Automatikuhren und Uhrenbeweger/rüttler
#1
Hallo Fans der mechanischen Uhren,

schon seit geraumer Zeit spult mir der Gedanke im Kopf herum, meine betagte Quarzuhr zu ersetzen. Nach 15 Jahren sieht die zwar noch passabel aus, ist aber vom Design nicht mehr recht der Brüller. Jetzt denke ich schon länger über eine Automatikuhr nach. Da gibt es sogar bezahlbare Exemplare.

Nun hörte ich von einem Bekannten, wenn Automatikuhren nicht ständig getragen werden, die es einem nicht "Verzeihen". Daher gäbe es Uhrenbeweger/rüttler ?

Flugs bei i-bäh nachgesehen: Solche Dinger gibts wirklich und die kosten zw. 100 bis mehreren Hundert Euro :oah: :oah:

Also, ist das jetzt Scharlatanerie, oder ist sowas wirklich sinnvoll ? Klar ist: Wenn die Gangreserve abgelaufen ist, bleibt eine Automatikuhr stehen. Ich las da was von etwa 30-40h Gangreserve.

Oder mögen es diese Uhren wirklich nicht, wenn die nicht ständig in Betrieb gehalten werden ? Reagieren solche Werke empfindlich auf Wärmeunterschiede ? An Arm getragen sind sie halt "handwarm" und beim Ausziehen kühlen die auf Zimmertemperatur ab ? Ist das ein Problem für solche Uhren, oder nicht ?

Wer Erfahrung mit solchen Uhren hat und insbesondere mit diesen ömiösen Handrütterln wäre für mich interessant zu lesen.

Anderseits werde ich keine Unsummen für eine Uhr ausgeben, von da aus ist der Uhrenbeweger vielleicht teuer als die Uhr Wink

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#2
Wenn die Uhr ein paar Tage steht, dann macht es der Uhr nix aus. Oft steht sie aber nicht ein paar Tage, sondern ein paar Wochen oder, bei Sammlerstücken, für noch längere Zeit. Speziell für letztere sind diese Uhrenbeweger gedacht.

Ich würde darüber mit einem Uhrmachen sprechen und ihm Deine Uhr-Tragegewohnheiten schildern.

Ich hatte auch eine Automatik-Uhr, nix hochgestochenes aber solide. Hat Spaß gemacht, hatte aber auch Nachteile. Gangabweichungen sind normal, ist auch nicht schlimm, wenn man sich angewöhnt, regelmäßig die Zeit zu richten. Nur hat man sich wg. Digitaluhr daran gewöhnt, darauf nicht mehr achten zu müssen.

Mit der Uhr in die Sandstrahlkabine zu gehen ist nicht zu empfehlen - eine Digitale verträgt das.

Wenn dann was von Waterproof bis 5 m steht, dann heisst das noch lange nicht, Du dürftest mit der Uhr duschen. Da gibt es feinsinnige Unterscheidungen. Konkret nachfragen.

Manche Uhren haben auch Lagedifferenzen, das heisst, senkrecht laufen sie einen Tick anders als waagrecht. Das ist ein Fehler und sollte nicht ausgeprägt vorkommen.

Alles in allem habe ich das Uhrenproblem recht simpel gelöst. Ich lese viel Zeitungen, und wenn ich eine Uhr brauche, bestelle ich ein Probe-Kurz-Abo, z. B. bei der FAZ oder der SoFAZ. Da ist dann eine Uhr mit dabei. Billigste Ausführung, aber zeigt die Zeit an. Mir reicht das. Wer vorrausschauend handelt, kann sich auch das Design ein wenig heraussuchen.
Michael(F)
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#3
Hallo,

normal Sterbliche brauchen keinen Uhrenbeweger.
Nur solche Verrückte wie wir hier, die statt Tonbandgeräte Uhren sammeln. Und wenn man will, daß diese Uhren gehen, bzw. wann man deren Ganggenauigkeit überprüfen will.
Man kann ja nicht immer 100 Uhren am Armgelenk tragen.

Wenn man eine Automatikuhr nicht trägt, bleibt sie halt irgenwann stehen.
Dann kann man die immer noch mit der Krone aufziehen und die Uhrzeit neu einstellen...

