Bitte (k)ein DAB
(14.01.2021, 20:44)96k schrieb: Aus meinen Freundes-/Bekannten-/Kollegenkreis:

Daß Ihr das alle so wisst... ich kann nur bei meinen Eltern mit Sicherheit sagen, daß sie noch UKW hören. Und ich bin mir sicher, daß sie, wenn das irgendwann nicht mehr ginge, auf DAB+ umsteigen würden. Ansonsten hab' ich keinen blassen Schimmer, was in meinem Umfeld genutzt wird. Ich vermute, daß es bei dem Rest der Senioren-Generation ähnlich aussieht. Unter den jüngeren, wie meinen Freunden, hören wahrscheinlich viele gar kein Radio mehr. Ansonsten wird UKW dort vermutlich auch noch dominieren. Ich muss schonungslos sagen, daß meine Freunde technisch inzwischen alle desinteressiert und vielleicht auch etwas trantütig sind. Wenn man denen nicht in Form einer nahenden UKW-Abschaltung die Pistole auf die Brust setzt oder die vorhandenen Geräte über die Emscher gehen, wird da nichts neu angeschafft.

Ich hätte bis eben gesagt: Wenn es dann doch mal so weit wäre, wäre wahrscheinlich aus Gründen der Einfachheit auch DAB+ in den meisten Fällen die Technik der Wahl. Was ich dabei allerdings nicht auf dem Radar hatte, waren die von Frank erwähnten Sender-Apps für das Handtelefon. Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr könnte ich mir vorstellen, daß es dann doch eher die sein werden, die UKW bei den erwähnten Leuten ablösen. Weniger aus technischen Erwägungen, sondern weil es ohne Neuanschaffung irgendwelcher Geräte funktionieren würde.
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vor der Einführung des Computers und des Internets galt die Strategie " eine Kiste, eine Funktion ". Danach hat sich die Strategie zunehmend in Richtung "eine Kiste für alle Funktionen" geändert. UKW/DAB+ sind Technologien für die erste Strategie, Internetradio für die zweite.

Viele Leute, die in der "Kisten-Ära" groß geworden sind, tun sich schwer, Radio nur noch als Feature eines "Universalgerätes" zu sehen, während die Generation, die mit Smartphone und Internet groß wird, keine Probleme mehr damit hat. Da in unserem Land aber das Recht auf mediale Grundversorgung gilt, muss es auch eine Technologie geben, die von Leuten genutzt werden kann, die den technischen Fortschritt nicht mitgehen können bzw. wollen. Da aber die Zahl dieser "Grundversorgungsnutzer" immer weiter schwindet, sind die Anbieter zunehmend darauf angewiesen, Geld zu sparen. Der eigentliche Grund für DAB+ ist nicht, den Hörern einen Mehrwert zu bieten, sondern, die Kosten für den Betrieb des terrestrischen Radios einzudampfen. Dieser an sich gute Gedanke hat sich aber mittlerweile ins Gegenteil verkehrt, weil man die Altlast UKW einfach nicht los wird. So hat man jetzt nicht nur weiterhin das UKW Sendernetz an der Backe, sondern auch noch DAB+ .

Das Internet wird sowieso massiv ausgebaut - nicht wegen Radio, sondern, weil die Wirtschaft auf ein schnelles Internet angewiesen ist. Und im Vergleich zu der Datenlast, die das Internet für andere Dinge zu tragen hat, ist Radio nichts weiter als ein laues Lüftchen. Da ist es doch nur logisch, mittelfristig auch Radio über ein Kommunikationsnetz zu übertragen, das sowieso schon da ist. Es gibt ja schon einige Zeit politische Initiativen, den Zugriff aufs Internet auch zum Grundrecht zu erklären - wie lange das alles noch dauert, weiß niemand, der Trend ist aber klar erkennbar. Und Corona macht grade auch dem letzten Menschen klar, wozu Internet gebraucht wird.

Dass den jüngeren Leuten die Technik zunehmend egal wird, liegt schlicht und einfach daran, dass man im Gegensatz zu früher kaum noch Aufwand treiben muss. Wenn wir mal ganz ehrlich zu uns selber sind, werden sich viele von uns eingestehen müssen, dass wir uns nur deshalb so intensiv mit Technik beschäftigt haben, weil wir es mussten, und dass die Faszination erst danach kam.

Gruß Frank
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(16.01.2021, 08:29)nick_riviera schrieb: Viele Leute, die in der "Kisten-Ära" groß geworden sind, tun sich schwer, Radio nur noch als Feature eines "Universalgerätes" zu sehen, während die Generation, die mit Smartphone und Internet groß wird, keine Probleme mehr damit hat.

Die Erklärung greift für mein Empfinden nur in den Extremen. Junge Menschen (30 oder drunter) nutzen meist das Smartphone für alles, weil sie es einfach nie anders kennengelernt haben. Senioren (70+) machen häufig einen Bogen um das Smartphone, weil sie die Herausforderung scheuen. Bei den 40 Jahren dazwischen halte ich das vor allem für eine Frage von Wohn- und Familiensituation und Trendaffinität. 

Was mir letztens so durch den Kopf ging: In meiner Generation war zwischen den späten 1980er bis frühen 2000er Jahren eine dicke Stereoanlage mit Standboxen und einer große CD-Sammlung Statussymbole und höchst angesagt. Von den entsprechenden Leuten hat heute in den seltensten Fällen noch jemand sowas. Und wenn, dann wurde es meist in den Partykeller verbannt. Musik wird gehört mit Fernseher oder Smartphone.

Jetzt das Spielchen mal umgedreht (na gut, hat nur noch am Rande mit DAB+ zu tun, ich bitte um Verzeihung): Ich kaufe mit ein neues Schlautelefon aus der Apfelgalaxie, setze mich in eine Zeitmaschine, reise in's Jahr 1991 und besuche meine Freunde. Ich sage: Vergesst Euer dolles HiFi-Equipment, hier ist was viel besseres aus der Zukunft. Ein Telefon. Ja, ein Telefon. Das kann Musik wiedergeben, und da passen (im günstigsten Fall) Eure 500 Bravo-Hits- und Kuschelrock-CDs drauf. Gut, so für sich alleine klingt es ziemlich besch...en, aber ich hab' noch was: Die tollen Blauzahn-Brüllrolle. Das funktioniert kabellos und klingt so, als würde man das Telefon in einen Blecheimer legen und den Basslauf mit dem Fuß auf einem Holzboden mitstampfen. Auf jeden Fall nicht mehr so dünn wie das Telefon ohne Hilfsmittel. Ist das nicht super? Bedenkt, daß Eure Stereoanlage im Jahr 2020 (sofern sie überhaupt noch reinpasst) in Eurer dann aktuellen Ikea-Wohnlandschaft wie ein Fremdkörper wirken und ernsthaft Eure Ehe gefährden wird.

Ich vermute, die Begeisterung hätte sich in Grenzen gehalten. Was für mich eher auf eine Modeerscheinung als auf eine echte Generationenfrage schließen lässt.
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hi Timo,

Dein Posting zeigt mir mehr als deutlich, dass Du Dich mit den neuen Technologien noch nie ernsthaft beschäftigt hast. Gott erhalte Dir Deine Vorurteile, es waäre nur schön, wenn Du in einer Diskussion Deine Bashing Rhetorik etwas zurückfahren könntest.

Abgesehen davon ist alles eine Modeerscheinung, damals waren es die peinlichen Monstertürme, heute sind es die Smartphones - hier geht es aber weder um das eine noch um das andere.

Gruß Frank
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https://www.teltarif.de/deutschlandradio...83187.html
Gruß Ulf

TF-Berlin
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(16.01.2021, 08:29)nick_riviera schrieb: Wenn wir mal ganz ehrlich zu uns selber sind, werden sich viele von uns eingestehen müssen, dass wir uns nur deshalb so intensiv mit Technik beschäftigt haben, weil wir es mussten, und dass die Faszination erst danach kam.

Gruß Frank

Das war bei mir immer schon umgekehrt, ich habe schon als 14jähriger mein UHER geliebt, später meine Anlage, mein kleines Homestudio etc. p. p.
Nur mit Computern und Handys ist es anders: ich brauche das Zeug, also halte ich es auf dem neuesten Stand - aber nur weil ich muss!!!

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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(17.01.2021, 11:30)nick_riviera schrieb: Dein Posting zeigt mir mehr als deutlich, dass Du Dich mit den neuen Technologien noch nie ernsthaft beschäftigt hast.

Ich glaube, da hast Du mich falsch verstanden. Es geht nicht darum, was heute technisch möglich ist. Daß es bei moderner Techinik für Musikwiedergabe mehr und besseres gibt, als brüllende USB-Rollen, ist mir schon klar. Aber es ist halt in vielen Fällen das, was heute von jungen Menschen genutzt wird. Daher habe ich in Gedanken mal durchgespielt, wie ein Jugendlicher oder jungen Erwachsener aus den 1990er Jahren reagiert hätte, wenn man versucht hätte, ihm diese "Errungenschaften" der 2010er Jahren schmackhaft zu machen. Es sollte auch kein Bashing sein.

