06.04.2004, 18:19
Als ich meine erste 4520 bekam, hielt ich zunächst
einen Schrotthaufen in der Hand. Es mussten Teile
organisiert werden - was gerade bei dieser Maschine
fast unmöglich ist - es musste repariert werden...
Als die Maschine dann fertig war, stand ich ihr
schon etwas lustlos gegenüber, ebenso verliefen
damals die Tests. Ich kam zu dem Ergebnis, dass
die Maschine ganz passabel klingt
Jetzt habe ich eine erstklassig erhaltene 4520
und nichts macht mehr Spass, als sie sofort auf
Herz und Nieren zu testen. Das verwendete Bandmaterial
kam von BASF und Philips, wobei die Maschine,
wie auch schon die vorherige, mit BASF-Material
offenbar äusserst gut zurecht kommt. Die mit
dieser 1/4"-Maschine bei 9,5 cm/s gemachten Aufnahmen
waren erstklassig. Da können sich eine ganze Reihe Tonbandgeräte
bei 19 cm/s noch eine Scheibe abschneiden!
Besonders erstaunt war ich über das hohe Mass an
Rauschfreiheit. Ging man dann über auf 19 cm/s war
es einfach perfekt - die 38 cm/s braucht man wohl eher
nur bei ungeeigneteren Bändern. Überhaupt gibt es ja nicht
viele Geräte, die als 1/4-Spurer 38 cm/s bieten: die
grossen Technics, die Ferro oder die Tandberg. Ich
finde diese Geschwindigkeitsstufe aus bereits be-
nanntem Grund durchaus sinnvoll - oder anders ausgedrückt:
man sollte immer noch Reserven haben
Ansonsten ist dieses Gerät von der Bedienung her einfach und
ausgereift, es verfügt über die in dieser Klasse notwendigen
Features und sogar noch einiges mehr, wie z.B. die
IEC/NAB-Umschaltung. Bias lässt sich stufenlos einstellen,
es gibt eine Umschaltung der Instrumente von VU auf Peak,
die im übrigen sehr gut reagierenden und sehr gut ablesbaren
Instrumente verfügen über Übersteuerungs-LEDs. Die Umspul-
geschwindigkeit lässt sich stufenlos variieren und es gibt
Trickmöglichkeiten wie Echo/Nachhall-SoundOnSound sowie
ein Mischpult mit Masterregler. Der Gleichlauf wird Quartz-
kontrolliert. Das auffällige digitale Zählwerk zeigt
die Bandlänge in Metern und einer Dezimeterstelle. Seine
Genauigkeit soll bei +/- 10 cm liegen.
Die Frontplatte ist aus sehr dickem Alu, jedoch wie
auch die Knöpfe teilweise scharfkantig. Die Schrift
kann wie bei Europäern üblich weggerubbelt werden, die
Lackierung einzelner Plastiktasten ist minderwertig,
die Aludrehköpfe sind leider gesteckt und nicht geschraubt
und gehen daher gern kaputt. Innen geht es luftig und
aufgeräumt zu. Die Platinen sind teilweise idiotisch
aufwendig befestigt, sind mit dem minderwertigen Kunststoffgehäuse direkt gekoppelt, so dass es im Falle eines Versandschadens zu Platinenbruch kommen kann. Die Motoren wirken schmächtig.
Dennoch sind die Motoren in der Lage, gut umzuspulen. Die
Original-Philips-NAB-Adapter sind in keinem Fall zu
empfehlen, ich rate hier zu Akai oder Uher bzw. Teac
(in dieser Reihenfolge :-) Denn ähnlich wie die BASF/Revox
neigen die Philipse zum Klappern beim Umspulen. Die Achsen
der Umlenkrollen sind spindeldürr und brechen gelegentlich -
es gab Zeiten, da hat Philips die Reparatur auf Kulanz
durchgeführt! Ebenso kann es im Bereich der Tastensteuerung zu eine irreparablen Defekt kommen: ein nicht mehr zu bekommendes IC hat dann seinen Geist ausgehaucht...
Fazit: ein riesiges, wunderschönes Gerät, vielleicht hier
und da zu filigran, aber wenn man aufpasst, hat man auch
hier keine Probleme. Es gibt kaum eine Bandmaschine, die
derart sanft und gleichermassen präzise mit dem Bandmaterial
umzugehen weiss: der Wickel ist glatt wie ein Kinderpopo,
die ideale Wickelmaschine. Die Bedienung dieses Gerätes
bereitet grosse Freude und vermittelt eine ähnliche
Souveränität wie z.B. meine Revox PR 99 - kommt jedoch
in dieser Hinsicht nicht an die Revox ran. Wo sich die
Revox jedoch warm anziehen kann, dass ist der Klang. Ohne
Zweifel habe ich hier eine der besten 1/4-Spur-
Maschinen stehen! Interessant wäre ein Vergleich
zwischen Revox PR 99 1/4-Spur und Philips gewesen, leider
verfüge ich nicht über eine solche Revox und die 1/2-Spur
PR 99 fährt der Philips 'natürlich' in allen Klassen davon.