Viele Grüße
Frank
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#4
Hi @ll
IMHO
Es gibt nur eine mechanische Automatik der ich zutraue restlos alltagstauglich zu sein.
Das ist die *Ingenieur* von IWC.
Preislich liegt sie im 5 stelligen Bereich.
Die Alternative wäre Citizen.
Dort gibt es ein Reihe mit einem *EcoDrive*.
Diese Uhren versorgen sich selber mit Strom, benötigen aber keine Batterei.
Es gibt sie in Titan, mit Saphierglas und das Topmodell obendrein als Funkuhr.
Bei letztgenannter ist die Bauhöhe nicht ganz ohne,und Wasserdicht sind sie alle.
Ähnlich Systeme gibt es auch noch von Casio/Seiko.
Gruss
Rene
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#5
´
Auch eine normale Automatik hat im Alltagsbetrieb ausreichend Gangreserven, es muß nicht IWC sein.

Ich habe seit fast dreißig Jahren eine Automatik, sie läuft wie am ersten Tag, nachdem sie vor ein paar Jahren überholt wurde. Einmal im Monat muß ich sie stellen, aber dann sind es auch nur ca. 30 sek. Abweichung. Meine große Sorge ist aber, dass die Uhrmacher, die solchen mechanischen Wunderwerke reparieren oder warten können, allmählich aussterben. Und nur die Nobelmarken bieten Kundendienst im Werk an. Ähnlich wie bei Bandmaschinen....
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Hallo Analogi!

Ich habe einundzwanzig mechanische Uhren, bis auf zwei Exemplare alles Automatikausführungen. Da ich sie wöchentlich wechsele und normalerweise "reihum" trage, stehen zwanzig davon immer mangels eines Uhrenbewegers immer still. Eingeharzt sind mir bislang nur ältere Uhren russischer Herkunft (Wostok, Poljot und vor allem Slava), die ich inzwischen aus genau diesem Grund auch aus meiner Sammlung verbannt habe. Schweizerische und japanische Mechanikuhrwerke sind da genügsamer.

Wenn Du kein Vermögen ausgeben willst und einen echten Dauerläufer suchst, der gut und gerne 20 Jahre ohne Wartung übersteht und vermutlich noch von Deinen Urenkeln getragen werden kann, dann sei Dir der Klassiker Seiko 5 an's Herz gelegt. Meine ist nun fast 18 Jahre alt und läuft wie am ersten Tag. Der Ladenpreis für die Basisausführung beträgt in Europa ca. 100 Euro, auf eBay gibt es sie noch preiswerter.

http://cgi.ebay.de/Die-Legende-Seiko-5-A...dZViewItem

Eine ähnlich zuverlässige Alternative: Orient. Kennt hierzulande kaum jemand, ist aber anderswo ein sehr angesehener Mechanikuhren-Hersteller mit über 50jähriger Erfahrung. Bei neueren Uhren sind leider ab Werk teilweise etwas klapprige Faltblecharmbänder montiert.

http://cgi.ebay.de/ORIENT-AUTOMATIC-SK-C...dZViewItem
(Edit: Auf diese Uhr trifft obiges nicht zu, sie hat ein massives Edelstahlarmband.)

Gruß,
Timo
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#7
Zitat:Rellem postete
Die Alternative wäre Citizen.
Von den "echten" Automatikuhren von Citizen (ebenso wie von anderen Uhren mit dem Automatikuhrwerk von Miyota, z.B. Q&Q) rate ich eher ab. Die haben kaum Gangreserve und stehen schon mal gerne, wenn man Sonntags etwas länger schläft.

Seiko ist kaum teurer und qualitativ um Längen besser.

Zitat:Dort gibt es ein Reihe mit einem *EcoDrive*.
Das Prinzip überzeugt mich überhaupt nicht, genau wie das "Kinetic" von Seiko (das sind Quarzuhren mit einem kleinen Generator). Bei beiden geben die Hersteller eine Akkulebenszeit von ca. 7 Jahren an. Da kann man dann, wenn man ehrlich ist, auch gleich zu einer wesentlich preisgünstigeren konventionellen Quarzuhr greifen. Die Batterien halten ja auch bis zu 5 Jahre.
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#8
Zitat:firstthird postete
Wenn man eine Automatikuhr nicht trägt, bleibt sie halt irgenwann stehen.
Dann kann man die immer noch mit der Krone aufziehen
Nicht bei allen Werken. Einige haben in Nullstellung auch "Leerlauf", wie ein Quarzwerk.
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#9
Hallo,

erstmal vielen Dank, besonders an Timo. Das Automatikuhren schon "so" preiswert sind, hätte ich nicht gedacht. In den Schaufensterauslagen liegen die meist > 250 tEURo.