Unter dem Strich bleibt halt bei mir der Eindruck, daß die "Kisten" damals nicht mangels Alternativen genutzt wurden, sondern weil es angesagt und ein Statussymbol war. Und da sind wir uns...

Zitat:Abgesehen davon ist alles eine Modeerscheinung, damals waren es die peinlichen Monstertürme, heute sind es die Smartphones

... ja offenbar tatsächlich mal einig (wenn man das Wort "peinlich" mal weglässt, oder auf der anderen Seite auch ergänzt).

Um den Bogen zurück zu "DAB+ oder Intrernet-Radio" zu schlagen: Ich teile Deine Ansicht (so habe ich sie jedenfalls verstanden) nicht, daß für den Verbleib bei Einzelgeräten statt dem Universal-Telefon nicht zwingend eine Folge davon ist, daß man den Absprung von "Kisten" nicht geschafft hat, weil man damit aufgewachsen ist, sondern eine Frage von subjektiven Vorlieben, und eben nicht zuletzt auch eine davon, wie sehr man bereit ist, sich Trends zu unterwerfen.
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Ja. Ich behaupte sogar, dass Viele, die damals die dicke Stereoanlage hatten, gar kein wirkliches Interesse an Musik hatten, denn ein Großteil von Denen, der früher HiFi begeistert war, hört heute nur noch das Hitradio auf der Ortsfrequenz über ein billiges Küchenradio, eine Alexa oder den Fernseher. Das hängt teilweise auch mit Pop-und Subkultur zusammen. Früher war jede Subkultur eng mit einer Musikrichtung verknüpft und man hat sich sehr über Musik profiliert und identifiziert, wodurch eine gute Stereoanlage auch eine größere Bedeutung hatte.

Die meisten hatten dann aber doch eher einen besseren Ghettoblaster oder eine pompös aussehende Kompaktanlage, als was wirklich Hochwertiges, einfach weil es viel zu teuer war. Wenn ich so an den Bekanntenkreis meiner Eltern denke, da hatte die Leute höchstens ein besseres Doppelcassettendeck und einen Mittelklasseverstärker. Das hat man damals als hochwertig empfunden, aber eigentlich war’s ja eher das Einsteigerequipment. An 3 Kopf Decks, große Bandmaschinen oder besondere Boxen erinnere ich mich bei Niemandem. Klar, auch billige Standboxen haben schon einen gewissen Standard, aber mittlerweile gibt’s Einiges an BT Lautsprechern, die gar nicht mal so teuer sind, die diesen Standard erreichen oder sogar übertreffen und das mit einem Bruchteil der Größe. Man kann damit also schon echt gut Musik hören.

Und wenn man auch mal bedenkt, was das Alles gekostet hat... also ich meine mit dem Kaufpreis der Komponenten hörte es ja nicht auf, so ne Doppel CD lag in den 90ern bei 47,95 DM, da hab ich Monate lang drauf hin gespart, bis dahin war die schon nicht mehr aktuell.

Heute kann man sich die ganzen Komponenten sparen, kauft 2 hochwertige BT oder Aktivboxen und dann hat man einen besseren Klang als früher, weil man Alles in die Boxen investieren.

LG Tobi
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@ 96k,

... einige der von Dir aufgeführten Punkte wurden im thread widerlegt, wenn nicht explizit, dann zwischen den Zeilen. Hinzu kommt die Macht des Faktischen. DAB+ ist für viele Menschen schon heute vollkommen entbehrlich.

Zitat:Zitat 96k:
  • DAB+ lässt sich ohne einen Netzzugang empfangen (Anmeldung am Netz).
  • DAB+ ist unabhängig von den Interessen eines anderen Netzbetreibers. Die Priorisierung des Internet-Datenverkehrs war schon oft Thema und es ist möglich, daß die Verbreitung im Internet schnell teurer wird als der Betrieb der DAB+-Sendernetze.
  • DAB+ benötigt keine Aussendungen für den Rückkanal. (Wie lange hält der Handyakku bei Internetradio, welche Auswertungen über die Hörer werden gefahren ...)

Wer hört heute noch wirklich Radio? Wer hat noch ein solches Gerät zuhause stehen? Junge Menschen mit Sicherheit nicht. ... Ich arbeite mit "der jungen Generation" (als Pädagoge in einer Jugendwohngemeinschaft, als Dozent an einer Akademie, als Referent bei Medienanbietern) und kann mir in diesem Rahmen eine zumindest ausschnitthafte Beurteilung erlauben: In diesen Generationen zählt Datenschutz nicht die Bohne. Alle haben mobiles Internet. Mobiles Internet wird immer billiger! Der Smartphone-Akku hält lange durch. Bei mir sind es locker 10 Stunden im Dauereinsatz, wenn ich daran arbeite. Wenn nur Radio gestreamt wird, schrumpf der Verbrauch auf ein Minmum. Dafür wäre das Display ja aus. Wer wen auswertet, interressiert diese Menschen nicht. Da kann ich noch so viel reden - große Augen schauen mich ungläubig an, als käme ich von einem anderen Stern ... Das gilt auch für die Generation bis 60.

Zitat:Zitat 96k:
  • DAB+ kennt keine Kapazitätsengpässe bei Großveranstaltungen und im Katastrophenfall.
  • DAB+ benötigt für eine deutschlandweite Verbreitung ca. 100 Senderstandorte, Vodafone hatte 2009 ca. 13000 UMTS-Basisstationen im Betrieb (bei den anderen Anbietern sind es ähnliche Zahlen) und UMTS war nie flächendeckend verfügbar. Auch 5G wird aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nie flächendeckend zur Verfügung stehen.

Immer wieder vorgebrachte Argumente, die in der Breite nicht interessieren. Wurde auch schon mehrfach benannt. Kapazitätsengpässe wird es immer weniger geben - grenzenloses Internet immer und überall wird von ALLEN gefordert und "dunkle Flecken" könnten bald Geschichte sein. Automatisierungen an allen Ecken und Kanten (Alles soll sich überall selbst steuern!) - das geht nur via mobilem Internet. Auch wenn ich kein Freund davon bin, wird es bei Fortschreibung der aktuellen Entwicklung dazu kommen. Wieviele Satelliten werden aktuell ins All geschossen für die weltweite Internet-Anbindung? Noch teuer - abwarten.

Der viel beschworene Katasthropenfall interessiert doch auch niemanden mehr. Das war einmal! Siehe analoges Telefon. Geschichte! Wenn keiner mehr einen Rundfunkempfänger betreibt, hilft das auch nicht mehr. Was wäre ein Katastrophenfall? Wie groß muß man den denken? Nicht zu vergessen: Selbst die Rundfunkanstalten benötigen für ihre Arbeit das Internet. Immer öfter auch das mobile. Viele Live-Schalten werden heute mit mobilem Internet gefahren (LiveU oder gleich vom Smartphone). Einfach. Preiswert. Geht selbst z.Zt. fast überall.

Auch das wurde schon von mir geschrieben: Ich sehe diese Entwicklungen aus den verschiedensten Aspekten mehr als kritisch - aber es interessiert kaum noch jemanden!
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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Hallo Frank,

mir gehen Deine immer gleichen Wiederholungen in diesem Thread sowas von auf den Geist!
Auch finde ich es völlig daneben Timo "Bashing Rhetorik" vorzuwerfen und dann selbst von "peinlichen Monstertürmen" zu sprechen. I.d.R. hatten die Musikhörer damals Verstärker, Tapedeck, Plattenspieler und Tuner. Dann kamen 1984 die CD-Player dazu. Das war nicht peinlich, das war notwendig.

Es können sich noch so viele (junge?) Menschen, die alles mit ihrem Smartphone machen wollen, das flächendeckende mobile Internet fordern, es wird aus wirtschaftlichen Gründen nicht kommen.
Wo ist denn der (versprochene) flächendeckende Ausbau von 3G (UMTS) oder 4G (LTE)?
BTW: LTE=Long Term Evolution. Haha!

Bevor 5G flächendeckend zur Verfügung steht ist schon der Nachfoger da und es wird alles noch besser, schneller usw.
Dies hier ist ein Technikforum und da erwarte ich in einer technischen Diskussion die Beachtung von technischen Zusammenhängen oder physikalischen Grundlagen.
Vielleicht suchst Du mal nach 5G-Broadcast, damit möchte die Mobilfunkindustrie eine Mischung zwischen DVB-T und DAB+ nachbauen. Warum wohl, wenn doch das mobile Internet überall kommt/kommen soll?
Im Gegensatz zu DAB+ (ca. 200 MHz) ist 5G-Broadcast bei 500-600 MHz geplant und damit wäre ein Sendernetz noch aufwendiger als bei DAB+.

Wenn Du kein Radio hörst und DAB+ nicht brauchst, dann nutze es doch einfach nicht. Ich erwarte jedoch von Dir, daß Du die je Haushalt minimalen Kosten für DAB+ mitträgst, so wie Leute ohne Kinder auch Schulen und Kindergärten mitfinanzieren, Menschen ohne Auto auch die Straßen mitfinanzieren und Menschen ohne Risikosportarten als Hobby auch die Behandlungskosten der Risikosportler mitbezahlen.
Diese Solidarität ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.
Die Egoismuswelle, brauche ich nicht - mag ich nicht - also abschaffen oder verbieten, nimmt langsam überhand.


