"Refurbishen" alter Kassetten z.B. Maxell XLII-S
#1
Hallo Fans,

in dem Thread "Es werden ja noch Metal-CC hergestellt!" Post Nr. 25 kam mir folgende Frage auf:

/3/ Wer denn keiner viele OVP Kassetten hat ..Was ist mit "refurbishen" alter Kassetten ?

Nach den Meldungen, wonach Fuji, Maxell und andere Hersteller beginnen sich aus dem Kassettenmarkt zurückzuziehen scheint künftig für den Fan nur noch IEC Typ I Kassetten oder Typ II teils von zweifelhafter Qualität verfügbar zu sein.

In meinen "gesammelten" Schätzen sind teils Maxell XLII-S, MX (Typ IV) aber auch TDK, BASF, AGFA und andere gute Kassetten noch übrig. Bei den XLII-S sind es etwa 7 oder 8 Stück.

Die Kassetten haben oft ein rauhes Leben hinter sich: Die Hüllen verkratzt, die Aufkleber in den Autokassettenschächten angerissen und teils lösen sich die Aufkleber auch ab, da sie durch die Sommerhitze "wellig" wurden. Andere Kassetten, z.B. die DENON waren für Auto eher untauglich, ich hatte den Eindruck, dass die Gehäuse nicht so gut waren bzw. die sich auch verzogen haben.

Das Magnetband, mehrere Male weichgekocht, an die 100mal abgespielt und auch mehrfach bespielt hatte ebenso kein angenehmes Produktleben.

Eine solche Kassette: Neu bespielt in den entsprechenden Decks (die üblichen Klassiker wie AKAI GX95, ASC, Revox usw) die Aufkleber restlos entfernt... ggf. in eine neue Snapbox gelegt:

Bringt das was ?
Oder:
Bleiben lassen (zumal ja auch die aufgenommene Musik verloren geht - die leider aber auch dumpf und unanhörlich ist) ?

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#2
Ich habe schon öfters versucht, alte, gute Kassetten wieder herzurichten und neu zu bespielen. Geklappt hat aber nur bei wenigen. Bei den Meisten wurde das Band stark belastet (im Auto, hundertmal Abgespielt usw.) sodaß es stark Dropout belastet ist außerdem sind noch Tonhöhenschwankungen zu verzeichnen. Da ist die Tonqualität dann mit jeder neue Typ-I Billigkassette besser. Seitdem mach ich mir die Arbeit nicht mehr.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#3
Zitat:The_Wayne postete
.. Da ist die Tonqualität dann mit jeder neue Typ-I Billigkassette besser. Seitdem mach ich mir die Arbeit nicht mehr.
Ich ahnte es schon...

wobei ich abzweigten Thread noch weitere Fragen hatte, wie
/1/ Wie gut sind Typ I Kassetten ? Und welche Marke ist empfehlenswert ?

Gruß

Wolfgang



.. alle Fragen in http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=4595 Nr. 025

"Das lohnt ja nun fast wieder einen eigenen Thread:

/1/ Wie gut sind Typ I Kassetten ? Und welche Marke ist empfehlenswert ?
/2/ Liefert RMG neben den "guten" Rezepturen auch die passenden "guten" Gehäuse ? (Typ I und II)
/3/ Wer denn keiner viele OVP Kassetten hat (ich lege mir jetzt so 5-7 zur Seite): Was ist mit "refurbishen" alter Kassetten ? (den mache ich gleich auf)**)
/4/ Zum Ursprungsthema zurück: Wer hat Erfahrungen mit der RAKS Typ IV bzw. hat vor sich diese zu beschaffen und zu testen ?"
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#4
Ich hatte zwei gute Grundsätze: 1. Niemals Kassetten verleihen. 2. Ins Walkman kamen nur Kopien, niemals die "Archivbänder". Die letzteren bleiben da wo sie sind, und werden daher ohnehin nicht neu bespielt.
Auf meine Frage nach dem Aufarbeiten von Spulen gab es die hübsche Bemerkung: Das sei doch gewachsener Naturzustand. Für Kassetten gilt das wohl ebenso, zumal sich auf jede Spule anständiges Band wickeln lässt.
Eine olle Kassette ist eine olle Kassette ist eine olle Kassette. Wenn das Band aber noch gut und das Gehäuse nicht hinüber ist, halte ich Kratzspuren und kaputte Etiketten noch für akzeptabel.

Typ I. ohne NR kann mich nur sehr begrenzt begeistern. Habe ich mir 1992 abgewöhnt.
Wenn man nur noch wenig aufnimmt, die Qualität aber stimmen soll, scheint mir Senkel bald tatsächlich die bessere Alternative.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
High!

Meine Erfahrung ist diese:
Eine neue Cassette läßt sich etwa 2-3 mal in guter Qualität neu bespielen, sofern sie nicht oft abgespielt wurde.
Anders ausgedrückt: Die erste Aufnahme ist immer die Beste und bleibt auch längere Zeit und nach häufigerem Abspielen in guter Qualität erhalten. Will ich aber dann diese -noch gut klingende Cassette- wieder neu bespielen, werde ich kein gutes Ergebnis mehr produzieren. Die neue Aufnahme wird um Klassen schlechter sein, als die -noch gute- originale Aufnahme.