Die Ungenauigkeiten bzw. das Nachstellen einer Uhr macht mir nix aus. Da ich ÖPNV-Fahrer bin, komme ich ständig an Bahnhofsuhren vorbei und bei Warten auf den Zug kann ich so was quasi nebenbei erledigen.

Ich sehe schon: Das mit den Rütterln ist also nicht notwendig. Aber ich frage gerne mal einen Uhrenmacher. Wir haben da noch ein paar Unikate in der Stadt und die werden das wissen. Googlen befödert z.B. http://www.beco-lifestyle.com/de/produkt...eweger.htm auf die Bildschirmoberfläche. Was es nicht alles gibt ? :?

@timo: Was ist denn ein "Nullstellung": 12 Uhr Position und dann die Krone ziehen ?!

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#10
Hallo Wolfgang,

ich habe hier ein paar Rolex Oyster Perpetual aus Italien. Die sind auch alle mit Automatikfunktion. Da ich aber zu geizig bin, mir so einen rüttelnden Zigarrenhumidor zu kaufen, liegen die Uhren einfach so herum. Seit etwa einem halben Jahr. Wenn ich sie mal zur Hand nehme und rüttele: Einwandfreie Funktion!

Ein anderes Beispiel: Eine Seiko-Automatikuhr meines mittlerweile verstorbenen Opas. Liegt seit etwa 3 Jahren herum, auch Automatik. Anfang Dezember habe ich sie nochmal ausprobiert: Keine Probleme, alles einwandfrei.

Von daher würde ich mir das Geld sparen und lieber in Bänder oder so investieren.

Gruß, Niko
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#11
Hallo,

es gibt bereits Automatikwerke im untersten Preissegment. Beispielsweise eine Swatch Automatik (aktuell nicht mehr erhältlich?). Auch diese funktionieren bereits recht gut. Die Ganggenauigkeit steigt normalerweise mit der Güte des Werks. Anspruchvollere, solide Automatikkaliber erhält man für einen dreistelligen Eurobetrag auf der nach oben offenen Skala.

Ich selbst besitze noch meine erste Armbanduhr, die ich Ende der 1960er zur Kommunion vom Patenonkel geschenkt bekam - eine Bifora Automatik - sie macht bis heute keinen Ärger, wenngleich ich diese Uhr nur ganz sporadisch einmal trage und sie ansonsten in der Schublade liegt. Wie oben schon erläutert, ein Uhrenbeweger ist für Aficionados, die damit auf der einen Seite sofort eine laufende Uhr (mit korrektem Datum, falls vorhanden) anlegen können und andererseits das Verharzen der Mechanik vermeiden helfen. Letzterer Punkt gilt, wenn überhaupt (neuere Uhrenöle verharzen angeblich nicht mehr), für alle mechanischen Uhrenwerke, egal ob Automatik, oder Handaufzug. An sich sind Uhrenbeweger wohl für Leute interessant, die mehrere Uhren im Wechsel tragen wollen. Trägt man dieselbe Automatik nahezu täglich, jahrein, jahraus, ist die Gangreserve stets so hoch, daß die abgelegte Uhr, die Nacht, bzw. das Wochenende übersteht, ohne stehenzubleiben.
Es ist eine grundsätzliche Frage, ob man sich für eine mechanische Uhr entscheidet, oder einer Digitaluhr (ohne Seele?) den Vorzug gibt. Automatikuhren ziehen ihren Reiz für mich aus dem pseudoperpetuumartigen Charakter. Richtig wurde gesagt, daß es immer weniger kompetente Leute gibt, die sich adäquat einem Mechanikwerk annehmen können (obwohl das Geschäft boomt).
Auch im hochwertigen Uhrensegment bleiben Enttäuschungen über mangelnden und insuffizienten Service leider nicht aus. Eine Plastikuhr mit Batterie erfordert garantiert weniger Fürsorge und Know-How - 1988 kaufte ich meine erste Swatch, ganz in schwarz, mit Datum-/Taganzeige, sie geht heute noch, benötigt alle 2-3 Jahre eine neue Batterie und kostete ehedem 65 DM. Für ein paar Euro mehr erhält man schon ein einwandfreies Designstück von Braun.

Grüße

Helmut
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#12
Zitat:Agfa-Band postete
.

....ich habe hier ein paar Rolex Oyster Perpetual aus Italien....