Viele Grüße

96k
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weisst Du, Postings sind immer auch Reaktionen. Vielleicht liesst Du auch mal, was Du von Dir gibst, bevor Du irgendwas isoliert betrachtest, und vor allem, lese auch das, was nicht in Dein Meinungsbild passt, vielleicht kannst Du noch was davon mitnehmen.

Mit Timo komme ich schon zurecht, mach Dir keine Sorgen. Mit dem kann man nämlich auch kontroverse Meinungen austauschen, ohne dass gleich einer von uns die Mimose rausholt.

Und um Deine Rhetorik zu gebrauchen - wenn Du unbedingt DAB+ hören musst, dann tue es doch, ich werde Dich sicher nicht davon abhalten, und ich bin sicher der letzte, der Zwangsabschaltung als ein adäquates Mittel ansieht. Wegen mir soll jeder glücklich werden, wie er will, ich aber auch.


Gruß Frank
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@96k

man muß nicht so "frech" schreiben wie Du. Deine Behauptungen sind mindestens am Rande der Provokation. Du willst recht behalten. Freundlich wäre anders. Das scheint ein besonderes Merkmal von Dir zu sein. Etwas Selbstrelativierung täte gut ...

Zitat:Es können sich noch so viele (junge?) Menschen, die alles mit ihrem Smartphone machen wollen, das flächendeckende mobile Internet fordern, es wird aus wirtschaftlichen Gründen nicht kommen.

Junge Menschen fordern nicht. Sie machen einfach - ohne groß nachzudenken. So wie ich seit 2010 Radio via mobilem Internet auf meinem Smartphone höre. Das ging sogar damals schon in der Eifel - und das ist lange her. ... Eine starke Behauptung, etwas käme aus wirtschaftlichen Gründen nicht. 5G soll genau das leisten. Eine Forderung der Politik und der Wirtschaft. Lohnt es sich für Elon Musk 50.000 Satelitten in den Orbit zu schießen?

Zitat:Wenn Du kein Radio hörst und DAB+ nicht brauchst, dann nutze es doch einfach nicht. Ich erwarte jedoch von Dir, daß Du die je Haushalt minimalen Kosten für DAB+ mitträgst, so wie Leute ohne Kinder auch Schulen und Kindergärten mitfinanzieren, Menschen ohne Auto auch die Straßen mitfinanzieren und Menschen ohne Risikosportarten als Hobby auch die Behandlungskosten der Risikosportler mitbezahlen. Diese Solidarität ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.

Ob ich etwas nutze oder nicht spielt doch überhaupt keine Rolle. Wir diskutieren hier. Das Thema: "Bitte (k)ein DAB." Eigenartige Erwartungshaltung bzgl. der Finanzierung, die Du da äußerst. War bisher noch kein Thema. Solidarität? Na, da hätte ich noch ein paar andere Vorschläge ...

Zitat:Die Egoismuswelle, brauche ich nicht - mag ich nicht - also abschaffen oder verbieten, nimmt langsam überhand.

Noch so ein Einwurf von Dir, der sich mir nicht erschließt. Klingt ein wenig nach "beleidigter Leberwurst" - nichts für ungut Wink
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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(18.01.2021, 17:12)nick_riviera schrieb: Und um Deine Rhetorik zu gebrauchen - wenn Du unbedingt DAB+ hören musst, dann tue es doch, ich werde Dich sicher nicht davon abhalten, und ich bin sicher der letzte, der Zwangsabschaltung als ein adäquates Mittel ansieht. Wegen mir soll jeder glücklich werden, wie er will, ich aber auch.

Wozu dann die Endlosschleife in diesem Thread?


(18.01.2021, 17:14)Olllafff schrieb: @96k

man muß nicht so "frech" schreiben wie Du. Deine Behauptungen sind mindestens am Rande der Provokation. Du willst recht behalten. Freundlich wäre anders. Das scheint ein besonderes Merkmal von Dir zu sein. Etwas Selbstrelativierung täte gut ...

Bisher bist Du nicht wirklich auf die von anderen und mir genannten Vorteile von DAB+ eingegangen, auch die Hinweise auf technische und wirtschaftliche Probleme beim mobilen Internet werden ignoriert.
Freue Dich über UKW und DAB+, durch sie kannst Du mobil Internetradio hören. Würden sich diese Hörer auch in das Mobilfunknetz einbuchen und Radio hören, dein Spass hätte ein schnelle Ende.


(18.01.2021, 13:38)Olllafff schrieb: Kapazitätsengpässe wird es immer weniger geben - grenzenloses Internet immer und überall wird von ALLEN gefordert und "dunkle Flecken" könnten bald Geschichte sein.

(18.01.2021, 17:14)Olllafff schrieb:
Zitat:Es können sich noch so viele (junge?) Menschen, die alles mit ihrem Smartphone machen wollen, das flächendeckende mobile Internet fordern, es wird aus wirtschaftlichen Gründen nicht kommen.

Junge Menschen fordern nicht. Sie machen einfach - ohne groß nachzudenken.

Du widersprichst Dir doch schon nach einem Posting selbst. Kann es sein, daß Du unbedingt recht haben willst?



Viele Grüße

96k
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... es ist mühsam mit Dir zu diskutieren!

Zitat:96k schrieb: Bisher bist Du nicht wirklich auf die von anderen und mir genannten Vorteile von DAB+ eingegangen, auch die Hinweise auf technische und wirtschaftliche Probleme beim mobilen Internet werden ignoriert. Freue Dich über UKW und DAB+, durch sie kannst Du mobil Internetradio hören. Würden sich diese Hörer auch in das Mobilfunknetz einbuchen und Radio hören, dein Spass hätte ein schnelle Ende.
  • Bist Du jemals auf die Vorteile des Radiohörens via Internet eingegangen? Ich kann mich nicht daran erinnern.
  • Welche Probleme siehst Du? Da kommen seit 10 Jahren immer Deine gleichen Argumente. In diesem Zeitraum wurde die Leistungsfähigkeit des mobilen Internets enorm gesteigert.
  • Technische und wirtschaftliche Probleme? Da kommen Deine Behauptungen. Bisher hat sich davon nichts bewahrheitet. Es geht voran. Keine Sorge. Nicht so schwarz sehen Smile
  • Mir ist UKW und DAB+ vollkommen egal. Ich sehe nur keine Vorteile. Ein altes Medium (hier Radio) versucht sich zukunftsfähig zu machen. Von mir aus ... es wird nur nicht gelingen. Gründe dafür wurden mehrfach aufgezeigt (vielleicht weil keiner mehr zuhört).
  • Kein Netz bricht zusammen, wer hört denn Internet-Radio mobil? Das sind nur wenige. Radio über Internet geht ja auch via WLAN. Darauf wurde ebenfalls schon verwiesen. Kein Spaß wird zuende gehen.
Zitat:96k schrieb: Du widersprichst Dir doch schon nach einem Posting selbst. Kann es sein, daß Du unbedingt recht haben willst?

Wo widerspreche ich mir? Engpässe gibt es immer. Das ist die Herausforderung. Sie werden behoben. Neue entstehen. So ist das Smile Wer will hier unbedingt recht haben?
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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Zur Auflockerung mal ein wenig Statistik
Wer davon noch nicht genug hat, Statistik 2


Gruß Ulrich
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(18.01.2021, 13:38)Olllafff schrieb: Wer hört heute noch wirklich Radio? Wer hat noch ein solches Gerät zuhause stehen? Junge Menschen mit Sicherheit nicht. ...

Ich hätte (als nach bestem Wissen und Gewissen kinderloser Mitt-/End-Vierziger, der den Draht zur jungen Generation zunehmend verliert) eigentlich gefühlsmäßig auch gesagt, daß Radio unter unter 30jährigen nur noch ein vernachlässigbares Nischenphänomen ist. Aber mal so überlegt: Wenn es so wäre, müssten Sender wie 1Live, N-Joy u.Ä., die sich ja in Sachen Moderation und Musikauswahl an ein junges Publikum richten, doch verschwindend geringe Zuhörerzahlen haben. Ist das so? Ernst gemeinte Frage, ich weiß es wirklich nicht.

Zu den Statistiken von Ulrich: Verstehe ich es richtig, daß demnach 17,1% der in Deutschland lebenden 14- bis 29jährigen (also mehr als jeder sechste) DAB+ nutzen. und sogar 89% Radio generell? Wenn ja, ist das weit mehr, als ich vermutet hätte.
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... okay. Die Statistik. Alle hören Radio. Irgendwie. ich kenne allerdings niemanden in meinem großen Bekanntenkreis quer durch alle Generationen, der ein DAB+-Empänger betreiben würde. Wenn, dann stehen da noch die alten UKW-Empfänger, bei meinen alten Freunden. Und bei mir Smile . Manchmal schalten wir sie an, um uns zu erinnern.

Eigenartig nur, wie stark alle "Sender" ihr Internet-Angebot ausweiten. Wir hatten die Diskussion hier schon an anderer Stelle, als es darum ging, daß die Deutsche Welle ihr Radioangebot abgeschaltet hat. Es wurde zusehends bedeutungslos. Auch wenn Radio noch gehört werden sollte, hat sich das Nutzerverhalten der Hörer geändert.