Typ I Cassetten klingen zwar erstmal recht ausgewogen. Ihr Hauptnachteil war und ist eben das Rauschen. Und wenn ich bei Typ I dann notwendigerweise dolbysiere, kappe ich im Allgemeinen die Höhen.

Darum war ja die Typ II -Cassette so eine Offenbarung, als sie auf den Markt kam. Sie rauscht ohnehin schon wenig und ist relativ gut dolbysierbar.

Wir werden sehen, wie lange Sony seine UX-S noch produziert. Sony hat ja im Allgemeinen einen recht langen Atem, was die Produktion von Datenträgern älterer Systeme angeht. Z.B. hat Sony immer noch eine Betamax-Cassette neu im Programm !!!!
Und mit der UX-S könnte ich gut leben, das Gehäuse ist zwar verklebt, aber wann geht das schonmal mechanisch kaputt? Und wenn doch: aufbrechen und Band in ein Schraubgehäuse umbauen. Dieses finde ich -wenn ich nix mehr zu liegen habe- in der allergrößten Not bei ebay oder auf jedem gut sortierten Flohmarkt Smile

Und es gibt ja immer noch die Quantegy-Cassette für einen 5er das Stück. Die soll ja auch sehr gut sein.

Gruß Maddin
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#6
Zitat:niels postete
.. Das sei doch gewachsener Naturzustand. Für Kassetten gilt das wohl ebenso, zumal sich auf jede Spule anständiges Band wickeln lässt.
Eine olle Kassette ist eine olle Kassette ist eine olle Kassette. Wenn das Band aber noch gut und das Gehäuse nicht hinüber ist, halte ich Kratzspuren und kaputte Etiketten noch für akzeptabel.

niels
Hallo niels,
okay, "Patina" darf eine Kassettenschachtel haben. Ist wie mit einen Alukoffer: Der MUSS schrammen haben. Zumal der Spass einer neuen Snapbox im verhältnis auch zu teuer ist (deshalb "ggf.").
Lediglich bei den Aufklebern - bei Überspielung- passt dann Inhalt mit Aufschrift nicht zusammen. Also entfernen.

Schön das Du die Aufnahmen strikt für den Einsatzzweck getrennt hast. Das konnte und wollte ich mir nicht leisten.

Zur Idee als solches. Ich sehe schon: Nicht gut. Weder das aufarbeiten noch Typ I, da ich selten Dolby B noch C nutzte. Für die wenige Male wo ich noch eine Tapedeck nutze kann ich mir ja einen Handvorrat anlegen.

Und die alten da lassen, wo sie sind.



Gruß


Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#7
Zitat:maddin2 postete

Und es gibt ja immer noch die Quantegy-Cassette für einen 5er das Stück. Die soll ja auch sehr gut sein.
Wird die noch produziert? Ich dachte, die wäre schon eingestellt.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#8
Zitat:analogi67 postete
Lediglich bei den Aufklebern - bei Überspielung- passt dann Inhalt mit Aufschrift nicht zusammen. Also entfernen.
Weil ich in meinem damaligen jugendlichen Leichtsinn annahm, dass ich vielleicht die Kassetten wieder überspielen will, habe ich eine weitere Trennung vorgenommen: Auf der Kassette ist nur ein kleines Etikett mit der Kassettennummer, auf der Hülle ist die Zahl aufgerubbelt und der Inhalt ist durch ein kleines Kärtchen auf der Schmalseite angebracht. Für die mitunter sehr umfangreichen Inhaltsangaben (Interpret/Titel/Spieldauer/beteiligte Musiker) war ohnedies ein gesonderter Ordner notwendig.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#9
Zitat:niels postete
Weil ich in meinem damaligen jugendlichen Leichtsinn annahm, .. Auf der Kassette ist nur ein kleines Etikett mit der Kassettennummer, auf der Hülle ist die Zahl aufgerubbelt ..
niels
Sehr weitblickend. Ich überspielte nur sehr selten und habe aufwendigst die Innenhüllen mir Bleistift beschrift und außen einen Aufkleber mit den Logo der Scheibe oder der Band.

@The_Wayne:
Ja, die 472 gibt es noch: http://www.quantegyonline.com -> Audio -> 472
und auch bei www.bluthard.de:
C 90 neu 2x 45 Min. 4,95 EUR
Zehnerpack: 44,90

Nach dem Revoxforum zu urteilen waren die nicht froh mit der Kassette. Angeblich Laufgeräusche und anderes wurde bemängelt. Ein 472 treibe ich auf und sehe mir mal das "sagenhafte" Gehäuse mit dem zu kleinen Sichtfenster an. In DM umgerechnet kostet eine C90 rd. 9,70 DM im Jahr 2006. Da sollte die schon gut sein.

Gruß

Wolfgang

PS Datenblatt und Bilder: http://www.quantegy.com/PDFs/specsheets/472.pdf
Willi Studers Bastelkisten Wink
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