Ich würde die Philips derzeit zusammen mit der Ferrograph
als meine Nr. 1 (1/4-Spur) bezeichnen.
einen Schrotthaufen in der Hand. Es mussten Teile
organisiert werden - was gerade bei dieser Maschine
fast unmöglich ist - es musste repariert werden...
Als die Maschine dann fertig war, stand ich ihr
schon etwas lustlos gegenüber, ebenso verliefen
damals die Tests. Ich kam zu dem Ergebnis, dass
die Maschine ganz passabel klingt
Jetzt habe ich eine erstklassig erhaltene 4520
und nichts macht mehr Spass, als sie sofort auf
Herz und Nieren zu testen. Das verwendete Bandmaterial
kam von BASF und Philips, wobei die Maschine,
wie auch schon die vorherige, mit BASF-Material
offenbar äusserst gut zurecht kommt. Die mit
dieser 1/4"-Maschine bei 9,5 cm/s gemachten Aufnahmen
waren erstklassig. Da können sich eine ganze Reihe Tonbandgeräte
bei 19 cm/s noch eine Scheibe abschneiden!
Besonders erstaunt war ich über das hohe Mass an
Rauschfreiheit. Ging man dann über auf 19 cm/s war
es einfach perfekt - die 38 cm/s braucht man wohl eher
nur bei ungeeigneteren Bändern. Überhaupt gibt es ja nicht
viele Geräte, die als 1/4-Spurer 38 cm/s bieten: die
grossen Technics, die Ferro oder die Tandberg. Ich
finde diese Geschwindigkeitsstufe aus bereits be-
nanntem Grund durchaus sinnvoll - oder anders ausgedrückt:
man sollte immer noch Reserven haben
Ansonsten ist dieses Gerät von der Bedienung her einfach und
ausgereift, es verfügt über die in dieser Klasse notwendigen
Features und sogar noch einiges mehr, wie z.B. die
IEC/NAB-Umschaltung. Bias lässt sich stufenlos einstellen,
es gibt eine Umschaltung der Instrumente von VU auf Peak,
die im übrigen sehr gut reagierenden und sehr gut ablesbaren
Instrumente verfügen über Übersteuerungs-LEDs. Die Umspul-
geschwindigkeit lässt sich stufenlos variieren und es gibt
Trickmöglichkeiten wie Echo/Nachhall-SoundOnSound sowie
ein Mischpult mit Masterregler. Der Gleichlauf wird Quartz-
kontrolliert. Das auffällige digitale Zählwerk zeigt
die Bandlänge in Metern und einer Dezimeterstelle. Seine
Genauigkeit soll bei +/- 10 cm liegen.
Die Frontplatte ist aus sehr dickem Alu, jedoch wie
auch die Knöpfe teilweise scharfkantig. Die Schrift
kann wie bei Europäern üblich weggerubbelt werden, die
Lackierung einzelner Plastiktasten ist minderwertig,
die Aludrehköpfe sind leider gesteckt und nicht geschraubt
und gehen daher gern kaputt. Innen geht es luftig und
aufgeräumt zu. Die Platinen sind teilweise idiotisch
aufwendig befestigt, sind mit dem minderwertigen Kunststoffgehäuse direkt gekoppelt, so dass es im Falle eines Versandschadens zu Platinenbruch kommen kann. Die Motoren wirken schmächtig.
Dennoch sind die Motoren in der Lage, gut umzuspulen. Die
Original-Philips-NAB-Adapter sind in keinem Fall zu
empfehlen, ich rate hier zu Akai oder Uher bzw. Teac
(in dieser Reihenfolge :-) Denn ähnlich wie die BASF/Revox
neigen die Philipse zum Klappern beim Umspulen. Die Achsen
der Umlenkrollen sind spindeldürr und brechen gelegentlich -
es gab Zeiten, da hat Philips die Reparatur auf Kulanz
durchgeführt! Ebenso kann es im Bereich der Tastensteuerung zu eine irreparablen Defekt kommen: ein nicht mehr zu bekommendes IC hat dann seinen Geist ausgehaucht...
Fazit: ein riesiges, wunderschönes Gerät, vielleicht hier
und da zu filigran, aber wenn man aufpasst, hat man auch
hier keine Probleme. Es gibt kaum eine Bandmaschine, die
derart sanft und gleichermassen präzise mit dem Bandmaterial
umzugehen weiss: der Wickel ist glatt wie ein Kinderpopo,
die ideale Wickelmaschine. Die Bedienung dieses Gerätes
bereitet grosse Freude und vermittelt eine ähnliche
Souveränität wie z.B. meine Revox PR 99 - kommt jedoch
in dieser Hinsicht nicht an die Revox ran. Wo sich die
Revox jedoch warm anziehen kann, dass ist der Klang. Ohne
Zweifel habe ich hier eine der besten 1/4-Spur-
Maschinen stehen! Interessant wäre ein Vergleich
zwischen Revox PR 99 1/4-Spur und Philips gewesen, leider
verfüge ich nicht über eine solche Revox und die 1/2-Spur
PR 99 fährt der Philips 'natürlich' in allen Klassen davon.
Ich würde die Philips derzeit zusammen mit der Ferrograph
als meine Nr. 1 (1/4-Spur) bezeichnen.