Gruß, Niko
...womöglich vom fliegenden Händler am Strand, der neben noblen Uhren auch edle Sonnenbrillen, Zigaretten und andere "zollfreie" Angebote machte?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#13
Nein, vom Straßenhändler in Pisa. Ich war sehr erfreut, stark handeln zu können. Eine sollte 100 Euro kosten, ich habe dann im Endeffekt zweimal 2 für 20 mitgenommmen.

Gruß, Niko
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#14
Zitat:analogi67 postete
@timo: Was ist denn ein "Nullstellung": 12 Uhr Position und dann die Krone ziehen ?!
Hallo Wolfgang!

Nein. Ich meinte, daß einige Automatikuhren sich im Gegensatz zu den meisten anderen bei ganz hereingedrückter Krone nicht aufziehen lassen. Seiko- und Orient-Werke ab ca. 1980 sind typische Vertreter dieser Gattung.

Mir wurde der Sinn mal so erklärt, daß bei diesen Uhren die Krone in hereingedrückter Position vom Uhrwerk mechanisch entkoppelt sei und das für einen Zuwachs an Unempfindlichkeit gegen Stöße gegen die Krone mit sich bringe.

In der Praxis stört es nicht weiter. Man bewegt die Uhren ein paar mal hin und her, und schon laufen sie.

Ach, und noch mal ein paar Worte zum oben von Michael angesprochenen Thema Wasserdichtigkeit (hatte ich erst überlesen): Es gibt da mehrere Kategorien, die normalerweise durch eine Meterangabe gestaffelt sind. Diese sollte man allerdings nicht falsch in Richtung Tauchtiefe deuten. Das hat sich das Marketing wohl mal so ausgedacht, aber es ist einfach nicht praxisgerecht.

- "Water Resistant" ohne weitere Angaben oder "Water Proof/ Resistant 30 Meters" heißt, die Uhr verträgt einen Wasserdruck von 3 Atü. Diese Uhren kann man unter der Dusche, beim Händewaschen oder Putzen tragen, zum Schwimmen oder gar Tauchen sollte man es lieber nicht tun.

- "Water Proof/ Resistant 50 m" heißt, die Uhr verträgt einen Wasserdruck von 5 Atü und ist für's Schwimmen geeignet, Tauchen aber allenfalls bis zur Stehhöhe.

- "Water Proof/ Resistant 100 m" qualifiziert die Uhr für leichte Tauchaufgaben. Diese Uhren haben normalerweise auch schon eine verschraubte Krone.

- Eine echte Taucheruhr (z.B. die Citizen Diver's) ist "Water Proof/ Resistant 200 m" oder noch höher. Diese Uhren haben immer verschraubte Kronen.

Ich persönlich wäre bei Uhren mit unverschraubten Kronen generell vorsichtig beim Kontakt mit Wasser. Sind die Gummidichtungen nach ein paar Jahren mal spröde, kommt schnell Feuchtigkeit herein.

Gruß,
Timo
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#15
Zitat:Frunobulax postete
es gibt bereits Automatikwerke im untersten Preissegment. Beispielsweise eine Swatch Automatik
... um die man aber m.E. einen Bogen machen sollte, der gar nicht groß genug sein kann. Diese Uhren sind durch das One-Block-Gehäuse nur extrem schwer wartbar und somit im Falle eines Defekts ein Kandidat für die Mülltonne.
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#16
... die Swatch-Automaticuhren waren, bzw. sind nicht mit der übrigen Kollektion, der vornehmlich eingeschweißten Werke, vergleichbar. Meinem Kenntnisstand nach kann man sie, falls notwendig, reparieren, wie jede andere mechanische Uhr auch. Auf der Rückseite ist ein Deckel (bei der ersten Serie aus Kunststoff und vermutlich empfindlich), der sich abnehmen läßt und den Zugang zum Werk ermöglicht. Auf diese Weise kann auch die Ganggenauigkeit nachjustiert werden, das kann man durch den transparenten Boden sehen. Später gab es auch Metallgehäuse, wie die aufgebaut sind kann ich nicht sagen. Ob es aktuell überhaupt noch die Automaticvarianten gibt, weiß ich gar nicht.

Helmut
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#17
Hallo Helmut!

Ich kenne die Swatch Automatik nur ohne abnehmbaren Deckel. Vor Augen habe ich eine "Irony" mit Metallgehäuse. Theoretisch ist die Reparatur bei solchen Uhren zwar auch per Zugriff durch die geöffnete Front möglich, aber das dürfte einen hohen Kostenaufwand mit sich bringen.