UKW und DAB sind lineare Medien. Ein Sender. Unzählige Zuhörer. Das ist tatsächlich altmodisch. Darum investiert vor allem der öffentlich-rechtliche Rundfunk viel Geld in seinem Internet-Auftritt. Nicht nur für einen neuen Auftritt, sondern auch für eine andere Form des Hörens.

Auch ich bin Radiohörer, aber bereits vor ca. 6 Jahren entgültig komplett ins Internet abgewandert. Hier erwarten mich ungeahnte Vorteile beim Hören, die alle schon genannt wurden und auf die hier wenig eingegangen wird und die DAB tatsächlich aus meiner Sicht in den Schatten stellen:
  • Lineares Hören und Sehen ist altmodisch - und nach meinen Erfahrungen nicht mehr zeitgemäß.
  • Das Internet ist heute das wichtigste Medium für alle Arten von medialen Erzeugnissen.
  • Das Nutzerverhalten hat sich geändert. Mediatheken werden immer wichtiger. Oftmals sind beim TV hier schon Inhalte früher abrufbar. Podcasts sind wichtig.
  • Ich nutze den Hörfunk nicht-linear. Wie alle anderen Medien auch (TV, Streaming-Angebote, Bla) Ich höre, wann ich will. Meine Sendungen sind in der Regel bis zu einer Woche nach Ausstrahlung noch aufrufbar.
  • Ich bin in einem gewissen Rahmen mein eigener Programmgestalter. Ich kann anhalten, "zurück- oder vorspulen", noch einmal hören. Großartig. Und das überall!
  • Ich kann alle Radiosender überall hören. Als jemand aus dem Sendegebiet des WDR höre ich BR, RBB und NDR. Kein Problem.
  • All das bietet mir weder UKW noch DAB+. Diese erfüllen nicht meine Hörerwünsche.
  • Ich war ein Freund von UKW, weil bereits vorhanden. DAB+ hat mich als neuen Vertriebsweg nicht interessiert. Es bot mir keine Vorteile gegenüber UKW - selbst der mobile Empfang war für mich nciht berauschend.
Meine Ausführungen waren immer Pro-Radio. Da sind wir uns hier wahrscheinlich alle einig. Als Hörer nutze ich aber die "große Freiheit", die mir das Internet bietet. Dafür bezahle ich einen Preis. Wer sich ins Netz begibt, hinterläßt eine Spur. Keine Frage. Und das betrifft uns alle! Dabei dürfte meine "Radiospur" die unbedeutenste sein ...
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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(18.01.2021, 23:05)Olllafff schrieb:
  • Lineares Hören und Sehen ist altmodisch - und nach meinen Erfahrungen nicht mehr zeitgemäß.

Hallo Olaf,

erst mal vorweg: Wenn ich jetzt was schreibe, soll das nicht in irgendeiner Weise tendenziös sein. Ich bin kein DAB+- und kein Internet-Radio-Verfechter. Ich nutze beides, aber wahllos. Sprich: Ich schalte es zur Befüddelung ein. Auf beiden Übertragungswegen habe ich inzwischen Lieblingssender entdeckt, im Internetradio "Laut FM Best of 80s" (je nach Stimmung manchmal auch "Laut FM Italo Disco") und auf DAB+ "80s80s". Letztes ist sehr mainstreaming. Schön, um beim Kochen mitzusingen, aber überraschungsarm. "Laut FM Best of 80s" ist eher eine Schatzgrube, wo ich vieles wieder- und einiges auch neu entdeckt habe, beispielsweise viele Ost-Pop-Bands wie IC Falkenberg oder Stern Meißen, die mir vorher nicht bekannt waren.

Wenn Du sagst, lineares Hören sei nicht mehr zeitgemäß, heißt das so viel, daß Du wirklich bewusst bestimmte Radiosendungen einschaltest? Würdest Du meinem Eindruck widersprechen, daß das inzwischen, abgesehen von Live-Übertragungen wie Fußball, ein sehr seltenes Nutzerverhalten ist? Ich kann nicht beurteilen, ob das repräsentativ ist, aber in meinem Umfeld wird (schon seit langer Zeit) das Radio eigentlich nur noch zur Untermalung eingeschaltet, und dann ist es (von der Grobauswahl über den Sender mal abgesehen) völlig egal, was für ein Programm gerade läuft. Eben so wie bei mir inzwischen auch. Das können auch lineare Übertragungswege, und deshalb glaube ich, daß DAB+ zumindest mittelfristig auch eine Daseinsberechtigung hat.

Gruß,
Timo
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Ich bin der Meinung das sich das klassiche Radio in spätestens 20 Jahren erledigt haben wird, vermutlich schon in reichlich 10. Egal welcher Übertragungsweg.
Gruß
Lorenz
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Hallo Timo,

Du hast recht. Seit meinen frühen Jugendjahren höre ich sehr bewußt Radio. Nur bestimmte Sendungen. Früher waren das vor allem John Peel und Alan Bangs auf BFBS. Heute immer noch ähnliche deutsche Sendungen mit gleichem Schwerpunkt: Was gibt es Neues im Musikbereich. Moderiert von Leuten, die Ahnung haben und mit denen ich nicht immer übereinstimme. Diese Sendungen gibt es leider immer seltener. Das Besondere ist nicht mehr gefragt. Radio zur Information. Musik war immer eine Form der Information für mich ... Und dieses Hörverhalten ist tatsächlich heute selten. Ich würde es vermissen, wenn es nicht mehr wäre.
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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(19.01.2021, 00:59)Olllafff schrieb: Moderiert von Leuten, die Ahnung haben und mit denen ich nicht immer übereinstimme. Diese Sendungen gibt es leider immer seltener.
Zitat 2: "Ich höre, wann ich will. Meine Sendungen sind in der Regel bis zu einer Woche nach Ausstrahlung noch aufrufbar."

Hallo Olaf,

die erst genannten Sendungen gehören leider meist nicht zu denen, die auch "nichtlinear" angeboten werden.
Beispiel: Die nächtlichen Jazz-Sendungen von DLF-Kultur am Dienstag-Morgen von 01:05 -5 Uhr und die Rock-Sendungen am Donnerstag-Morgen zur gleichen Zeit. Die gibt es nie in der Mediathek des DLF, vermutlich, weil es nicht durch Zahlungen an die GEMA abgedeckt wäre. Es werden nur Gebühren für die einmalige Ausstrahlung abgeführt. In die Mediatheken kommen nur die Programme, an denen die Rundfunk-Anstalt die Rechte besitzt, bzw. wofür sie die Künstler und sonstigen Urheber auch bezahlt hat. Jazz-Sendungen des NDR tauchen nie in einer Mediathek auf.
[Um die genannten Sendungen trotzdem hören zu können, wann es mir gefällt, verhalte ich mich ganz "nichtlinear", indem ich sie regelmäßig per programmiertem WavRec auf PC aufnehme. Das kann man allerdings auch mit dem DLF-Recorder tun]

Die Rundfunk-Anstalten haben große Angst, ihre Zuhörerschaft an das Internet zu verlieren. Deshalb sind sie sehr um ihre Live-Präsenz streaming-mäßig im Internet bemüht und reichern das dann noch mit Angeboten an, die in der bisherigen Domäne der Print-Medien "wildern", um "Mehrwert" zu liefern. Was die Print-Medien natürlich gern verbieten würden... um nicht ihrerseits Kundschaft ans Internet zu verlieren. Das läßt sich aber wohl kaum noch aufhalten, denn das Netz ist international und läßt sich nicht durch lokale Schutz-Regeln im Trend ausbremsen. Der Konsument bedient sich da, wo geboten wird, was man gerne hätte.

Bei Betrachtung der von Ulrich verlinkten Statistiken und der dazu erzeugten Grafiken fiel mir eine Diskrepanz der aktuellen Neuerungen bei NDR-Info (News durch die ganze Nacht auf Kosten der bisherigen kulturellen Anteile, speziell der abendlichen Jazz-Sendungen) zur Zuhörerschaft über den Tagesverlauf auf: Die Zuhörerschaft sinkt drastisch gegen 20 Uhr (Beginn der Haupt-Fernseh-Zeit) fällt weiter ab, je später es wird, und steigt erst morgens gegen 7...8 Uhr wieder an.
Für eine sehr stark verringerte Zuhörerschaft werden jetzt also nächtlich vermehrt News/Nachrichten-Inhalte aufbereitet und präsentiert. Ich frage mich, ob dahinter nicht mehr der Gedanke steckt, weniger Geld für kulturelle Inhalte an die Urheber abführen zu müssen.

MfG Kai
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Ich beobachte das immer noch so, dass mobiles Internet nicht flächendeckend verfügbar ist, Streams zu Stoßzeiten durchaus mal ruckeln oder ausfallen und Datenvolumen nach wie vor Geld kostet. Mir ist das egal. Ich hab Stream On, aber der Vertrag ist sauteuer. Einem mit ner Prepaid Karte wird es nicht egal sein, außerdem ist mein Handyakku trotz iPhone 11 Pro Max im Batteriesparmodus, vor Allem bei HQ Streams nach 7 oder 8 Stunden Onlineradio hören (mache ich an der Arbeit gelegentlich) doch ziemlich leer und wenn man sein Handy täglich 2 mal lädt ist der Akku nach spätestens 2 Jahren kaputt.

