14.07.2025, 08:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.07.2025, 17:06 von hannoholgi.)
Mein schönes Telefunken M 85 KL musste ich mir noch mal vorknöpfen. Die Endstufe fing immer nach ein paar Minuten Betrieb an zu brummen. Wenn man draufklopfte (wie früher beim alten Fernseher!) oder einmal kurz aus- und einschaltete, war das Brummen weg, um nach fünf oder elf Minuten erneut aufzutreten.
Die Endstufe, die bei der Modellvariante KL eine Gegentaktendstufe mit zwei Röhren plus einer Treiberröhre ist, ist zum Glück als separater Baustein im Gehäuse untergebracht, der über einen Vielfachstecker mit dem Rest des Geräts verbunden ist. Ich hatte vor, alle drei Röhren zu tauschen und die wenigen Elkos zu wechseln.
Das tat ich dann auch, musste aber den Siebelko 50+50 μF erst bestellen. Die Dinger werden von der renommierten Firma Fischer & Tausche immer noch in Deutschland hergestellt, damit Sammler und Restauratoren von Röhrentechnik damit versorgt werden können. Ganz billig sind sie mit rund 20 € natürlich nicht. Diese Doppelkondensatoren, die als Siebglieder in Anodenspannungsversorgungen eingesetzt werden, haben einen fetten zentralen Schraubstutzen und sind für 385 V= ausgelegt.
Ich vermute die Quelle des Gebrummels dort oder bei einer der Röhren.
Von den Endstufenröhren EL95 habe ich mir in der Bucht schon ein ausgemessenes NOS-Pärchen besorgt, die Treiberröhre ECC83 hatte ich noch liegen. Das hat nun zur Folge, dass nicht mehr ausschließlich Telefunken-Röhren in der Maschine zu finden sind, denn die ECC83 kommt vom Chinesen und das EL95-Pärchen stammt von Valvo. Aber man sieht sie ja nicht!
Nachdem nun das Druckguss-Chassis schon nackig gemacht war, reinigte und justierte ich noch die Fühlhebelbremsen gründlich und schmierte ein paar Stellen der Mechanik mit MoS2-Fett.
Wenn der Elko morgen geliefert ist, kann die Kiste wieder zusammengebaut werden, was dann nur ein paar Minuten dauert. Vorher werde ich noch die Beschläge der Deckelverschlüsse versuchen, etwas blank zu kriegen. Das Auge isst ja mit...
Hier das Gerätechassis mit der davor liegenden Endstufe.
Man erkennt links die kleine ECC83 und rechts die beiden Endröhren EL95, die im Betrieb ganz ordentlich den Raum heizen. Rechts daneben steht der ausgebaute Becherelko von Hydra.
Am Hauptchassis habe ich noch die restlichen vier Elkos getauscht. Die alten waren natürlich noch in Ordnung, aber wenn das Gerät schon mal offen ist...
Rechts unten in dem Schaumstoff ist die Eingangsröhre EF86 verstaut. Sie ist zwar schon von Haus aus brumm- und klingarm, aber zusätzlich in einer elastischen Fassung gelagert und von einer abschirmenden Blechhülse und dämpfendem Schaumstoff umgeben, der übrigens auch nach 59 Jahren noch völlig einwand- und bröselfrei ist!
Das Druckguss-Chassis des M85 ist sehr kompakt und stabil. Es ist recht servicefreundlich aufgebaut. Hier waren die Bremsen zu reinigen und nachzustellen und noch einige Teile zu schmieren. Auch der Aufwickelzug war etwas lasch und musste korrigiert werden. Zum Glück hat Telefunken die Spannrolle des Rutschriemens einstellbar gemacht (mit der bepfeilten Schraube im zweiten Foto).
Die rechte Bremse. Der Textilbelag wurde aufgeraut und mit Isoprop entfettet. Mittels der Exzentermutter auf der Achse des Fühlhebels kann das Einkeilverhalten beim Stoppen aus dem Schnellrücklauf verändert werden.
Das M85 ist ein feines Maschinchen mit großartigem Klang!
LG
Holgi
Die Endstufe, die bei der Modellvariante KL eine Gegentaktendstufe mit zwei Röhren plus einer Treiberröhre ist, ist zum Glück als separater Baustein im Gehäuse untergebracht, der über einen Vielfachstecker mit dem Rest des Geräts verbunden ist. Ich hatte vor, alle drei Röhren zu tauschen und die wenigen Elkos zu wechseln.
Das tat ich dann auch, musste aber den Siebelko 50+50 μF erst bestellen. Die Dinger werden von der renommierten Firma Fischer & Tausche immer noch in Deutschland hergestellt, damit Sammler und Restauratoren von Röhrentechnik damit versorgt werden können. Ganz billig sind sie mit rund 20 € natürlich nicht. Diese Doppelkondensatoren, die als Siebglieder in Anodenspannungsversorgungen eingesetzt werden, haben einen fetten zentralen Schraubstutzen und sind für 385 V= ausgelegt.
Ich vermute die Quelle des Gebrummels dort oder bei einer der Röhren.
Von den Endstufenröhren EL95 habe ich mir in der Bucht schon ein ausgemessenes NOS-Pärchen besorgt, die Treiberröhre ECC83 hatte ich noch liegen. Das hat nun zur Folge, dass nicht mehr ausschließlich Telefunken-Röhren in der Maschine zu finden sind, denn die ECC83 kommt vom Chinesen und das EL95-Pärchen stammt von Valvo. Aber man sieht sie ja nicht!
Nachdem nun das Druckguss-Chassis schon nackig gemacht war, reinigte und justierte ich noch die Fühlhebelbremsen gründlich und schmierte ein paar Stellen der Mechanik mit MoS2-Fett.
Wenn der Elko morgen geliefert ist, kann die Kiste wieder zusammengebaut werden, was dann nur ein paar Minuten dauert. Vorher werde ich noch die Beschläge der Deckelverschlüsse versuchen, etwas blank zu kriegen. Das Auge isst ja mit...
Hier das Gerätechassis mit der davor liegenden Endstufe.
Man erkennt links die kleine ECC83 und rechts die beiden Endröhren EL95, die im Betrieb ganz ordentlich den Raum heizen. Rechts daneben steht der ausgebaute Becherelko von Hydra.
Am Hauptchassis habe ich noch die restlichen vier Elkos getauscht. Die alten waren natürlich noch in Ordnung, aber wenn das Gerät schon mal offen ist...
Rechts unten in dem Schaumstoff ist die Eingangsröhre EF86 verstaut. Sie ist zwar schon von Haus aus brumm- und klingarm, aber zusätzlich in einer elastischen Fassung gelagert und von einer abschirmenden Blechhülse und dämpfendem Schaumstoff umgeben, der übrigens auch nach 59 Jahren noch völlig einwand- und bröselfrei ist!
Das Druckguss-Chassis des M85 ist sehr kompakt und stabil. Es ist recht servicefreundlich aufgebaut. Hier waren die Bremsen zu reinigen und nachzustellen und noch einige Teile zu schmieren. Auch der Aufwickelzug war etwas lasch und musste korrigiert werden. Zum Glück hat Telefunken die Spannrolle des Rutschriemens einstellbar gemacht (mit der bepfeilten Schraube im zweiten Foto).
Die rechte Bremse. Der Textilbelag wurde aufgeraut und mit Isoprop entfettet. Mittels der Exzentermutter auf der Achse des Fühlhebels kann das Einkeilverhalten beim Stoppen aus dem Schnellrücklauf verändert werden.
Das M85 ist ein feines Maschinchen mit großartigem Klang!
LG
Holgi