Wenn es die Uhren aber auch mit Deckel gibt, nehme ich alles zurück.

Gruß,
Timo
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#18
Zitat:timo postete
[quote- Eine echte Taucheruhr (z.B. die Citizen Diver's) ist "Water Proof/ Resistant 200 m" oder noch höher. Diese Uhren haben immer verschraubte Kronen.

Ich persönlich wäre bei Uhren mit unverschraubten Kronen generell vorsichtig beim Kontakt mit Wasser. Sind die Gummidichtungen nach ein paar Jahren mal spröde, kommt schnell Feuchtigkeit herein.

Gruß,
Timo
@ Timo: neben anderen Uhren besitze ich auch eine Quarkuhr, die zwar für 200m zugelassen ist, aber trotzdem keine verschraubte Krone hat. Auch andere, für Taucheruhren typische Merkmale wie der Zeitring fehlen hier. Allerdings lasse ich die Dichtigkeit bei Batteriewechsel prüfen.

@ alle: Dieses Teil habe ich gekauft, weil der Sohn meines verstorbenen Uhrmachers seinerzeit meine Automatik totogeschrieben hatte. Ein anderer Uhrmacher (mit grauen Haaren) den ich später aufsuchte sah kein Problem in der Reparatur. Sein Kommentar: " Eine Überholung kostet ca. DM 350.-, eine vergleichbare Uhr kostet DM 2500.- Eine hochwertige mechanische Uhr läßt sich fast immer reparieren"

Da mir die neue Uhr nicht gefiel, und der erste Uhrmacher mir aus irgendwelchen Gründen keine Omega besorgen wollte und die ungetragene Citizen am nächsten Tag auch nicht umtauschen wollte, habe ich den anderen Uhrmacher mit Kaufabsichten besucht. Der Mann war mehr als fair, zuerst das Angebot einer Prüfung und ggf. Instandsetzung zu machen, obwohl er an einer neuen Uhr sicher mehr Umsatz und Verdienst gemacht hat.

Merke: Man muß sicher sein, dass es auch Jahre nach dem Kauf noch Reparateure gibt, nicht jeder Uhrmacher kann auch Uhren (gangbar) machen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#19
Servus Timo,

meine Erfahrung stammt aus den frühen 1990er Jahren. Damals brachte Swatch eine erste Kollektion von Automaticuhren auf den Markt. Diese waren im üblichen Kunststofflayout gestaltet und hatten allesamt einen transparenten Boden ("Glasboden"). Dabei konnte man das Werk in fast allen Details erkennen, eben auch den erwähnten Versteller zur Gangjustage. Es war wohl auch im Prospektmaterial beschrieben, daß der Bodendeckel, wie bei jeder anderen gewöhnlichen Uhr abgenommen werden kann. Ich werde zu Hause mal nachsehen. Ich kaufte mir damals die erste beiden Kollektionen komplett, weil ich so begeistert davon war, daß es eine Swatch nun auch mit Automaticmechanismus gab. Mal sehen, ob sie spontan wieder laufen. Sie lagern seit Kauf und nur eine davon wurde gelegentlich getragen. Die Metallversionen interessierten mich dann nicht mehr, diese sind vielliecht etwas anders gestaltet.

Bis morgen.

Grüße

Helmut
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#20
Zitat:Frank postete
[ " Eine Überholung kostet ca. DM 350.-, eine vergleichbare Uhr kostet DM 2500.- Eine hochwertige mechanische Uhr läßt sich fast immer reparieren"
..

Merke: Man muß sicher sein, dass es auch Jahre nach dem Kauf noch Reparateure gibt, nicht jeder Uhrmacher kann auch Uhren (gangbar) machen.
Tja, da fällt mir doch immer wieder der Spruch meines ehem. Nachbarn ein: "Ich bin zu arm ,um mir was schlechtes zu leisten".

Der muss sich in den 60ern eine teure Uhr gekauft haben und gab die in den 90ern in Reparatur. Bei dem "harmlosen" Gepräch, ob er die denn dem Uhrmacher verkaufen wolle, sah er so richtig das Glitzern in den Augen. Er tat es nicht und ging zum nächsten "Weißkopf" und staunte nicht schlecht: 3000 DM bekam er geboten, eine satte Wertsteigerung.

Omega gehört -wie meine bisherige Tissot- inzwischen zum Swatchkonzern, wie so viele Schweizer Marken. Ich glaube sogar Breitling gehört dazu**). Ich vermute, die werden die Werke hin- und herschaufeln.

