Beiträge: 220
Themen: 61
Registriert seit: Feb 2019
Hallo an die Telefunken-Spezialisten im Forum,
gerade ist mir aus einer Wohnungsauflösung ein ausgesprochen gut erhaltenes Telefunken Magnetophon 75K-15 de Luxe (Identifizierung nach Vergleich mit Daten und Bildern im Radiomuseum) zugelaufen. Die obere Abdeckung hab ich schon mal abgenommen: die Riemen sind noch bestens, wurden evtl. auch bereits 1989 ersetzt (da ist eine Filzstift-Notiz auf dem Chassis). Bevor ich es jedoch ans Netz hänge eine Frage in die Runde: gibt es irgend eine spezielle Schwachstelle, die man vor einer Inbetriebnahme des Geräts nach etwa 10 Jahren Stillstand unbedingt beachten soll/muß ? Irgendwelche spezifischen oder für Ausfall bekannten Bauelemente?
Danke für alle Tips!
Viele Grüße
Wolfgang / BandWolf
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) + A-77 MkII (4-Spur) + A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 + Universalgerät 5000 / Telefunken M85KL + 75K-15 d.L. / Grundig TK14 d.L. + TK28 + TK745 / Philips Maestro 304 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
Beiträge: 1369
Themen: 139
Registriert seit: Jan 2019
Hallo Wolfgang,
nach meinem bescheidenen Wissensstand erst mal die Betriebsspannung auf 240 Volt umstellen.
(Meinungen gehen da allerdings auseinander)
Dann enthält so ein betagtes Gerät einige Papierkondensatoren.
Die gilt es zu tauschen.
Habe selbst ein solches Gerät in Betrieb genommen und nicht lange danach roch es etwas "würzig".
Also bitte nicht unbeaufsichtigt laufen lassen.
Die Experten haben dazu sicher auch noch eine Meinung und ich hoffe, sie deckt sich mit meiner...
Auf jeden Fall wünsche ich viel Spaß mit dem Gerät.
Gruß
Alfred
Beiträge: 220
Themen: 61
Registriert seit: Feb 2019
(22.08.2025, 12:52)Alfred F schrieb: Hallo Wolfgang,
.....Dann enthält so ein betagtes Gerät einige Papierkondensatoren.
Die gilt es zu tauschen.
Habe selbst ein solches Gerät in Betrieb genommen und nicht lange danach roch es etwas "würzig".
Also bitte nicht unbeaufsichtigt laufen lassen.
.....
Gruß
Alfred Hallo Alfred
...einige Papierkondensatoren und auch 2 Malzbonbons - die habe ich gerade ersetzt
Vom Vor-Reparierer waren 1989 sehr halbherzig schon einige der Papierkondensatoren durch bessere ersetzt, aber doch einige "vergessen"...
Viele Grüße
Wolfgang
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) + A-77 MkII (4-Spur) + A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 + Universalgerät 5000 / Telefunken M85KL + 75K-15 d.L. / Grundig TK14 d.L. + TK28 + TK745 / Philips Maestro 304 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
Beiträge: 677
Themen: 75
Registriert seit: Dec 2023
Da hast Du das Notwendige bereits getan, der Rest kann allenfalls noch aus der Mechanik kommen, sofern die Röhren nicht ausgemergelt sind. Die m75 ist ansonsten eine sehr interessante und zuverlässige Konstruktion.
Martin
"Früher war mehr Lametta!"
Beiträge: 68
Themen: 12
Registriert seit: Jul 2024
Hallo Wolfgang!
Diese Telefunken-Geräte (insb. der Vorgänger KL65) sind mir bestens bekannt.
Nicht vergessen zu erwähnen seien noch die beiden Netzteilelkos, hier vom Hersteller Hydra. Ich hatte bisher KEINEN Elko dieses Typs, der nicht schon oben leicht rausgequillt hatte. Die sollten auch auf jeden Fall raus. Ersatz durch handelsübliche 47ųF mind. 400V.