DAB+ kann man mit einem DAB+ Radio ohne teuren Vertrag, ohne Datenvolumenverlust und ohne schwächelnden Handyakku rund um die Uhr hören. Klar nutze ich auch Spotify, Podcasts aus Mediatheken, die ich ggf. Aufs Handy vorlade, wenn ich lange Fahrten habe um mich abzusichern, dass ich während der Fahrt keine Ausfälle habe. Auch ich höre immer weniger Live Radio, aber letztendlich ging es ja hier um klassisches lineares Radio und keinen Ersatz.

Und deshalb sage ich es noch mal: Solang nicht flächendeckend und preiswert für mobiles Internet gesorgt wird und die Streams nicht IMMER zuverlässig laufen ist das keine 100%ig sichere Alternative zu klassischem UKW oder DAB+ Empfang. Aber DAB+ ist eben auch nicht vernünftig ausgebaut und um Kassel herum gibt es mehrere große Löcher (Melsungen z.B.) und solang das so ist, ist auch DAB+ keine 100%ig verlässliche Alternative zu UKW.

Das ist jetzt nur eine möglichst objektive Betrachtung. Wie ich persönlich Radio höre spielt da eigentlich keine Rolle. Ich hab zuhause meinen Internet Tuner seit 10 Jahren im Dauerbetrieb, da ist ein kleiner FM Transmitter dran und alle Radios in der Wohnung sind auf diese Frequenz eingestellt, sodass ich weder auf DAB+, noch auf die UKW Versorgung angewiesen bin und in jedem Raum die per Internet Radio zugeführten Sender hören kann. Trotz 400.000 Leitung kommt es aber speziell bei Privatsendern (meist R.SA oder Schwarzwaldradio und kleinere Internetsender) schon recht häufig zu Ausfällen, Abbrüchen, Rucklern usw... sowas gibt’s eben über die klassischen Empfangswege nicht und solange sehe ich Internet als Empfangsweg für lineares Radio nur mit Abstrichen als Hauptempfangsweg für die breite Masse, vor Allem im mobilen Bereich. In 10 Jahren mag das anders aussehen, aber jetzt ist es halt noch so und das ist nunmal Fakt.
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Es geht doch mmn auch gar nicht darum, was wie zuverlässig oder teuer ist, sondern das dieses Format Radio eben, wenn auch nicht unverschuldet, mittlerweile einfach überholt ist.

Zum dudeln braucht man kein Radio, dafür gibts jetzt trölfzig Streaminganbieter. Und eigentlich braucht man noch nichtmal den, man braucht nur YouTube, dank Auto Play. Nicht mal ne Playlist ist da nötig. Was das bedudeln noch mit hören zu tun hat ist eine andere Geschichte.
Man müsste eigentlich mal nen Algorithmus der Musik generiert und vielleicht noch ein paar Werbespots in sowas wie ner Arztpraxis laufen lassen. Würde mich mal interessieren wie viele da überhaupt was merken.

Die ganzen wirklich gut moderierten (Musik-) Sendungen im Radio sind doch schätzungsweise seit den späten 90ern Geschichte. Warum die Generation Rentner allerdings eine Freude hat, sich z.B Konzerte im Radio oder Fernsehen anzusehen verstehe ich nicht. Dafür braucht man doch keine Rundfunk. Man kauft die Aufnahme auf DVD oder CD und fertig. Ich meine klar, es isr wenige aufwändig eine Sendung zu hören aber wenn man so alles vorgekaut bekommt, befasst man sich auch leider wenig mit der Musik. Aus meiner Sicht stellt das nämlich dann, wenn grundsätzlich (fast) jedes Konzert gehört wird, egal wer der Komponist und Dirigent ist, und man gemütlich auf dem Sofa mit dem Partner sitzt und vielleicht noch einen Wein dazu, auch nichts mehr als bessere Bedudelei eines gemeinsames Zusammenseins dar. Da verkommt das Konzert zum Beiwerk. Das ist glaube ich sogar so eine Art Statussymbol bei dieser Generation.

Besser sieht es schon bei den Leuten aus, die echte Konzerte besuchen. Wobei aber auch da noch viel Statussymbol dabei ist.

Wenn ich da an alte gut moderierte Pop/Rock Sendungen denke, da gab es Leserbriefe, da wurden Wünsche erfüllt, da wurden diese und jene Tipps genannt. Man hatte das Gefühl dazu zu gehören, der Hörer war eben nicht bloß eine Zahl in der Statistik. Und das vermisse ich komplett beim heutigen Radio.
Gruß
Lorenz
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sooo, ich habmir mal die Mühe gemacht, nochmal das Einstiegsposting dieses Threads zu lesen. Ich denke, was man als Tatsache gelten lassen kann, ist, dass im Internet mittelfristig die Zukunft liegt, aber momentan Anfang 2021 noch terrestrisches Radio nötig ist, weil sowohl der materielle wie auch der gesellschaftliche Umstieg noch längere Zeit nicht abgeschlossen sein wird.

Worüber man sich aber streiten kann, ist, ob man in einer Phase, wo sich die eigentliche Zukunftstechnik in riesigen Schritten weiterentwickelt, noch den alten Wein in neue Schläuche packen und hierfür Unsummen in den Sand setzen muss. Ich möchte auch gerne bis auf weiteres das terrestrische Radio behalten, bin aber der Ansicht, dass man hierfür auch einfach das gute alte UKW weiter betreiben kann.

Was die Kommunikationstechnik angeht, leben wir in einer extrem dynamischen Zeit - und zumindest mein Leben hat mir bisher beigebracht, dass es in dynamischen Zeiten zwei sinnvolle Möglichkeiten gibt - entweder das Chaos mitmachen, seine Systeme aber so gestalten, dass sie updatefähig sind, oder so lange am Altbewährten festzuhalten, bis man wenigstens ungefähr erkennen kann, wohin der Trend läuft.

DAB+ tut genau das nicht - man versucht hier, in einer Zeit, wo sich monatlich die Voraussetzungen ändern, einen Standard zu etablieren, der die Eckdaten für lange Zeit festschreibt, und nur durch neue Hardware zu ändern ist. Ich denke, dass genau daran das Digitalradio generell gescheitert ist, DAB+ ist ja nur das letzte Kapitel des jahrzehntelangen Trauerspiels. Man hat so lange immer wieder neuen Standards umzusetzen probiert, bis die Zeit für unidirektionale Massenberieselung generell abgelaufen war. Ein wenig wiederholt sich hier das selbe Theater, was mit der digitalen Tonaufzeichnung passiert ist. Da haben wir es auch dem Gehampel der Industrie um urheberrechtskonforme Aufzeichnungsstandards zu verdanken, dass Bastler und Wissenschaftler den Computer zum HiFi-Gerät gemacht haben. Dass das Internet jetzt zunehmend den Part des Digitalradios üernimmt, liegt schlicht und einfach daran, dass es die offiziellen Radiomacher in bestimmt 20 Jahren nicht fertig gebracht haben, ihre Chancen zu nutzen.

Zu "Kiste" und "Nicht-Kiste" möchte ich auch noch was sagen, weil das offensichtlich einige in den falschen Hals bekommen haben. Es ist doch schön, dass wir heute die Möglichkeiten der modernen Technik nutzen KÖNNEN, es aber nicht MÜSSEN . Wenn ich nicht selber so viel Spaß an Kisten hätte, wäre ich sicher nicht hier. Ich sehe aber auch, wohin der allgemeine Trend läuft, und der geht eindeutig dahin, in allen Bereichen a) die Funktion von der Kiste zu entkoppeln, und b) alle Funktionsbereiche miteinander zu vernetzen. Auch mir ist das teilweise unheimlich, es macht doch aber keinen Sinn, davor die Augen zu verschließen.

so, ich hoffe, dass ich mich jetzt endlich so ausgedrückt habe, dass allgemein verstanden wird, was ich sagen will, und, dass ich mich mit niemandem rumstreiten will.

Gruß Frank
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UKW bedeutet bei mir im ländlichen Raum, sehr wenige Sender mit sehr viel Rauschen zu hören, wenn man nicht einen immensen Antennenaufwand betreiben will. Was im Auto schlichtweg nicht möglich ist. Während der Autofahrt also immer wieder Gesäusel und zwangsweises Fallback auf monaurale Wiedergabe. Das ist deutlich weniger Hörgenuss als Digitalradio mit niedrigen Bitraten. Wobei es jadurchaus  auch ein paar Sender gibt, die erträgliche Bitraten fahren. Der Hessische Rundfunk z. B.

Zu Hause nervt mich, dass bei DAB+ schwache Sender durch das Einstöpseln von Handyladegeräten oder durch das Einschalten von LED-Beleuchtung unter die Empfangsgrenze gedrückt werden. UKW war aber auch nicht viel besser. Wenn ich am Donnerstagabend auf HR3 die Hitparade International aufnehmen wollte, war die Aufnahme auch versaut, wenn Mutter die Brotschneidemaschine einschaltete.