Schön fand ich diesen Chronographen http://www.tissot.ch/?mod_collection/id_...ction_show mit etwa 750 EUR preislich völlig out-of-range, denn da müsste ich meinen nicht-existenten Goldzahn versetzen Wink Kurswert: Dafür bekomme ich dann 2 gut erhaltene Bandmaschinen ! Autsch.

Interessant die von timo rausgesuchte Webseite. Die Seiko-5 Automatik gibt es auch mit einem schönen schwarzen Blatt. Und ca 70. EUR. Bei so einem Preis müsste man ja schon wieder misstrauisch werden. Kurswert wären dann etwa 1/5 Bandmaschine oder in Kleingeld ausgedrückt 2-3 neue Bänder Big Grin Big Grin Big Grin

@Niko
das mit dem Zigarrenhumidor ist ja passend:
[Bild: atlantik1_309270.jpg]
(von obiger Seite).

Inzwischen habe ich den Preis ergoogelt: Etwa 170 EUR . Schock-schwere-Not. Dazu passend dann am besten noch die Ledercouch, Räucherware Confusedmoke: und mindestens 20 Jahre alten Whiskey Wink .Was machen die Uhrsammler damit: Davor sitzen und zugucken wie sich das dreht ?!

Gruß

Wolfgang

**) Edit:
http://www.swatchgroup.com/brands/brands.php
Breitling gehört nicht zu Swatach, aber sonst ein ganzer Sack voll Marken.
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#21
´
sieht aus wie eine Taschenuhr in dem was- immer- es- auch- ist.

Taschenuhren kommen immer gut, wenn man eine Weste trägt und die Kette im passenden Loch festgemacht wird. Nur muß man üben, um nicht auf das dann leere Handgelenk zu schauen......Wink
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#22
Das was-auch-immer-das-ist ist ein Uhrenbeweger. Der Knopf oben rechts ist wohl der Ein/Ausschalter und unten ist der Drehteller.

Gruß

Wolfgang

Beschreibung:
Uhrenbeweger „Cockpit Atlantic 1“
Uhrenbeweger mit Rosenholzdekor für eine Uhr. Der Innenbereich ist mit schwarzem Samt dekoriert. Mit Batterieantrieb (2 x LR 20), Netzadapteranschluss, Intervallmotor, programmierbar, Rechts- und Linkslauf.
Farbe Rosenholzdekor / Samtlook
Maße 120 x 195 x 265 mm
Gewicht 1,7 kg
Art.-No. 309270

Netzadapter
110 V - 230 V 309250A
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#23
Hallo Wolfgang,

für eine einzelne Uhr halte ich einen Uhrenbeweger für Nonsense, vor allem dann, wenn das eine Gebrauchsuhr ist und kein Dauer-Deco-Stück für die Vitrine. Wenn Du Die Uhr bewegen willst, so ziehe sie ab und zu an - das ist das beste was Du machen kannst. Oder befestige sie auf einer Spule Deiner PR99, da wird sie bewegt. Aber nur im Play-Betrieb, Spulbetrieb wird zu heftig. Du kannst die Uhr auch als Pendel an einen Faden hängen, den Du über die Excenterscheibe eines billigen Motörchens legst, welchen Du mit einer Schaltuhr regelmäßig in Gang setzt. Da kommt die Chose ins Schwingen (evtl. mit der Länge spielen) und Du hast Deine Bewegung.

Meine letzte Automatic war eine BWC mit Eterna-Werk. Zu DM-Zeiten für 350.-- DM erstanden. Das einzige Ärgernis war, daß sie mir für die Arbeit zu schade war, so habe ich sie durch billigere Quartz-Uhren ersetzt. Probleme keine, gelegentliche Durchsicht / Reinigung ist von nöten.
Michael(F)
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#24
Zitat:Frank postete
@ Timo: neben anderen Uhren besitze ich auch eine Quarkuhr, die zwar für 200m zugelassen ist, aber trotzdem keine verschraubte Krone hat
Verzeih' mir die Frage: Kommt die von einem seriösen Hersteller? :-) Billige Quarzuhren im Taucherlook mit Wasserdichtigkeitsangaben bis 1.000 Meter für 15 Euro sind keine Mangelware, besonders auf Trödelmärkten werden die oft angeboten.