Diese alten Köfferchen können richtig Spaß machen, wenn sie denn erstmal richtig laufen, da spreche ich aus Erfahrung.
Gruß Tristan
Beiträge: 220
Themen: 61
Registriert seit: Feb 2019
(22.08.2025, 22:22)TonbandHesse schrieb: Hallo Wolfgang!
...
Nicht vergessen zu erwähnen seien noch die beiden Netzteilelkos, hier vom Hersteller Hydra. Ich hatte bisher KEINEN Elko dieses Typs, der nicht schon oben leicht rausgequillt hatte. Die sollten auch auf jeden Fall raus. Ersatz durch handelsübliche 47ųF mind. 400V.
...
Gruß Tristan Hallo Tristan und andere Mitleser,
der Doppel-50µF-Elko wurde offensichtlich 1989 schon ersetzt - den gab's damals wohl noch mit dem origininalen Schraubstutzen.
Ich hab' noch die völlig aufgelösten und zerbröselten Schaumgummiteile um den Lautsprecher und den bodenseitigen "Luftansaug" des Motors entfernt (letztere "nachgebaut" aus einer zusammengeklebten Schaumgummimatte). Erster Start mit der berühmten 100W-Glühlampe im netzseitigen Stromkreis: lööööft! Gleich 2. Test ohne diese: Wiedergabe einwandfrei, marginal Brumm, kein Prasseln, Wackelkontakt im Lautsprecherschalter (Bagatelle), die wichtigsten Spannungen stimmen überraschend gut mit Schaltbild überein (< 5% Abweichung), -> Gleichrichter auch o.k., Umspulen einwandfrei, Endabschaltung funktioniert, Laufwerk vergleichsweise leise, Magisches Band hell, bei Aufnahme regelrechte Anzeige. (Aufnahmequalität zu testen folgt noch - erstmal prinzipiell auf Funktion geprüft...)
Schlußfolgerung: selten ein auf Anhieb so unproblematisches Gerät auf dem Tisch gehabt!
Erste komplette Wiedergabe eines (mitgelieferten) Bandes (Karl Valentin Couplets) einwandfrei bis zur Abschaltfolie nach 1/2 Stunde .
Wieder ein Schätzchen für's Archiv
Viele Grüße
Wolfgang / BandWolf
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) + A-77 MkII (4-Spur) + A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 + Universalgerät 5000 / Telefunken M85KL + 75K-15 d.L. / Grundig TK14 d.L. + TK28 + TK745 / Philips Maestro 304 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
Beiträge: 1369
Themen: 139
Registriert seit: Jan 2019
Hallo Wolfgang,
Glückwunsch - ich freue mich mit dir.
Bei mir stehen auch noch Geräte dieses Alters.....für die langen, dunklen Winterabende.
Schaun mer mal.
Gruß
Alfred
Beiträge: 1105
Themen: 59
Registriert seit: May 2005
@BandWolf:
Gratulation zu einem so gut erhaltenen M75.
Übrigens: Elkos 2x 50 uF/350V mit Schraubfassung gibt es auch heute noch, bei Jan Wüsten.
Ich hätte da noch eine Frage bzw. möchte um einen Gefallen bitten.
Welche Farbe hat das Gerät? Grün/Elfenbein?
Falls das Gerät noch geöffnet ist: könntest Du bitte mal nach der Seriennummer schauen? Die sollte nahe des Netztrafos ins Chassis eingeschlagen sein. Nun sind zwar schon einige Teile vom Vorbesitzer getauscht worden, aber falls noch ein Originalteil mit Aufdruck seines Herstellungsdatums vorhanden ist (z. B. Elko oder Folienkondensator, eventuell auch auf dem Motorkondensator) wäre auch das interessant.
Hintergrund: in der Liste der Tfk-Seriennummern ist bisher nur ein einziges M75 verzeichnet.
Zusammenhang Seriennummer - Produktionszahl
Gruß
TSF
Beiträge: 220
Themen: 61
Registriert seit: Feb 2019
(23.08.2025, 11:04)TSF schrieb: @BandWolf:
Gratulation zu einem so gut erhaltenen M75.
