteile nicht 'raus. Ich habe eine vage Idee, ein Aufsatzteil zu fertigen, das dann aber größer im Durchmesser ist, weil es über den Bandführungsknubbel gehen muss. Steht alles noch in den Sternen.

- Was hat es mit den Farben der Tonköpfe auf sich? Ich sehe viel "Grün" und etwas "Blank". War da nicht noch "Orange" im spiel?


Alles in allem:
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Hab' ich mir schlimmer vorgestellt. Ist eher was für Feinmotoriker. Das bin ich nicht. Die Federn samt Scheiben usw. spritzen schon ab und zu durch die Gegend. Aber gestern war mein Glückstag. Ich hab' alles wieder gefunden. Einmal allerdings wollte ich die Suche schon aufgeben und bin mir ratlos mit der Hand durch die Haare gefahren - da war die Feder dann. Wer keine Glatze hat ist klar im Vorteil!

- Michael -
Michael(F)
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#8
Das Lager ist angefertigt und eingenietet, der Hebel bewegt sich wieder leicht und ohne großes Spiel.

Kann mir jemand etwas zu meinen Fragen bez. Schmierung/Dämpfung, Teflonscheiben, Federn und Riemen sagen (s. Posting 06), bevor ich aufs Geratewohl mit dem Zusammenbau beginne?

Danke, Michael
Michael(F)
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#9
Hallo Michael,

warte noch etwas. Ich werde mir heute abend ein Gerät aus dieser Serie (im Originalzustand) ansehen und versuchen, Deine Fragen zu beantworten.

Gruß, Wolfgang
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#10
Zitat:Michael Franz postete
Zur Technik der 4512:

- wie von 4504 befürchtet, sind die Umlenkhebel eckig gelaufen. So wie ich das sehe, bekommt man die Metallteile nicht 'raus. Ich habe eine vage Idee, ein Aufsatzteil zu fertigen, das dann aber größer im Durchmesser ist, weil es über den Bandführungsknubbel gehen muss. Steht alles noch in den Sternen.

- Was hat es mit den Farben der Tonköpfe auf sich? Ich sehe viel "Grün" und etwas "Blank". War da nicht noch "Orange" im spiel?

- Michael -
High Michael:

Doch, Du bekommst sie raus, es sei denn, die 4512 unterscheidet sich sehr von der 4504. Du siehst im zusammengebauten Zustand nur die Plastikgrundplatte mit den Bandführungsnippeln an der Spitze. Das obere Ende der Nippel ist dicker, darunter sitzt die (eckige) Lauffläche für das Band. Den oberen Teil kann ich bei meiner 4504 abschrauben und die Lauffläche entpuppt sich als Hülse, die leider auf einen Dorn mit Nut sitzt, so das sich die Hülse nicht drehen kann.

- Die Farbe meiner Tonköpfe war im Orginal grün, zum Kopfspalt hin ein ungefähr 2mm breiter metallischer Spalt, kein orange. Die jetzt eingebauten sind grau.

Gruß Thomas
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#11
Merci,

ich traute mich nicht, zu fest an dem Knopf zu drehen in der Angst, etwas abzureissen. Jetzt ist er nach einem Herzhaften Griff mit der Rohrzange untern. Die soeben beendete Konstruktion eines Verschleisseinsatzes kann ich also einstampfen, denn die Nachfertigung der Hülse ist natürlich einfacher. Du sprachst von einer Nut: Bei mir ist das ein runder Bolzen mit einer Fläche. Das Loch in der Hülse ist demzufolge nicht rund sondern hat auch diese Fläche.

Gehe ich richtig in der Annahme, daß Du auch noch 2 Hülsen gebrauchen kannst?

Greets, Michael
Michael(F)
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#12
.
Michael(F)
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#13
Es ist genau so, wie Du es beschreibst, runder Bolzen mit Fläche als Verdrehsicherung. Ich hab ja auch mal Schlosser gelernt, aber da ich keine Drehbank im Keller hab, wäre ich für 2 Hülsen dankbar. Die sollten auch locker mit den Unterlagen mitkommen, oder ???

Kann ich was für Dich tun ???

Thomas
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#14
Die Hülsen dauern bei mir ein oder zwei Tage, ich denke, das mit den Unterlagen hat so lange Zeit. Vielleicht schaffe ich es bis dahin noch in meine Garage zu der Sprachlab-Maschine.

Grundsätzlich geht auch eine Hülse mit rundem Loch in der Mitte. Nachteil: Die Hülse kann sich mitdrehen, verschleißt dann den aufgeschraubten Knubbel. Es besteht auch die Gefahr, daß dieser sich löst. Man kann die Mimik ja nicht allzufest anziehen. Deswegen die Fläche. Eine runde Hülse müsstest Du festkleben, dann bekommst Du sie aber nicht mehr so ohne weiteres los.

Ich mach' jetzt mal welche mit Fläche.

Gehärteter Stahl dürfte o.K. sein, man muss dann eben von Zeit zu Zeit entmagnetisieren. Messing ginge auch, hält aber nicht so lang.

Michael
Michael(F)
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#15
Frisch gebadet und schamponiert (nur das Gehäuse), gereinigt und gelüftet läuft die Philips wieder. Zumindest gibt sie wieder, und das wesentlich besser als am Anfang. Der ausgeleierte Hebel sorgte wohl für unruhigen Bandlauf und ein entsprechend rauhes Klangbild. Ein auf einer amtlichen B77 aufgenommenes Band klingt jetzt so, wie ich es ein oder 2 Preisklassen höher gewohnt bin. Das ganz ohne neue Riemen, dies werde ich später nachholen.

Ob sie auch aufnimmt? Werde mir den Abend nicht versauen und das morgen probieren. Zu Abhören von Schmodder-Bändern ist sie jedenfalls o.K.

- Michael -
Michael(F)
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#16
Hallo Michael,

hier die Antwort auf einige Deiner Fragen:

"- Die Feder zum Aufeinanderdrücken der Ku-Scheiben auf der Wackelseite war kürzer als die andere Feder und mit einer kleinen Alu-Hulse verlängert.
Ich glaube nicht, daß das Serienzustand war, weiß jemand mehr?"

Es werden auf beiden Seiten identische Federn verwendet, ohne Alu-Hülse.

"Wo gibt es diese Federn oder wird da einfach was passendes genommen?"

Kannst Du von mir bekommen.

"- Die Federn, die die Schwenkbewegung zurückführen sind unsymmetrisch. Je eine kupferfarbene auf jeder Seiten, auf der Bandeinlaufseite noch eine zweite, silberfarbige , die dagegen wirkt. Die 2. Feder ist an einer Art aufgeschraubter Lötfahne am Chassis eingehängt.
Ist das o.K. so?"

Ja.

"- Was ist mit der Schmierung/Dämpfung? Ich habe kein Öl abgewischt, es ist auch nichts weggelaufen oder sonst wo hängen geblieben, aber vom Gefühl her müsste die Dämpfung stärker sein.
Gibt es Richtlinien für eine "Neubefüllung"?"

Nein. Laut Manual soll die Zeit für die Rückkehr in Ruhestellung 1 bis 1,5 Sek. betragen. einstellbar durch Verstellen des Rings, der die Feder auf der Achse hält.

- Auch wenn die Frage schon 100x gestellt wurde, bitte ich um einen Tip, wo man einfach "einen Satz Riemen für 44512" bestellen kann. Danke!

Sieh hier:
http://de.groups.yahoo.com/group/diespul...ssage/2074
Da steht auch was über den Wechsel des Capstanriemens.

Gruß, Wolfgang
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