Bei Markenherstellern kenne ich es aber eigentlich nur so, daß spätestens ab 200 Meter Wasserdichtigkeit die Krone verschraubt ist. Meine neuere Orient Dauerkalender ist laut Herstellerangabe bis 100 Meter wasserdicht und hat bereits eine verschraubte Krone.
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#25
Zitat:timo postete
Verzeih' mir die Frage: Kommt die von einem seriösen Hersteller? :-) Billige Quarzuhren im Taucherlook mit Wasserdichtigkeitsangaben bis 1.000 Meter für 15 Euro sind keine Mangelware, besonders auf Trödelmärkten werden die oft angeboten.
Es ist eine Uhr von Citizen (ohne Kane). Sie war nicht grade billig, und hat bislang die Dichtigkeitsprüfungen bestanden. Als nicht grade fanatischer Wassersportler mache ich keine Tieftauchexkursionen á la Picard oder Hans Hass, die Uhr hat aber immerhin einige Schwimmgänge in Oberflächennähe überstanden.

Uhren würde für €15.- würde ich mir übrigens nicht zulegen. Frei nach George Bernhard Shaw: Ich habe einen einfachen Geschmack, bin schon mit dem Besten zufrieden.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#26
Zitat:Frank postete
Es ist eine Uhr von Citizen (ohne Kane). Sie war nicht grade billig, und hat bislang die Dichtigkeitsprüfungen bestanden.
Eine "Diver's"? Meine Diver's Automatic von 1995 ist auch bis 200 Meter wasserdicht und hat eine verschraubte Krone.

[Bild: ff03wcd4.jpg]

Zitat:Uhren würde für €15.- würde ich mir übrigens nicht zulegen.
Ich würde mir keine Quarzuhr zulegen, und Mechanik für 15 € ist inzwischen selten. Würde mir so etwas angeboten, würde ich wahrscheinlich schon aus Neugier zuschlagen.

In den 90ern bekam man für umgerechnet diesen Preis auf Trödelmärkten bei Polen-Händlern schon die eine oder andere auf den ersten Blick nette Mechanik-Uhr ex-sowjetischer Herkunft. Leider wurden bei diesen Dingern offenbar Schmiermittel übelster Machart verwendet, so daß sie heute normalerweise verharzt sind.

Edit: Bild.
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#27
[/quote] Uhren würde für €15.- würde ich mir übrigens nicht zulegen. Frei nach George Bernhard Shaw: Ich habe einen einfachen Geschmack, bin schon mit dem Besten zufrieden.[/quote] Hallo ,
sorry , aber das war Oscar Wilde , für den Rest deiner Aussage gebe ich dir als ehemaliger Uhrensammler allerdings recht .
MfG , AlexK .
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#28
Übrigens gibt's im Netz eine sehr schöne technische Analyse des Seiko-Automatikwerks 7S26, das auch in der oben von mir erwähnten preiswerten Seiko 5 verbaut ist:

http://www.thepurists.com/watch/features/8ohms/7s26
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#29
Zitat:AlexK postete
Uhren würde für €15.- würde ich mir übrigens nicht zulegen. Frei nach George Bernhard Shaw: Ich habe einen einfachen Geschmack, bin schon mit dem Besten zufrieden.[/quote] Hallo ,
sorry , aber das war Oscar Wilde , für den Rest deiner Aussage gebe ich dir als ehemaliger Uhrensammler allerdings recht .
MfG , AlexK .[/quote] Danke für den Hinweis, Alex, es war schon spät....und ich hatte den Kopf noch voll Musik von einer Probe.
Frank


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#30
Zitat:timo postete
....Eine "Diver's"? Meine Diver's Automatic von 1995 ist auch bis 200 Meter wasserdicht und hat eine verschraubte Krone.....
Nö Timo, was Du da zeigst ist eine Taucheruhr. Meine sieht aus wie eine ganz normale Herrenuhr, recht flach und mit Titangehäuse, neben der Krone noch 2 Knöpfe zum stellen bzw. aktivieren der Zusatzfunktionen. Das ist auch der Grund warum sie mir nicht gefiel, zu flach, zu leicht, man hat kein Gewicht am Arm.

Und ticken tutse auch nicht....

Im Moment weiß ich nicht wo sie herumliegt, sonst hätte ich ein Bild gemacht.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#31
Zitat:Frank postete
Nö Timo, was Du da zeigst ist eine Taucheruhr. Meine sieht aus wie eine ganz normale Herrenuhr, recht flach und mit Titangehäuse, neben der Krone noch 2 Knöpfe zum stellen bzw. aktivieren der Zusatzfunktionen.
Ich kenn' von Citizen an Uhren mit Wasserdichtigkeit bis 200 Meter nur die Taucheruhren. Mit dem Quarzsortiment hab' ich mich aber auch nie näher beschäftigt.