Übrigens: Elkos 2x 50 uF/350V mit Schraubfassung gibt es auch heute noch, bei Jan Wüsten.
Ich hätte da noch eine Frage bzw. möchte um einen Gefallen bitten.
Welche Farbe hat das Gerät? Grün/Elfenbein?
Falls das Gerät noch geöffnet ist: könntest Du bitte mal nach der Seriennummer schauen? Die sollte nahe des Netztrafos ins Chassis eingeschlagen sein. Nun sind zwar schon einige Teile vom Vorbesitzer getauscht worden, aber falls noch ein Originalteil mit Aufdruck seines Herstellungsdatums vorhanden ist (z. B. Elko oder Folienkondensator, eventuell auch auf dem Motorkondensator) wäre auch das interessant.
Hintergrund: in der Liste der Tfk-Seriennummern ist bisher nur ein einziges M75 verzeichnet.
Zusammenhang Seriennummer - Produktionszahl
Gruß
TSF Hallo TSF,
mein M75 (Bild) hat ein graues bis grau-beiges Gehäuse, ist oben dunkelgrau mit hellgrauen Tasten, goldfarbenen Zierteilen an den Drehknöpfen und goldfarbenen Schriftzügen. Ich hab' nochmal schnell die Bodenplatte abgenommen (3 Schrauben) und nach einem "gestempelten" Bauelement gesucht: auf dem Motorkondensator steht unübersehbar 10-60, also Oktober 1960, der Netzelko ist definitiv erneuert. Die "kleinen" Elkos sind undatiert. Eine Seriennummer finde ich zumindest von unten betrachtet nirgendwo. Wo ist die denn genau zu finden? (Ggf. kann ich auch nochmals die Deckplatte abschrauben - der Aufwand hält sich ja wirklich in Grenzen...)
Gruß
Wolfgang / BandWolf
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) + A-77 MkII (4-Spur) + A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 + Universalgerät 5000 / Telefunken M85KL + 75K-15 d.L. / Grundig TK14 d.L. + TK28 + TK745 / Philips Maestro 304 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
Beiträge: 1105
Themen: 59
Registriert seit: May 2005
Hallo Wolfgang,
danke schon mal für Deine Mühe.
Die SN ist von oben her ins Chassis eingeschlagen, meist neben dem Netztrafo.
Du müsstest also noch die Deckplatte abnehmen.
Gruß
TSF
Beiträge: 220
Themen: 61
Registriert seit: Feb 2019
(25.08.2025, 11:22)TSF schrieb: Hallo Wolfgang,
danke schon mal für Deine Mühe.
Die SN ist von oben her ins Chassis eingeschlagen, meist neben dem Netztrafo.
Du müsstest also noch die Deckplatte abnehmen.
Gruß
TSF Hallo TSF,
nach Abnehmen der Deckplatte habe ich die Seriennummer gefunden, wirklich neben dem Trafo eingeschlagen. Sie lautet 805669
Gruß
Wolfgang / BandWolf
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) + A-77 MkII (4-Spur) + A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 + Universalgerät 5000 / Telefunken M85KL + 75K-15 d.L. / Grundig TK14 d.L. + TK28 + TK745 / Philips Maestro 304 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
Beiträge: 1105
Themen: 59
Registriert seit: May 2005
Vielen Dank dafür!
Allerdings wirft diese Seriennummer neue Fragen auf, denn mit einem Wert knapp über 800.000 liegt sie in einem Bereich, von dem ich bisher glaubte, er sei dem Magnetophon 85 vorbehalten gewesen. Ich hatte bisher auch den Eindruck, daß man bei Tfk in Berlin keine SN doppelt vergeben hat.
Vielleicht melden sich ja noch weitere M75-Eigentümer, idealerweise jene, die ebenfalls ein M75 in dieser Farbkombination besitzen, sowie Besitzer der älteren Variante in grün/elfenbein, um hier deren Seriennummern mitzuteilen.
Gruß
TSF
|