Mit bescheidenem Antennenaufwand empfange ich trotzdem 80 rauschfreie Sender mit DAB+. Für mich bitte kein UKW mehr. Bei neuen Geräten achte ich darauf, dass sie neben DAB+ auch Webradio empfangen.
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(19.01.2021, 22:16)blauescabrio schrieb: Zu Hause nervt mich, dass bei DAB+ schwache Sender durch das Einstöpseln von Handyladegeräten oder durch das Einschalten von LED-Beleuchtung unter die Empfangsgrenze gedrückt werden. UKW war aber auch nicht viel besser. Wenn ich am Donnerstagabend auf HR3 die Hitparade International aufnehmen wollte, war die Aufnahme auch versaut, wenn Mutter die Brotschneidemaschine einschaltete.
Bei hochwertigen UKW-Empfängern wurde früher sehr viel Selektions-Aufwand getrieben, der sich dann auch im Preis der Geräte niederschlug, weil er viele (teils mechanisch) abgestimmte Schwingkreise beinhaltete, was auch erheblichen Abgleichaufwand erfordete. Das wurde belohnt mit geringer Empfindlichkeit für Störungen abseits des Empfangs-Frequenzbereiches.
Bei modernen Radios wird das (fast) alles weggelassen. Die Geräte enthalten hauptsächlich die nötige Elektronik, aber keine Vor-Selektion, die Abgleich erfordert. Das wird damit bestraft, daß die HF-Eingänge der Geräte auch von Störsignalen bei ganz anderen Frequenzen "zugestopft" werden. Nur DAB+ Sender mit höherem Pegel haben eine Chance durchzukommen.
Womit werden nun aber bei DAB+ gegenüber UKW Betriebskosten gespart ?
Das macht man dadurch, daß man DAB+ mit viel kleineren Leistungen sendet, was aber nur im störungsfreien Fall gut geht.
An anderer Stelle wurde hier im Forum von Büros in Hamburg berichtet, in denen der DAB+ Empfänger verstummt, wenn draußen an der Bushaltestelle ein Bus des ÖPNV steht. Dessen Betriebsfunk kann den DAB-Empfänger wegen mangelhafter oder nicht vorhandener Vor-Selektion "dicht" machen.

MfG Kai
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@SonyKassettenkaiser:

Ich sehe das recht zwiespältig. Man romantisiert da viel, Weils halt nix Anderes gab.

Eigentlich waren es ja früher immer nur vereinzelte Sendungen, die hörenswert waren. Es gab ganz wenige Sender, die den ganzen Tag ein Gutes Programm boten und die waren nicht überall empfangbar. hr3 war z.B. in den 80ern tagsüber ganz schön langweilig, es gab in Hessen aber keine Alternative. Dann kam FFH und im Nachhinein klingt das in der Anfangszeit doch sehr nach Hausfrauenfunk.

Klar, die Musik war auf den Popwellen breiter gefächert, weil es eben nur ein Programm für alles gab. So mussten dort eben auch Oldies und Formate gespielt werden, die auf Jugendliche abzielten (z.B. hr3 Clubnight), das ist dann später Alles auf die Best Ager bzw. Jugendwellen ausgelagert worden. In den 90ern, bis weit in die 00er war Hessen eine Radiowüste. Auf UKW gab es bis auf Überreichweiten immer nur „Das Kleinere Übel“ und das war je nach dem entweder hr3 oder FFH. Dann kam Planet Radio und die Hot Rotation, FFH wurde zu Hitradio FFH, hr XXL (heute you FM) übernahm Vieles, was vorher die Aufgabe von hr3 war, wodurch hr3 nach und nach durchformatiert wurde. Aus dem popkulturellen Informationsradio hr1 wurde nach und nach eine Oldiewelle, die mir die ersten Jahre echt gut gefiel, dann aber immer mehr wie ein zweites hr3 wurde und jetzt kann ich bestenfalls noch hr4 und hr Info ertragen.

Es gibt Sendungen von früher, die ich vermisse (z.B. die Kabarett und Comedyschiene, dienstags Abend auf hr1 oder WDR5 Streng öffentlich!), Das Ende der einzigartigen BöFis auf R.SA waren auch ein Schlag ins Gesicht, aber die Masse an auf jeden Fall besseren Sendern, als es früher gab ist massiv gestiegen.

Die Meisten Leute reiten darauf rum, dass die Hitradios so verkommen und durch formatiert sind, wollen aber auch irgendwie nix Anderes hören, als gäbe es sonst nix. Nur weils Dort keine Wunschsendungen oder redaktionellen Sendungen mehr gibt heißt das ja nicht, dass sie deshalb weg sind.

So einen Sender wie Schwarzwaldradio gabs früher nicht. Da ist eigentlich bis Abends um 8 oder 9 ab morgens um 6 permanent Special. Jede Stunde werden mehrere ausgefallene Hörerwünsche erfüllt und es gibt massig ungewöhnliche Songs in der Tagesplaylist. Bei R.SA gibt’s ebenfalls wieder Wunschsendungen und auch immer wieder ziemlich gewagte Specials (Ostrock Top 100 nach Hörerauswertung mit Wolfgang Lippert und Jürgen Karney z.B. letztes Jahr an Pfingsten).

Wenn du Oldies und 80s nicht magst, dann gibt’s auch genug Sender, die aktuelle Musik fernab der Charts spielen und wo ebenfalls regelmäßig Hörerwünsche erfüllt werden. Auf Rock Antenne kommt Samstag Nachts immer 2 Stunden lang Metalcore und echt harter Kram, ich glaub ab 11. Bei Radio Bob gibt’s montags Bobs harte Seite und mittwochs eine Sendung für Glam Rock und Hair Metal. Donnerstags auf R.SA ab 8 kommt Neumis Rock Zirkus, wo alle Spielarten des Rock von alt bis neu und von Soft bis Metal vertreten sind.

Es gibt radioeins vom rbb in dem ich viel von DT64 zwischen 89 und 92 wieder finde. Es gibt Flux FM, auch aus Berlin, Ego FM (ich glaub aus Bayern), die haben dann auch noch Web Channels in alle Richtungen, die echt gut sortiert sind), dazu kommen die Deutschlandradios (speziell Dlf Nova und Dlf Kultur), ganz stark ist auch FM4 aus Österreich oder SRF Virus, auch noch fällt mir DR P6 Beat aus Dänemark ein, das wohl leider nächstes Jahr eingestellt werden soll und wenn du ein klassisches journalistisches Programm willst, wo Sendungen wie Volkers Kramladen immer noch laufen (früher hr3) kannst du ja mal Byte FM im Internet hören.

Ich finde eigentlich gar nicht, dass Radio früher besser war, es gab nur mehr gutes Programm auf den Hauptsendern, in der Masse war das aber weniger, als es jetzt allgemein gute Sender gibt, nur dass man jetzt eben mehr suchen muss.

LG Tobi
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(18.01.2021, 17:38)96k schrieb: Bisher bist Du nicht wirklich auf die von anderen und mir genannten Vorteile von DAB+ eingegangen, auch die Hinweise auf technische und wirtschaftliche Probleme beim mobilen Internet werden ignoriert. ... Freue Dich über UKW und DAB+, durch sie kannst Du mobil Internetradio hören. Würden sich diese Hörer auch in das Mobilfunknetz einbuchen und Radio hören, dein Spass hätte ein schnelle Ende.
(18.01.2021, 19:27)Olllafff schrieb:
  • Bist Du jemals auf die Vorteile des Radiohörens via Internet eingegangen? Ich kann mich nicht daran erinnern.
  • Welche Probleme siehst Du? Da kommen seit 10 Jahren immer Deine gleichen Argumente. In diesem Zeitraum wurde die Leistungsfähigkeit des mobilen Internets enorm gesteigert.
  • Technische und wirtschaftliche Probleme? Da kommen Deine Behauptungen. Bisher hat sich davon nichts bewahrheitet. Es geht voran. Keine Sorge. Nicht so schwarz sehen Smile
Zitat:FAZ schrieb am 12.4.2021:
Vodafone startet „Standalone“ : Jetzt ist 5G drin, wo 5G draufsteht
Der neue Mobilfunkstandard geht technologisch in eine neue Phase. „Standalone“ heißt das Zauberwort. Erst damit wird vieles möglich, was 5G für die Zukunft verspricht.