Zitat:Das ist auch der Grund warum sie mir nicht gefiel, zu flach, zu leicht, man hat kein Gewicht am Arm.
Sowas gefällt mir auch nicht.

Zitat:Und ticken tutse auch nicht....
Von dem holpernden Sekundenzeiger ganz zu schweigen. :-)
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#32
=> Timo

Hallo Timo,

hier noch der versprochene Nachtrag zur Reparaturfreundlichkeit von frühen Swatch Automaticuhren. Es besteht kein Zweifel. Man kann diese Modelle von hinten, problemlos öffnen und kommt damit auf übliche Weise an das Werk heran - eine Reparatur ist prinzipiell möglich.
Ich nahm das Thema dann noch zum willkommenen Anlaß diese Uhren gestern, nach langen Jahren, wieder in Gang zu setzen. Alle Exemplare fingen sofort nach kurzem Hin- und Herbewegen zu ticken an und liefen mit ein wenig unterstützendem Handaufzug morgens noch. Eine davon trage ich heute sogar ausnahmsweise und sie läuft aktuell problemlos.

Wie weiter oben erwähnt, gehören viele namhafte Uhrenmarken inzwischen zu SMI, also zum Swatchkonzern. Die Zahl der wirklich unabhängigen Uhrenmanufakturen mit eigenen (technischen) Entwicklungen ist recht überschaubar - viele, ehedem renommierte (v. a. schweizer) Uhrenbauer bedienen sich heute aus einem Pool an mechanischen Werken. Die Marke bedeutet oft nur noch das äußere Design und Erscheinungsbild inkl. geringfügiger, technischer Adaptionen. Unter der "Haube" ist die Technik oft gleich. Herausragende eigenständige Manufakturen sind meines Wissens beispielsweise noch Rolex und Jaeger Le Coultre (die auch Werke für SMI zur Verfügung stellen). Selbst die nach der Wende zu neuem Leben erweckte Firma Glashütte Original mit ihren bestechenden Produkten, ist mittlerweile in den SMI-Konzern eingegliedert. Nicholas Hayek kümmert sich also nicht nur um die Schweizer Traditionsmarken.

Grüße

Helmut
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#33
Zitat:Frunobulax postete
Wie weiter oben erwähnt, gehören viele namhafte Uhrenmarken inzwischen zu SMI, also zum Swatchkonzern. Die Zahl der wirklich unabhängigen Uhrenmanufakturen mit eigenen (technischen) Entwicklungen ist recht überschaubar
Das ist richtig, aber keine neue Erscheinung - die Zahl der Uhrenhersteller war schon immer sehr viel größer als die Zahl der Uhrwerkhersteller. Oder anders gesagt: Nur wenige Uhrenhersteller leisten sich den Luxus, ihre Werke (egal ob Quarz oder Mechanik) selbst herzustellen, da dies bei geringen Stückzahlen einfach nicht rentabel ist.

Einfache europäische Uhren der Preisklasse bis 500 € (auch von Marken, die nicht zur Swatch-Gruppe gehören) haben überwiegend Uhrwerke der Marke ETA, so auch die Swatch Automatik oder beispielsweise Tissot und viele Zentra- und Dugena-Modelle. Ebenfalls haben die Werke des zur Citizen-Gruppe gehörenden japanischen Herstellers Miyota eine sehr hohe Verbreitung in Uhren von Handelsmarken und kleinen Herstellern. Bei Quarzwerken dürfte der Marktanteil von Miyota zeitweise weltweit bei über 50% gelegen haben.

Stark im Kommen sind chinesische Mechanik-Uhren und -Uhrwerke (größter Hersteller dort ist "Millionsmart"). Es gibt dort für kleines Geld sehr interessante Ausführungen mit Komplikationen wie Mondphasenanzeige oder gar Schaltradchronographen. Auf dem europäischen Markt sind diese Uhren u.A. unter den Namen "Rene Barton" und "Newton & Sons" (werden oft bei eBay neu angeboten).

Zur Qualität der Uhren findet man widersprüchliche Aussagen, wenn man die Markennamen mal in Google eintippt.

Die Millionsmart-Uhrwerke sind auch immer häufiger in Uhren altbekannter europäischer Handelsmarken zu finden.
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