"... Eine solche individuelle Infrastruktur ist wichtig, wenn künftig wieder Zehntausende Fans im Stadion sitzen und auf das Netz zugreifen, während gleichzeitig eine verzögerungsfreie Live-Berichterstattung via 5G laufen soll."
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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Vor ziemlich genau zwei Jahren habe ich mir in Kenwood DAB+ Autoradio gekauft. Die Stabantenne sitzt hinten auf dem Kotflügel und versorgt das Autoradio mit einem 150 Ohm Antennenstecker. Den DAB+-Empfang realisiere ich mit einem aktiven Splitter.
Wie ist bei uns die Lage:
Der UKW-Empfang hält sich trotz norddeutscher, flacher Topographie in Grenzen. Der bevorzugte NDR-Info wird auch mit sehr guten Radios (Werksradio) oft nur schlecht empfangen und oft gestört. Auch ein Blaupunkt Autoradio mit Digiceiver CodemIV müht sich damit ab.
Vor besagten zwei Jahren war ich froh, wenn ich überhaupt einen DAB+Sender empfangen konnte. Ein paar Kilometer weiter hat der Empfang schon mehr Freude bereitet. Heute sieht die Welt schon anders aus. Da kann ich sogar im Keller den einen oder anderen Sender empfangen.
Das aktuelle Alltagsauto hat den seit diesem Jahr vorgeschriebenen DAB+Empfänger an Bord. Ich war überrascht, wie groß inzwischen das Programmangebot ist. Auch meine barchetta, die ich vor seinerzeit mit dem Kenwood ausgerüstet hatte, begeistert nun mit störungsarmen Empfang. Eigentlich genau das, was ich mir erwünscht hatte.
Deshalb habe ich nun auch für meinen kleinen Panda ein DAB+Radio gekauft. Bei um die 100€ kann ich mich über die gebotene Klangqualität nicht beklagen. Der rauschfreie Empfang ist wirklich sehr angenehm.
Um es nochmal zu betonen, vor 2 Jahren ging bei uns fast gar nichts! Für meine kleine Zweitwohnung hatte ich mir ein kompaktes CD-Radio mit DAB+ gekauft und ganz schnell weitergegeben. Nur eine Handvoll Sender und überhaupt nicht mein Programm.
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(14.04.2021, 14:56)Olllafff schrieb:
(18.01.2021, 17:38)96k schrieb: Bisher bist Du nicht wirklich auf die von anderen und mir genannten Vorteile von DAB+ eingegangen, auch die Hinweise auf technische und wirtschaftliche Probleme beim mobilen Internet werden ignoriert. ... Freue Dich über UKW und DAB+, durch sie kannst Du mobil Internetradio hören. Würden sich diese Hörer auch in das Mobilfunknetz einbuchen und Radio hören, dein Spass hätte ein schnelle Ende.
(18.01.2021, 19:27)Olllafff schrieb:
  • Bist Du jemals auf die Vorteile des Radiohörens via Internet eingegangen? Ich kann mich nicht daran erinnern.
  • Welche Probleme siehst Du? Da kommen seit 10 Jahren immer Deine gleichen Argumente. In diesem Zeitraum wurde die Leistungsfähigkeit des mobilen Internets enorm gesteigert.
  • Technische und wirtschaftliche Probleme? Da kommen Deine Behauptungen. Bisher hat sich davon nichts bewahrheitet. Es geht voran. Keine Sorge. Nicht so schwarz sehen Smile
Zitat:FAZ schrieb am 12.4.2021:
Vodafone startet „Standalone“ : Jetzt ist 5G drin, wo 5G draufsteht
Der neue Mobilfunkstandard geht technologisch in eine neue Phase. „Standalone“ heißt das Zauberwort. Erst damit wird vieles möglich, was 5G für die Zukunft verspricht.

"... Eine solche individuelle Infrastruktur ist wichtig, wenn künftig wieder Zehntausende Fans im Stadion sitzen und auf das Netz zugreifen, während gleichzeitig eine verzögerungsfreie Live-Berichterstattung via 5G laufen soll."

Leider hinter einer Bezahlschranke. Ich vermute, es geht im Artikel um 5G-Broadcast. 5G-Broadcast ist kein Streaming (Internetradio und Internet-TV), es ist Rundfunk wie DAB+ und DVB-T2 auch. Nur verdienen die Mobildfunkanbieter an DAB+ und DVB-T2 nichts, was sie wohl ändern wollen.

Wenn es um etwas anders geht, wäre ein freier Link oder eine Beschreibung schön.


Viele Grüße

96k
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... ich bin Abonent der FAZ, es gibt leider keinen freien Link. Den gesamten Artikel würde ich verständlicherweise ungerne in Gänze posten.

Wie ich das hier lese, sollen mehrere 10.000 Fans auf das Internet zugreifen können, während gleichzeitig und verzögerungsfrei eine Live-Berichterstattung (mit oder ohne Bewegtbild?) laufen kann. Von Rundfunk ist keine Rede. Von 5G-Broadcast ebenfalls nicht.

Hier noch ein paar Zitate aus dem Artikel, der eher allgemein gehalten ist.


Zitat:Der schnöde Klotz im Stadtteil Rödelheim ist ein Rechenzentrum. Eines, das Mobilfunkgeschichte schreiben könnte. Es handelt sich um das allererste 5G-Rechenzentrum des Unternehmens. In ihm steckt die Softwarebasis des sogenannten Kernnetzes, das die 5G-Funkdaten transportiert und leitet. Was an Daten über das schnelle Netz fließt – hier müssen sie durch, hier werden sie verarbeitet.
...
„Damit kann 5G sein volles Potential entfalten, mit Gigabit-Geschwindigkeiten, geringen Reaktionszeiten bis zu einer Millisekunde sowie Innovationen wie Network Slicing“, betonen die Münchener. Die Telekom macht ein Ausrollen in der Fläche „auch von den Anforderungen der Kunden“ abhängig, wie Technikchef Walter Goldenits sagte.
...
Auch Vodafone-Manager ahnen: Das Ganze ist zunächst nur für „Innovationsfans“ interessant. „Zugegeben: Der Schritt heute ist auf den ersten Blick etwas für Technik-Feinschmecker“, sagt Technikchef Gerhard Mack. „Aber ich kann Ihnen versichern: Langfristig ist er von sehr hoher Bedeutung für jeden von uns. Denn er wird unser Leben verändern, im Alltag, im Straßenverkehr, in der Industrie und in der Freizeit.“ Die Umstellung auf Solo-5G sei der vermutlich größte und wichtigste Meilenstein auf der 5G-Reise.

Hier ein link zum gleichen Thema bei heise online
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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10 Jahre Digitalradio DAB+: Reichweite steigt kontinuierlich (heise.de)

Na, scheint demnach doch ganz gut zu laufen.
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Seit diesem Jahr müssen Neuwagen mit DAB-Empfang ausgestattet sein. Die stetig steigende Verbreitung von DAB+ ist somit kein Wunder.

Seit diesem Jahr müssen Neuwagen mit DAB-Empfang ausgestattet sein. Die stetig steigende Verbreitung von DAB+ ist somit kein Wunder.
Die wesentlich bessere Klangqualität unterwegs gegenüber FM-Empfang hat mein Nutzerverhalten deutlich verändert. UKW höre ich nur noch im Notfall und wenn ich auf Streaming mal keine Lust habe.
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DAB+-Radio "Technisat Viola 2" morgen bei Aldi-Süd für 22,99 €:

https://www.aldi-sued.de/de/p.technisat-...10261.html

Der Preis ist günstig (Amazon sagt 29,99 €). Das Radio ist allerdings minimalistisch ausgestattet, mich würden vor allem die fehlenden Stationstasten stören.
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das Problem an diesen Ein-Chip-DAB+ Radios ist der miese Klang. Ich hatte mir mal so ein Billigradio gekauft, um den Tuner für eine Auto-Lösung zu pflücken - nachdem ich aber feststellen musste, dass das Ding an einem HiFi-Verstärker und guten Kopfhörern genauso besch ... klingt wie mit dem eingebauten Lautsprecher, habe ich es sein gelassen. Solche Radios sind wirklich nur für Leute geeignet, die irgendwas brauchen, was plärrt, und denen ansonsten alles egal ist.

Gruß Frank
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Gilt das nicht für die meisten Ausstrahlungen über DAB+? Miese Datenrate wegen fehlender Bandbreite um viele Sender qualitativ unter bringen zu können. Lokale Beschränktheit, außer bei den paar im Bundesmix. Ich kann mich für diese Technik jedenfalls nicht erwärmen. Man versucht ja jetzt bei neuen UKW Radios mithilfe von "Zwangsinstallation" einer DAB+ Komponente diese Technik zu verbreiten, wahrscheinlich aus Angst wieder wie bei DAB vor die Wand zu fahren.
Viele Grüße,

Michael
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Es werden meines Wissens bei weitem nicht alle möglichen DAB+ Kanäle/Frequenzen benutzt.
Deshalb kann von fehlender Bandbreite eigentlich keine Rede sein.
Es ist wohl mehr ein Folge wirtschaftlicher Gründe, daß nicht mehr Multiplexe mit größerer Bandbreite pro Programm genutzt werden.
In dem, über das derzeit verfügt und das man zu bezahlen bereit ist, entscheiden die Landes-Medien-Anstalten, wieviel Kanal-Kapazität einzelnen Programm-Veranstaltern zugewiesen wird.  Die Anstalten fördern (behauptete) Programm-Vielfalt. Von technischer Qualität haben die Sachbearbeiter (Juristen, Soziologen, etc) keine Ahnung. Die sind dem hilflos ausgeliefert, was die Promoter von AAC-HE / DAB+ erzählen und müssen dran glauben.
Hinter dem Drängen, UKW durch DAB+ zu ersetzen, steht an erster Stelle der Wunsch zur Kosten-Reduktion.
Dieser wurde noch intensiviert, nachdem der Betrieb der UKW-Sender an private Profit-orientierte Firmen übergeben wurde.

MfG Kai
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Ich habe gerade mal den Sendersuchlauf gestartet, weil bei uns am Freitag Antenne NRW als neuer DAB+-Sender hinzugekommen ist.

Insgesamt komme ich jetzt auf 54 Sender. Über die Auswahl kann ich wirklich nicht klagen.
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Wie sehen denn da die Übertragungsraten aus ?

MfG Kai
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Gute Frage. Sollte mir das Radio das anzeigen? In der Standardsicht ist das nicht der Fall.

Die Qualität bei Antenne NRW ist aber zum Nebenbeihören auch über externen HiFi-Verstärker in Ordnung, Artefakte könnte ich bisher nicht feststellen.
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Irgendwo im Internet wird es eine Liste geben, wie die Transponder-Kanäle mit Programmen belegt sind. Da stehen dann auch die Bitraten dabei. Aus den Bitraten kann man dann per Standard-Relation ableiten, wie der Audio-Übertragungsbereich in Lowband und Highband aufgeteilt ist.
Das Lowband wird in AAC-LC mit 24 kSps "transparent" kodiert übertragen (Bandbreite deshalb immer kleiner als 12 kHz).
Das Highband wird auf der Wiedergabeseite nicht-"transparent" durch Rauschen, künstlich erzeugte Oberwellen oder diskrete Ersatztöne so ersetzt, daß das Spektrum einen ähnlichen Verlauf hat, wie das des Originals (SBR-Verfahren).
Typische Relationen sind:
Bitrate/kbps -> Lowband-Obergrenze/kHz :
96...112 -> 11.2 kHz, 72 -> 10.1 kHz, 64 -> 9 kHz, 48 -> 6.75 kHz
Bei Bitraten < 80 kbps folgt die Obergrenze (LBO) der Formel:
LBO/kHz = 3/1024 * Bitrate/kbps * Fs/kSps , mit Fs = 48 kSps (Fs: externe Sample-Rate).

MfG kai
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(01.11.2021, 19:46)kaimex schrieb: Irgendwo im Internet wird es eine Liste geben, wie die Transponder-Kanäle mit Programmen belegt sind. Da stehen dann auch die Bitraten dabei.

Eine Karte hab' ich auf die Schnelle nicht gefunden, aber den Wikipedia-Artikel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_...eutschland

Demnach sendet die gesamte Antenne-Deutschland-Gruppe (zu der auch 80s80s gehört) mit nur 72 kBit/s. Aber ehrlich, mir ist die Qualität bisher nie negativ aufgefallen.

Vielleicht bin ich diesbezüglich so anspruchslos, daß ich nichts besseres verdient habe. Wink
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Nein, wenn man den Erklärungen glauben darf, dann werden hier die in dem hohen Frequenzbereich geringen Differenzier-Fähigkeiten des menschlichen Ohres ausgenutzt.
Davon abgesehen hören Rentner sowieso nur noch das Lowband. Man könnte also in einem speziellen Rentner-Funk noch ein paar Bits mehr einsparen.
Die Landes-Medien-Anstalten fördern "Programm-Vielfalt", nicht technische Qualität. Deshalb spendieren sie nur wenigen Ausnahmen 96 oder 112 Kbps, die beide mit einem Lowband bis 11.2 kHz übertragen werden.
Dagegen ist selbst Vodafones DVB-C Radio mit seinen 13.5 kHz bei den öffentlich rechtlichen Programmen noch "transparenter". Allerdings ist da dann auch absolut Schluß, während DAB+ bei AAC-HE  v1 ja noch die künstlichen Höhen bis ~16 kHz  hinzufügt.

MfG Kai
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Hallo,

die Sache ist mit wenigen Ausnahmen (BR-Klassik hat wenigstens noch 144 kbit/s und AAC-LC spendiert bekommen) noch viel gruseliger. Googelt mal zu dem meist zur Komprimierung verwendeten Codex HE-AAC. Soweit ich das verstehe, wird da noch mehr "eingedampft"

Grüße
Arno
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Das, was ich beschrieben habe, ist AAC-HE v1 bzw HE-AAC v1.
AAC-HE v2 wird, glaube ich, bei DAB+ noch nicht eingesetzt.

MfG Kai
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mal was anderes - ich habe mit dem DAB+ Selbstbauprojekt nochmal durchgestartet. Mittlerweile habe ich das Monkeyboard mit einem Keystone Modul hier, auf die Dokumentation warte ich allerdings noch. Zum Vergleich habe ich noch Glovane Module bestellt, hier bekommt man nach dem Unterschreiben einer "Verschwiegenheitserklärung" eine sehr ausführliche Doku, die man aber leider nicht öffentlich diskutieren darf. Und dann ist mir vor einigen Tagen noch bei Netto so ein kleines Technisat Radio zum reduzierten Preis von 15 Euro zugelaufen, bestückt mit einem Modul von Frontier Silicon.

Das Technisat Radio ist ein kleines Wunderding. Bei uns empfängt es sowohl auf UKW als auch auf DAB+ alle Sender ohne Rauschen und Aussetzer, selbst auf dem Beifahrersitz im Auto mit eingeschobener Antenne spielt es störungsfrei. Zumindest nach einer ersten Durchsicht des Innenlebens konnte ich HF-seitig auch keine Zusatzelektronik von Technisat entdecken - alles stützt sich auf das Frontier Modul, ein FS2415 Siena. Auf UKW spielt das Radio per Kopfhörerausgang sogar stereo, auf DAB+ leider nur mono, aber in mit einer Tonqualität, die in etwa gleich mit dem Autoradio ist.

Ich habe ( noch ) keine Ahnung, welche Audio-Codecs, Bitraten usw. benutzt werden, mich hat nur fasziniert, wie wenig heute nötig ist, um die doch recht komplexe Technik brauchbar umzusetzen. Schade ist nach wie vor, dass um DAB+ und die Chipsätze so eine Geheimniskrämerei veranstaltet wird.

Was mich noch interessieren würde - neben den Einchip-Lösungen gibt es auch noch Mehrchip-Sätze für angeblich bessere Tonqualität. Ist der Unterschied hier nur ein externer Wandler ( den man über die I2S Schnittstelle auch an die Billigchips anschließen kann ), oder gibt es da noch mehr ?

Gruß Frank
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So viel Lob von Dir für ein DAB+-Radio vom Discounter - bist Du's wirklich, oder wurde Dein Benutzerkonto gehackt? Big Grin

Ich hab' bei meinen zwei DAB+-Radios (einmal Kombigerät mit Internet-Radio von Lidl, einmal Kofferradio von Sharp) auch keine Probleme mit Aussetzern. Wenn ich mal die Aussagen in sozialen Netzwerken deute, sieht es für mich auch eher so aus, als hänge die Empfangsqualität mehr von der Region als von den verwendeten Geräten ab.
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Eine Schwachstelle bei allen Billig-Radios, die im Grunde nur aus Chips bestehen, ist die fehlende HF-Vor-Selektion.
Die Eingangsstufen sind idR sehr breitbandig und reagieren auf jede HF, die da "rumgeistert". Die einzige Selektion besteht in der der Antenne (und die ist meist gering).
Wenn der HF-Pegel irgendwo in dem großen Empfangsbereich so hoch wird, daß die Eingangsstufe in Begrenzung gerät, ist Schluß mit lustig.
Man kann das Glück haben, daß so etwas in der eigenen Umgebung nicht vorkommt,
oder das Pech, daß der DAB-Empfänger oder das 1-Chip-UKW-Radio verstummt, wenn unten vorm Haus ein Bus des ÖPNV mit seiner Funk-Verbindung steht.

MfG Kai
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ich geb ja nur meine Erfahrungen wieder - und dass DAB+ technisch nichts taugt, habe ich auch nie gesagt. Ich halte nur das Konzept, das hinter DAB+ steckt, zumindest für Deutschland mit dem perfekt ausgebauten UKW-Netz für ziemlichem Schwachsinn, die Gründe hierfür haben wir ja schon ausführlich "durch".

Der Grund, weshalb ich mich nochmal damit befasse, ist, dass mir das Telefunken HiFi-Studio 1 über den Weg gelaufen ist, und das schreit förmlich danach, mit den neuen Medien aufgerüstet zu werden. Bei alten hochwertigen portablen Geräten macht so eine DAB+ Nachrüstung schon alleine deshalb Sinn, weil man nicht einfach ein zusätzliches Gerät danebenstellen kann wie bei einer stationären HiFi Anlage.

Gruß Frank
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(18.11.2021, 11:40)kaimex schrieb: Eine Schwachstelle bei allen Billig-Radios, die im Grunde nur aus Chips bestehen, ist die fehlende HF-Vor-Selektion.
Die Eingangsstufen sind idR sehr breitbandig und reagieren auf jede HF, die da "rumgeistert". Die einzige Selektion besteht in der der Antenne (und die ist meist gering).
Wenn der HF-Pegel irgendwo in dem großen Empfangsbereich so hoch wird, daß die Eingangsstufe in Begrenzung gerät, ist Schluß mit lustig.
Man kann das Glück haben, daß so etwas in der eigenen Umgebung nicht vorkommt,
oder das Pech, daß der DAB-Empfänger oder das 1-Chip-UKW-Radio verstummt, wenn unten vorm Haus ein Bus des ÖPNV mit seiner Funk-Verbindung steht.

MfG Kai

ist das evtl. der Grund, weshalb bei DAB+-Autoradios so ein Theater mit der Antenne gemacht wird ?

Gruß Frank
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